IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 2/1997, Seite 18 - 34


VERBÄNDE AKTUELL


Zentralverband


Kurz und bündig

Energieberatung - Heizungs-Handbuch überarbeitet

Pünktlich zur ISH im März erscheint das ZVSHK-HandbuchNr. 5, "Energieberatung -Heizungsanlagenmodernisierung"in einer überarbeiteten Fassung. Eingearbeitet wurden vorallem die Anforderungen der erweiterten 1. BImSchV, die am 1.November 1996 in Kraft getreten ist. Das Handbuch bietet SHK-Fachunternehmendie Möglichkeit, über eine Bestandsaufnahme der altenHeizungsanlage Aussagen zur Wirtschaftlichkeit von Modernisierungsmaßnahmenzu machen und darüber hinaus einen Beitrag zum Schutz derUmwelt zu leisten. Das Handbuch kann beim ZVSHK in St. Augustin,Tel. 02241/29056, oder bei den SHK-Landesverbänden bezogenwerden.

Spitzenlehrlinge - Handwerksjugend kürt Bundessieger

Die Bundessieger im 45. Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugendwurden am 29. November ausgezeichnet. Insgesamt 567 junge Männerund 188 junge Damen beteiligten sich an diesem Wettbewerb. Dabeiwaren auch die SHK-Berufe Gas- und Wasserinstallateur, Zentralheizungs-und Lüftungsbauer sowie Kachelofen- und Luftheizungsbauer.

Bundessieger bei den Gas- und Wasserinstallateuren wurde MarcoFricke aus Hamburg, zweiter Armin Geisel aus Kronberg und dritterKlaus Maid aus Erlangen. Als erster bei den Zentralheizungs- undLüftungsbauern setzte sich Thomas Reichenbach aus Gutachals Sieger durch, vor Björn Splitthoff aus Arnsberg und AndreasArtinger aus Neureichenau. Bester Klempner wurde Florian Beckeraus Celle, vor Raimund Guzy aus Dortmund. Im Wettbewerb der Kachelofen-und Luftheizungsbauer gewann Matthias Oesterhelt aus Oberasbachvor Matthias Saur aus Dornhan. Keinen Bundessieger gab es bedauerlicherweisebei den Kupferschmieden.

Alle Sieger wurden vom ZVSHK mit einer Urkunde, verbunden miteinem Geldpreis, ausgezeichnet. Die Gewinner haben, vorausgesetztsie sind vor dem 1. Januar 1975 geboren, die Chance, die deutschenFarben im internationalen Wettbewerb der Handwerksjugend 1997zu vertreten. Dieser findet vom 4. bis 7. Juli in St. Gallen,Schweiz, statt.

Betriebswirtschaft - Computer-Programm Deckungsbeitragsrechnung

Ab Anfang dieses Jahres steht Mitgliedsunternehmen der SHK-Organisationendas Computer-Programm Deckungsbeitragsrechnung des ZVSHK in einerWindows-Version zu einem Vorzugspreis zur Verfügung. ZurEinführung und zur Umsetzung in den betrieblichen Alltagbietet das Berufsförderungswerk des ZVSHK Seminare und Informationsveranstaltungenan. Anfragen sind an den ZVSHK in Potsdam oder St. Augustin, beziehungsweisean die Landesverbände zu richten.

Lohnfortzahlung - Chancen für neue Arbeitsplätzenutzen

Die Neuregelung des Lohnfortzahlungsgesetzes öffnet dem Handwerkneue Spielräume zur Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze,darauf weist der ZVSHK Handwerksbetriebe hin. Voraussetzung dafürsei allerdings die strikte Umsetzung der gebotenen Möglichkeiten,die Lohnzusatzkosten zu verringern. Kritik übte die SHK-Spitzenorganisationam bisherigen Verhalten der Industrie, die bereits in der Vergangenheitfür eine Vielzahl tarifpolitischer Sünden verantwortlichzeichnet. Da das Handwerk, im Gegensatz zur Industrie, keine Arbeitsplätzeins Ausland verlagern könne, sei es doppelt davon betroffen:Einmal gingen dem Handwerk durch die Auswanderung der IndustrieKunden verloren, auf der anderen Seite leide es unter dem ständigenAnstieg der Arbeitskosten in Deutschland. Geradezu Gift fürdas Handwerk sei außerdem die Diskussion um eine Erhöhungder Mehrwertsteuer, die unweigerlich zu einer weiteren Zunahmeder Schwarzarbeit führen würde.

Auszeichnung - Hubert Minter erhielt Bundesverdienstkreuz

Am 19. Dezember erhielt Hubert Minter, Obermeister der Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Berlin, das Bundesverdienstkreuz verliehen. Der ZVSHK gratuliert Hubert Minter zu dieser Auszeichnung.

Die Geschäftsstellen des ZVSHK
ZVSHK

Rathausallee 6

53757 St. Augustin

Telefon: 02241-29056

Telefax: 02241-21351

ZVSHK Geschäftsstelle Potsdam

An der Pirschheide 28

14471 Potsdam

Telefon: 0331-972107

Telefax: 0331-972603


Veranstaltung

Fortentwicklung der SHK-Berufe

Das Thema einer möglichen Zusammenlegung der beiden BerufeGas- und Wasserinstallateur und Zentralheizungs- und Lüftungsbauerwird in der SHK-Organisation heiß und auch kontrovers diskutiert.Um den Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sich aus ersterHand über den politischen Hintergrund des Verfahrens undseine Auswirkungen auf die Betriebe zu informieren, findet am4. Februar eine Informations- und Diskussionsveranstaltung inWiesbaden statt (siehe Programm).

Dabei soll nicht der Austausch von Ansichten oder Argumenten überdas Für und Wider im Vordergrund stehen, sondern die konkreteSachimformation und die Diskussion über Fakten. Dazu stehenIhnen Experten aus der Politik, der zentralen Handwerksorganisationund dem eigenen Verband zur Verfügung, die zum Teil direktan dem Verfahren der Überarbeitung der Anlage A der Handwerksordnungbeteiligt sind. Der Bundestagsabgeordnete und KraftfahrzeugmechanikermeisterKarl-Heinz Scherhag ist Mitglied der von der Regierungskoalitioneingesetzten parlamentarischen Arbeitsgruppe zur Novellierungder Anlagen A und B der Handwerksordnung. Als exponierter Vertreterdes Handwerks ist er wie kein anderer in der Lage, die mit derNovellierung verbundenen politischen Absichten und ihre Folgenfür das Handwerk zu beurteilen.

Um fachliche Belange, aber auch um wirtschaftliche Folgen fürdie Betriebe geht es im Vortrag von Dipl.-Ing. Josef Kulla. Hierbeiwird das im Auftrag des Vorstandes des ZVHSK als Diskussionsgrundlageerarbeitete neue Berufsbild für ein gemeinsames Handwerkvorgestellt. Dazu gehört auch ein Strukturentwurf füreine zukünftige Meisterprüfung, die dem Befähigungsgrundsatzdes Handwerks Rechnung trägt.

Ass. Karl Spelberg, Leiter der Abteilung Berufliche Bildung desDeutschen Handwerkskarnmertags, wird Möglichkeiten aufzeigen,in welcher Weise die Ausbildung an die Bedürfnisse der Betriebeangepaßt werden kann, um sowohl Mitarbeiter mit einer breitenAusbildung als auch Spezialisten für bestimmte Arbeitsbereichezu bekommen. Dabei werden sowohl die von der sogenannten "Kanzlerrunde"initiierten neuen Berufe eine Rolle spielen als auch die Vorschlägeaus unserer Organisation zur Schaffung einer Qualifikation unterhalbder Gesellenebene.

Die Podiumsdiskussion, für die viel Zeit vorgesehen ist,soll nicht nur dem Informationsbedürfnis der Teilnehmer dienen,sondern ein Meinungsbild ergeben, welche Akzeptanz für eingemeinsames Berufsbild innerhalb der Branche vorhanden ist. Voraussetzungdafur ist, daß kompetente Mitglieder unserer Organisationsich an der Diskussion beteiligen. Die Veranstaltung findet amDienstag, dem 4. Februar 1997 im AUKAMM-Hotel, Aukamm-Allee 31,65191 Wiesbaden statt. Anmeldungen zur Tagung sind zu richtenan den ZVSHK in St. Augustin, Telefon: 02241-29056-58, Telefax:02241-21351.

Programm
Uhrzeit
Thema
Referent
11.00 Begrüßung
11.15 Das Handwerk in der politischen Diskussion Karl-Heinz Scherhag
11.45 Die Fortentwicklung der SHK-Berufe Josef Kulla
12.15 Diskussion
14.00 Ausbildungsverordnungen auf dem Prüfstand Ass. Klaus Speelberg
14.45 - 16.00 Diskussion


10 Jahre Aufbauseminare

Betriebswirt des Handwerks

Im Februar 1987 begann an der Heinrich-Meidinger-Schule, derBundesfachschule für Sanitär- und Heizungstechnik inKarlsruhe, das erste SHK-Aufbauseminar "Betriebswirt desHandwerks". In diesem Jahr kann nun dieser vom ZVSHK initiierteund auf die Belange der Sanitär-, Heizungs- und Klimabrancheabgestimmte Studiengang sein zehnjähriges Jubiläum feiern.

Die Anforderungen an die Inhaber von Handwerksbetrieben steigenständig. Handwerkliches Fachwissen allein reicht schon längstnicht mehr aus, um im zunehmenden Wettbewerb bestehen zu können,seit sich zunehmend auch große Unternehmen auf dem SHK-Markttummeln. Ihr großer Vorteil: sie verfügen meist überspeziell geschulte Mitarbeiter in eigenen Werbe- und Marketingabteilungen,über versierte Verkäufer und eine straff organisierteBuchhaltung beispielsweise. All das - und noch viel mehr - ruhtin der Regel bei einem Handwerksbetrieb auf den Schultern desInhabers.

Professionelles Management

Doch speziell in kleinen Firmen verfügt der Inhaber nur inden seltesten Fällen über eine Managementausbildung.Aus diesem Grund wurde vor zehn Jahren das SHK-Aufbauseminar zum"Betriebswirt des Handwerks" geschaffen. Von A wie Auftragsverhandlungbis Z wie Zertifizierung stehen alle Themen auf dem Lehrplan,die zu einem modernen Management gehören. Daß alleLehrinhalte auf den Bereich der SHK-Branche abgestellt sind, verstehtsich von selbst. Die erfolgreiche Teilnahme wird, nach bestandenerPrüfung, mit der Übergabe einer Urkunde bestätigt.Damit ist die Berechtigung verbunden, die begehrte und durch Rechtsverordnunggeschützte Qualifikationsbezeichnung "Betriebswirt desHandwerks" zu führen.

Nachdem sich der "Betriebswirt des Handwerks", alleinin Karlsruhe haben inzwischen 227 Teilnehmer diese Qualifikationerworben, als eine der erfolgreichsten Weiterbildungsmaßnahmenim SHK-Handwerk zunächst im Karlsruhe und in Münsteretablieren konnte, wird diese Fortbildungsmaßnahmen seiteiniger Zeit auch in Potsdam, Erfurt und Halle angeboten.

Pünktlich zum zehnten Jahrestag des ersten Seminars beginntnun am 27. Januar in Karlsruhe ein neuer Vollzeit-Lehrgang fürInhaber, aber auch kaufmännische oder technische Führungskräftevon SHK-Handwerksbetrieben. Von Montag bis Freitag, jeweils inder Zeit zwischen 8°° und 17°° Uhr, unterrichtenerfahrene Referenten, die mit der Problematik der Sanitär-,Heizungs- und Klimabranche bestens vertraut sind. Das Seminarendet am 14. Mai mit der Prüfung und der Überreichungder Urkunden.

Noch Anmeldungen möglich

Trotz des knappen Termins ist eine Anmeldung für diesen Lehrgangauch kurzfristig noch möglich und zwar entweder bei der Bundesfachschulefür Sanitär- und Heizungstechnik in Karlsruhe, Tel.0721-13349-0 oder beim Berufsförderungswerk des SHK-Handwerkse.V., St. Augustin, Rathausallee 6, 53757 St. Augustin, Telefon02241 - 29056. Die Lehrgangsgebühr beträgt 4700,- DMzuzüglich 500,- DM Prüfungsgebühr.




Die erfolgreichen Teilnehmer des ersten Lehrgangs zum "Betriebswirt des Handwerks" in Potsdam/Caputh.

In Potsdam/Caputh beginnt am 7. März ebenfalls ein Seminar.Hier wird der Unterricht im zweiwöchigen Rhythmus jeweilsFreitags und Samstags, also am Wochenende durchgeführt. DieserLehrgang endet am 20. Mai 1998 mit der Übergabe der Zertifikate.Anmeldungen sind an das Berufsförderungswerk des SHK-Handwerkse.V., c/o Zentralverband Sanitär Heizung Klima, Frau Gerstenberger-Zange,An der Pirschheide 28, 14471 Potsdam, zu richten. Die Kosten fürdieses Seminar betragen 4200,- DM zuzüglich 500,- DM Prüfungsgebühr.


Aufmerksam verfolgen die Mitglieder des Lenkungsgremiums die Ausführungen von Andreas Müller, der das Prinzip der Herstellerzertifizierung durch SHK-ZERT erläuterte.

SHK-ZERT

Lenkungsgremium tagte

Mit der konstituierenden Sitzung des Lenkungsgremiums für SHK-Zert in St. Augustin wurde Anfang Dezember 1996 die Aufbauphase dieses Qualitätssicherungs-Instrumentes für das SHK-Handwerk abgeschlossen. Repräsentanten von Herstellerfirmen, des Vorstandes des ZVSHK und Vertreter von Behörden diskutierten dabei die Richtung, die SHK-Zert in Zukunft einschlagen wird.

Die Konstitution des Lenkungsgremiums erfüllt die Forderungder DIN-EN 45000, nach der die Einrichtung einer solchen Institutionfür Zertifizierungseinrichtungen Pflicht ist. Seine Aufgabenbestehen in der Festlegung der Geschäftspolitik, der Aufsichtüber die Umsetzung der Unternehmensziele, die Überwachungder Kostenstruktur und das Einsetzen von Ausschüssen. Undnicht zuletzt hat das Lenkungsgremium die Funktion einer Schlichtungsstellein Streitfällen.

Schutz für Verbraucher ...

Die Qualität der von Handwerksunternehmen verwendeten Produkteist für die langfristige Kundenzufriedenheit und damit fürden wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe von entscheidender Bedeutung.Unter die Rubrik "Qualität", so Andreas Müllervom ZVSHK in seinem Einführungsreferat, gehören aberauch Eigenschaften wie Montage-, Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit,Belastbarkeit im Einsatz, Nachkaufgarantie von ganzen Einheitenoder Ersatzteilen über einen Mindestzeitraum, bis hin zurErfüllung von Erfordernissen des Brand- und Schallschutzesbeispielsweise.

Für den ZVSHK waren diese Anforderungen der Anlaß,die SHK-Zert als Zertifizierungsinstrument für Unternehmenzu gründen, deren Leistungen wie Produkte und Dienstleistungenvon den Betrieben der Branche an den Endkunden wietergegeben werden.So ist die Zertifizierung solcher Firmen mehr als nur eine Ergänzungder Gewährleistungsvereinbarungen, die bereits von vielennamhaften Herstellern mit dem ZVSHK abgeschlossen wurden. Dieseschützen Handwerksbetriebe vor den Folgen von Schadensfällen,die auf fehlerhaftes Material zurückzuführen sind. DasZiel der SHK-ZERT nach Herstellerzertifizierung geht noch darüberhinaus. Unter anderem sollen damit Schäden, Mängel beimGebrauch oder Unzulänglichkeiten beim Einbau schon im Vorfeldverhindert werden.

... und Vorteile für Hersteller

Um diese Aufgabe zu erfüllen, ist ein breiter Konsens zwischenallen Beteiligten erforderlich. Erste Erfolge, die schon in derTestphase erzielt wurden, haben bewiesen, daß dies durchausmöglich ist. So ließen sich bereits drei Unternehmen- eine Herstellerfirma für abgasmindernde Einsätze inFeuerstellen und zwei Firmen, die Montagematerial für SHK-Betriebeproduzieren - erfolgreich zertifizieren. Im erstgenannten Fallführten die Meßergebnisse mit Einsätzen des zertifiziertenUnternehmens ausgerüsteten Feuerstellen sogar dazu, daßderen Abgaswerte als maßgebliche Norm für zulässigeEmissionswerte anerkannt wurden. Das SHK-ZERT-Dokument gewanndamit für das zertifizierte Unternehmen einen Stellenwert,der weit über den einer üblichen Zertifizierung hinausgeht.

Aus Sicht der SHK-Zert ist dieser Nebeneffekt durchaus erwünscht,zumal diese Herstellerzertifizierung von den Firmen, die sichder Prozedur unterziehen, ein erhebliches Engagement verlangt,denn die Zertifizierungs-Pioniere setzen natürlich auch denMaßstab für alle nachfolgenden Interessenten. Dem stehenjedoch auch entsprechende Vorteile gegenüber: Unternehmenmit diesem Zertifikat gelten bei Handwerksbetrieben nicht nurals erste Wahl für den Einkauf von Material; die währendder Zertifizierung gewonnenen Erfahrungen und die erzielte Leistungsoptimierungist außerdem durchaus geeignet, einen Beitrag zur Steigerungdes Betriebsergebnisses zu leisten.


Nordrhein-Westfalen


Klein- und Mittelbetriebe

Statisten in der europäischen Wirtschaftspolitik?

Ein zugegebenermaßen provokanter Titel für den Europatagdes nordrhein-westfälischen Handwerks. Die gewählteFrageform war ganz bewußt für Antworten nach allenSeiten hin offen. Wenn es gelang, am Ende der Veranstaltung dieseFrage mit einem deutlichen "Nein" zu beantworten, dannwaren die Erwartungen des nordrhein-westfälischen Handwerksin jeder Hinsicht erfüllt. In jedem Fall aber war diesesMotto als Alarmsignal und als Hilferuf zu verstehen, um Entwicklungenund Tendenzen entgegenzutreten, die nach Auffassung des nordrhein-westfälischenHandwerks derzeit die Wirtschaftspolitik der europäischenUnion trägt.

Für diese Veranstaltung hatte das nordrhein-westfälischeHandwerk die EU-Kommissarin Dr. Wulff-Matthies, eine exponierteVertreterin und Kennerin der Kommission gewonnen, die gewissermaßenan den Schalthebeln europäischer Wirtschafts- und Strukturpolitiksitzt. Darüber hinaus waren Damen und Herren Abgeordnetedes Europäischen Parlaments, des Deutschen Bundestages unddes nordrhein-westfälischen Landtags vertreten, ebenso derMinister für Bundes- und Europaangelegenheiten des LandesNordrhein-Westfalen, Manfred Dammeyer.

Nach Überzeugung des nordrhein-westfälischen Handwerkskann am Beispiel der Bundesrepublik sehr augenscheinlich verfolgtwerden, welche Vorteile eine richtig verstandene Mittelstandspolitikbringen kann, so Lothar Bub, der Vorsitzende des WestdeutschenHandwerkskammertages. Ohne jeden Anflug von Überheblichkeitkönne dieses Beispiel Modellcharakter für die europäischeStaatengemeinschaft haben, erklärte Bub, wobei freilich regionaleund historische Besonderheiten berücksichtigt werden müssen.








Blick in die Teilnehmerrunde.

Mit 17. Mio. Einwohnern im Herzen Europas, in dessen 200 km Radiusrd. 1/5 der Bevölkerung Gesamteuropas leben und arbeiten,ist NRW nicht nur Transitland für den europäischen Wirtschaftsverkehrvon Nord bis Süd und Ost nach West, sondern vielmehr auchzentrales Beispiel für einen sich mit unglaublicher Geschwindigkeitvollziehenden Strukturwandel in Europa. Gerade im Rahmen diesesStrukturwandels sind es wiederum klein- und mittelständischeBetriebe, die hier gerne Arbeit leisten, ja ihn entscheidend gestalten.

Industrielle Umbrüche, wie sie sich in Nordrhein-Westfalenvollziehen, prägen derzeit das gesamteuropäische Gesicht.Ohne kleine und mittelständische Betriebe, die in die industriellenNischen gerade auch auf dem Arbeitsmarkt preschen, wäre einerfolgreicher Strukturwandel gar nicht denkbar, erklärteBub. Um allen Mißverständnissen vorzubeugen, unterstützedas nordrhein-westfälische Handwerk mit Nachdruck den wirtschaftlichen,sozialen und kulturellen Einigungsprozeß in Europa. Dasnordrhein-westfälische Handwerk will die EuropäischeUnion und steht zum Vertrag von Maastricht, so Bub. Das Handwerkals größter mittelständischer Wirtschaftsbereichin der Bundesrepublik sieht im europäischen Einigungsprozeßentscheidende Chancen und Möglichkeiten für die Zukunft.

Klare Gefechtslage von ...

Aber wir wollen, so Bub, auch einen geordneten politischen Übergangmit einer klaren Gefechtslage, bei der die klein- und mittelständischenBetriebe nicht nur als Fußvolk die wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischenKastanien aus dem Feuer holen dürfen, sondern ihrer Bedeutungentsprechend an der Gestaltung des Einigungsprozesses und derzukünftigen europäischen Wirtschaftsordnung maßgeblichbeteiligt werden.

... Handwerkspräsident Philipp gefordert

Der kürzlich in Freiburg gewählte neue Präsidentdes Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Dieter Philipp,war der Hauptredner beim Europatag des nordrhein-westfälischenHandwerks in Köln. Der Aachener Kammerpräsident undstellvertretende WAKT-Vorsitzende setzte sich in seiner Rede mitden Problemen von kleinen und mittleren Unternehmen auseinander,die mit der Einführung der Wirtschafts- und Währungsunionauf sie zukommen. Es war Philipps erster größerer Auftrittseit seiner Wahl zum neuen Handwerkspräsidenten.

Das Handwerk und die KMU sind damit nicht nur ein bestimmenderWirtschaftsfaktor, sondern vor allem auch die entscheidenden Determinantenfür den Arbeitsmarkt und die Ausbildung heranwachsender Generationenin Europa.

Handwerk unter Titel "Industrie"?

Trotzdem findet sich das Handwerk - als wiederum größteGruppe innerhalb der kleinen und mittleren Unternehmen - in dergegenwärtigen Ausformulierung der Brüsseler Politikund Administration, so Philipp, noch nicht in ausreichendem Maßeberücksichtigt. Philipp zitierte den Maastrichter Vertragvom 7. Febr.1992: In der vom Bundesanzeiger herausgegebenen 179-seitigenAusgabe dieses Vertrages müsse man schon bis Seite 110 kommen,bevor die KMU überhaupt aufgeführt werden. Dort istunter dem Titel XIII. "Industrie", in Artikel 130 diezur Zeit gültige KMU-Regelung zu finden, der zufolge dasUmfeld für die Initiative und Weiterentwicklung der Unternehmenin der gesamten Gemeinschaft, insbesondere der kleinen und mittlerenUnternehmen, zu fördern ist.




EU-Kommissarin Dr. Wulff-Matthies (2.v.l), Handwerkspräsident Philipp (Mitte) und NRW/EU-Minister Dammeyer beim Europatag des nordrhein-westfälischen Handwerks.

Handwerk unter dem Titel "Industrie"? Nur eine Sprachverwirrungoder einseitige Industrie-Orientierung? Die Folgen spürendie kleinen und mittleren Unternehmen heute in ihrem Alltagsgeschäft.Deshalb sind nach Auffassung des Handwerks vorhandene Risse, Satzungenund Unvollständigkeiten dringend nachzubessern, um das Handwerknicht aus dem zukünftigen Europäischen Haus auszugrenzen.

Philipp betonte die Schlüsselposition der KMU im Kampf gegendie Arbeitslosigkeit und bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze,der derzeit größten Herausforderung sämtlicherMitgliedsstaaten. Während die Industrie mit Abbau von Ausbildungs-und Arbeitsplätzen auf den Strukturwandel reagiert, schafftenHandwerk und die KMU immer noch neue. Die KMU sind der größteArbeitsplatzanbieter, nicht die Großunternehmen. Und dieKMU bieten die meisten Ausbildungsplätze an, nicht die industriellenGroßbetriebe.

7-Punkte-Katalog des Handwerks

Die kritische Auseinandersetzung mit dem Europäischen Statusquo müsse kurzfristig auf sieben Punkte konzentriert werden.

  1. Das KMU-Prinzip muß bei allen gesetzlichen Regelungender Europäischen Union verstärkt werden. Jede gesetzlicheRegelung müsse auf ihre Verträglichkeit für kleineund mittlere Unternehmen hin überprüft werden. Diesesberechtigte Anliegen des Handwerks findet in der praktischen Politikderzeit kaum konkrete Anwendung. Nach wie vor sind die industriellenGroßunternehmen Dreh- und Angelpunkt für die Ausrichtungvon Richtlinien- und Verordnungsvorhaben auf europäischerEbene. Sie wirken gewissermaßen als Katalysator wirtschaftspolitischerEntscheidungen, die damit in erster Linie industrie-politischausgelegt sind.
  2. Interessen können nur dort effektiv vertreten werden,wo auch eine entsprechende Beteiligung der Betroffenen verankertist. Daher sind formelle Konsultationsverfahren für die Wirtschaftsverbändeder "Wirtschaftssäulen" KMU und Handwerk durchdie Kommission der EU vorzusehen und sicherzustellen.
  3. Die Ansiedlung von Handwerks- und KMU-Interessen innerhalbder Kommission ist neu zu regeln. Historisch gewachsen ist dieVerankerung des Wirtschaftsbereiches Handwerk und seiner Interessenin der Generaldirektion XXIII. Sie die traditionell die "Hüterin"der KMU-Belange und damit auch Vertreterin des Handwerks. Eineeigene Abteilung "Handwerk" ist auf- und auszubauen.
  4. Die Wettbewerbsfähigkeit von klein- und mittelständischenUnternehmen in Europa ist zu stärken. Handwerk und KMU sindin besonderer Weise von Wettbewerbsverzerrungen im grenzüberschreitendenWirtschaftsverkehr betroffen. Dies betrifft im besonderen Maßedie Bau- und Ausbauhandwerke im grenznahen Raum Nordrhein-Westfalen.
  5. Alle nationalen und europäischen Untersuchungen bestätigen,daß der industrielle Sektor auf absehbare Zeit als Garantfür gesteigerte Zahlen von Arbeitsplätzen nicht nurausfällt, sondern vielmehr vom massiven Arbeitsplatzabbaubedroht ist. Der Arbeitsmarkt der Zukunft liegt bei den klein-und mittelständischen Betrieben, die flexibler auf neue Marktanforderungenreagieren können und im gesamten Dienstleistungsbereich vielnäher am Endverbraucher sind. Insbesondere das Handwerk verfügtüber weiteres Wachstumspotential, was sich auch positiv aufdie Anzahl der Arbeitsplätze auswirkt. Folgerichtig mußsich auch die Arbeitsmarktpolitik der Kommission verstärktden Belangen des Handwerks und der KMU öffnen.
  6. Kleine und mittlere Betriebe müssen endlich in die Lageversetzt werden, an den entsprechenden europäischen Förderprogrammentatsächlich zu partizipieren. Die von der EuropäischenUnion angebotene Vielzahl an Förderprogrammen, die vielfachauch den KMU dienen sollen, ist so unübersichtlich, die Antragsverfahrenso kompliziert und schwerfällig und Abwicklungsverfahrendermaßen überreglementiert, daß die Mehrzahlder Handwerksbetriebe und sonstigen KMU diese Förderprogrammeüberhaupt nicht nutzen. Eine grundlegende Überarbeitungdes Förderrechts ist nach Auffassung des Handwerks unumgänglich,wenn die mit diesen Programmen verbundenen Förderziele realisiertwerden sollen: Weniger ist bekanntlich oft mehr !
  7. Die Berufsbildungspolitik muß ein zentrales Feld europäischerPolitik bleiben. Ohne das Handwerk und die KMU ist dieses Zielnicht zu erreichen. Damit verdient das Handwerk eine handwerksadäquateBerufsbildungspolitik, auch im Hinblick auf den Förderbereich.Für die Wirtschaft gäbe es keine Alternative zu einemvereinten und starken Wirtschaftsstandort Europa, erklärtePhilipp. Wichtig sei jedoch, daß die einzelnen Interessenin diesem Europa entsprechend der Bedeutung der Gruppierungengewichtet und verteilt sind. Dies sichere ein hohes Identitätsgefühlund die Motivation aller, sich gemeinsam am Bau des Hauses Europaaktiv zu beteiligen.

Niedersachsen


SHK-Kundendiensttechniker

In Kooperation mit dem BBZ Braunschweig führt der FachverbandNiedersachsen einen Lehrgang "SHK-Kundendiensttechniker"durch. Die Maßnahme beginnt am 7. Februar 1997 in Braunschweigund endet nach erfolgreichem Abschluß mit dem bundeseinheitlichenZertifikat.

Die bisherigen Qualifizierungsmaßnahmen für Gesellen,die im Kundendienst eingesetzt werden, waren sehr verschiedenund hatten ein unterschiedliches Niveau. Der von Fachleuten unsererBranche und dem Zentralverband SHK entwickelte Lehrgang "SHK-Kundendiensttechniker"ist aus den Anforderungen vor Ort und aus den Bedürfnissender Firmen heraus entwickelt worden. Insbesondere soll der qualifizierteMitarbeiter

- selbständig und verantwortungsbewußtarbeiten,

- seine Firma beim Kunden angemessenrepräsentieren,

- den Kunden innerhalb seines Verantwortunsrahmensberaten,

- der Firma zu Folgeaufträgenverhelfen.

Der neue Weiterbildungslehrgang wird in Kooperation des FachverbandesSHK Niedersachsen mit dem Berufsbildungszentrum der HandwerkskammerBraunschweig durchgeführt. Beginn ist der 7. Februar 1997im BBZ Braunschweig. Die Maßnahme "SHK-Kundendiensttechniker"hat einen Umfang von 200 Unterrichtsstunden und endet nach erfolgreichemAbschluß mit dem bundeseinheitlichen Zertifikat des Zentralverbandes"SHK-Kundendiensttechniker".

Module

Lerngebiet

Zeit (h)

I. Allgemeine technische Kenntnisse
M 1-7
Elektrotechnik, physikalische und chemische Grundlagen der Verbrennungs-, Heizungs- bzw. Sanitärtechnik, Systemanalyse
64
II. Spezielle technische Kenntnisse 2.1 Gerätetechnik (Praxis)
M 8-14
Funktionsprüfungen, Fehleranalyse und Störungsbehebung an Trinkwassererwärmern, Gas- bzw. Ölfeuerungen. Brennwertgeräten sowie Regelungs- und Steuerungsgeräten
72
2.2 Anlagentechnik
M 15-17
Aufbau und Funktionsweise von Gas-, Wasser-, und Abwasseranlagen, lufttechnischen Anlagen und Heizungsanlagen, wichtige Bestimmungen, Normen und Gesetze
24
III. Betriebswirtschaft
M 18­19
Organisation, Kosten, Preise, Recht, Kommunikation, d. h. konfliktfreie Gesprächsführung, Verkaufsgespräche, usw.
32
Schriftliche Tests nach Block I, II (2.2 Anlagentechnik) und III incl. Arbeitsproben (2.1)
8
Gesamtzeit je Fachrichtung (Sanitär oder Heizung)
200

Zugangsvoraussetzungen für die Teilnahme an dem Lehrgangist ein erfolgreicher Abschluß in einem der einschlägigenBerufe wie Gas- und Wasserinstallateur oder Zentralheizungs- undLüftungsbauer sowie eine mindestens zweijährige Berufserfahrung.

Der "SHK-Kundendiensttechniker" bietet dem Geselleneine Aufstiegsmöglichkeit und damit eine neue beruflichePerspektive, mit der Möglichkeit, in einem erweiterten verantwortungsvollenAufgabenbereich tätig zu werden. Die Position ist in derBetriebshierarchie zwischen Meister und Geselle angesiedelt.

Inhaltlich werden allgemeine und spezielle Kenntnisse in Gerätetechnik,Anlagentechnik und Betriebswirtschaft vermittelt und anschließendvertieft. Einen besonderen Raum nimmt der Bereich "Der Umgangmit Kunden" ein. Konfliktfreie Gesprächsführung,erfolgreicher Umgang mit Reklamationen, Verkaufs- und Verhandlungstechnikwerden praxisnah geübt.

Die Lehrgangsgebühr beträgt 2400,- DM. Als Unterrichtszeitensind Freitag von 14°° Uhr bis 19°° Uhr undSamstag von 8°° Uhr bis 15°° Uhr vorgesehen.

Interessenten wenden sich bitte an das BBZ Braunschweig, FrauKaufmann (Tel.: 0531/230040) oder an den Fachverband, ReferatBerufsbildung, Herrn Bunk (Tel.: 0511/8797320).


Hessen


Verbandsgebäude und Ausbildungszentrum eingeweiht

Im Beisein vieler prominenter Gäste aus Handwerk, Handel, Industrie und Politik wurde das neue Verbandsgebäude und Ausbildungszentrum des FVSHK am Vortag der Delegiertenversammlung offiziell eingeweiht.

Der Neubau beherbergt nun auch die Hessische Meisterschule fürSanitär-, Heizungs- und Klempnertechnik, die seit ihrer Gründungvor 20 Jahren in der Theodor-Litt-Schule in Gießen zu Gastwar. Die Fort- und Weiterbildung für die Zukunftssicherungder SHK-Handwerke in eigenen Räumen durchführen zu können,war nicht nur der Wunsch des Vorstandes, sondern auch vieler Mitgliedsinnungenund Handwerksbetriebe.

Steiniger Weg

Jetzt wurde die Idee mit einem Schulungszentrum verwirklicht,das über sieben Schulräume, mit insgesamt 750 m²im ersten Obergeschoß und 500 m² im Untergeschoßfür die praktische Unterweisung verfügt. Hier lassensich Vorbereitungslehrgänge zur Meisterprüfung, Schulungsmaßnahmenfür technische Betriebsleiter sowie Lehrgänge fürQualifizierungs- bzw. Zertifizierungsmaßnahmen in gesetzlichgeregelten Bereichen verwirklichen. Außerdem sollen Weiterbildungsmaßnahmenzum SHK-Kundendiensttechniker ebenso stattfinden, wie Schulungenim technischen, kaufmännischen, rechtlichen und EDV-Bereich.

Zwar sind seit dem Erwerb des Grundstückes bis zur Einweihungnur knapp zwei Jahre vergangen, aber alles sollte ursprünglichviel schneller gehen. Reichlich Steine - in Form einer Asbestsanierung- mußten zwischenzeitlich "aus dem Weg geräumtwerden". Ein hoher Zeitverlust bei der Fertigstellung undca. eine Viertelmillionen Mark kostete die Auftraggeber der unerwarteteAsbestfund. Der engagierten Arbeit des Bauausschusses ist es zudanken, daß der Bau dennoch rechtzeitig vor dem Verbandstagvollendet werden konnte.

Delegiertentag

Einen Tag nach der festlichen Gebäudeeinweihung trafen sichdie Delegierten der hessischen SHK-Innungen zu ihrer turnusmäßigenSitzung. Vorweg informierte der scheidende LandesinnungsmeisterHeinz Rautenberg und gab einen Bericht zur wirtschaftlichen Situation.

Wahlen im Mittelpunkt

Im Anschluß daran wurde die Wahl des Vorstandes und derAusschüsse durchgeführt. Einstimmig wurde Werner Scharfzum neuen Landesinnungsmeister gewählt. Als Stellvertreterwurden Rainer Hagemann und Volker Hehner gewählt.



Vorstand des FVSHK Hessen (v.l.n.r) Hans-Jürgen Eichenauer, Michael Adamovsky, Erwin Kohlbacher, Peter Michalak (obere Reihe); Heinrich Peter, Ludwig Lumm, Heinz-Walter Reichwein, Gerd Euler, Hans Schuster, Horst Jung, GF Daum, Wilfried Schmidt (mittlere Reihe); Konrad Junk, stv. LIM Volker Hehner, LIM Werner Scharf, stv. LIM Rainer Hagemann, Ernst Jung (untere Reihe).

Für seine Verdienste wurde Heinz Rautenberg zum Ehrenlandesinnungsmeisterernannt.

Mit diesen optimierten Bedingungen - für den ausgeschiedenenbisherigen Geschäftsführer Joachim Westenberger wurdeDiplom-Kaufmann Eugen Daum vom Vorstand mit der Geschäftsführungdes FVSHK Hessen beauftragt - und mit neuen Herausforderungengeht die neu formierte Mannschaft des Fachverbandes optimistischan die Arbeit.

"Ehrenlandesinnungsmeister Heinz Rautenberg (links) und Landesinnungsmeister Werner Scharf (2.v.l.) mit den "guten Geistern" der neuen Verbandsgeschäftsstelle: Peter Gömmer (Referat Technik), Anita Neumann (Referat Technik), Franz-Josef Sapel (Referat Betriebswirtschaft), Ulrike Schlein (Sekretariat Geschäftsführung), Jürgen Stöhr, Karin Kurz (Sekretariat Betriebswirtschaft) und Geschäftsführer Eugen Daum (v.l.n.r).


Schlesig-Holstein


Betriebsvergleich

Sanitärinstallation in Schleswig-Holstein

Die vom Handwerk und Land finanziell geförderte RationalisierungsgemeinschaftHandwerk Schleswig-Holstein e.V. (RGH) hat in enger Zusammenarbeitmit dem Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Schleswig-Holsteineinen Betriebsvergleich für das Gas- und Wasserinstallateur-sowie Klempner-Handwerk des nördlichsten Bundeslandes aufBasis des Jahres 1995 herausgebracht.

Die an der Untersuchung beteiligten Betriebe wurden anhand derBeschäftigtenzahlen zu drei Größengruppen (GruppeI bis zu 7 Beschäftigte, Gruppe II über 7 bis 15 Beschäftigte,Gruppe III über 15 Beschäftigte) zusammengefaßt.

Im Vergleich zur letzten Untersuchung (Basisjahr 1992), bei dernoch 95% aller Teilnehmer einen betriebswirtschaftlichen Gewinnerzielen konnten, ist diese Quote 1995 auf 71% zurückgegangen,d. h. knapp ein Drittel der Betriebe konnte seine Kosten nichtdecken. Dies ist insbesondere auf das ungünstige Abschneidender Betriebe der Gruppe I zurückzuführen, bei denen7 von 12 untersuchten Betrieben ein negatives betriebswirtschaftlichesErgebnis ausweisen.

Die größte Auftraggebergruppe stellen unverändertdie Privatkunden. Mit ihnen wurden 43% der Handwerksleistung getätigt.Die Tabelle zeigt für die drei Größenklassen dieAufteilung der Kostenstruktur. Dabei wird deutlich, daßdas Ergebnis der Gruppe III mit 7,5% der Betriebsleistung deutlichüber dem der Gruppen I und II liegt.

Bezogen auf einen Beschäftigten ergibt sich eine Pro-Kopf-Leistungin Höhe von 161260,- DM. Betrachtet man nur den handwerklichenLeistungsbereich und die unmittelbar produktiv tätigen Mitarbeiter,so errechnet sich ein Wert von 216980,- DM. Ohne die in diesemWert enthaltenen Fremdleistungen und Materialeinsätze ergibtsich eine durchschnittliche handwerkliche Wertschöpfung inHöhe von 125150,- DM pro Kopf.

Eine wichtige Aufgabe im Rahmen des Betriebsvergleichs ist dieErmittlung des kostendeckenden Stundenverrechnungssatzes fürdie beteiligten Betriebe. Anhand der Lohnbuchhaltung und weitererinterner Aufzeichnungen wurde die Zahl der direkt verrechenbarenStunden der Meister, Gesellen und Lehrlinge sowie der jeweiligebetriebsspezifische Mittellohn errechnet.

Gesamtstundenkapazität mal Mittellohn ergab die Basis fürden kostendeckenden Zuschlagsatz, der im Gesamtdurchschnitt bei170% lag. Dieser Wert ist aber nur dann auskömmlich, wennin der Kalkulation die Fremdleistungen mit einem Aufschlag von8% und das Material mit 24% gerechnet werden. Bei einem durchschnittlichenMittellohn von 22,30 DM ergibt sich so ein kostendeckender Verrechnungssatzvon 60,20 DM (ohne MwSt).

Die Eigenkapitalquote von gut 27% liegt im Rahmen der Werte vergleichbarerBranchen.

Zusammen mit dem langfristig zur Verfügung stehenden Fremdkapitalwurde im Gesamtdurchschnitt das Anlagevermögen und fast 23%des Umlaufvermögens durch langfristiges Kapital gedeckt.Im Gesamtdurchschnitt sind die Betriebe demnach solide finanziert.

Am Jahresende 1995 waren die Betriebe ihren Kunden gegenübermit 43 Tagesumsätzen in Vorleistung. Dieser Wert hat sichseit der Untersuchung 1993 erfreulicherweise verringert (1992:53 Tage). Allerdings sollte das Risiko von Forderungsausfällenund die Kapitalbindung möglichst gering gehalten werden.Hierzu sind eine konsequente Überwachung der Außenständesowie das rechtzeitige Stellen von Abschlagsrechnungen notwendigeMaßnahmen.

Hauptgeschäftsführer Hugo Schütt dankte bei derÜbergabe des Betriebsvergleichs dem Geschäftsführerder RGH, Dipl.-Betriebswirt Wolfgang Werth, und seinem Team fürdie zügige Durchführung der Untersuchung. Er wies aufdie zahlreichen erarbeiteten Zusatzinformationen, wie z. B. Zeitvergleichsdaten,aktuelle Kalkulationsgrundlagen und nicht zuletzt die ausführlicheEinzelanalyse mit einem betriebsindividuellen Stärken-Schwächen-Profilhin, welche die Teilnehmer am Betriebsvergleich erhalten. "Siesollten", so Schütt, "genug Anreiz sein, sich ander Folgeuntersuchung in drei Jahren wiederum bzw. erstmalig zubeteiligten."

Betriebsvergleich Schleswig-Holstein

Gruppe I
Gruppe II
Gruppe III
Gesamt
Betriebsleistung
709170,- DM = 100%
1741350,- DM = 100%
4880830,- DM = 100%
2241480,- DM = 100%
Fremdleistungen
1,7%
3,6%
5,9%
4,7%
Material- und Handelswareneinsatz
42,1%
38,2%
38,4%
38,7%
Personalaufwand
25,9%
34,5%
34,9%
33,9%
Kalk. Unternehmerlohn
11,0%
4,6%
2,1%
3,8%
Übrige Kosten
16,5%
14,4%
11,2%
12,8%
Betriebswirtschaftliches Ergebnis
2,8%
4,7%
7,5%
6,1%
Pro-Kopf-Leistung des Gesamtbetriebes
147740,- DM
155480,- DM
167730 DM
161260,- DM
Handwerkliche Pro-Kopf-Leistung
213640,- DM
221164,- DM
214770,- DM
216980,- DM
Handwerkliche Wertschöpfung pro Kopf
120650,- DM
129500,- DM
123230,- DM
125150,- DM
Handwerkliche Wertschöpfung pro Stunde
80,70 DM
86,75 DM
81,05 DM
82,85 DM
Eigenkapitalquote
10,1%
31,0%
28,3%
27,3%
Anlagendeckung
85,7%
160,5%
247,2%
188,5%
Vorleistung
44 Tage
42 Tage
44 Tage
43 Tage


Hamburg


Landesinnung Heizungs- und Klimatechnik

Und es lohnt sich doch!

Solaranlage eingeweiht

Das Interesse die Sonne anzuzapfen steigt. Doch viele offeneFragen und Vorurteile lassen Bauherren und Hausbesitzer zögern,sich eine Solaranlage aufs Dach zu holen. Engagierte Plädoyersfür die Sonnenenergienutzung gab es während der Eröffnungder "Informations- und Demonstrationsausstellung Sonnenkollektoren"in Hamburg.

Ist ein Sonnenkollektor in unseren Breiten überhaupt sinnvoll?Ist das nicht nur eine spinnige Idee von idealistisch angehauchtenAlternativen? Verschandelt sie das Dach? Was macht man als Flachdachbesitzer?Was kostet das? Wieweit schont die Anlage Umwelt und Ressourcen?Gibt es Fördermittel? Und vor allem: Amortisiert sich das?

In Hamburg kämpfen alle gemeinsam für Solaranlagen (v.l.n.r): Arnold Rückert (Obermeister der Innung Heizungs- und Klimatechnik), Dr. Fritz Vahrenholt (Umweltsenator), Dipl.-Ing. Dieter Horchler (Präsident der Handwerkskammer Hamburg)...



... und Ehrenobermeister Günter Endrikat.

Die Unsicherheit in Sachen Sonnenkollektoren bremst den großenDurchbruch. Darüber sind sich die Fachleute einig. Um ihrwirksam zu begegnen, eröffnete Arnold Rückert, der Obermeisterder Innung Heizungs- und Klimatechnik die "Informations-und Demonstrationsausstellung Sonnenkollektor." Gleichzeitigwurde die von der Umweltbehörde geförderte thermischeSolaranlage eingeweiht, die das Brauchwasser für das Ausbildungszentrumder Innung in der Fabriciusstraße erwärmt.

Die rund 75 Gäste, unter ihnen Umweltsenator Dr. Fritz Vahrenholtund der Präsident der Handwerkskammer Dieter Horchler, blicktengespannt zum Himmel. Spielt die Hauptakteurin mit? Immerhin lugtesie ab und an freundlich auf die versammelte Schar der fachkundigenSonnenkollektoren-Fans.

Rückert erklärte, daß die unterschiedlichen Sonnenkollektorender Fortbildung der Meister, Gesellen und vor allem der Auszubildendendienen. Fachleute und Bauherren sollten "begreifen",daß ein Kollektor ihr Badewasser sauber, geräusch-und geruchlos erwärmt und Ressourcen und Umwelt schont. DieBeratung, Planung, Berechnung sowie der Einbau von Solarlagensei fest in das Berufsbild des Heizungs- und Lüftungsbauersintegriert. Seit Jahren befaßten sie sich mit modernen alternativenEnergien. Wenn sie heute ihre Anstrengung auf dem Gebiet der regenerativenEnergie demonstrierten, sei das eine logische, erforderliche Weiterentwicklungfür die moderne Heizanlagentechnik.

Immer wieder werde auch die Frage gestellt: Amortisiert sich das?Die Sonne fordere keine Einzugsermächtigung für Energiekosten.Die Sonnenkollektoren seien durch größere Stückzahlenpreiswerter geworden. Die Fördermittel der Umweltbehördeführten die Anlagen bis an die Grenzen der Wirtschaftlichkeit.Trotzdem müßte der Bauherr für den Einbau auchnoch in sein eigenes Portemonnaie greifen.

Eine Solaranlage dieser Art fange, so erläutert der Obermeister,in unseren Breiten so viel Wärme ein, daß sie die Erwärmungdes Brauchwasser größtenteils übernehmen kann.Das erspare erfahrungsgemäß in einem Einfamilienhauszwischen 3000 bis 5000 KWh überwiegend fossile Energie. Umsich bei diesen Werten und den heutigen Energiepreisen zu amortisieren,müßten die Kollektoren viele Jahre lang verläßlichSonnenwärme tanken. Das sei technisch möglich.

Rückert betonte: "Wenn man sich allerdings nicht dieFrage stellt: Rechnet sich das?, sondern fragt: Lohnt sich das?,kommt man schneller zu einem positiven Ergebnis." Fairerweisemüßten nämlich die aus der konventionellen Enegieerzeugungresultierenden Umweltschäden in der Kostenrechnung mit berücksichtigtwerden. Das könnte etwa durch Emissionspfennige geschehen,die auf die fossilen Energieträger aufgeschlagen werden.

Pro Sonnenkollektor sprechen auch diese Argumente: Ein Bürger,der weiterdenke, möchte unsere Umwelt und die Ressourcenfür unsere Enkel und Urenkel schonen. Rückert: "Wirgönnen uns auch in anderen Bereichen ein wenig Luxus. Warumnicht gleichermaßen als progressiver Schrittmacher in SachenUmweltschutz eine Solaranlage?"

Senator Dr. Fritz Vahrenholt unterstrich den Wert der guten Schulungvon Fachleuten. Die Handwerker an der Front beeinflußtendie Investitionen der Bauherren maßgeblich. Wenn sie beidem Thema Solartechnik nur mitleidig lächelten und "Kreihenschietun Hönerkram" sagten, dann verliere der Hauseigentümerschnell den Mut. Aufgeschlossene, qualifizierte Handwerker mitguten Argumenten würden als Vermittler gebraucht.

Die Umweltbehörde hat seit 1990 mit 3,3 Mio. DM den Einbauvon fast 500 Anlagen in Hamburg gefördert. Jetzt soll nichtmehr pauschal gefördert werden, sondern gezielt nach derKollektorenfläche und der Größe des Warmwasserspeicher.Im einzelnen gibt es 500,- DM für jeden Quadratmeter Kollektorflächebei Flachkollektoren, beziehungsweise 650,­ DM bei Vakuumröhren.Voraussetzungsind mindestens 4 m² aktive Kollektorfläche (bei Vakuum3 m²) sowie ein Warmwasserspeicher von 300 Litern.

Fast beschwörend forderte Dr.Vahrenholt: "Macht unsereSolarkollektoren preiswerter." Gerade im Ein- und Zweifamilienhaussei die Kostendecke dünn und für eine Solaranlage kaumGeld vorhanden. Nur eine starke Steigerung der Nachfrage könnedie Kosten der Anlage senken und damit die Wirtschaftlichkeiterhöhen.

An zwei Projekten verdeutlichte der Senator die Hamburger Vorreiter-Rollein Sachen Sonnenenergie: In Hamburg-Jenfeld sei im Zuge einerGebäudesanierung eines Mehrfamilienhauses eine Kollektoranlagezur Warmwasserbereitung mit knapp 300 m² installiert worden.Dies sei die größte Anlage Norddeutschlands. In Hamburg-Bramfeldentstehe zur Zeit ein solares Nahwärme-Versorgungssystemfür eine Reihenhaussiedlung mit 3000 m² Kollektorflächeund einem unterirdischen Langzeit-Wärmespeicher mit 4500m³ Wasserinhalt.

Doch die Strategie für die Weiterentwicklung der Solartechnikwerde ohne eine hinreichende Beteiligung der Hamburger Bürgernur wenig Erfolg haben. Neben der Förderung dieser Technikmüsse verstärkt das Interesse und die Motivation derBürger geweckt werden. Wer Neues versuche, müsse mitSkepsis rechnen. Da helfe nur Aufklärung und Information.Dr. Vahrenholt: "Ich bin unverändert davon überzeugt,daß all die kleineren und größeren Dinge, diewir hier tun, sich einmal als sehr wichtig herausstellen werden."

Handwerkskammer-Präsident Dieter Horchler hob die generelleUmweltfreundlichkeit des Handwerks hervor. "Ein von einemHandwerker geschaffenes Möbelstück wird liebevoll gepflegtund von Generation zu Generation weitergereicht. Es wird nichtzum Sperrmüll gestellt. Ein handgefertigter Schuh kommt nichtaus der Mode, sondern bleibt viele Jahre komfortabel, schönund reparaturfähig, während die Plastiklatsche aus Taiwanschon nach zwei Monaten in den Mülleimer fliegt." DasHandwerk verbinde seit eh und je Tradition und Bewährteskreativ mit Fortschritt und Innovation.

Seit 1985 habe Hamburg das ZEWU (Zentrum für Energie-, Wasser-und Umweltschutz). Damals sei es das erste Umweltzentrum der Bundesrepublikgewesen und ein stolzes Musterbeispiel dafür, wie hoch dasHamburger Handwerk den Umweltschutz ansetze.

Außerdem stellte Horchler die Solarinitiative Nord vor.Sie wolle die Sonnenenergienutzung entscheidend voranbringen undverfüge über ein umfassendes Konzept: Öffentlichkeitsarbeit,Erstellung von Info-Material, Empfehlung von Standardanlagen,Zusammenarbeit mit den politischen Gremien und die Schulung vonHandwerkern. Horchler: "Die hohen Anmeldezahlen zur Schulungbeweisen das rege Interesse. Der Lehrplan umfaßt auch Marketing,Verkauf und Beratung. Das ist wichtig, denn der Handwerker undder Architekt haben einen direkten Draht zum Bauherrn. Sie wirkenals Multiplikatoren."

Eine Präsentation verschiedener Solarhersteller mit fachkundigerErklärung rundete die Information ab.

Und wie halten es die Redner, die so engagiert für die Sonnenenergienutzungplädieren, mit den thermischen Sonnenkollektoren? Glaubhaft!Sie haben bereits eine Solaranlage auf ihrem Dach oder planensie.


Thüringen


Delegiertenversammlung

Krisenmanagement auf Landesebene

Nach der vorbereitenden Obermeistersitzung vom 22. November1996 trafen sich die Tagungsteilnehmer des Landesverbandes am23. November zur Delegiertenversammlung in Apfelstädt beiErfurt.

Eröffnet wurde die Delegiertenversammlung durch den amtierendenLandesinnungsmeister Dietrich Roese. Er berichtete den Vertreternder Innungen über die konjunkturelle Lage der Handwerksunternehmenin Thüringen. Eine "schwierige wirtschaftliche Lage"zeichne sich für die überwiegende Zahl der Betriebeab. Die allgemeine Baukonjunktur und die angespannte finanzielleLage der Gemeinden führten zu einem erheblichen Nachfragerückgang.Ein Problem für die Handwerksbetriebe in Thüringen seidie "knappe Eigenkapitaldecke", hier ist nach Meinungvon Roese die Politik gefordert, die die Rahmenbedingungen entsprechendanpassen müsse. Zum Beispiel forderten die Kommunen zu hoheUmlagen für Gewerbebetriebe.

Ein weiteres zur Zeit diskutiertes Problem sei die Ausbildungsabgabe,"der Landesverband sei strikt gegen eine solche Abgabe,"sagte Roese.

Er zitierte in seinen Ausführungen auch Manfred Maus, Obi,als Vertreter der Baumarktketten, der gesagt habe, "das Handwerkist uneins und leicht zu besiegen". Es gelte für dieHandwerker verkaufsaktiv zu sein und sich eben nicht auseinanderdividierenzu lassen.

Außerdem sei es erforderlich Mißtrauen abzubauen undaus diesem Grund führe man Gespräche mit den Großhändlernunter anderem über das Thema: "Wie können Fachhandwerkund Fachgroßhandel die Einzelhandelsfunktion organisieren?"

Als Botschaft an die Tarifkommission sagte Roese: "VieleBetriebe leiden unter Liquiditätsengpässen, daher darfbei der Lohnfortzahlung kein Zugeständnis gemacht werden."



Die Delegierten folgten den Ausführungen ihres LIM, der die derzeitige konjunkturelle Lage und die Perspektiven der Branche kritisch beleuchtete.

Als weiteren Schwerpunkt stellte er die Unterstützung derMesse Berlin heraus, er halte es für wichtig, hier den gemeinsamenAuftritt der SHK-Betriebe zu empfehlen, da man ja schließlichauch am Erfolg der Messe teilhabe. Für ihre bisherige Tätigkeitwurden die scheidenden Vorstandsmitglieder geehrt.

- Manfred Poetzschner wurde zum Ehrenlandesinnungsmeister ernannt,

- Jochen Wolf, Helmut Schwalm und Gerald Käppler erhieltendie Ehrenurkunde des Fachverbandes SHK Thüringen.

Jahrestätigkeitsbericht

Geschäftsführer Bohnstädt verlas den Delegiertenden Jahrestätigkeitsbericht 1996. Als Einführung erläuterteBohnstädt nochmals die Zusammenhänge der Organisationsstufendes Handwerk und die wichtige Funktion der Innungen. Er sagte:"Wir müssen immer wieder feststellen, dort wo eine guteInnungsarbeit geleistet wird, gibt es auch seitens der Mitgliederkein Zweifel an der Innungsmitgliedschaft und auch der dafürzu entrichtende Innungsbeitrag wird akzeptiert."



Nach seiner Auszeichnung als Ehrenlandesinnungsmeister berichtete Manfred Poetzschner rückblickend über die ersten Gehversuche des Landesverbandes noch zu "DDR Zeiten".

Weiter berichtete er über die Aufgabe des Fachverbandes unddie Mitgliedschaft im Zentralverband, St. Augustin. Die Hauptthemenin den Gremien und auf Sitzungen der Geschäftsführerwaren die Erhaltung des klassischen Vertriebsweges, die Änderungder VOB, Angleichung der Gewährleistungsfrist, Vergaberegelungenbei öffentlichen Aufträgen und die Veränderungder Handwerksordnung.

Mitgliedsbetriebe würden von allen zentralen Vereinbarungenund Leistungen profitieren, äußerte der Geschäftsführer."Die Gewährleistungsvereinbarungen, die der ZVSHK miteiner Vielzahl von Herstellern -und fast allen Marktführern-abgeschlossen hat sind eine zusätzliche Absicherung und Leistungfür den Innungsbetrieb. Aufgrund dieser Vereinbarung schließtsich die Industrie der Gewährleistungsfrist der Mitgliedsbetriebeauch bis zu fünf Jahren an, wenn dies Gegenstand des Bauvertragesist," sagte Bohnstädt. Diese Vereinbarung gelte allerdingsnur, wenn die Innung auch Mitglied im Fachverband sei, ergänzteer.



Sie waren und sind aktiv für die Belange des Landesinnungsverbandes Thüringen, (v.l.) LIM Dietrich Roese, Geschäftsführer Heinz Bohnstädt und der ehemalige LIM Manfred Poetzschner.

Bohnstädt berichtete über die Initiativen und Aktivitätendes Verbandes und erläuterte kurz die wirtschaftliche Lageaus Sicht des FV. Thema der Zukunft sei nach seiner Meinung dieaktive Öffentlichkeitsarbeit, "um dem Kunden den Vorteilzu verdeutlichen, warum es für ihn auf Dauer effektiver ist,sich an den Fachbetrieb der Innung zu wenden und nicht in denBaumarkt zu gehen oder einen Schwarzarbeiter zu beschäftigen."Der Organisationsgrad der Betriebe in den Innungen müssedeutlich verbessert werden, er betrage zur Zeit ca. 60 - 65%.Als besondere Unterstützung habe der Fachverband mit derAnwaltskanzlei Pauly und Partner, Erfurt, einen Beratungsvertragabgeschlossen, der den Mitgliedsbetrieben kostenfrei zur Verfügungstehe.

Zwei wichtige Verbandstermine nannte Bohnstädt zum Schlußseiner Ausführungen, einmal den Verbandstag vom 23./24. Maiund die SHK in Berlin vom 15. bis 19. Oktober 1997.

Nach dem Bericht über die Kassenprüfung durch den Vorsitzendendes Prüfungsausschusses Emmerlich wurde nach der Beschlußfassungdie Entlastung des Vorstandes einstimmig vorgenommen.

Überblick zu den Wahlen

Als Wahlleiter wurde der Ehren-LIM Manfred Poetzschner bestimmt.Die Wahl des Landesinnungsmeisters sowie des Vorstandes wurdezügig und mit großer Übereinstimmung durchgeführt.


Der neu gewählte Vorstand (v.l.n.r.) Geschäftsführer Bohnstädt, Stellv. Zeibig, LIM Roese, Stellv. Hampe, Otto, Kössel, Borz, Stellv. Schönbrunn, Salzmer, Förster, Frühauf und Ehren-LIM Poetzschner.

Dietrich Roese, Innung Schmalkalden/Meiningen wurde durch dasVotum von 54 Delegierten einstimmig gewählt. Diese Wahl bestätigtezudem seine Arbeit für den Verband nach der vorzeitigen Mandatsniederlegungdurch Manfred Poetzschner.

Zu Stellvertretern wurden gewählt:

- Olaf Zeibig - Inning Erfurt,

- Günter Hampe - für Ostthüringen,

- Frank Schönbrunn - für Südthüringen.

Zu weiteren Mitgliedern des Vorstandes wurden gewählt:

Für den Kammerbezirk Erfurt:

- Bernd Otto - Innung Erfurt, der gleichzeitig LandesfachgruppenleiterSanitärtechnik ist,

- Jörg Salzmer - Innung Nordhausen und FachgruppenleiterKlempnertechnik,

- Ulrich Kössel - Innung Weimarer Land.

Für den Kammerbezirk Ostthüringen

- Franz Borz - Innung Jena/Stadtroda/Eisenberg,

- Uwe Kühn - Innung Gera, der kurz zuvor zum neuen InnungsobermeisterGera gewählt wurde.

Für Südthüringen:

- Sefan Förster - Innung Schmalkalden/ Meiningen,

Für die FG Kachelofen- Luftheizungsbau:

- Heinrich Frühauf.

Weiterhin gehören dem Vorstand an:

- Erhard Ledig - Altenburg/Schmölln, als FachgruppenleiterHeizungstechnik,

- Hans Poetzschner - Innung Gera, als Vorsitzender des Bildungsausschusses.

Abschluß der Veranstaltung bildete ein Arbeits- und Tarifrechtsvortragdurch den Referenten RA Manfred Pauly. Kontrovers wurde überdie Themen Aspekte des Kündigungsschutzes, Lohnfortzahlungund Arbeitsunfähigkeit diskutiert.


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