IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 5/1997, Seite 46 ff.
REPORT
Hansgrohe
Axor-steel verbindet neue Technologie mit hohem Designanspruch und positiver Ökobilanz
Die Schwarzwälder Innovationsschmieden waren sich einig: Duravit und hansgrohe präsentierten frühzeitig ihre ISH-Neuheiten. Mit der Armaturenserie Axor-steel gelang den Schiltachern eine - im Vergleich zu herkömmlichen Armaturen aus Messingguß - revolutionäre Neuentwicklung.
Hansgrohe öffnet dem Werkstoff Edelstahl ein neues Feld: das Badezimmer. Zwar gibt es hier und da Accessoires aus Edelstahl im Bad - Haken, Stangen, Ablagen oder Leuchten - auch Sanitärobjekte und Armaturen sind vereinzelt im Marktangebot, doch mit der Designmarke Axor-steel präsentiert Hansgrohe zum erstenmal ein komplettes Badausstattungsprogramm aus Edelstahl.
Die wichtigsten Eigenschaften von Edelstahl:
- Korrosionsbeständigkeit gegenüber Luft, Wasser und Chemikalien,
- Verschleißfestigkeit auch bei hohen Temperaturen, starken mechanischen Beanspruchungen und abrasiven Kräften,
- Hygiene bis zur Sterilität,
- Umweltschonung durch Langlebigkeit und hundertprozentige Recycling-Fähigkeit,
gingen mit den Hansgrohe-Ansprüchen an hohe Designqualität und umweltverträgliche Fertigung parallel.
War es bisher nicht möglich, Edelstahllinien fürs Bad zu vertretbaren Kosten herzustellen, hat nun das Hansgrohe-Technikum (Leitung Dieter Katzer) ein Fertigungsverfahren entwickelt, das es erlaubt, die heute noch übliche Gußtechnik durch die Axor-Steel-Technologie zu ergänzen.
Axor von Hansgrohe kreiert komplette Edelstahllinie fürs Bad. |
Die einzelnen Verfahrensschritte:
- Herstellen von mehreren Einzelteilen durch Verformen aus Edelstahlblech,
- paßgenaues Schneiden dieser Teile mit einem Laser auf 0,02 mm Genauigkeit,
- Zusammensetzen der Präzisionsteile mittels Plasma-Schweißung
fügen sich in hochautomatisierten Arbeitsgängen zusammen zu einer Fertigungstechnologie, die mit höchster Präzision, minimaler Schleifarbeit formschöne Badartikel in nahezu unbegrenzter Gestaltungsfreiheit wirtschaftlich ermöglicht.
Nicht zuletzt sichert diese neue Fertigungstechnologie Arbeitsplätze in Deutschland, da ihr hoher Automatisierungsgrad eine wirtschaftliche Produktion im Lande erlaubt. Die bisherigen Investitionen Hansgrohes in Höhe von gut 4 Mio. DM in das Werk Schiltach-Aue sind auch unter diesem Blickwinkel zu sehen.
Die Schwarzwälder sehen neben den technologischen und wirtschaftlichen Vorteilen dieser Fertigung kompletter Badausstattung aus Edelstahl auch erhebliche Qualitätsvorteile. Sie liegen einmal im Werkstoff Edelstahl selber (korrosionssicher, langlebig, hygienisch), besonders aber auch in seiner spezifischen Anwendung für z. B. Armaturen:
- es sind keine zusätzlichen Oberflächen notwendig (Galvanisieren entfällt),
- in die Hohlräume des Mischers lassen sich Zusatzfunktionen integrieren,
- Edelstahl ist bekanntermaßen für Trinkwasser besonders geeignet, denn es kann nicht mit Kupfer, Zink und Blei belastet werden,
- Edelstahl liegt in seiner Schlichtheit, Gestaltungsvielfalt und Pflegeleichtigkeit im Trend; seine Oberfläche ist unbegrenzt haltbar: das gibt's nur bei Edelstahl pur (durch und durch Edelstahl).
Die komplette Badausstattung Axor-steel von Hansgrohe wurde vom bewährten Design-Partner Phoenix Product Design (Stuttgart/Tokio) entworfen. Sie fußt auf der Formensprache des bestens eingeführten Axor uno, dessen klares Design keinem Trend unterliegt und Langlebigkeit signalisiert.
Die Umweltkategorien:Der Treibhauseffekt ist gleichbedeutend mit einer Erwärmung der Erdatmosphäre durch emittierte Spurengase.Die Eutrophierung ist eine Nährstoff-Überversorgung von Gewässern.Die Versauerung von Böden ist die Folge von Imissionen von SO2 und Nox in die Umwelt.Die Ökotoxizität erfaßt die schädlichen Wirkungen von Substanzen auf Lebewesen.Ressourcenumfassen energetische und mineralische Rohstoffe.Abfallsind Stoffe und Substanzen, für die ein Abfallschlüssel gemäß des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes definiert ist. |
Günstige Ökobilanz
Das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart (IPA) hat am Beispiel von Axor-steel in einer Produkt-Ökobilanz das ökologisch herausragende Profil dieser neuen Linie im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen nachgewiesen. Die Stuttgarter bescheinigen der Produktserie u.a.:
- Innovative Produktstruktur durch materialreduzierende Karrosseriebauweise
- Um ca. 50% reduzierte Umweltbelastungen im Vergleich zu herkömmlichen Einhebelmischern aus Messingguß.
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