IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 10/1996, Seite 23 ff.
AUSSTELLUNGEN
Zwischen Stagnation und Wachstum
11. IFH
Knapp 40000 Gäste besuchten in vier Tagen das Nürnberger Messegelände, um sich über die neuesten Produkte und Verfahren der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik zu unterrichten. Ein zufriedenstellendes Ergebnis, obwohl in diesem Punkt keine Steigerung gegenüber 1994 möglich war.
Fachkundige Unterstützung gab es am Gemeinschaftsstand der SHK Fachverbände Bayern und Baden-Württemberg. |
Schon traditionell präsentierte sich die 11. IFH Mitte April mit kurzen Wegen und fast perfekter Organisation. Dem seit langem geäußerten Wunsch vieler Aussteller nach größeren Standflächen konnte durch die ausgebauten Hallen E und F des Messegeländes entsprochen werden.
Strahlender Sonnenschein mit hochsommerlichen Temperaturen verdrängte rechtzeitig zur IFH wohl endgültig den langen Winter. Und so wünschte man den Organisatoren und Ausstellern in den Hallen für den Verlauf der 11. IFH natürlich ähnlich "gutes Wetter". Doch ganz so strahlend kam es leider doch nicht.
Wie immer gut besucht: Die Hallen der Sanitär-Aussteller. |
Immerhin präsentierten im Frankenland mit 527 Ausstellern (weitere 135 Firmen waren zusätzlich vertreten) rund 9% mehr Unternehmen als 1994 eine vollständige Produktpalette und Problemlösungen. Dafür stand mit netto 34000 m2 eine um 11% größere Fläche als 1994 zur Verfügung.
Während sich in dieser Hinsicht das Wachstum der IFH zeigte, stagnierte die Besucherzahl. Knapp 40000 Gäste gab die Messegesellschaft in ihrem offiziellen Schlußbericht bekannt; angesichts der teilweise gut gefüllten Messehallen durchaus glaubhaft. Gegenüber der Veranstaltung 1994 allerdings "Null-Wachstum".
Dennoch kein Grund zur Klage, konnte doch die IFH in den Vorjahren mit eindrucksvollen Zuwachsraten bei den Besucherzahlen (IFH ’90: 25646, IFH ’92: 36403, IFH ’94: 40450) glänzen.
Ebenso interessant für die Besucher: Die Aussteller der Heizungs-, Lüftungs- und Klimabranche. |
Qualifiziertes Publikum
Besonders erfreulich für die Aussteller: der erneut gestiegene Fachbesucheranteil. Die Fachbesucherquote kletterte auf knapp 95% und bestätigte damit die hohe fachliche Profilierung der Ausstellung. Und auch bei dem Entscheideranteil wurde ein kleiner Schritt nach vorne gemacht: 62% (1994: 60%) der Fachbesucher sind in leitender Position, 40% (1994: 37%) sind Firmeninhaber oder Geschäftsführer.
Unter den Besuchern waren Handwerker, davon 12000 Gas- und Wasserinstallateure sowie 10000 Zentralheizungs- und Lüftungsbauer. Die ausstellenden Unternehmen konnten die angestrebte Zielgruppe somit erreichen. Nach Umfragen einer neutralen Marktforschungsgesellschaft zur IFH bezeichneten die Ausstellung 94% von ihnen positiv, mehr als 77% sogar als gut bis ausgezeichnet.
Baustelle? Nein, der Deltacolor-Stand. |
Verhaltene Zuversicht
Trotz der teilweise noch schwierigen Geschäftslage können die Messeergebnisse mittel- und langfristig auf eine verhaltene Zuversicht hinweisen. Von den ausstellenden Unternehmen beurteilten 24% die gegenwärtige Situation in der Branche als gut bis ausgezeichnet, 49% werten sie als annehmbar und 25% als schlecht. Für die weitere Entwicklung rechnen 29% der Aussteller mit einer Verbesserung, 48% mit einer Stagnation und 18% mit einer Verschlechterung. Ein hoher Anteil von 90% der Aussteller hat nach eigenen Angaben die IFH ’96 mit einem positiven Gesamtergebnis abgeschlossen.
Von den Fachbesuchern schätzen 74% die aktuelle Situation ihrer Branche als positiv, ein Drittel sogar gut bis ausgezeichnet ein. Eine Verbesserung erwartet ein fünftel der Fachbesucher, mit einer Stagnation rechnen 40%, mit einer Verschlechterung 30%.
Neues gab´s wenig in Nürnberg. Eine der wenigen Ausnahmen: Laufen präsentierte die Serie "Radial". |
Passend zu diesem Stimmungsbild: 52% der Aussteller berichteten über Direktabschlüsse und 77% rechnen aufgrund der Kontakte mit einem messebedingten Folgegeschäft. Umgekehrt wollen mehr als 40% der Fachbesucher Folgeaufträge erteilen.
Im Hinblick auf die Informationswünsche und die Bestellpläne hat das Angebot offensichtlich überzeugt: 98% der Fachbesucher bewerten es positiv und 76% sogar als vollständig zufriedenstellend.
Neue Badmöbel aus altem Holz. |
Regionaler Charakter
Dem Konzept der IFH entsprechend kamen rund drei Viertel der Besucher aus Süddeutschland, von ihnen 64% aus Bayern. An Gewicht gewonnen hat der Anteil der Gäste aus Baden-Württemberg, der um mehr als 3% auf 14% gestiegen ist, als auch der Besucher aus Niederbayern, Schwaben und Oberfranken. Aus Ostdeutschland kamen 16%, 5% weniger als noch 1994.
Ausländische Besucher aus 20 Staaten informierten sich in Nürnberg. Im Vordergrund standen dabei Österreich und die Tschechische Republik. Aber auch Gäste aus Polen, Italien und der Slowakischen Republik waren zur IFH angereist.
Das gute Wetter lockte nach einem langen Winter so manchen Messegast zum verweilen auf die grüne Wiese. |
Von besonderem Interesse
Beim Fachpublikum waren, wie vor zwei Jahren, die Messebereiche Sanitär (74%) und Heizung/Lüftung/Klima (73%) besonders gefragt. Über die Angebote von Werkzeugen und Werkstatteinrichtungen wollten sich 22%, Spenglerei 19%, Büroorganisation und Datenverarbeitung 18% sowie Apparate- und Rohrleitungsbau 13% informieren.
Fast ein Drittel der Gäste besuchte eine oder mehrere Sonderschauen. Besonders begehrt: der Messestand der Nürnberger Meisterschule für Sanitär- und Heizungstechnik. Auf viel Resonanz stieß auch der Gemeinschaftsstand der Fachverbände Sanitär-Heizung-Klima Bayern und Baden-Württemberg.
Zur 12. IFH, die vom 22. bis 25. April 1998 auf dem Nürnberger Messegelände stattfindet, wollen 79% der Aussteller wieder dabei sein - jeder siebte mit einem größeren Stand!
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