Leistungsstark und energieeffizient zugleich
Niedertemperatur-Heizkörper sorgen für angenehmes Wärmeempfinden in historischem Bauernhaus
Der im Jahr 1591 im Schwarzwald erbaute Kienzlerhansenhof wurde zwischen den Jahren 2013 und 2015 durch die Architekten Anja Kluge und Ingolf Gössel vom Stuttgarter Architekturbüro gk Gössel + Kluge umfassend saniert. Aus dem denkmalgeschützten Bauernhaus entstand ein innovatives Wohn-/Bürogebäude mit Veranstaltungs- und Tagungsraum. Die Versorgung des Gebäudes mit Heizenergie erfolgt über eine Erdwärme-Wärmepumpenanlage. Für das Wärmeübergabesystem kamen auf der insgesamt rund 570 m² großen Wohnfläche Zehnder Niedertemperatur-Heizkörper zum Einsatz, die energieeffizient ein angenehmes Raumklima unterstützen.
„Bei der Sanierung des Kienzlerhansenhofs waren uns die Verbindung eines so historischen Gebäudes mit modernstem Baustandard in Bezug auf Bauklimatik, niedrigem Energieverbrauch und regenerativer Energieversorgung sehr wichtig, ebenso wie der Fokus auf Arbeits- und Wohngesundheit“, erklären Anja Kluge und Ingolf Gössel, die den Hof zur privaten und gewerblichen Eigennutzung sanierten. Unter Beachtung des Denkmalschutzes verwandelten sie das traditionsreiche Wohn- und Ökonomiegebäude, ein Holzbau in Ständer-Bohlen-Bauweise mit Natursteinanteil, in ein multifunktionales Wohn- und Bürogebäude im Niedrigenergiehausstandard. Nun verfügt der Kienzlerhansenhof über insgesamt 17 Räume mit einer Fläche von 8 bis 37 m² sowie ein ausgebautes Dachgeschoss mit einer Fläche von 220 m².
Die beiden Hauptebenen werden für privates Wohnen, Büroarbeit sowie historische Führungen genutzt, das Dachgeschoss dient als großzügiger Raum für Veranstaltungen, Workshops, Tagungen und Vorträge. Der Endenergiebedarf nach der Sanierung beträgt nun 19,7 kWh/m² · a und erzielt damit das Energieniveau A+ auf dem Energieausweis. Der Primärenergiebedarf liegt bei 47,3 kWh/m² · a, die energetische Qualität der Gebäudehülle bei 0,49 W/m² · K.
Gebäudesanierung
„Erreicht haben wir dies zum einen durch die prinzipiell hohe Dämmfähigkeit eines wohngesunden Holzbaus“, erläutert Gössel. „Maßnahmen der Sanierung waren ein hochgedämmter, diffusionsoffener, hinterlüfteter Holzfassaden-Aufbau sowie Holzfaserdämmung. Darüber hinaus verfügen die Wände über eine hohe Speicherfähigkeit sowohl bei Beheizung als auch bei solarer Wärmestrahlung durch die hohe Massenträgheit und Dämmfähigkeit der Grundkonstruktion. Die äußerst kompakte Bauweise des Gebäudes bietet zudem eine gute thermische Wärmeführung, ein optimales Verhältnis zwischen Gebäudehüllfläche und Gebäudeinhalt sowie einen günstigen Anteil von Fensterfläche zu geschlossener Wand.“
Wärmeversorgung
Versorgt werden die insgesamt 570 m² Wohnfläche des Kienzlerhansenhofs mit einer erdwärmegekoppelten Wärmepumpe, deren vier Sonden je 130 m tief ins Granit-Deckgebirge (Tiefentemperatur ca. 21 °C) ragen. Für die Wärmeverteilung in den Wohn- und Büroräumen sowie der multifunktional ausgebauten Fläche im Dachbereich kommen insgesamt 26 Niedertemperatur-Heizkörper des Modells „Zehnder Nova Neo“ mit einer Wärmeleistung zwischen 732 und 4059 W bei einer maximalen Vorlauftemperatur von 35 °C und einem Rücklauf von 25 °C zum Einsatz. Diese Heizkörperlösung ist speziell für Niedertemperaturanlagen mit Systemtemperaturen im Bereich zwischen 30 und 45 °C konzipiert und verfügt neben einem konvektiven Wärmeanteil über einen hohen Anteil an Strahlungswärme.
Zuschaltbare Kleinventilatoren
„Da Strahlungswärme sehr effizient für behagliches und gesundes Raumklima sorgt, war uns bei der Auswahl der passenden Heizkörper ein hoher Strahlungswärmeanteil sehr wichtig“, erläutert Kluge. „Die installierten Heizkörper erreichen nach unserer Erfahrung physiologisch sehr angenehme Empfindungswerte bereits bei 17 bis 20 °C Raumtemperatur.“ Hinter den dezenten Heizwänden befinden sich zudem ein Wärmeübertrager und nach Bedarf zuschaltbare geräuscharme Kleinventilatoren mit Drei-Stufen-Regelung, die für eine deutlich kürzere Aufheizphase und hohe Wärmeleistung sorgen. Um die Lufthygiene zu unterstützen, reinigt ein integrierter Filter die durchströmende Luft, wodurch Staubaufwirbelung im Raum und Ablagerungen an den Ventilatoren vermieden werden. Aufgrund ihrer effizienten Wärmeverteilung benötigen die Heizkörper zudem geringere Abmessungen als konventionelle, meist großflächige Niedertemperatur-Heizkörper und verfügen über eine geringe Bautiefe von 117 mm. Ebenso erlaubten die Heizkörper durch ihre Konstruktion eine einfache und zeitsparende Installation, wie der ausführende Handwerksbetrieb erklärt: „Die Montage des Wärmeübergabesystems erfolgte innerhalb von drei Tagen mit zwei Mann“, sagt Fachhandwerker Hans-Jörg Dieter vom Installationsbetrieb Hans-Jörg Dieter aus Freiburg im Breisgau. „Durch die praktische Befestigung in Form einer Wandschiene sowie der Lieferung in einem Stück ließen sich die Heizkörper ohne Zusammenbauen komfortabel montieren.“
Flexibilität in der Farbgebung
„Neben den technischen Anforderungen stand bei unserer Auswahl der Heizkörper natürlich auch deren harmonische Integration in den denkmalgeschützten Kontext besonders im Fokus“, so die Architekten Kluge und Gössel. „Die Zehnder Heizkörper ließen sich optimal integrieren, da sie uns eine hohe Flexibilität in der Farbgebung gestatteten. Die ausgewählte Lackierung fügt sich dezent in das historische Ambiente ein. Zudem war das Heizkörpermodell in einer Vielzahl an Baugrößen erhältlich, was die architektonische Eingliederung mühelos gestaltete.“
Die Erfahrungswerte der Bauherren bezüglich der Heizkörper sind bisher rundum positiv: „Wir sind sehr zufrieden mit den Niedertemperatur-Heizkörpern, sowohl hinsichtlich ihrer Bedienfreundlichkeit als auch ihrer Zuverlässigkeit. Sie sorgen für eine effiziente Wärmeverteilung und ein sehr angenehmes Raumklima.“
Bilder: Zehnder Group Deutschland GmbH, Lahr