IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 5/1996, Seite 68 ff.
SANITÄR
Hotelbäder erfolgreich planen
Gästezufriedenheit und hohe Wirtschaftlichkeit schon in der Planungsphase sicherstellen
Gästebäder und sonstige sanitäre Anlagen gelten vor allem im Hotelgewerbe als wichtige "Visitenkarte der Gastlichkeit". Aktuellen Umfragen zufolge rangiert ein geräumiges Badezimmer in der Gunst der Hotelkunden noch vor einem großen Gästezimmer und hat hiermit fast ebenso große Bedeutung wie die Qualität des Service. Damit ist das Hotelbad inzwischen ein wichtiger Wettbewerbsfaktor geworden. Hierdurch kommt der Planung und Ausstattung des Gästebades zunehmende Bedeutung zu. Dies gilt um so mehr, als aus Sicht der Hotelbetriebe auch dem Faktor Wirtschaftlichkeit verstärkt Rechnung getragen werden muß.
Moderne Hotelbäder müssen vor allem den Gast ansprechen. Noch stärker als in privaten Badezimmern gilt es, ansprechendes Design und hohe Funktionalität zu verwirklichen. Vorbei sind die Zeiten einfacher "Naßzellen", die mehr oder weniger lieblos ausgestattet waren. Der Trend zum Erlebnisbad ist gerade im Hotelbadbereich besonders deutlich zu spüren. Der Gast muß sich rundum wohl fühlen, zumal er sich - statistisch gesehen - im Bad mit Ausnahme der Nachtruhe oft länger aufhält als im übrigen Hotelzimmer.
Das Waschtischprogramm "Akzent" aus robusten und pflegeleichten "Varicor"-Material ist für den Einsatz in Hotelbädern besonders geeignet |
Neben den Gästewünschen müssen jedoch auch die Anforderungen der Investoren berücksichtigt werden. So gilt es, nicht nur Ambiente und Komfort auf einen ansprechenden, harmonischen Nenner zu bringen. Gleichzeitig stellen die Hotelbetreiber hohe Anforderungen an Pflegeleichtigkeit, Wirtschaftlichkeit und Robustheit. Hier ermöglicht der Einsatz hochwertiger Markenprodukte der deutschen Sanitärindustrie dem ausführenden Sanitärfachhandwerker, den Balanceakt zwischen Wirtschaftlichkeit und Gästeerwartung erfolgreich zu bewältigen. Hierauf weist jetzt der Partnerkreis Bad hin, dem neben den fünf Herstellern Keuco, Keramag, Hansgrohe, Duscholux und DAL mehr als 800 Betriebe des Sanitär-Fachgroßhandels und Sanitär-Fachhandwerks angehören. Welche Anforderungskriterien dabei im einzelnen berücksichtigt werden müssen, soll im folgenden beleuchtet werden.
Optimale Waschplatzgestaltung
Eine ausreichende Ablagefläche im Hotelbad ist, aktuellen Umfragen zufolge, für die Mehrzahl der Gäste besonders wichtig. Im Waschtischbereich kann dabei zum Teil allein durch Verwendung moderner Vorwandinstallationssysteme ein ausreichendes Flächenangebot realisiert werden.
Ein einheitliches Badambiente "aus einem Guß" ermöglicht die Badmöbel- und Accessoire-Serie "Elegance" |
Allerdings ist oftmals - besonders bei Sanierungsprojekten - der Badgrundriß extrem klein oder verwinkelt, so daß ausreichende Ablageflächen mit konventionellen Waschplatzausstattungen nur schwer realisiert werden können. Markenhersteller bieten mit speziellen Produkten intelligente und flexible Waschtischlösungen. Für ausreichende Ablageflächen und den nötigen Stauraum in kleinen Bädern sorgen Badmöbel im Baukastensystem. Sie erlauben eine individuelle Anpassung an die unterschiedlichsten Grundrisse. Mit Hochschränken und Regalen mit einer Abmessung von nur 30 Zentimetern lassen sich auch kleine Zwischenräume und Winkel sinnvoll nutzen.
Eine Senkung der Betriebskosten läßt sich im Waschplatzbereich durch den Einbau von Durchflußmengenbegrenzern erreichen. Auch Selbstschlußarmaturen haben sich im Hotelbadbereich bewährt.
Gästepriorität Nummer eins: die Dusche
Umfragen haben gezeigt, daß sowohl für Privat- als auch für Geschäftsreisende die Dusche im Hotelbad oberste Priorität besitzt. Eine Dusche und - wenn möglich - auch eine Wanne sollten daher heute in jedem Hotelbad vorhanden sein.
Kleinbadprogramme werden besonders knappen Grundrissen gerecht. Diese Ausstattungssysteme erlauben den Einbau einer modernen Badewannen-Dusch-Kombination im formschönen Design auch auf kleinstem Raum. Durch die exakte Abstimmung der Systeme und variable Seitenteile lassen sich Wanne und Dusche der jeweiligen Raumsituation flexibel anpassen.
Ansprechende Optik und großzügigen Komfort vereint der Duschtempel "Pharo". Mit einem Durchmesser von nur 115 Zentimetern ist er auch in kleineren Hotelbädern einsetzbar und bietet neben Kopf- und Handbrause vier in den Säulen untergebrachte Seitenbrausen |
Besonders im gehobenen Hotelbereich kann durch den Einbau eines Duschtempels ein optischer Blickfang gesetzt und das Badambiente eindrucksvoll aufgewertet werden. Hierzu gibt es interessante Lösungen, die flexibel an die jeweilige Badsituation angepaßt werden können.
Reicht der vorhandene Platz nicht für den Einbau einer separaten Dusche, sollte der Planer den Einsatz einer Badewannen-Duschwand fest einkalkulieren. Markenprodukte sind gegenüber den althergebrachten Duschvorhängen robuster und wesentlich pflegeleichter. Da den meisten Gästen zudem die Hygieneprobleme bei Duschvorhängen - etwa durch Pilzbefall - bekannt sind, werden sie nicht nur in gehobenen Hotels kaum noch akzeptiert.
Bequemes Duschvergnügen und trotzdem Wassersparen leichtgemacht: Dies ermöglichen die bedienerfreundlichen Handbrausen der neuesten Generation.
Unverzichtbar: perfekte Hygiene im WC-Bereich
Unabdingbare Voraussetzung für ein ansprechendes Bad ist perfekte Hygiene, die in jedem Hotel - gleich welcher Kategorie - oberste Priorität hat. Der hierfür notwendige, unumgängliche Pflegeaufwand läßt sich durch eine geschickte Planung schon im Vorfeld minimieren. So sollten überflüssige Fugen und Ecken, in denen sich der Schmutz sammeln kann, so weit wie möglich vermieden werden. Vor diesem Hintergrund ermöglichen beispielsweise Waschtischprodukte aus Varicor durch die individuelle Anpassung an die baulichen Gegebenheiten und eine integrierte, angeformte Wischleiste die Schaffung von fugenlosen und extrem pflegeleichten Systemlösungen. Die Reinigung des Bodens wird demgegenüber vor allem durch die Verwendung wandhängender WCs und Bidets erheblich erleichtert. Vor allem bei innenliegenden Bädern ist zudem der Einbau von Tiefspül-WCs ratsam, um Geruchsbelästigungen zu minimieren.
In der Planungsphase sollten aber auch kleinere Details beachtet werden, die zur Zufriedenheit der Gäste beitragen. So empfiehlt sich, den Toilettenpapierhalter in bequemer Reichweite des WCs zu montieren - in vielen Hotelbädern noch lange keine Selbstverständlichkeit. Besonders zu empfehlen sind auch Toilettenbürstengarnituren, die eine feste Wandmontage zulassen und mit einem automatischen Verschluß zur besseren Hygiene versehen sind.
Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gilt es, im WC-Bereich vor allem den Wasserverbrauch zu senken. Einsparungen von rund 30% lassen sich allein durch den Einbau moderner 6 l-Spülsysteme erreichen. Spülkästen sind inzwischen auf einen reduzierten Verbrauch ausgelegt und besitzen darüber hinaus eine Spül-Stopp-Taste. Ebenso lohnt es sich - auch für Hotels der unteren und mittleren Kategorie - über den Einbau eines Urinals nachzudenken: Es hilft nicht nur, den Wasserverbrauch weiter zu senken, sondern reduziert darüber hinaus auch die Verschmutzung.
Eine Wannen-Dusch-Kombination in anspruchsvollem Design bietet das Ausstattungssystem "Piccolo Sky". Das Ensemble besticht durch die weiche, bogenförmige Linienführung und ist auch für den Einsatz in kleinen Hotelbädern geeignet |
Ansprechendes Design und hohe Funktionalität
Neben der planerischen Optimierung von Waschplatz, Dusche bzw. Badewanne, WC und Urinal sollte es darüber hinaus ein Ziel sein, ein ansprechendes Ambiente "aus einem Guß" zu schaffen. Dies läßt sich beispielsweise durch den Einsatz kompletter Accessoire-Serien realisieren. Badausstatter bieten speziell auf den Einsatz im Gästebad zugeschnittene Komplettlösungen für Hotels aller Kategorien und jedes Modernisierungsbudgets. Die Bandbreite reicht von repräsentativen Serien mit anspruchsvollen Glanzoberflächen bis hin zu Ausstattungs-Kollektionen die ein attraktives, zeitloses Design, hohe Funktionalität und Solidität zu einem vergleichsweise günstigen Preis bieten.
Der Gast schätzt Ablageflächen, die über der Vorwandinstallation entstehen und gut aussehen. Passend dazu der 6 l-Spülkasten mit der WC-Betätigungsplatte "Surf". |
Vorwandinstallationen erleichtern den Umbau
Ein gravierendes Problem im Hotelbereich ist der Zeitfaktor. Während beim Neubau vielfach komplett ausgestattete Fertigzellen zum Einsatz kommen, stellt der Umbau bestehender Bäder mit konventioneller Ausstattung hier besonders hohe Anforderungen. Viele Hoteliers scheuen daher vor nötigen Sanierungsarbeiten im Badbereich zurück. Die Vorstellung von Schutt und Dreck, der den Hotelbetrieb über Wochen hinaus stört oder gar ganz zum Erliegen bringt, schreckt potentielle Investoren ab. Dabei lassen sich solche Sanierungsprojekte mit Hilfe moderner Materialien und Arbeitsmethoden heute innerhalb kürzester Zeit und - sofern die Sanierung schrittweise erfolgt - bei weiterlaufendem Hotelbetrieb durchführen. Vorwandinstallationssysteme erlauben durch weitgehende Vormontage einen schnellen und sauberen Umbau. Ohne Stemmarbeiten und in kürzester Zeit können so alte Sanitärräume in Hotelbäder mit ansprechendem Ambiente verwandelt werden.
Die Sanierungszeiten können durch den Einsatz computergestützter Badplanung weiter verkürzt und die Ergebnisse optimiert werden. Spezialsoftware ermöglicht die detailgerechte Planung und den realistischen Ausdruck von maßstabsgerechten Perspektivzeichnungen. Die Erstellung exakter Grundrisse stellt ebenfalls kein Problem dar. Neben den Maßen beziehen diese Programme auch Winkel, Ecken und Schrägen in die Planung mit ein und gewährleisten so eine optimale Raumausnutzung. Für die detailgetreue Badgestaltung auf Basis von 35.000 Markenproduktbildern deutscher Markenhersteller steht darüber hinaus die Spezialsoftware "Badplan 3D" zur Verfügung, die im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft Neue Medien der deutschen Sanitärindustrie entwickelt wurde. Sie ermöglicht zusätzlich auch die Zusammenfassung der eingeplanten Sanitärobjekte in einer kompletten Stückliste.
[Zurück] [Übersicht] [www.ikz.de]