IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 13/1996, Seite 11 ff.
VERBÄNDE AKTUELL |
Zentralverband
Kurz und bündig
SHK-Betrieb stellt Meisterfrau des Jahres 1996
Die Meisterfrau des Jahres 1996 heißt Regina Kessler und leitet mit ihrem Mann einen Klempnerei-, Sanitär- und Gasheizungs-Handwerksbetrieb in Nortorf bei Flensburg.
Die 45jährige Siegerin des Meisterfrauen-Wettbewerbs, den das Wirtschaftsblatt "handwerk-magazin" in diesem Jahr zum neunten Mal unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth veranstaltete, erhielt den mit 5000,- DM dotierten Preis am 31. Mai in Hannover von Christiane Herzog, Ehefrau des Bundespräsidenten Roman Herzog, überreicht.
Die Auswahl unter den 162 Bewerbungen für den diesjährigen Preis traf eine Jury unter Vorsitz von Waltraud Späth, Frau des Handwerkspräsidenten Heribert Späth. Dabei würdigte die Jury besonders die betriebliche Leistung von Regina Kessler, die, aus einem branchenfremden Beruf kommend, sich durch verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen zur Unternehmerfrau qualifizierte. So absolvierte sie das Studium zum Betriebswirt des Handwerks, legte die Ausbilder-Eignungsprüfung sowie die Prüfung als Bürokauffrau ab - und ist außerdem noch Mutter eines Sohnes und einer Tochter.
Regina Kessler engagiert sich zudem für die Interessen der Frauen in Handwerksbetrieben. So gründete sie bereits 1987 einen Arbeitskreis Unternehmerfrauen im Handwerk und ist heute Vorsitzende des Landesverbandes Holstein dieses Arbeitskreises.
Förderprogramm Umwelt-Energie
Erneuerbare Energien wie Sonnenwärme zum Beispiel können die Umwelt spürbar entlasten. Die Bundesregierung hat deshalb ein attraktives Programm zur Förderung der Nutzung regenerativer Energien beschlossen. Danach sollen Wärmepumpen-Anlagen mit einem Zuschuß von 300,- DM je kW installierter Heizleistung unterstützt werden. Der Höchstbetrag liegt bei 20.000,- DM je Einzelanlage. Verschiedene Bundesländer gewähren sogar Zuschüsse, die diese Summe noch übersteigen.
Ausführliche Informationen zu diesem Förderprogramm können über ein Info-Telefon mit der Rufnummer 0180-3349238 abgerufen werden.
Weiterbildung: Elektrofachkraft für SHK
Die Zahl der elektrisch angetriebenen und elektronisch gesteuerten Anlagenkomponenten nimmt auch im SHK-Bereich rapide zu. Speziell Zentralheizungs- und Lüftungsbauer sowie Gas- und Wasserinstallateure müssen immer öfter elektrische Verdrahtungen an solchen Geräten durchführen und Messungen oder Überprüfungen elektrischer Daten vornehmen.
Neben den technischen Fachkenntnissen setzen die Unfallverhütungsvorschriften des Elektrobereichs aus versicherungstechnischen Gründen für die mit solchen Aufgaben betrauten Beschäftigten den Status einer Elektrofachkraft voraus. Dieser besagt, daß die betreffende Person imstande ist, die bei der Arbeit an den jeweiligen elektrischen Anlagen auftretenden Gefahren zu erkennen und zu vermeiden.
Der ZVSHK hat deshalb in Absprache mit den Berufsgenossenschaften und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Qualifizierung im Handwerk (GQH) der Handwerkskammer Düsseldorf einen solchen Qualifizierungslehrgang entwickelt. In ihm werden SHK-Handwerker zwar nicht zu Elektrikern ausgebildet, können im Fall eines Falles aber geltend machen, daß sie über ausreichende Sachkunde für die von ihnen ausgeführte Arbeit verfügen.
Ein erster Pilotlehrgang ist für den Herbst 1996 geplant. Er wird einen Umfang von rund 80 Stunden haben und bei der Handwerkskammer Düsseldorf durchgeführt. Die Teilnehmer erhalten nach erfolgreich abgelegter Abschlußprüfung vom ZVSHK ein bundeseinheitliches Zertifikat als SHK-Elektrofachkraft.
Hinweispflicht bei Zuheizungsbedarf
Wer für einen Kunden eine alternative Wärmegewinnungsanlage plant und baut, die bei ungünstiger Witterung durch das Anfeuern eines Kamins beispielsweise ergänzt werden muß, der ist verpflichtet, seinen Auftraggeber auf diesem Umstand hinzuweisen.
In einem Musterprozeß entschied der BGH mit Urteil vom 24. September 1992 (VII ZR 213/91 - in BB, 1993, S. 26), daß ein Unternehmer, der neue und noch weitgehend unerprobte Technik liefert, die Verpflichtung hat, den Besteller über die Brauchbarkeit des Werkes gerade für diesen konkreten Zweck zu beraten und ihn auf Bedenken gegen die Brauchbarkeit hinzuweisen.
ZVSHK-Ausschuß für Betriebswirtschaft
Den Wettbewerb mit Leistung bestehen
Die Konjunkturaussichten für das SHK-Gewerbe sind alles andere als ermutigend. Von wenigen Ausnahmen abgesehen melden alle SHK-Landesverbände eine desolate Auftragslage. Immer mehr - selbst fachfremde - Unternehmen bewerben sich um die knapper werdenden Ausschreibungen. Zunehmend bieten Baumärkte dem privaten Endverbraucher neben Produkten auch Leistungen an, die traditionelle Arbeitsgebiete der SHK-Betriebe sind. Selbst öffentliche Auftraggeber nutzen immer häufiger die Gunst der Stunde, um ihre desolaten Finanzen auf Kosten des Handwerks zu sanieren.
Vor diesem Hintergrund fand die Frühjahrssitzung des ZVSHK-Ausschusses für Betriebswirtschaft in Radebeul bei Dresden statt. Kein Wunder also, daß ganz praktische Fragen der wirtschaftlichen Betriebsführung und Möglichkeiten zur Stärkung der Wettbewerbsposition der SHK-Fachbetriebe den umfangreichen Katalog der Tagesordnungspunkte dominierten.
Flexibilität ist Trumpf
Vor allem das Sanitärhandwerk steht gegenüber den großen Baumärkten mit dem Rücken an der Wand. Bis hin zum Komplettbad bieten diese Giganten dem Endverbraucher künftig die ganze Palette des Leistungsspektrums an, das eine traditionelle Domäne des Handwerks ist.
Mit Kampf- oder Dumpingpreisen, darüber bestand schnell Einigkeit, sei dieser Bedrohung nicht zu begegnen. Vielmehr müsse sich das Handwerk auf seine ureigensten Tugenden besinnen und diese dem Kunden vermitteln. Das Stichwort hierfür ist "Dienstleistung". Eine Möglichkeit sei beispielsweise, den Servicebereich auszubauen und privaten Kunden auch nach dem offiziellen Feierabend Dienstleistungen zu bieten.
So berichtete ein Ausschußmitglied über sein Zwei-Schichten-Modell, das nicht nur bei privaten Kunden hervorragende Resonanz gefunden habe, sondern mit dem er auch bei einer Wohnungs-Verwaltungsgesellschaft den Zuschlag nicht nur für Wartungsarbeiten sondern auch für Neuausrüstungen bekommen habe.
Gut organisiert ist halb gewonnen
Von entscheidender Bedeutung für einen nachhaltigen Erfolg ist die Zufriedenheit des Kunden mit der erbrachten Leistung. Doch gerade hieran fehlt es oft: Ein Kunde, der einmal trotz fester Zusage umsonst auf den Monteur gewartet hat, bei dem die Arbeit wegen fehlenden oder falschen Zubehörs eingestellt wurde oder der eine eindeutig überhöhte Rechnung bekam, ist in der Regel als Auftraggeber für immer verloren.
Ein straffes Zeitmanagement, eine gut durchorganisierte Materialwirtschaft und sorgfältig geführte Montagebücher können dies verhindern helfen. Wichtig sei auch, Tugenden wie Disziplin, Sauberkeit und Freundlichkeit den eigenen Mitarbeitern zu vermitteln und ständig vorzuleben.
Neue Arbeitsgebiete erschließen
Zunehmender Konkurrenz müssen sich aber nicht nur die Sanitärbetriebe erwehren. Speziell in den Bereich Heizungsmontage und Wartung drängen neben Billiganbietern immer mehr Hersteller solcher Anlagen und sogar Energiekonzerne mit eigenen Tochterfirmen. Unabhängigen Fachbetrieben bleibt dadurch nicht selten nur noch die Rolle des reinen Subunternehmers.
Frühjahrssitzung des ZVSHK-Ausschusses für Betriebswirtschaft in Radebeul bei Dresden. Am Flipchart skizzierte der Ausschuß-Vorsitzende Ernst Sauer moderne Management-Methoden für Handwerksbetriebe. |
Eine Alternative dazu haben Fachbetriebe in Düsseldorf entwickelt: Kooperation und nicht Konfrontation heißt hier das Konzept. 40 mittelständische Unternehmen der Branche gründeten gemeinsam mit den Stadtwerken Düsseldorf und der Ruhrkohle AG die Initiative NahWärme Düsseldorf GmbH. Zweck dieser Gesellschaft, an der die Handwerksbetriebe 30% des Kapitals halten, ist die gemeinsame Betreuung von Energie-Kunden.
Der Leistungsanteil des Handwerks ist die Bearbeitung sämtlicher Aufträge im technischen Bereich. Über die Stadtwerke werden die kaufmännischen Angelegenheiten abgewickelt und der dritte Partner, die Ruhrkohle AG, ist für die Energielogistik zuständig.
Der Handwerker: Einzelhändler oder Dienstleister - oder beides?
Eine weitere Möglichkeit, den eigenen Betrieb im Markt besser zu positionieren, ist ein besseres Marketing der angebotenen Leistungen. Gerade hier tun sich Handwerksbetriebe schwer. So ist die - speziell vom Großhandel geforderte - Einrichtung einer Verkaufsausstellung von vielen kleinen Betrieben schlicht und einfach nicht zu erfüllen. Dieser Mangel wird aber auch immer wieder als Grund dafür genannt, warum der dreistufige Vertriebsweg nicht konsequent eingehalten wird.
Da ist es für den Handwerksbetrieb nur eine scheinbare Hilfe, wenn der Großhandel ihm die Nutzung seiner Verkaufsausstellung zur Kundenberatung anbietet. Der Effekt dieser Hilfe ist nämlich oft genug, daß sich der Endverbraucher zwar vom Sanitärhandwerker beraten läßt, sein zukünftiges Badezimmer dann aber im Baumarkt einkauft "weil es dort sehr viel billiger ist" und den Sanitärfachmann nur noch für die Montage engagiert. Der angestrebte Synergieeffekt hat sich dann in sein Gegenteil verkehrt.
Vier Schritte zum Erfolg
Aus dieser scheinbar ausweglosen Zwickmühle kann sich der Fachbetrieb nur mit einem konsequent durchdachten betriebswirtschaftlichen Konzept befreien.
Der erste Schritt muß die Überlegung sein, was der Kunde vom Fachbetrieb erwartet. Dazu muß sich der Fachbetrieb selbst als kompetenten Partner darstellen und dies dem potentiellen Kunden vermitteln. Wichtig ist außerdem, daß die Preisgestaltung auch für nicht versierte Kunden durchschaubar und attraktiv ist. Und natürlich muß der Komplettpreis dem Fachbetrieb aber auch bei sorgfältiger und qualitativ hochwertiger Arbeit eine befriedigende Ertragsmarge garantieren.
Wenn all dies stimmt, sind beide Partner, Kunde und Handwerker, nach Abschluß des Geschäftes zufrieden. Schließlich gilt immer noch der alte Spruch, daß ein zufriedener Kunde die beste Werbung für ein Unternehmen ist.
Dächer und Fassaden für das dritte Jahrtausend
Klempnertag in Kassel |
Kassel, das wirtschaftliche und kulturelle Herz Nordhessens, ist am 12. und 13. September 1996 die Hauptstadt des deutschen Klempnerhandwerks, der Ort des 8. Deutschen Klempnertages. Die zentrale Lage Kassels - beinahe im Mittelpunkt der Bundesrepublik - verspricht eine Rekordbeteiligung von Handwerkern aus allen deutschen Ländern. Ein hochqualifiziertes Fachprogramm, die Vielfalt des kulturellen Angebotes und die landschaftlichen Reize des nordhessischen Berglandes vereinen sich hier zu einem attraktiven Reiseziel.
Zu den besonderen Höhepunkten des Programmes zählt mit Sicherheit die Verleihung des diesjährigen Architekturpreises des Deutschen Klemperhandwerkes durch Bundesbauminister Prof. Dr. Klaus Töpfer.
Daß diese Auszeichnung im Umfeld der gleichzeitig stattfindenden Documenta vergeben wird ist zwar Zufall, paßt aber sehr wohl zu den selbstgesteckten Zielen der modernen Klempnerei: Dächer und Fassaden in moderner Klempnertechnik, wirtschaftlich und im Einklang mit unserer Umwelt, dabei aber auch hohen ästhetischen Ansprüchen genügend, zu gestalten.
Die Veranstaltung wird an beiden Tagen durch eine Informationsbörse der Wirtschaftsgemeinschaft Metalldächer und -fassaden in Klempnertechnik e.V. (WMK) begleitet. Die in der WMK organisierten Hersteller und Handelsfirmen sowie die Verlage informieren darin die Teilnehmer über ihr aktuelles Angebot und bieten Gelegenheit zu einem regen Gedanken- und Informationsaustausch.
Allgemeine Hinweise:
Tagungsort und Anschrift:
Tagungszentrum Stadthalle Kassel, Festsaal, Friedrich-Ebert-Str. 152, 34119 Kassel, Telefon 0561-78820, Telefax 0561-7882218.
Die Teilnehmergebühr für die Fachtagung am 12. September beträgt 160,- DM pro Person, die Gebühr für die Fachtagung am 13. September 90,- DM pro Teilnehmer.
In den Gebühren sind die Teilnahmeberechtigung für das Fachprogramm, die Kosten für die Tagungsunterlagen, für Verzehr während der Kaffeepausen und das Mittagessen am 12. September einschließlich eines Getränkes sowie 15% Mehrwertsteuer enthalten.
Das Damenprogramm kostet 80,- DM pro Person. Enthalten sind darin die Teilnahmeberechtigung am Programm sowie an der Architekturpreisverleihung, Busfahrten, Eintrittsgelder und Führungen, das Mittagessen einschließlich eines Getränkes am 12. September sowie 15% Mehrwertsteuer.
Die Teilnahmegebühren sind bei der Anmeldung per Scheck an den ZVSHK zu entrichten. Bei einer Rücktrittserklärung 14 Tage vor Veranstaltungsbeginn ist eine Erstattung der Gebühr nicht mehr möglich, ein Ersatzteilnehmer kann jedoch benannt werden.
Die Zimmerreservierung muß individuell und selbst vorgenommen werden. Eine entsprechende Bestellkarte liegt dem Programm bei und muß bis zum 8. August an das Tagungszentrum der Stadhalle Kassel, Anschrift siehe oben, zurückgeschickt werden. Die Kosten der Übernachtung sind von den Teilnehmern direkt im jeweiligen Hotel zu bezahlen. Die Reservierung erfolgt von seiten des Hotels, Stornogebühren für nicht in Anspruch genommene Zimmer gehen zu Lasten des Bestellers.
Um die Rücksendung der Anmeldekarte für das Fachprogramm des 8. Deutschen Klempnertages bis zum 20. August wird gebeten. Die Anschrift:
Zentralverband Sanitär Heizung Klima
Rathausallee 6
53757 St. Augustin
Telefon: 02241-29056
Telefax: 02241-21351
[Zurück] [Übersicht] [www.ikz.de]