IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 6/1997, Seite 138 ff.


SANITÄRTECHNIK


Badspiegel und Spiegelschränke:

Vom Marktwachstum profitieren

Innovative Modellvielfalt im mittleren Preissegment eröffnet der Fachschiene neue Chancen

Ungeachtet des wachsenden Wettbewerbsdrucks fachfremder Anbieter schätzt der überwiegende Teil des Sanitärfachhandels einer aktuellen Studie zufolge die Entwicklung des Badmöbelsegments für die traditionelle Fachschiene "positiv" bzw. "sehr positiv" ein. Ähnlich optimistisch schätzen jedoch auch Bau- und Heimwerkermärkte, SB-Ketten und der Möbelfachhandel hier ihre Marktchancen ein. Da diese zudem immer aggressiver in die Marktanteile des Sanitärfachhandels eindringen, steht dabei insbesondere die "do-it-yourself"-nahe Warengruppe der Badspiegel und Spiegelschränke im Brennpunkt. Ihr Anteil am Gesamtumsatz des kompletten Badmöbelsegments beträgt immerhin 26%. Grund genug, diese Produktbereiche sehr aktiv in die Vermarktungsaktivitäten einzubeziehen.

Bundesweit werden jährlich mehr als 750000 Spiegelschränke verkauft. Fast drei Viertel davon gelangen dabei über fachfremde Vertriebsformen an den Endgebraucher. Auch im Produktsegment Badspiegel hält der Sanitärfachhandel "nur" einen Marktanteil von 38%. Zum Vergleich: Von 150000 jährlich verkauften sonstigen Badmöbeln laufen immerhin noch 60% über die sanitäre Fachschiene.

Betrachtet man jedoch nur das wertmäßige Marktvolumen, dann ergibt sich speziell bei Spiegelschränken eine andere Gewichtung: Mehr als 60% des Gesamtumsatzes von über 300 Mio. DM (Endgebraucherpreise ohne MWSt.) gehen an den Sanitärfachhandel. Dies überrascht nicht, wenn man bedenkt, daß die Preisspanne von ca. 80,- DM für einfache Kunststoffmodelle bis weit über 2000,- DM für hochwertige Spiegelschränke aus Aluminium reicht, die gehobenen Preissegmente jedoch fast ausschließlich Domäne der sanitären Fachschiene sind.

Verstärkter Wettbewerb im mittleren Preissegment

Gleichwohl hat sich auch hier eine Verschiebung ergeben. Fachfremde Vertriebsformen dringen mit immer hochwertigeren Spiegelschränken in die "angestammten" Marktbereiche des Sanitärfachhandels ein. Hier läuft der professionelle Vertriebsweg Gefahr, vor allem im mittleren Preissegment weitere Marktanteile zu verlieren. Mit Qualitätsprodukten deutscher Markenhersteller und anerkannter Kompetenz bei Beratung, Installation und Service hat die sanitäre Fachschiene nach wie vor entscheidende Wettbewerbsvorteile - diese müssen dem Endgebraucher gleichwohl auch vermittelt werden.

Heute kann der Badprofi - im Gegensatz zu fachfremden Anbietern - aufgrund der breitgefächerten Angebotspalette für jedes Bad und jeden Geldbeutel die richtige Problemlösung anbieten. Inzwischen suchen jedoch viele Bauherren und Modernisierer nicht zuletzt aufgrund des Vorurteils "überteuerter" Produkte beim Sanitärfachhandel vermehrt fachfremde Anbieter auf. Dies gilt vor allem für Spiegel und Spiegelschränke im unteren und mittleren Preissegment, wo "No-name"-Produkte immer noch auf dem Vormarsch sind. Markenhersteller tragen dieser Entwicklung Rechnung mit neuen Spiegeln und Spiegelschränken, die preislich mit Produkten anderer Vertriebsformen vergleichbar sind, qualitativ jedoch die bewährten Vorteile deutscher Markenprodukte bieten.

Innovative Spiegelschränke

Qualität und Preis auf einen attraktiven Nenner bringt der neue Spiegelschrank "Royal 20". Mit höhenverstellbaren Glasablagen sowie integriertem Schalter und Steckdose erfüllt das Modell zudem höchste Funktionalitätsansprüche. 

So wurde kürzlich der neue Spiegelschrank "Royal 20" vorgestellt. Trotz hochwertiger Materialien (Aluminium) und solider Verarbeitung ist dieses Modell im Preissegment eines vergleichbar ausgestatteten MDF-Schrankes angesiedelt.

Mit seinen kompakten Abmessungen von 518 x 815 x 159 mm (B/H/T) bietet er ein optimal nutzbares, großzügiges Innenvolumen und hohe Funktionalität durch drei höhenverstellbare Glasablagen sowie integriertem Schalter und Steckdose. Zudem lassen sich interessante Lichteffekte erzielen: Die horizontal aufliegende Lichtschale leuchtet nicht nur die randversiegelte Spiegelfläche optimal aus, sondern dient darüber hinaus auch als Deckenfluter.

Das modulare Spiegelschranksystem "Mikado" kann individuell an jede Bedarfssituation angepaßt werden. Im Baukastenprinzip kann "Mikado" mit integrierter horizontaler Funktionsstange, zwei flexibel anpaßbaren Beleuchtungssystemen - Halogenstrahler oder Lichtsegel - und verschiedenen funktionalen Erweiterungen wie Seitenregale, Utensilienbox, Ablageschale oder -tablar ergänzt werden.

Eine besonders wichtige Zielgruppe sind solche Bauherren und Modernisierer, die individuelle, maßgeschneiderte Problemlösungen wünschen. Hier bieten modulare Systeme wie das Spiegelschranksystem "Mikado" entscheidende Vorteile, indem sie auf unterschiedlichste Kundenwünsche, Raumgegebenheiten und Geldbeutel zugeschnitten werden können: Mittelpunkt ist ein großzügiger, einflügeliger Aluminium-Spiegelschrank, der mit verschiedenen Beleuchtungselementen - Halogenstrahler oder Lichtsegel - kombiniert werden kann. An die im unteren Bereich integrierte Funktionsstange können Seitenregale, Utensilienbox, Handtuchhaken, Ablageschale oder -tablar ergänzend montiert werden.

Spiegel: formschön und äußerst funktional

Auch bei Badspiegeln geht der Trend zu funktionalen, qualitativ hochwertigen Lösungen, die dem Bad optisch "den letzten Schliff" geben. Hier kann der Badprofi seine Beratungskompetenz einbringen, indem er dem Kunden nicht nur zur harmonischen Abrundung der Waschplatzoptik verhilft, sondern integrierte Gesamtkonzepte mit zusätzlichen Nutzanwendungen und abgestimmten Beleuchtungskonzepten anbietet. Allein die Modellvielfalt der Markenhersteller reicht dabei von runden, ovalen oder eckigen Spiegeln über Ausführungen mit aufwendigen Deko- und Facettenschliffen bis hin zu Spiegeln mit Bicoloreinfassungen. Kristallspiegel mit moderner Beleuchtung, Ablageflächen und integrierten Steckdosen runden die Programme ab.

Individuelle Farbkombinationsmöglichkeiten und hoher Gebrauchsnutzen zeichnen den Funktionsspiegel "Taro" aus.

Eine interessante Problemlösung ist der Funktionsspiegel "Taro". Ablagefläche aus Cristallinglas und Steckdose sorgen für hohen Benutzerkomfort. Interessant hierbei: Mit dem (oft einzigen) verfügbaren Stromanschluß am Waschplatz kann sowohl Strom für die Steckdose als auch für die Beleuchtung bereitgestellt werden und zwar ohne zusätzlichen Installationsaufwand. Gleichwohl können Leuchten und Steckdosen unabhängig voneinander genutzt werden. Zudem kann der Funktionsspiegel mit maximal drei "Twist"-Leuchten bestückt werden, die bis zu 358° um die eigene Achse drehbar sind. Problemlos werden die Leuchten an bereits vormontierten Laufschienen - seitlich und oberhalb des Spiegels - befestigt und können je nach Bedarf individuell verschoben werden.

Zeitloses Design macht den Lichtspiegel "Kyoto" zum attraktiven Mittelpunkt des Bades.

Zeitloses Design sowie integrierter Lichtschalter und Steckdose zeichnen den Lichtspiegel "Kyoto" aus. Flexible Halogenspots in Opalglas-Optik - blau oder matt-weiß - sind nach individuellen Wünschen schwenk- und verstellbar. Reizvolle Akzente setzt der Lichtspiegel 3222. Formschöne Kristallglasleuchten - oben rechts und links montiert - mit moderner Halogentechnik sorgen für optimale Ausleuchtung.

Mit den seitlich angebrachten Ablagekonsolen aus hochwertigem Kristallglas sowie formschönen Kristalleuchten setzt der Lichtspiegel 3222 einen reizvollen Akzent im Bad.

Hochwertige Markenprodukte und mehr

Gerade im Wettbewerb mit fachfremden Anbietern ist es für das Fachhandwerk wichtig, sich mit Argumenten wie umfassende Beratung, Service, Garantie sowie deutscher Markenqualität zu profilieren. Nur so können Bauherren und Modernisierer angesichts unbestreitbarer Preisunterschiede zwischen "No-name"- und hochwertigen Markenprodukten überzeugt werden.

Spiegel ist nicht gleich Spiegel

Gerade im Bad sind aufwendige Produktionsverfahren für die Herstellung hochwertiger Spiegel notwendig. Sorgfältige Verarbeitung und ausgewählte Materialien sind Voraussetzungen für hohe Qualität.

Als Basis solcher hochwertiger Spiegel dient ein feinsilberbeschichtetes Spiegelglas, das durch eine Kupferschicht und zwei unterschiedliche Lackschichten zusätzlich geschützt ist. Markenspiegel aus Kristallglas erhalten zudem eine spezielle, dauerhafte Randversiegelung.

Auch die richtige Installation spielt eine entscheidende Rolle. So sollte beim Anbringen eines Wandspiegels auf eine verflieste Grundfläche darauf geachtet werden, daß auf blankem Mauerwerk leicht Kontaktnässe entstehen kann, die ebenso wie austretende, aggressive Bausubstanz leicht zur Korrosion führen kann.

Zum flächenbündigen Einbau in die verflieste Wand eignen sich ausschließlich Verbundspiegel. Diese Spiegel weisen auf der Belagseite eine zusätzliche Glasauflage auf, die vor dauerhaften Schäden durch auftretende Kontaktnässe schützt.

Fazit: Der Wachstumsmarkt Badspiegel und Spiegelschränke ist zunehmend umkämpft, fachfremde Anbieter haben erheblich an Boden gewonnen. Der Verweis auf die überlegende Qualität allein reicht nicht aus, Markenprodukte der Fachschiene glaubhaft zu positionieren.

Die Ausschöpfung der vorhandenen, erheblichen Nachfragepotentiale führt vielmehr über die Komplettleistung von Beratung und Produktauswahl über Planung und Installation bis hin zu Gewährleistung und Service. Dem Endgebraucher muß klar vor Augen geführt werden, welchen entscheidenden Zusatznutzen die Leistungspalette der sanitären Fachschiene bietet.

Dies gilt nicht zuletzt auch für qualitätsorientierte Heimwerker, die gerade bei Spiegelschränken und Badspiegeln immer mehr bereit sind, selbst Hand anzulegen. Mit anderen Worten: Gerade in diesem Produktsegment kommt es jetzt und in Zukunft nicht zuletzt darauf an, welche Vertriebsform die wichtige Einzelhandelsfunktion zum besten wahrnimmt.


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