Verbindung von Wärme und Design
Gerade in moderne Räume passen die zeitgemäßen Heizkörper, die als Gestaltungselemente Akzente setzen
Technologie und Kunst in Stein. Die Ateliers Cinier verstehen es, Ästhetik und Funktionalität unter einen Hut zu bringen, hier am Beispiel des Modells „Dock-Granit“. Bild: Bemm
In der Kollektion „Piece Unique“ ist das Modell „Barcelona“ eines von drei Modellen, die vom Stierkampf inspiriert wurden. Jedes ein handgefertigtes Unikat der französischen Künstlerin Johanne Cinier. Bild: Bemm
Der Designheizkörper „Image“ bietet durch die Anordnung der Heizrohre Raum für das Trocknen und Anwärmen von Handtüchern. Außer in den Standardfarben Weiß und Graphit-Schwarz ist er in zahlreichen Sonderfarben erhältlich. Bild: HSK
Die doppelte, waagerechte Rohrführung erhöht die Heizleistung des Designheizkörpers „Duett“. Dadurch kann er größere Bäder beheizen. Bild: Kermi
Der „Fedon“ bekommt wahlweise links oder rechts eine Funktionsfuge. An beliebiger Stelle lassen sich ein oder mehrere Elemente aus dem Accessoireprogramm befestigen, z.B. Handtuchhaken, Garderobeelement, Glasablage, Leuchte und Spiegel. Bild: Kermi
In dieser Form eignet sich der „Slieve Vertical“ für hohe Räume und zur Installation an Pfeilern. Bild: Quinn
Der Aluminium-Heizkörper „Canyon“ wirkt wegen seiner nicht sichtbaren Verbindungen und dem Verzicht auf Schweißpunkte elegant, als sei er aus einem Guss gefertigt. Bild: Vasco
Der „Fina“ hat den „red dot design award 2012“ gewonnen. Die Auszeichnung steht für ästhetische Formen und nachhaltige Trends. Bild: Zehnder
Heizkörper schaffen nicht nur wohlige Raumtemperaturen an kalten Tagen, sie sind zunehmend auch so dekorativ, dass sie Wohnzimmer, Flur, Küche und Bad mit ihrem attraktiven Erscheinungsbild verschönern. Dabei bleiben Leistung und Technik nicht auf der Strecke wie einige ausgewählte Beispiele zeigen. Eine Reise durch Formen, Farben und Funktionen.
Wer als Endkunde einen Blick in die Baumärkte wirft, kommt sicher schnell zu dem Schluss, dass sich Funktion und Design bei Heizkörpern ausschließen. Doch die vielfältigen Angebote namhafter Hersteller aus dem Profibereich zeigen: Die Zeiten, in denen es nur wenige Einheitsmodelle gab, sind längst vorbei. Die Palette reicht vom edlen Unikat von Künstlern über Individuallösungen (die Raumgröße und Wohnstil angepasst werden können) bis hin zu unterschiedliche Designversionen in Form und Farbe.
Vertikale Ausführungen sind beliebt, weil sie gezielt als Wanddekoration eingesetzt werden. Doch gibt es Modelle in ganz unterschiedlichen Höhen und Breiten bis hin zu Sondermaßen. Außer den verbreiteten Varianten aus Metall sind auch Designheizkörper mit Applikationen aus Holz, Glas und Naturstein erhältlich. Badheizkörper als Handtuchtrockner einzusetzen, ist nicht neu, doch es gibt auch dabei ganz außergewöhnliche Versionen. Viele der Heizkörper sind außerdem mit Extras ausgestattet: Moderne Designheizkörper können Regale ersetzen, mit einem Spiegel, Stangen oder Ablagen, Haken und sogar Beleuchtung ergänzt werden.
Energieeffizienz bleibt oberste Priorität
Kurze Reaktions- und Aufwärmzeit sowie gleichmäßige Wärmezufuhr sind wichtig. Auf die Leistungsfähigkeit sollte geachtet werden, denn die ist in jedem Fall wichtiger als extravagantes Aussehen. Die Heizleistung richtet sich nach dem Einsatzort. Auch die Energieeffizienz ist angesichts steigender Heizkosten enorm wichtig.
Einige der Designheizkörper heizen nur mit Strom, andere sind am Heizkreislauf angeschlossen oder können beides. Der letztgenannte Fall kommt insbesondere dann in Betracht, wenn die Heizungsanlage im Sommer ausgeschaltet ist. Dann lässt sich der Heizkörper über das 230-V-Stromnetz betreiben, z.B. als Handtuchwärmer im Bad.
Alte Heizkörper oder die noch millionenfach im Einsatz befindlichen DIN-Radiatoren sind nicht nur optisch unattraktiv, ihr hoher Wasserinhalt macht das Heizsystem träge. Niedertemperatursysteme wie Wärmepumpen oder Brennwertkessel können ihre Stärken aber nur dann voll ausspielen, wenn die Wassermenge und Systemtemperatur darauf abgestimmt sind. Selbst ohne Erneuerung des Heizkessels lässt sich allein durch den Austausch alter Heizkörper Energie einsparen. Kermi beispielsweise bietet ein Programm von modernen Austauschheizkörpern an, deren Anschlussmaße exakt auf die Nabenabstände der alten DIN-Radiatoren abgestimmt sind.
Beim Renovieren und Modernisieren kommen zunehmend Wand- und Bodenheizungen zum Einsatz. Als Alternative zu dieser großen Lösung bieten sich Designheizkörper an. Kermi bietet beispielsweise mit dem Modell "Duett" einen leistungsstarken Designheizkörper, der speziell für große Bäder geeignet ist. Die Blockaufteilung der Heizrohre ist nicht nur Stilmittel, sondern dient auch dazu, Handtücher komfortabel einzulegen und wieder zu entnehmen. Durch das zweite, parallel angeordnete Heizregister hat der "Duett" im Vergleich zu einem herkömmlichen Modell eine um bis zu 65% höhere Leistung. Er ist in mehreren Höhen, Längen und Farben lieferbar und eignet sich auch für den Betrieb mit Niedertemperatur-Wärmeerzeugern.
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Highlights in Form und Farbe
Mit einem umfangreichen Programm moderner Designheizkörper ermöglicht es der Badspezialist HSK Fachhandwerkspartnern, auf individuelle Kundenwünsche einzugehen und eine harmonische Abstimmung auf die restliche Raumgestaltung zu gewährleisten. Um individuelle Gestaltungswünsche zu realisieren, hat das Olsberger Unternehmen sein Angebot an Sondermaßheizkörpern und Farben erweitert. Das Spektrum reicht von Standardfarben über Silber, Anthrazit und Weiß bis hin zu Sandstein, Perlgrau und Graphitschwarz – und sogar Postgelb oder Feuerwehrrot. Viele der Designheizkörper können in Standardmaßen innerhalb von 24 Stunden geliefert werden. Einige Heizkörper haben Designpreise erhalten, beispielsweise der "Fina" von Zehnder. Er hat den "red dot product design award 2012" in der Produktgruppe "Bad, Wellness und Klimatechnik" gewonnen. Die Jury honorierte den Charakter des "Fina" in Verbindung mit seinem Material sowie der Installationstechnologie. Der Heizkörper besteche durch seine "elegant-dezente" Heizfläche mit einem durchgängig glatten, rechteckigen Korpus, der einen Einsatz in unterschiedlichen Stilen in Bad und Wohnraum erlaube. Außerdem überzeuge er durch seine großflächige Heizfront, kurzen Reaktionszeiten aufgrund des geringen Wasserinhalts sowie der direkt auf Grait liegenden Stahlfront. Seitenblenden schließen mit der Wand ab, sodass Anschlusselemente und Halterungen versteckt sind. Zudem geben flexibel versetzbare Anschlüsse Handwerkern die Möglichkeit, auf unterschiedliche Anschlussarten zu reagieren. Zehnder hat weitere Modelle im Programm, die teilweise auch als Elektroversion erhältlich sind. Dazu zählen der "Quaro", der "Metropolitan" und das Modell "Roda" mit integriertem Heizlüfter. Der Aluminiumheizkörper "Canyon" von Vasco kann gleich mit zwei Preisen aufwarten. Er gewann den "German Design Award 2013" in der Kategorie "Industrial Goods and Materials" sowie beim "European Aluminium Award 2012" den "Sonderpreis für Extrusion". Der leichtgewichtige "Canyon" überzeugte die Jury hinsichtlich Ergonomie, Funktionalität, Produktästhetik und Langlebigkeit. Das Linienspiel des Heizkörpers hat die Gesteinsformation des Grand Canyon zum Vorbild gehabt. Seine vertikalen Profile wurden so entworfen, dass er vorne Strahlungswärme und hinten Konvektionswärme abgibt. Dabei fließt das Wasser im Kern des Profils, sodass die Oberfläche der Raumseite nicht die Temperatur des Vorlaufs einnimmt. Die Wärmeabgabe um bis zu 15 % höher, sagt Vasco und begründet das mit dem Material Aluminium. Mit einer Palette zwölf Farben veredelt Purmo seine Heizkörper. Der Hersteller setzt auf dezente, zeitlose Farben wie Grau-, Braun- und Bronzetöne. Doch es geht ihm nicht nur um die Farbtöne, sondern auch um unterschiedliche Oberflächeneffekte. Zur Wahl stehen strukturierte Beschichtungen in Weiß und Schwarz sowie metallische Farben mit silbrig glänzender Metallstruktur. Alle Oberflächen und Farben sind pulvereinbrennlackiert. Diese Lackierung garantiert Farbgleichheit und Beständigkeit der Oberflächen. Auch der britische Hersteller Quinn bietet seine Designheizkörper nun auf dem deutschen Markt an. Die Produktrange reicht von Handtuchhaltern fürs Bad bis zu Heizungsdesigns für Küche und Wohnrume.
Die Verbindung von Wärme, Klima und Kunst
Als Experte für anspruchsvolle Heizkörper hat Bemm gemeinsam mit namhaften Künstlern Heizkörper gestaltet. Im Ergebnis entstand eine Bandbreite an außergewöhnlichen Gestaltungselementen wie Form, Farbe, Material und Licht. Die "Arte"-Raumwärmer der Kollektion "Piece Unique" beispielsweise werden aus Olycalstein (Pyrenäen) hergestellt. Der Stein wird gemahlen, mit einem Bindemittel versehen und mit dem Heizelemente - Kupferrohr oder Elektrokabel - in die Form vergossen. Nach dreiwöchigem Trockengang gestaltet die französische Designerin und Künstlerin Johanne Cinier die Heizkörper von Hand in einer speziellen Farb- und Spachteltechnik. Man erhält so ein handgefertigtes und signiertes Unikat.
Fazit
Für welches Modell sich ein Kunde entscheidet, hängt von seinen geschmacklichen Vorlieben, seinem Wohn- und Einrichtungsstil, den technischen Gegebenheiten und natürlich vom Geldbeutel ab. Doch angesichts der Vielzahl an Varianten – von der Stange bis zu Individuallösungen und künstlerischem Unikat – findet jeder das, wonach er sucht.
Autorin: Angela Kanders, freie Journalistin
