IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 2/1997, Seite 58, 60 - 64


REPORT


Filter­Fortschritt

Erstmals Ü­Zeichen für Heizölfilter verliehen

Dr. Friedrich-Karl Läge

Einen systematischen Überblick über den heutigenStand der Planung von Heizölleitungen, des Einbaus und regelmäßigenAuswechseln der Filter sowie über die heutigen Heizölfilter-Bauartenund Ventile beinhaltet dieser Fachaufsatz. Er soll etwas mehrLicht in dieses von unseren gängigen Lehrbüchern bishernoch vernachlässigte Gebiet bringen.

Zum ersten Mal hat jetzt ein Filterhersteller das Recht zur Führungdes Ü-Zeichens für die volle Übereinstimmung vonHeizölfiltern mit der Armaturennorm DIN 4736 "Ölversorgungsanlagenfür Ölbrenner" erhalten, und zwar die OventropKG, Olsberg. Damit gewinnen Planer und Heizungsbauer mehr Sicherheitgegen unberechtigte Gewährleistungsansprüche von Betreiberseite.Denn gemäß der Landesbauordnung von NRW (§ 20)dürfen für die Errichtung, Änderung und Instandhaltungvon baulichen Anlagen Heizölfilter nur verwendet werden,wenn sie das Ü-Zeichen tragen.

Bereits seit 1994 ist Oventrop wegen seiner konsequenten Qualitätspolitikals erster in der Branche nach ISO 9001 zertifiziert. Vorreiterwar das Unternehmen auch bei der Ersteinführung einer komplettenBranchensoftware für die Heizungsanlagenplanung. Die OventropHand­ u. Fachbücher für Armaturen in Ölfeuerungsanlagenmit ihrer weitgehend firmenneutralen Darstellung des neuestenStandes der Technik und der zu beachtenden Regelwerke gehörenfür viele Planungsbüros und Meisterbetriebe bereitszu den Standardwerken. Sämtliche Installationsprobleme zwischenHeizöltank und Wärmeerzeuger werden hierin fürden Praktiker anschaulich erklärt, denn dieses Spezialgebietist bisher in fast keinem Lehrbuch der Heizungstechnik meisterkursgerechtbehandelt worden.

Oventrop dürfte das Unternehmen mit der wohl längstenErfahrung im Heizölfilterbau für Kessel und Einzelöfensein. Die Pionierarbeit reicht bis in die 50er Jahre zurück.Damals galt "ein Oventrop" in der Handwerkersprachefast schon als Gattungsbegriff für Heizölfilter. SeineTechnologieführerschaft hat der sauerländische Mittelständlervor Jahren mit der Einführung der Wechselfilter und erneutmit dem unlängst entwickelten Magnumfilter demonstriert.Er besitzt eine verdoppelte Filterfläche und mehrfach höhereStandzeit. Im Praxiseinsatz können hierbei feinste 25 bis40 um SIKU-Kunststoff-Filtereinsätze Verwendung findenzum Schutz von Brennerdüsen mit engeren Bohrungen vor allembei Ölkesseln im Kleinstleistungsbereich.

Heizölleitungen fachgerecht nach Maß

Heizölleitungen werden heute je nach örtlichen Erfordernissenin folgenden Versionen installiert:

Absperrventile können werkseitig in die Heizölarmaturenintegriert werden, um Montagezeiten zu reduzieren und schnellereAbsperrung des Zulaufs zu ermöglichen.

Druck in Saugleitungen

In Saugleitungen darf der Widerstand 0,4 bar nicht überschreiten.Als Richtwerte für die Saugrohr-Dimensionierung gelten folgendeMaße:

Volumenstrom (kg/h)
Innendurchmesser (mm)
7,5 - 20
4
17 - 40
6
30 - 75
8
48 - 120
10

Je nach Einbauort der Heizöl-Lagerbehälters gibt esdie in Grafik 1 und 2 skizzierten Installationsmöglichkeitenvon Heizölleitungen nebst Filtern, Absperrventilen und Entlüfternober- oder unterhalb des Heizölspiegels im Vorratsbehälter.

Schlechtere Heizölqualitäten?

Im letzten extremen Winter 1995/96 ist es vielerorts zu mehr Störungenan Ölfeuerungsanlagen gekommen als in früheren Jahren.Manche Heizungsbauer vermuteten, das Heizöl sei schlechtergeworden. Die Qualitätsanforderungen an Heizöl EL sindjedoch generell genormt. Ja, der zulässige Sedimentgehaltvon Sand, Metalloxiden, Paraffinkristallen wurde von 500 auf 30mg/kg gesenkt. Trotzdem kann es zu Lieferungen von problematischemÖl z.B. durch ausländische Raffinerien kommen. Brennstoffaus schlecht gesäuberten Transportbehältern oder Restbeständeaus alten, allmählich verunreinigten Lagerbehälternkönnen ebenfalls zu Betriebsstörungen in Heizungsanlagenführen. Aber auch abgesehen vom real existierenden Zustanddes Heizöls kann auf eine fachgerechte Filterung des Brennstoffsvor Eintritt in die Feuerungsanlage lt. DIN 4755 und nach denTechnischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten (TRbF)nicht verzichtet werden. Denn natürliche Alterungsvorgängeim Öl erzeugen schwarze Rückstände, welche denFilter bzw. andernfalls die Brennerdüse verstopfen.

Einmal jährlicher Filterwechsel im Rahmen fachgerechter Wartungist normal. Es sind aber Fälle bekannt geworden, bei denenin neu installierten Anlagen mit gewissen Kupferrohr-Fabrikatensobald sie nach Montage keine völlig gschlossene innere Cu2O-Deckschichtmehr besaßen, Ausfallerscheinungen der Filter bzw. Brennerdüsensogar im Zweiwochen-Rhythmus auftraten. Grund: schwefelhaltigePartikel aus dem Öl mit erheblichen Kupferanreicherungen.

Auf Heizölfilter wird man, wie die deutsche Mineralölindustrieund das Hamburger Institut für wirtschaftliche Ölheizunge. V. (IWO) betonen, auch in Zukunft angewiesen bleiben. Obwohlein Destillat die Raffinerie grundsätzlich vollständigsedimentfrei verlassen muß, treten nach Transport und Lagerungim Zeitablauf unlösliche Verschmutzungen und Qualitätsveränderungenfast unvermeidlich auf. Sie reichen von Sedimenten aus Metalloxidenund Sand bis zu Mikroorganismen oder Verkokungen am nachglühendenFlammrohr, Faserteilchen minderqualifizierter Filzfilter, Paraffinkristallengealterten Öls und Trübungen sowie Bodensatz aus älterenHeizöllagerbehältern. Die Tangentialschlitze der Heizöldüsen,Pumpen, Vorwärmer können sich dadurch zusetzen. Dievom Heizungsfachmann voreingestellten Verbrennungsparameter werdendann nicht mehr gleichmäßig eingehalten, wenn katalytischbeschleunigte Peroxidbildung zur Verharzung des Mineralölsgeführt hat. Ziehmittelreste im Innern des Kupferrohres könnendie Wirkung noch verstärken und zu erhöhter Schlammbildungführen, was die Filterelemente vor den Brennern verstopftund die Heizölzuführung unterbricht [3].

Mangelnde Filterung hat mangelhaften Heizbetrieb zur Folge: negativeAbweichung von den voreingestellten Verbrennungsparametern, schlechterefeuerungstechnische Wirkungsgrade, weniger Umweltschutz, stärkereLuftverschmutzung, mehr Ölverbrauch, höhere Betriebskosten,Störanfälligkeit und ärgerliche Gewährleistungsansprüche.

Welcher Filter ist optimal?

Den Heizölfilter, der universell paßt und nach allenRegeln der Physik immer richtig ist, kann es nicht geben. Dafürsind Kessel- und Brennerkonstruktionen, Behälteraufstellungen,Heizölleitungsinstallationen, Ölqualitäten undgewünschte Feinheiten der Filterung in der Praxis viel zuunterschiedlich. Es empfiehlt sich, einen Filter mit genau passendemEinsatz auszuwählen, der vor Ort einen störungsfreienLauf der Heizungsanlage für eine volle Heizperiode ohne zwischenzeitlicheWartung gewährleistet. Mit dem von Oventrop entwickeltenWechselfilter kann der Monteur flexibel, ohne die gesamte Anlagestillegen zu müssen, die Feinheit der Filterung einfach durchAustausch des Einsatzes verändern.




Bild 1: Das bewährte Heizölfilter-Trio (v.l.): der nachrüstbare 25 um Wechselfilter mit Bajonettverschluß; der doppelt so große Magnumfilter mit Siku-Sinterkunststoff-Einsatz; Bauvarianten und Filtertypen für jeden erdenklichen Montagezweck.

Zu einer kompletten Produktpalette, wie Oventrop sie bietet, gehörendie Bauarten der nach DIN 4736 Teil 2 genormten und geprüftenHelzölfilter (Bild 1). Sie eignen sich für Ein- undZweistrangsysteme. Für letztere werden sie mit einem integriertenRückflußverhinderer gebaut, der selbstreinigend arbeitetund sich im Störfall leicht demontieren läßt.Für Einstrangsysteme mit Rücklaufzuführung wirdzur Inbetriebnahme ein Entlüftungsventil in die Filterarmatureinbezogen. Filterkopf und Überwurfmutter bestehen aus Messing,die Klarsichtfiltertasse aus Cellidor-Kunststoff. Innen- und/oderAußengewinde sowie die zugehörigen Befestigungsflanschesorgen für stabilen Halt in ¼- bis ¾-zölligenLeitungssystemen. Der Monteur kann vor Ort zwischen Filterfeinheitenvon 150 um bis herab zu 25 um wählen.

Konstruktiver Fortschritt

Die wohl fortschrittlichste Heizölfilterbauweise speziellfür den Saugbetrieb ist mit dem Oventrop-Modell Magnum verwirklichtworden. Die Konstruktion ähnelt den bisher üblichenHeizölfiltern. Magnum besitzt aber mit seiner doppelt solangen, nach unten eingezogenen Form eine zweimal so großeFilterfläche wie das Normalmodell bei Feinheiten zwischen75 und 25 um und mehrfach erhöhte Standzeiten. Fürstörungsfrei entlüftete Einstrangsysteme mit Rücklaufzuführungim Saugbetrieb baut Oventrop die sog. Tigerloop (Tigersprung-)-Heizölfiltermit Entlüfter TOC 80 (Bild 2), um ggf. auch größere,durch Luftansammlungen verursachte Unterbrechungen in der Heizölzufuhr,Verpuffungen oder Abreißen der Flamme auf Anhieb zu überspringenbzw. von vornherein zu vermeiden. Diese Armatur wird ganz unkompliziertvor dem Brenner montiert. Die Installation einer Rücklaufleitungzum Tank erübrigt sich dadurch, so daß die Gesamtanlagefür den Betreiber kostengünstiger und vor allem sichererarbeitet. Die Entlüftergehäuse (Bild 3 zeigt den Aufbaueines Heizölentlüfters) bestehen aus Metall, die zugehörigeTasse zur optischen Funktionskontrolle des Sicherheitsschwimmersdagegen aus transparentem Kunststoff. Montiert werden kann dasGerät für den reinen Saugbetlieb oberhalb oder unterhalbdes Ölspiegels bei max. Düsenleistung 80 kg/h HeizölEL bei Rücklaufströmen bis 100 kg/h und < 40 °CBetriebs- bzw < 60 °C Umgebungstemperatur;Prüfdruck 6 bar.








Bild 2: Der Tigerloop OV-Combi-Heizölfilter mit Entlüfter TOC 80 arbeitet automatisch.

Da eine Ölpumpe ungeachtet des tatsächlichen Ölverbrauchesein unverändert bleibendes Ölvolumen fördert, kanndie Menge des Rücklauföles wesentlich größersein als die verbrannte Menge. Dieses Rücklauföl wirdin einen Heizölfilter mit Entlüfter gepumpt. Dort wirdder von der Pumpe erzeugte Überdruck durch ein membrangesteuertesVentil begrenzt und das entlüftete Heizöl der Saugleitungzugeführt. So wird lediglich diejenige Ölmenge überden Filter aus dem Heizöl-Lagerbehälter angesaugt, dietatsächlich für die Verbrennung benötigt wird.Dieses allerdings noch Luftanteile enthaltende Öl wird mitdem bereits entlüfteten Rücklauföl in die Pumpegesaugt. Die im Gehäuse angeordneten Schwimmerventile gebendie ausgeschiedene Luft an die Atmosphäre ab. Dadurch erreichtman ein konstantes Ölniveau im Heizölentlüfter.Gleichzeitig dient die Arbeitswärme der Ölpumpe zurVorwärmung des Öles.

Die Vorlaufleitung kann sehr einfach als selbstüberwachendeSaugleitung entsprechend der TRbF 231 Teil 1 verlegt werden. Diesist üblich, wenn die Vorlaufleitung durch das Erdreich verläuftoder innerhalb eines Gebäudes nicht eingesehen werden kann.Die Flüssigkeitssäule reißt in solchen Fällenbei Undichtigkeit im geneigten Rohr ab. Die Saugleitung mußdann mit stetigem Gefälle zum Lagerbehälter hin verlegtwerden. Außer dem Rückschlagventil des TOC 80 darfkein weiterer Rückflußverhinderer in der Gefällstreckeoder im Lagerbehälter - auch kein Fußventil - montiertsein.

Bild 3: Aufbau eines Heizölentlüfters.

Verantwortungsbewußte Materialauswahl für Filtereinsätze

Als Filtereinsatz werden je nach Kundenwunsch folgende Werkstoffeverwendet: Siku-Sinterkunststoff mit einer Feinheit von 50 bis75 um: Sika-Sinterbronze 50 bis 100 um; Niro-Nickelsiebgewebe100 bis 150 um oder qualitativ ausdrücklich hochwertigerFilz 50 bis 75 um. In der Bauart eines Wechselfilters,wie ihn Oventrop als erster entwickelt hat, können letzterebis 25 um Feinheit an geänderte Anlagen- und wechselndeBrennstoffverhältnisse unschwer angepaßt werden. Siku-Sinterkunststoff-Einsätzebestehen aus einer Vielzahl kleinster PE-Kügelchen. IhreOberfläche ist durch die nach innen eingezogene Form größerals bei herkömmlichen Filtern. Brennerstörungen durchAbrieb von Filzfasern o.ä. sind ausgeschlossen. Die Einsatzpatroneläßt sich allerdings nicht reinigen und muß vorjeder Heizperiode ausgewechselt werden, wie bei fast jedem anderenFiltermaterial ebenfalls. Altpatronen sind ähnlich wie veröltePutzlappen als Sondermüll zu entsorgen.

Sika-Sinterbronze-Einsätze besitzen eine ähnliche Strukturwie die Siku-Modelle, jedoch auf Bronze-Basis. Auch sie bringensehr gute Reinigungsergebnisse. Eine jährliche Auswechselungist hier gleichfalls notwendig. Filzeinsätze könnenfür feinste Filterung und Absonderung der oben beschriebenenAlterungsprodukte des Öles sorgen. Bei den hochwertigen Oventrop-Modellenmit innerem Kunststoffsieb und OV-Kennzeichen ist der Einsatzaber nicht nur mit seiner Oberfläche sondern in voller Materialtiefefilterungsaktiv. Er setzt keinen Filzabrieb frei. Jeder Filzfilterwird werkseitig einzeln durch Absaugung unter Vakuum gereinigt.Der Hersteller dürfte hiermit eine Alleinstellung besitzen.Der nur geringfügig höhere Preis qualifizierter Markenfiltergegenüber No-name-Produkten fällt im Vergleich zu denKosten eines Störfalles so gut wie überhaupt nicht insGewicht. Die robusten Niro-Nickelsiebgewebe-Einsätze mitihrer hohen mechanischen Festigkeit bieten selbst bei gröberenSchmutzteilchen gute Filterresultate. Da sie mit sauberem Heizöloder Kaltreiniger immer wieder leicht zu säubern sind, habensie sich als typische Dauerfilter in der normalen Praxis bewährt.

Bild 4: Qualitätsvergleich von Sinter-Kunststoff-Filtereinsätzen.

Feine Heizölwechselfilter aus enggefaltetem Papier mit ihrerstark vergrößerten Aktivitätsfläche verleiheneine deutlich längere Standzeit, sind aber ebenfalls nichtsäuberbar und müssen regelmäßig ausgetauschtwerden. Nach jedem Filterkerzenwechsel ist auf peinliche Sauberkeitder O-Ringe und Dichtflächen an den Geräten zu achten.

Bild 5: Installation des TOC 80 unterhalb desÖlspiegels, z. B. Batteriebehälter.

Bild 6: Installation des TOC 80 oberhalb des Ölspiegels,z. B. unterirdischer Heizöl-Lagerbehälter.

Ölschaum unproblematisch

Im praktischen Betrieb kann es zum Austreten von schaumartigemÖl-Luft-Gemisch aus dem Schwimmergehäuse von Entlüfternkommen, wenn die dort aufgefangene Luftmenge dessen Abscheidekapazitätvon z.B. 4 l/h übersteigt. Dies tritt jedoch nur auf, wennbei laufendem Brenner die Saugleitung undicht geworden sein sollteund/oder falls die Saugleitung zu groß dimensioniert ist.Wegen der dann zu geringen Strömungsgeschwindigkeit könnendabei in den oben liegenden Leitungsteilen Luftansammlungen entstehen,welche anschließend schubweise zum Entlüfter bzw. Brennergelangen. Da Heizöl grundsätzlich zunächst gefiltertund erst danach evtl. entlüftet wird, kann sich die schonbei der Filterung ausgeschiedene Luft als Polster in der Filtertassesammeln. Baut sich nun während der Brennerlaufzeiten einUnterdruck auf, kann der Ölspiegel innerhalb der Filtertasseabsinken. Trotzdem bleibt dann der Innenraum von Oventrop-Filtereinsätzennoch vollständig mit Öl gefüllt. Der volle Öldurchfluß,die fachgerechte Filterung und der störungsfreie Betriebsind weiterhin gewährleistet.

Nicht eingesetzt werden dürfen Heizölentlüfterbei Brennstoffzuführung im Druckbetrieb durch Förderpumpenim Vorlauf. In Öldruckleitungen entstehen bekanntlich ohnehinkeine störenden Luftpolster, weil Heizöl unter Drucknicht ausgast. Für Brennerdüsenleistungen über80 kg/h lassen sich zwei oder mehr Entlüfter parallel schalten.Wenn bei völlig dichter Saugleitung und höher liegendenTanks keine Luftanteile durch Ausgasung im Öl mitgeführtwerden, baut sich das Luftpolster im Schwimmergehäuse vollständigab, weil es mit dem Heizöl abgeführt wird und durchdie Brennerdüsen entweicht. Das Schwimmergehäuse istdann ganz mit Öl gefüllt, aber vollständig dicht.Erst wenn durch geänderte Betriebsbedingungen größereLuftanteile in den Entlüfter gelangen, bildet sich dort störungsfreierneut ein kleines Luftpolster.

Membran-Antiheberventile

In Ölfeuerungsanlagen, deren max. Behälterfüllstandoberhalb des tiefsten Saugleitungspunktes liegt, empfiehlt essich Membran-Antiheberventile zu installieren (Bild 5 u. 6). Sieverhindern bei evtl. Leckage nachgeschalteter Anlageteile dasAushebern des Heizöl-Lagerbehälters und könnensowohl in Saugleitungen von Einstrangsystemen mit oder ohne Rücklaufzuführungals auch in Zweistrang-Saugleitungssystemen installiert werden.

Während des Brennerstillstandes sperrt ein federbelasteterKolben die Saugleitung zwischen Heizöl-Lagerbehälterund der nachfolgenden Anlage zuverlässig ab. Nach Einschaltender Brennerpumpe wirkt der dann auftretende Unterdruck auf eineMembrane, die über einen Stößel den Sperrkolbenanhebt. Bei Undichtigkeit in der Saugleitung reißt der Unterdrucksofort ab. Die Membrane gibt daraufhin den Kolben frei, und dasVentil ist geschlossen. Es handelt sich um eine wartungsfreieArmatur in kompakter Bauweise, die in bestehenden Anlagen nachgerüstetwerden kann. Sie arbeitet ohne Fremdenergie und erfüllt alleForderungen der neuen Verwaltungsvorschrift für Anlagen zumLagern wassergefährdender Stoffe (VAwS) hinsichtlich Heberschutz.Die Höhendifferenz zwischen Ventil und tiefstem Saugleitungspunktdarf jedoch 3m nicht überschreiten.

Grenzwertgeber - Sicherung gegen Überfüllen

Um ein Überfüllen von Heizöl-Lagerbehälterunbedingt zu vermeiden, müssen Grenzwertgeber eingebaut werden.Oventrop fertigt bauartzugelassene Grenzwertgeber nach §12der Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF) undentsprechend den Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten(TRbF 511). Im Zusammenwirken mit der Abfüllsicherung desTankfahrzeuges verhindert der Grenzwertgeber bei vorschriftmäßigenEinbau und sachgemäßer Bedienung beider Komponentendas Überfüllen beim Befüllen von Behälteranlagen.Schäden, die schon durch geringe Mengen auslaufenden Ölesentstehen, können somit vermieden werden.

Die Grenzwertgeber-Serie mit fest angebrachter Steckarmatur fürzylindrische Behälter wird werkseitig verkabelt und ist miteiner stufenlos höheneinstellbaren Sonde von 400 bis 1500mm Länge erhältlich. Hinzu kommt eine Geberserie fürBatteriebehälter nach DIN 6620 mit untenliegender Verbindungsleitungsowie für standortgefertigte Behälter nach DIN 6625.Außerdem gibt es Ausführungen mit zusätzlichemmechanischen Inhaltsanzeiger sowie mit ergänzender Anschlußarmaturfür Zweistranganlagen, Vor- und Rücklaufanschlußsowie Doppelkugel-Rückschlagventil mit Schnellabsperrung.

Der Grenzwertgeber selbst besteht aus einer Sonde, die in denÖllagerbehälter hineinragt. An ihrem unteren Ende sitztein durch eine geschlitzte Hülse geschützter Fühlerals Kaltleiter. Zum Anschluß der Verbindungsleitung desTankwagens dient eine Rohr- oder Wandarmatur aus hochwertigemKunststoff. Der höchstzulässige Füllstand des Lagerbehältersdarf unter Berücksichtigung des Nachlaufes durch Schalt-und Schließverzögerungen nicht überschritten werden.Dies wird dadurch erreicht, daß der Kaltleiter seinen Widerstandbeim Eintauchen in die Flüssigkeit sprungartig ändert.Das wiederum führt im Tankwagen zur Beendigung des Abfüllvorganges.

Die Auslauföffnung des Füllrohres muß in das untereDrittel des Lagerbehälters geführt werden und so gestaltetsein, daß kein Öl an den Grenzwertgeber spritzen kann,was einen Fehlalarm auslösen könnte. Außerdemwird dadurch ein stärkeres Aufschäumen des Ölesbeim Befüllen vermieden. Der Füllgrad von ober- undunterirdischen Öl-Lagerbehältern soll 95% des Fassungsraumesnicht überschreiten; bei 80 cm frostfreier Erdüberdeckungkönnen sogar bis zu 97% des Speichervolumens ausgenutzt werden.

Die zum Oventrop-Programm gehörenden Grenzwertgeber-Prüfgerätekönnen Kurzschluß, Unterbrechung einer Zuleitung odereinen Defekt des Kaltleiters anzeigen.

Zusammenfassung

Soeben ist zum ersten Male das amtliche Ü-Zeichen fürdie Übereinstimmung von Heizölfiltern nebst Zubehörmit sämtlichen für Armaturen gültigen Normen nachder Landesbauordnung NRW verliehen worden, und zwar an die F.W. Oventrop KG, Olsberg. Das Unternehmen war zuvor bereits beider Zertifizierung nach DIN ISO 9001 Vorreiter der Branche. Fürden Heizungsfachhandwerker vor Ort bedeutet dies mehr rechtlicheKlarheit im Falle von Gewährleistungsansprüchen beiBrennerstörungen.

In strengen Frostperioden auftretende Heizölfilterverstopfungensind nicht das Ergebnis einer Verschlechterung unserer Heizölnormen,sondern häufig sind Heizöl-Leitungssysteme der Grund.Sie beschleunigen den Alterungsprozeß des Lagervorrats durchperoxidische Verharzung katalytisch. Ein weitere Ursache könnenFilzpartikel als Abrieb von konstruktiv überholten No-name-Billig-Ölfiltern,die sich sehr schnell zusetzen, sein.


Bilder: Oventrop


Literatur

[1] Oventrop Fachbuch: Armaturen in Ölfeuerungsanlagen, Olsberg1996

[2] Oventrop Handbuch 3/96: Technische Hinweise, Olsberg

[3] Lohmar, Laurs, Akin, Prof. Beiss, TH Aachen: Kupferrohre inÖlfeuerungsanlagen, SHT 12/95 und 1/96


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