IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 11/1996, Seite 10 ff.
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Zentralverband
Kurz und bündig
Qualitätsmanagement: Info-Seminar beim ZVSHK
Die Installation eines zertifizierten Qualitätsmanagements ist nicht nur ein positiver Faktor im Wettbewerb, sondern auch der Schlüssel zur Kostenreduzierung. Die SHK-ZERT veranstaltet deshalb am 10. und 11. Juni 1996 im Haus des Zentralverbandes in St. Augustin für die Mitgliedsbetriebe der Branche ein zweitägiges Seminar "Qualitätsmanagement im SHK-Handwerk". Die Teilnahmegebühr für das Seminar beträgt pro Teilnehmer 790,- DM einschließlich Mehrwertsteuer. In diesem Betrag sind die Aufwendungen für die Seminarunterlagen, das Mittagessen und die Tagungsgetränke enthalten. Darüber hinaus haben die Teilnehmer die Möglichkeit, die QM-Leitfaden der SHK-ZERT zu einem Sonderpreis von 390,- DM (sonst 480,- DM) zu erwerben. Um ein effektives Arbeiten zu ermöglichen, ist die Teilnehmerzahl auf 20 beschränkt, Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Einganges berücksichtigt. Bei Bedarf wird ein weiteres Seminar zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt. Das ausführliche Programm kann beim ZVSHK unter der Telefonnummer 02241/29056 angefordert werden.
Gasgemeinschaft Sachsen-Anhalt: 520 Mitgliedsunternehmen
Eine erfolgreiche Bilanz ihrer bisherigen Arbeit legte die am 5. Mai 1994 in Halle gegründete Gasgemeinschaft Sachsen-Anhalt vor. Danach umfaßt die Gasgemeinschaft derzeit 481 ordentliche und 39 fördernde Mitglieder aus den Fachhandwerken Sanitär/ Heizung/Klima, Bezirksschornsteinfegermeistern, Gasgerätefachhändlern und Gasversorgungsunternehmen. Zentraler Sitz der Gemeinschaft ist Halle. Von dort aus werden die drei Bezirke der Gemeinschaft: Harz, Anhalt und Saale/Unstrut betreut. Schwerpunkte der Arbeit sind Marketing, Werbung und Verkaufsförderung, fachgerechte Kundenberatung, technischer Erfahrungsaustausch, Weiterbildung, Förderung des fachlichen Ansehens der Mitglieder und Steigerung des Produktimages von Erdgas, außerdem die Förderung und der Ausbau der partnerschaftlichen Verbindung der im Gasgewerk tätigen Firmen, vom Gasversorgungsunternehmen über den Gasgerätefachhandel bis hin zu den Handwerksbetrieben. Darüber hinaus gilt das gemeinschaftliche Engagement der Förderung der fachlichen Weiterbildung der Mitglieder. Besondere Aufmerksamkeit genießt dabei das technische Regelwerk und die Wahrung der sich daraus ergebenden Standards.
Bundeswettbewerb 1996: Der familienfreundliche Betrieb
Bundesfamilienministerin Claudia Nolte gab kürzlich den Startschuß zum Bundeswettbewerb 1996 "Der familienfreundliche Betrieb". Mitveranstalter sind die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände - BDA, Köln sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund. Ziel dieser 1993 erstmals durchgeführten Initiative ist es, Unternehmen auszuzeichnen, die besondere Erfolge bei der Gestaltung familiengerechter Arbeitsbedingungen vorzuweisen haben. Schirmherr der Veranstaltung ist Bundespräsident Dr. Roman Herzog. Bewertet werden Firmen in drei Größenordnungen: Klein-, Mittel- und Großbetriebe. Angesprochen sind die Bereiche Handel, Handwerk, Industrie, Dienstleistungen und freie Berufe. Bewerbungen können von Unternehmern, Arbeitnehmervertretungen sowie von einzelnen Mitarbeitern eingereicht werden. Für die Sieger stehen Preise in Höhe von insgesamt 150000,- DM zur Verfügung, die Preisverleihung ist für Ende 1996 vorgesehen. Die Unterlagen zum Wettbewerb sind beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Rochusstraße 8-10, 53123 Bonn, abzurufen.
Entsenderichtlinie: Signal an den Tarifausschuß
Als Signal an den Tarifausschuß des Bundesarbeitsministeriums sieht der ZVSHK die Einigung über eine EU-Entsenderichtlinie. Damit wird der Tarifausschuß aufgefordert, der Allgemeinverbindlichkeit von Mindestlohntarifverträgen zuzustimmen. Die nach fünfjährigem Tauziehen in Brüssel endlich zustandegekommene Verständigung sollte für die Arbeitgebervertreter im Tarifausschuß Anlaß sein, endlich "grünes Licht" für eine wirksame Unterbindung des Lohndumpings auf Baustellen in Deutschland zu geben. In den wesentlichen Punkten stimmt die internationale EU-Richtlinie mit dem deutschen Entsendegesetz überein. Bei der Umsetzung der EU-Richtlinie in nationales Recht bis spätestens Herbst 1998 müsse jedoch die auf dreieinhalb Jahre beschränkte Geltungsdauer des deutschen Entsendegesetzes überprüft werden, da für die EU-Richtlinie keine zeitliche Beschränkung vorgesehen ist.
Abfallentsorgung: Interseroh zufrieden
Zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis der Kooperation zwischen der Interseroh GmbH und dem ZVSHK äußerte sich Interseroh-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Schmidt anläßlich der Fachausstellung Sanitär-Heizung-Klima in Essen. Danach habe die Zahl der Anlieferungen nach zunächst schleppender Anlaufphase erfreulich zugenommen. Bis Ende Februar verzeichneten die Verantwortlichen in den 13 Testregionen über 800 Anlieferungen beziehungsweise Abholungen. Unter den anfallenden Materialien steht Eisenschrott mit fast 50% an erster Stelle, gefolgt von Keramik mit knapp 24% und Kunststoffen mit über 11%. NE-Metall, Kabel und Rohre spielen demgegenüber kaum eine Rolle, sie machen nur 1,7% der angelieferten Materialien aus. Da das im September 1995 gestartete Projekt zunächst nur zäh in Gang kam, wurde die ursprünglich auf sechs Monate befristete Laufzeit auf zehn Monate verlängert. Seit Dezember des vergangenen Jahres wächst die Beteiligung des SHK-Handwerks jedoch kontinuierlich, so daß am Ende der Testphase mit zuverlässigen Daten für eine Analyse gerechnet wird.
Bundesfachgruppe Kupferschmiede: Polieren am Image
Die Strukturreform des ZVSHK, die Vorbereitung des 22. Deutschen Kupferschmiedetages im Oktober in Dresden, die zur Diskussion stehende Umbenennung des Kupferschmiedes in Anlagen- und Apparatebauer, Fragen der Qualitätssicherung nach DIN-ISO 9000 ff und natürlich auch die aktuelle wirtschaftliche Situation der Branche, das waren einige der Themen auf der Frühjahrssitzung der Bundesfachgruppe Kupferschmiede am 14. und 15. März im Haus des ZVSHK, St. Augustin.
Neuer Name - neuer Glanz
"Noch in dieser Legislaturperiode", so ZVSHK-Geschäftsführer Josef Kulla, "dürfte der Bundesrat über die beantragte Änderung der Berufsbezeichnung Kupferschmied in Anlagen- und Apparatebauer entscheiden und damit den Weg für eine Neupositionierung dieses Berufsbildes freimachen." Für viele Betriebe ist diese Änderung längst überfällig: Trotz hoher Arbeitslosenzahlen und fehlender Ausbildungsplätze leidet das Kupferschmiede-Handwerk an Nachwuchsmangel. Mit dem neuen und das Berufsbild präziser bezeichnenden Namen soll auch das Interesse qualifizierter und leistungsbereiter Schulabgänger an diesem technischen Zukunftsberuf wieder steigen.
Im Raum steht auch der Vorschlag, den Böttcher in "Böttcher und Behälterbauer" umzubenennen. Die Bufa-Kupferschmiede verlangt dagegen eine klare Abgrenzung zum Böttcherhandwerk, da gerade der Behälterbau eine grundlegende Tätigkeit der Kupferschmiede ist.
Konjunktur auf Schleichfahrt
Wenig erfreuliches gab es über die wirtschaftlichen Aussichten der Betriebe zu berichten. Von "durchwachsen" bis "schlecht" lauteten die Urteile der Landesgruppenleiter, wobei einzelne lukrative Aufträge Ausnahmefälle seien. Entsprechende Probleme bereite auch die qualifizierte Ausbildung der Lehrlinge. Hierbei sei man ebenfalls auf interessante und anspruchsvolle Aufträge angewiesen. Probleme bereite außerdem das dürftige Angebot an Bewerbern. Eine Ausnahme vermeldete allein Hamburg: Hier führte eine kollektiv geschaltete Anzeigenaktion zu erfreulichem Interesse, ein Beweis dafür, daß das alte Wort: "Klappern gehört zum Handwerk", auch für den Bereich der Nachwuchswerbung gilt.
Als ungenügend muß die Situation der Meisterprüflinge bezeichnet werden. Zwar schlossen in diesem Jahr sechs Anwärter an der Robert-Meyer-Schule in Stuttgart ihre Ausbildung mit Erfolg ab, ein neuer Kurs kam mangels Nachfrage jedoch nicht zustande. Hoffnung wird deshalb auf das kürzlich beschlossene Meister-BAföG gesetzt, so daß im Januar 1997 wahrscheinlich wieder ein Meisterkurs beginnen kann.
Zunehmende Aufwendungen erfordert der Umweltschutz auch bei den Betrieben des Kupferschmiede-Handwerks. So nimmt nicht nur die Zahl und der Umfang neuer Vorschriften ständig zu, deren Beachtung und Einhaltung schlägt sich auch in den Kosten nieder, ohne daß der Markt entsprechende Preisangleichungen zuläßt. Immer aufwendigeren Dokumentationen über Transport, Verwendung und gegebenenfalls auch Entsorgung von Neu- und Altmaterial stehen entsprechend verstärkte Prüfungen der Betriebe gegenüber.
Mehr politische Initiative ergreifen
Generell wurde festgestellt, daß sich das Handwerk und seine Organisationen in der wirtschaftspolitischen Auseinandersetzung zu wenig zu Wort meldet. Als Beispiel dafür sei das MeisterBAföG zu nennen, das zwar grundsätzlich zu begrüßen, aber völlig unzureichend sei. Auch der ZDH wird aufgefordert, die Position des Handwerks, das schließlich zu den Fundamenten des Mittelstandes gehöre, entschlossener zu vertreten.
Klempner und Kupferschmiede zeigen Flagge
Mit der 1988 erfolgten Gründung der Stiftung Deutsches Klempner- und Kupferschmiede-Museum e.V. und dem in der Bauphase befindlichen Europäischen Klempner- und Kupferschmiede-Museum in Karlstadt am Main, demonstrieren die Betriebe der Branche jedenfalls Selbstbewußtsein und unterstreichen die kulturpolitisch bedeutsame Rolle ihrer Handwerkskunst in Mitteleuropa. Vier Landesverbände - Nordrhein-Westfalen, Südbaden, Baden-Württemberg und Bayern - sollen Exponate für das Museum anbieten. Die BUFA Kupferschmiede sieht das Haus als Chance, das Kupferschmiedehandwerk nach außen darzustellen. Weniger erfreulich wird die Vorbereitung der Fachmesse ACHEMA 1997 bewertet. In die Kritik gerieten speziell die späte Versendung der Anmeldeformulare sowie die hohen Preise für den Gemeinschaftsstand des ZDH.
Betriebswirtschaft
Um den Unternehmen Orientierungshilfen anbieten zu können, nahm der ZVSHK Kontakt zur Deutschen Gesellschaft für Mittelstandsberatung (DGM) auf, die einen VDI-Branchenbericht erstellt hatte. Bei dessen Durchsicht stellte sich jedoch heraus, daß es sich bei den darin enthaltenen Daten mehrheitlich um Industriedaten handelt, die für das Kupferschmiedehandwerk wenig Vergleichsmöglichkeiten bieten.
Auf Eis gelegt, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, wurde die auf Beschluß der Bundesfachgruppensitzung vom 6. und 7. April des Vorjahres von der Abteilung Betriebswirtschaft des ZVSHK beim Institut für das Handwerkswesen an der Universität Göttingen angefragte Ermittlung von betriebswirtschaftlichen Daten für das Kupferschmiedehandwerk. Eine Prüfung des Angebotes ergab, daß sich die Kosten der Ermittlung - je nach gewünschter Detaillierung - zwischen 2100,- und 5900,- DM bewegen.
Regelwerke - Technik - Qualitätsmanagement
Der allgemeine Trend zur Einführung von Qualitätssicherungssystemen macht auch vor den Betrieben des Kupferschmiedehandwerks nicht halt. Aus diesem Grund erstellte der Arbeitskreis TEKU im Auftrag der Bundesfachgruppe Kupferschmiede einen Leitfaden zum Firmenhandbuch Kupferschmiede/Anlagen- und Apparatebauer. Ein solches Firmenhandbuch soll, basierend auf einem Firmenprofil, den Betrieb nach außen darstellen und außerdem die qualitätssichernden Maßnahmen beschreiben, die im Betrieb angewendet werden. Dazu stellt der Leitfaden zum Firmenhandbuch auch eine Arbeitshilfe zum Einstieg in ein Qualitäts-Managementsystem dar. Für diejenigen Firmen des Kupferschmiedehandwerks, die eine Zertifizierung nach DIN-ISO 9000ff anstreben, wurde das von der SHK-Zert-Stelle fertiggestellte Qualitätssicherungs-Musterhandbuch vorgestellt. Dieses Handbuch enthält Mustertexte in Anlehnung an die DIN-EN-ISO 9001, Beispielverfahrensanweisungen, Musterformblätter und eine entsprechende Diskette im Winword-Format und kann von Innungsbetrieben beim ZVSHK bezogen werden. Ebenfalls aus dem AK TEKU wurde über die Konzeption für ein Merkblatt zur Verwendung von asbestfreien Dichtungen sowie Stellungnahmen zu Entwürfen des FAD und des DVS berichtet, von denen die letztgenannte an neuen Merkblättern arbeitet.
Kupferschmiedetag nimmt Gestalt an
Letzter Punkt der Tagesordnung war die Organisation des 22. Deutschen Kupferschmiedetages am 4. und 5. Oktober 1996 in Dresden. Das vorläufige Programm dafür steht bereits fest und wird - wie auch die Einladungen zu dieser Veranstaltung - in einer der kommenden Ausgaben veröffentlicht.
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