IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 2/1996, Seite 13 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Nordrhein-Westfalen


Mitgliederversammlung Arbeitsgemeinschaft Junge Unternehmer im SHK-Handwerk (AJU)

Auf der zweiten AJU-Mitgliederversammlung im abgelaufenen Kalenderjahr wurden einige Vorschläge zur Satzungsänderung diskutiert.

Die Versammlung setzte sich unter anderem dafür ein, die Mitgliederversammlung künftig nur noch einmal im Jahr abzuhalten und das Geschäftsjahr vom 1. Oktober bis zum 30. September des jeweiligen Kalenderjahres festzusetzen.Lebhaft wurde anschließend Diskussion geführt über einzelne Problemfälle aus der betrieblichen Praxis der Jungunternehmer. Hierzu gehörten Unstimmigkeiten im Verhältnis zu Herstellern bzw. auch zum regionalen Handelspartner sowie die immer wiederkehrende Rabattdiskussion um die Brutto- und Nettopreislisten.

Alter und neuer Vorstand: Bildmitte Rolf Simmet, erster Vorsitzender, l. Stefan Ruhe, re. Geschäftsführer Wolfram Weber. Nicht im Bild, drittes Vorstandsmitglied Karl-Heinz Zoltowski.

AJU-Geschäftsführer Ass. jur. Wolfram Weber vom Fachverband SHK Nordrhein-Westfalen klärte über die neuesten Qualitätssicherungsmaßnahmen im Handwerksbetrieb und den richtigen Zeitpunkt für die Zertifizierung auf. Ferner wies er darauf hin, daß öffentliche Ausschreibungen als diskriminierend eingestuft werden, wenn darin zur Bedingung gemacht werde, daß der Anbietende nach ISO 9000 ff. zertifiziert ist. Bei öffentlichen Auftraggebern reicht ein Angebot nach VOB aus. Vorsicht sei jedoch geboten, da es sich viele öffentliche Auftraggeber aus diesem Grunde zur Übung gemacht hätten, GmbH’s zu gründen und mit der Bauauftragsabwicklung zu betrauen, um das Diskriminierungsverbot zu umgehen.

Mitarbeiter von SHK-Fachverbänden, so Weber weiter, können sich zwar zum Qualitätssicherungsberater schulen lassen, jedoch könnten diese, sobald sie einen Betrieb in Sachen Qualitätssicherung beraten haben, diesen nicht auch zertifizieren. Zur Zertifizierung müsse dann ein anderer Berater, z.B. aus einem befreundeten SHK-Fachverband, bestellt werden. Hierzu fänden zur Zeit Gespräche der Fachverbände untereinander statt. Ziel müsse es sein, die Umsetzung der Qualitätssicherungsanforderungen zu möglichst geringen Kosten zu erreichen.

Weitgehend Einigkeit bestand bei den Beschlußfassungen der AJU-Mitglieder. Heftig diskutiert wurde jedoch das Verhältnis der AJU zum Fachverband SHK NRW.

Zu diesem Zweck bietet der Fachverband SHK Nordrhein-Westfalen am 25. und 26. Januar 1996 ein Seminar zum "Qualitätsmanagement-Beauftragten im SHK-Betrieb" an. Jeder Betrieb, der sich zertifizieren lassen will, muß einen Mitarbeiter zu einer entsprechenden Schulungsmaßnahme entsenden.

Neuwahlen

Die aus derzeit knapp 90 Mitgliedern bestehende AJU bestätigte sodann in der sich anschließenden Neuwahl des Vorstandes die bisherigen Vorstandsmitglieder im Amt. Es sind dies der 1. Vorsitzende Rolf Simmet, Gelsenkirchen sowie als 2. Vorsitzender Stefan Ruhe, Bochum und als 3. Vorstandsmitglied Karl-Heinz Zoltowski, Düsseldorf. Die Geschäftsführung der AJU liegt weiterhin bei Ass. jur. Wolfram Weber, Fachverband SHK Nordrhein-Westfalen.

Fest eingeplant im AJU-Jahresprogramm 1996 ist eine Reise nach Dänemark auf Einladung der Firma Danfoss zur Werksbesichtigung vom 5. bis 8. September 1996. Die Mitgliederversammlung der AJU wird voraussichtlich am 28. November 1996 stattfinden. Ebenfalls wieder im Programm: Der bereits zweimal durchgeführte Ijsselmeer-Segeltörn.

Die selbsternannten AJU-Arbeitskreise "Betriebsorganisation" und "CAD-Systeme", trugen ihre Ergebnisse vor. Die auch schriftlich dokumentierten Ausarbeitungen zu beiden Arbeitskreisen sind für AJU-Mitglieder über den Fachverband SHK Nordrhein-Westfalen zu beziehen.

Podiumsdiskussion

Den zweiten Teil der Mitgliederversammlung bildete eine Podiumsdiskussion mit den Referenten Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Georg Geißdörfer sowie dem Technischen Geschäftsführer Norbert Kröschel, beide Fachverband SHK Nordrhein-Westfalen.

Nach einer Einführung von Dr. Geißdörfer über die Dienstleistungspalette des Verbandes sowie die aktuelle wirtschaftliche Lage in den SHK-Handwerken in Nordrhein-Westfalen, diskutierte die Versammlung angeregt über das Pro und Contra von Meisterclub-Angeboten der Marktpartner außerhalb der Handwerksorganisationen.

Gestanden einige Defizite im Informationsfluß Fachverband SHK NRW und AJU ein und gelobten Besserung. Re. Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Georg Geißdörfer, l. Geschäftsführer Technik Ing. Norbert Kröschel.

Ebenfalls auf dem Prüfstand: Die Frage des Verhältnisses zwischen der AJU und dem Fachverband SHK Nordrhein-Westfalen. Die anwesenden Jungunternehmer wünschten sich erheblich mehr Gehör in den Gremien des Fachverbandes. Die Vertreter des Fachverbandes verwiesen jedoch auf die satzungsgemäße Möglichkeit, die Entscheidungsfindung über die Mitarbeit jedes Einzelnen in den Innungen vor Ort zu beeinflussen. Weitergehende Mitentscheidung sei dann über das entsprechende persönliche Engagement auch in Richtung Fachverband auf Landesebene möglich. Die Jungunternehmer ließen jedoch nicht ab, auf das Problem junger Innungsmitglieder, sich in den bestehenden und zum Teil alteingesessenen Strukturen der Handwerksorganisation Gehör zu verschaffen, hinzuweisen.

Man einigte sich schließlich darauf, den Informationsfluß zwischen Fachverband und AJU künftig in beiden Richtungen zu verbessern.


Innung Lippe

Herbst-Innungsversammlung

Weit über 50 Kollegen aus den Mitgliedsbetrieben der Fachinnung Sanitär Heizung Klima konnte Obermeister Wolfgang Wehmeier zu Beginn der diesjährigen Herbst-Mitgliederversammlung in Bad Meinberg begrüßen.

Vor den Ausführungen von Ing. Norbert Kröschel, Geschäftsführer Technik im Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW, stellte der Obermeister die konjunkturelle Situation und diesbezügliche Aussichten für das kommende Jahr dar. Nach den Worten von Wehmeier schätzen immer mehr SHK-Unternehmer ihre Lage als "nicht rosig" ein. Die Tendenz für die Zukunft sieht eher nach unten gerichtet aus: Mittlere Auslastung, leichte Abschwächung bei den Umsatzerwartungen und nur mittelfristige Auftragsreichweiten prägen das Bild auch im Blick auf das Bauhauptgewerbe.

Um so wichtiger ist es nach Aussage von Wehmeier, auch in Zukunft die Stärken der SHK-Handwerke im Bereich der direkten Kundenberatung, bei anspruchsvollen Serviceaufgaben und in den Bereichen Umweltschutz und Energieeinsparung aufzuzeigen und entsprechend auszuführen. Hierzu dient auch die nächste Ausstellung "Haus Ostwestfalen mit 8. Sonderschau", die in Zusammenarbeit mit dem Messezentrum in Bad Salzuflen in der Zeit vom 18. bis 21. April 1996 stattfindet. Die bewährte und umfassende Kundenberatung wird wieder im Vordergrund stehen.

Bezüglich der Tarifsituation konnte Geschäftsführer Wolf-Michael Horemsky von einer Schulungsveranstaltung berichten, die unter Federführung der lippischen Innung großen Anklang fand. Thema war der neu abgeschlossene Manteltarifvertrag, der vor allem eine Flexibilisierung der Arbeitszeit zwischen 32 und 42 Stunden je nach Auftragsanfall und bei einem festen Monatslohn bringe. Zweifellos ein Tarifvertrag in Richtung "atmender Betrieb", der in den Mitgliedsbetrieben auf eine außerordentlich hohe Zustimmung gestoßen ist und im Ergebnis Arbeitsplätze in der Branche erhalten wird.

In den mit großem Interesse erwarteten Ausführungen von Norbert Kröschel spannte sich der Bogen von der Wärmeschutzverordnung über die neue Landesbauordnung bis hin zu Feuerungsverordnung und Heizungsanlagenverordnung. Die Bedeutung für die SHK-Handwerke stellte der Referent lebendig dar.

Wenn die Vorgaben tatsächlich erreicht und auch im Alltag umgesetzt werden sollen, bedarf es künftig einer noch engeren Zusammenarbeit zwischen den Planern, den Fachhandwerksbetrieben der Innung und den späteren Nutzern. Eine intensivere Abstimmung über die Ausführung der - möglichst luftdichten - Gebäudehülle und über die Anlagentechnik ist ebenso nötig wie eine sorgfältige Ausführung der Arbeiten durch den Fachunternehmer. Sollen die erstrebten niedrigen Verbrauchswerte nicht nur "Papier" bleiben, müssen nicht zuletzt auch die Gebäudenutzer mitziehen, so Kröschel.

Zum Schluß der interessanten Tagesordnung wurde einstimmig der vom Vorstand erarbeitete Haushaltsplan 1996 beschlossen. Lehrlingswart Hans-Jürgen Kollwitz schilderte die Situation in der überbetrieblichen Ausbildung im Handwerksbildungszentrum in Lemgo. Immerhin umfaßt dieser Teilbereich im Haushalt der Innung ein Volumen von ca. 200000,- DM. Die erfreulichen Zunahmen bei den Lehrlingszahlen zeigen, daß die Ausbildung in den Bereichen Sanitär und Heizung nach wie vor sehr attraktiv und zukunftssicher ist.


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