IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 7/1996, Seite 25


VERBÄNDE AKTUELL 


Hessen


Marketing-Seminar erfolgreich

Alle Teilnehmer des vom Fachverband Hessen am 2. und 3. Februar 1996 auf Burg Staufenberg durchgeführten Marketing-Seminars lobten die praxisnahen Ausführungen des Referenten Joachim Lerch, den der Fachverband Hessen engagiert hatte.

Mehr "Denken als Arbeiten" dürfte wohl der Grundsatz für jede neue Firmen- und Marketingstrategie sein. Da gehört die Analyse der bereits erzielten Erlöse genauso dazu, wie Gespräche mit den Mitarbeitern, um gemeinsam neue Ziele anzugehen. Wie wichtig die klare Zielsetzung bei dem jeweiligen Firmen- und Marketingkonzept ist, wurde für alle Teilnehmer deutlich erarbeitet.

Neben der fachlichen Qualifikation des Handwerkers wird die kaufmännische und verkäuferische Qualität des Chefs und seiner Kundendienstleute immer bedeutender. Den Kunden über Jahre pflegen und betreuen, heißt Bekleidung anbieten und durch gezielte Maßnahmen, wie individuelle Wartungsverträge, Infopost, Hausmessen usw. Bedarf wecken und zur richtigen Zeit den Auftrag annehmen. Weg vom Preis - hin zur Mehrleistung, ist die Devise für den Klein- und Mittelbetrieb, wenn er für die nächsten Jahre Deckungsbeiträge erwirtschaften will.

Der sehr guten Resonanz auf die bisher mit Lerch durchgeführten Seminare und dem großen Bedarf an weiteren Seminaren wird der Fachverband Hessen durch die Weiterführung des Seminarangebots gerecht.

 


Innung Friedberg

Jahreshauptversammlung

Obermeister Erwin Leonhardt stellte sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung

Zur Jahreshauptversammlung am 9. Februar 1996 konnte Obermeister Erwin Leonhardt 37 Mitglieder und die Ehrengäste Helmut Haas (stv. Kreishandwerksmeister) die Oberstudienräte Ekkehard Miehe, Raimund Blümlein und Walter Nikolai begrüßen.

Mit fünfzehn Tagesordnungspunkten war ein reichhaltiges Programm zu absolvieren. Der Bericht des Obermeisters behandelte drei Schwerpunkte:

1. Rückblick auf das vergangene Innungsjahr

2. Was erwartet das Handwerk 1996

3. Das Handwerk und die Innung in der Zukunft

Rückblickend berichtete Leonhardt, daß im vergangenen Jahr sieben Veranstaltungen mit 262 Teilnehmern abgehalten wurden. Es handelte sich um Informationsabende mit Fachfirmen und einem Innungsausflug zu Herstellern in der Schweiz und im Schwarzwald. Die Innung hat zur Zeit 83 ordentliche und 21 Gastmitglieder. Die Mitgliederzahl ist konstant und ändert sich von Jahr zu Jahr nur geringfügig, finanziell ist die Innung gut abgesichert. Das Verhältnis zu den Lehrkräften der Gewerbeschule Friedberg ist sehr gut. Auch in der Zukunft will die Innung die Schule durch Spenden für die Anschaffung von Lehrobjekten unterstützen.

Das Neubaugeschäft und die allgemeine Lage auf dem Arbeitsmarkt bezeichnete Leonhardt als besorgniserregend. Preiskämpfe und Firmenzusammenbrüche bestimmten zur Zeit die Lage. Auch für die nächsten Jahre sei im Neubaugeschäft noch keine Besserung zu erwarten. "Der einzige Lichtblick ist die Erneuerung alter Anlagen in umweltfreundlichere Systeme, hier ist noch genügend Potential vorhanden", so Leonhardt.

Der Gesellenprüfungsausschußvorsitzende Eckhard Euler berichtete über die Prüfungsergebnisse 1995. Er stellte fest, daß bis auf eine Ausnahme alle Prüflinge die Gesellenprüfung bestanden haben, der Prüfungsdurchschnitt jedoch nicht zufriedenstellend sei. Oberstudienrat Ekkehard Miehe berichtete für die Gewerbeschule Friedberg. Er stellte fest, daß zur Zeit 40% ausländische Auszubildende in den Klassen sind. Durch die unterschiedlichen Mentalitäten und anderen Kulturen der Ausländer werde die Unterrichtung für die Lehrkräfte erheblich erschwert.

Die Ausbildungssituation hat folgenden Stand: 1995 wurden insgesamt 70 Auszubildende registriert. 1996 werden in drei Klassen vom Handwerk 33 Zentralheizungs- und Lüftungsbauer und 42 Gas- und Wasserinstallateure ausgebildet.

In diesem Jahr werden fünf Ausbildungsplätze mehr zur Verfügung gestellt. Im Vergleich zum Handwerk stellt die Industrie nur etwa die Hälfte der Ausbildungsplätze zur Verfügung. Das Handwerk ist bemüht, zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen.

Aus den Fachausschüssen des Landesverbandes informierten die Ausschußmitglieder Walter Thorn und Peter Michalak.

Zusammenschluß der Innungen

Die Innungen "Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik in den Altkreisen Friedberg und Büdingen sind aufgefordert eine gemeinsame Innung zu bilden. Durch den einstimmigen Beschluß der Innung im Altkreis Friedberg ist der Weg für eine gemeinsame Innungsversammlung geschaffen.

Nach 15jähriger Amtszeit stellte Obermeister Erwin Leonhardt sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung. Bis zur gemeinsamen Jahreshauptversammlung mit der Innung Büdingen im Herbst 1996 führt der stellvertretende Obermeister Walter Thorn die Innungsgeschäfte.

Obermeister Erwin Leonhardt zog nochmals Bilanz und stellte fest, daß die Ausübung des Ehrenamtes neben der Belastung ihm auch viel Freude bereitet habe. Im Laufe der Zeit übte Leonhardt neben dem Obermeisterehrenamt weitere Ehrenämter aus: Vorstandsmitglied und Mitglied im Finanzausschuß der Kreishandwerkerschaft, Mitglied in der Landesfachgruppe Heizung, Vorstand Gasgemeinschaft, Delegierter im Landesverband, Ehrenamtlicher Richter am Hessischen Finanzgericht.

Höhepunkt seiner Obermeisterlaufbahn war die Ausrichtung des Landesverbandstages 1983 im Kurhaus Bad Nauheim.

Der Vorstand der Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Friedberg/Hessen. Von links nach rechts: Hermann Stamm, Kurt Herling, Walter Thorn (stv. Obermeister), Peter Michalak, Erwin Leonhardt (Ehrenobermeister), Eckhard Euler, Heinz Kessler (Geschäftsführer), Helmut Haas (stv. Kreishandwerksmeister), Rosemarie Schilbe-Buttler, Eckhard Mohr.

Für seine Innung hat Leonhardt ca. 70 Fachveranstaltungen und jedes Jahr einen Innungsausflug organisiert. Er bedankte sich bei den Innungsmitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen, besonders bei dem Vorstand und Geschäftsführer Heinz Kessler für die Unterstützung und gute jahrelange Zusammenarbeit.

Walter Thorn dankte Leonhardt für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als Obermeister und stellte den Antrag den scheidenden Amtsträger als Ehrenobermeister zu wählen. Diesem Antrag wurde einstimmig zugestimmt. Thorn überreichte eine Ehrenurkunde und ein Geschenk der Innung. Walter Nikolai überbrachte den Dank des Lehrergremiums für die langjährige gute Zusammenarbeit und überreichte ein handgefertigtes Geschenk.


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