IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 6/1996, Seite 62 ff.


SCHWIMMBAD


Es geht wieder los . . .

Heike Dreßler-vom Hagen

das heißt, im Grunde genommen hört der Schwimmspaß nie auf. Steigende Besucherzahlen in Freizeit- und Erlebnisbädern belegen dies ebenso wie die wachsende Anzahl privater Schwimmbadbesitzer. Das ganzjährige Vergnügen Schwimmen wechselt lediglich die Ufer, sozusagen vom Hallenbad zur Freibadsaison.

Schwimmvergnügen im Freien: In einer mit einem BSSW-Kreativpreis ausgezeichneten kompakten Anlage von hohem Freizeitwert.

Die Checkliste der Schwimmbadreinigung und Renovierung sollte damit feststehen. Kommunen und Endverbraucher müssen regelmäßig informiert und angesprochen werden, durch Reinigung, Renovierung oder Sanierung das Schwimmbad auf den optimalen Stand zu bringen.

Nicht jeder Schwimmbadbesitzer zeigt Eigeninitiative genug und spricht seinen Schwimmbadbauer oder Sanitärinstallateur in punkto Wartung und Pflege an, wenn er sich selbst dabei überfordert fühlt. Regionale Werbung tut not, Informationsbroschüren an bestehende Kundenkontakte helfen weiter, den roten Kontaktfaden zum Schwimmbadbesitzer nicht zu verlieren.

Freibäder

Öffentliche und private Freibäder haben zwei Dinge gemeinsam: die Becken und Außenanlagen müssen auf den optimalen Stand gebracht werden. Flur- und Reinigungsarbeiten sind ebenso selbstverständlich wie die gegebenenfalls notwendige Anpassung der Anlage auf das vorhandene Schwimmbadfluidum.

Vollendeter Schwimmspaß im Freien: Das Becken wurde harmonisch in die Terrassenanlage integriert; besonderes Extra - der schöne Ausblick.

Sowohl Kommunen als auch Privatleute können hier auf die tatkräftige Unterstützung der Fachbetriebe nicht verzichten. Es schadet auch dem Schwimmbadbauer oder Sanitärinstallateur nicht, hier ein Gartenbauunternehmen zu empfehlen, mit dem unter Umständen umfassende optische Änderungen der Gesamtanlage bereits innerhalb einer Vorabkonzeption definiert und in kooperativer Zusammenarbeit in die Realität umgesetzt werden können.

Der Beginn der Schwimmbadsaison ist jedoch nicht allein der Start zur Renovierung und Verjüngung, sondern nicht selten der Beginn der Planung bzw. im günstigen Fall Bauphase. Freibäder unterliegen wie jedes bauliche Objekt der Witterung. Auch wenn es vorteilhaft ist alle baulichen Vorbereitungen im Winter bereits verabschiedet zu haben, der Bau des Schwimmbades, und das gilt sowohl für öffentliche Objekte als auch für private Anlagen, startet oft erst zur Märzzeit, vorausgesetzt der Verwaltungsakt (Baugenehmigung) ist termingerecht beendet.

Beispielhaft: Gebäude und Schwimmbadarchitektur bilden eine harmonische Einheit.

Großobjekte, deren Bauzeit über mehrere Monate dauert, seien hier nicht weiter erwähnt - gibt es doch darüber hinaus zahlreiche Varianten des kurzfristigen Schwimmbadbaus. Sicher bestimmen Größenordnung der Anlage und Ausstattungsangebot die Bauzeit wesentlich mit. Allerdings - und dies gilt insbesondere auch im privaten Schwimmbadbau und Hotelbereich - haben in den letzten Jahren werksseitig perfekt vormontierte Beckenlösungen, sozusagen die schlüsselfertigen Lösungen ihren beeindruckenden Siegeszug nicht zuletzt wegen ihrer relativ kurzen Bauzeit und der dementsprechend kalkulierbaren Kosten angetreten.

Schlüsselfertig zur Sommersaison

Die wohl bekannteste Form der schlüsselfertigen Bauweise wird derzeit von Schwimmbecken aus Polyester geboten. Der erprobte Werkstoff Polyester läßt vielfältige geometrische Formteile zu, so daß neben den klassischen und vor Jahren in erster Linie gefertigten Rechtecklösungen heute zahlreiche Freiformvarianten mit Rundungen und Abstufungen möglich sind.

Die Schwimmbecken aus Polyester werden als Einzelbecken oder auch in Segmentbauweise angeboten. Komplette Einzelbecken werden in der Regel fix und fertig vor Ort angeliefert und lediglich an die bestehende Wasserversorgung und Aufbereitungsanlage angeschlossen.

Eine saubere, gepflegte Anlage lädt Jung und Alt zum Schwimmbadvergnügen ein. Auch die Flurbereinigung von Grundstück und Gartenumfeld gehören einfach dazu.

Bei den Variationen in Segmentbauweise werden die Einzelteile angeliefert und vor Ort von Werksmonteuren und/oder Schwimmbadbauern zu einem Element zusammengefügt. Übrigens ist diese Methode sowohl für den privaten als auch den öffentlichen Bereich möglich, da mit heutigen Polyestersegmenten nicht nur eine beeindruckende Formenvielfalt erreicht werden kann, sondern Beckengrößen aller Art realisiert werden können.

So können die Bauherren heute nahezu jegliche gewünschte Beckenform erhalten. Der vorhandene Platz kann optimal ausgenutzt werden. Polyesterbecken sind langlebig, reinigungsfreundlich und strapazierfähig. Die Becken sind an der wasserseitigen Oberfläche durchgefärbt, natürlich UV-geschützt und absolut glatt. Rückseitig werden die Becken zusätzlich versiegelt.

Man fühlt sich fast wie in einem botanischen Garten - das Schwimmbad macht den Zauber perfekt.

Auch zahlreiche Boykottaufrufe von Umweltschützern konnten dem Erfolg des Materials Polyester keinen Schaden zufügen, denn das Material ist ein recyceltes Produkt, das wie kaum ein zweiter Werkstoff der mehrfachen Verwendung offensteht. Selbst aggressive Solewasser können dem strapazierfähigen Material nichts anhaben.

Formteile wie Treppen oder Einstiege können problemlos vorgefertigt werden und an der Baustelle mit allen anderen Segmenten verschweißt werden. Polyesterbecken werden vor Ort entweder flach oder mit Füßen auf einer Betonplatte aufgesetzt. Die Justierung des Beckens erfolgt ebenfalls an der Baustelle, um jeglichen Schiefstand zu vermeiden.

Ohne auf alle technischen Details der Beckenmontage einzugehen, ist bei den schlüsselfertigen Anlagen auf jeden Fall gewiß, daß die Badesaison termingerecht und in relativ kurzer Zeit beginnen kann. Trotz alledem sind herkömmliche Bauweisen, z.B. aus Beton mit entsprechender Verfliesung, überaus beliebt und so mancher Bauherr zieht die klassische Variante der Schwimmbaderstellung auf jeden Fall vor, auch wenn die Bauphase entschieden länger dauert. Hier sollte der Schwimmbadbauer und Installateur bereits im Vorfeld gemeinsam mit dem Bauherren abklären, wo die Präferenzen gesetzt werden.

Wer auf Zeit baut, ist sicherlich mit der schlüsselfertigen Version besser bedient. Wer die klassische Variante bevorzugt, wird an seiner Vorstellung der herkömmlichen Bauweise stets festhalten. Denn eines ist gewiß, die heutigen Schwimmbäder sind individuell und - insbesondere im Privatbereich mittlerweile zu sehen - auch stets ein Stück Individualität und Wunschvorstellung der Bauherren und Besitzer. Die Bauweise selbst ist jedoch nur ein unwesentlicher Faktor, wenn es um den Begriff der Individualität geht.

Für Vielfalt und Schwimmbadpersönlichkeit sorgen Schwimmspaßelemente wie Nackenschwalldusche oder Whirl; Beckenformen von der Rechtecklösung bis zur Freiformvariante und natürlich Details wie Überlaufrinnen. Im öffentlichen Bereich stellt sich die Wahl zwischen Überlaufrinnen ja oder nein nicht, denn dort ist sie grundsätzlich Pflicht. Anders sieht es im privaten Bereich aus, wo die Überlaufrinnen neben allen hygienischen Vorteilen nicht selten auch wegen ihres zusätzlichen optischen Effekts gewählt werden, z.B. um eine private Anlage optisch größer wirken zu lassen.

Ein ovales, hochgesetztes Folienbecken mit harmonischer Anlageneinbindung durch abgestimmte Materialien.

Schwimmspaßelemente sind erst in den letzten Jahren immer mehr zum wesentlichen Teil des öffentlichen und privaten Schwimmvergnügens geworden. Mancherorts können im Rahmen fälliger Sanierungen oder Renovierungen derartige Komfortattribute jetzt installiert werden. Nicht allein Kommunen haben bemerkt, daß zusätzliche Komfortangebote und Entspannungsmöglichkeiten im oder mit dem Wasser oft weitere Gäste ansprechen.

Die großen Erfolge der Erlebnisbäder und Spaßanlagen haben natürlich insgesamt ihren Einfluß auch auf klassische Frei- und Hallenbäder geltend gemacht. Auch im privaten Sanierungsbereich können jedoch veraltete Anlagen mit zusätzlichen Extras ein neues, individuelles Gesicht erhalten. Schwimmbadbesitzer wissen häufig nicht um diese Möglichkeiten der Zusatzinstallationen, die auch älteren Anlagen noch offenstehen.

Geschützt vor neugierigen Blicken: Individualität und Privatheit im Freien.

Themen wie Hygiene und Energie stehen heute bereits unter völlig neuen Gesichtspunkten der Schwimmbadtechnik. Interessante Neuerungen, die selbst einfache Anlagen auf den neuesten Stand der Optik, Technik und Hygiene bringen können, denkt man hier z.B. an Rolladenabdeckungen oder Solarheizungsanlagen, usw.

Rat und Information der Schwimmbadbauer und Installateure, gegebenenfalls mit Hinweisen auf Leistungen in der regionalen Presse, tun hier einiges, um Schwimmbadbesitzern wichtige Auflärung zu bieten. Und dieses wiederum erweitert die Serviceleistungen und damit positive Kundenkontakte der Schwimmbadbauer und Sanitärfachbetriebe, die mit der Installation der Anlage und etwaigen Reparaturen noch längst nicht ausgedient haben.


( B i l d e r : BSSW)


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