Werbung

Heizen mit Stiften

Pelletkessel stehen konventionellen Wärmeerzeugern in nichts nach

Schematischer Aufbau einer Pelletzentralheizung. Bild: Agentur für Erneuerbare Energien

Laut Hersteller KWB ist der „Easyfire“ eine der saubersten und sparsamsten Pelletheizungen der Welt. Mit der eingebauten „­clean Efficiency Technologie“ sollen die Pellets im Kessel sehr sauber verbrennen. Bild: KWB

Der „Pellematic Condens“ macht laut Ökofen den Einsatz der Brennwerttechnik in jedem Wärmeverteilsystem möglich: Die Pelletheizung kann auch bei höheren Rücklauftemperaturen, wie es in der Sanierung oft der Fall ist, eingebaut werden. Bild: Ökofen

Der Pelletkessel „Vitoligno 300-C“ von Viessmann eignet sich für Neu- und Bestandsbauten mit Niedrigenergiestandard. Im Leis­tungsbereich von 2,4 bis 8 bzw. 2,4 bis 12 kW moduliert der Pelletkessel im Verhältnis 1:3. Bild: Viessmann

 

Pelletheizungen sind moderne Heizungsanlagen – höchst effizient und emissionsarm – die den Vergleich mit Öl- und Gasheizungen nicht zu fürchten brauchen. Sie sind genauso komfortabel wie fossil betriebene Kessel. Drei Hersteller haben gar Brennwertgeräte im Programm.

Funktionsweise – komfortabel und effizient

Pellet-Zentralheizungen können z.B. in Ein- und Mehrfamilienhäusern installiert werden. Die Hersteller bieten halb- und vollautomatische Anlagen. Sie unterscheiden sich lediglich im Arbeitsaufwand für das Befüllen ihres Vorratsbehälters bzw. Lagerraums. Ansonsten sind die Funktionen ähnlich.
Vollautomatische Anlagen sind über eine Förderschnecke oder ein Saugsystem mit einem Lagerraum oder Fertigtank verbunden, aus dem die Pellets zum Heizkessel transportiert werden. Im Idealfall muss der Hausbesitzer den Lagerraum nur einmal im Jahr mithilfe eines Pellet-Tankwagens auffüllen lassen.
Die Pellets gelangen aus dem Vorratsbehälter des Kessels in den Verbrennungsraum und werden elektrisch gezündet. Die Menge der eingetragenen Pellets wird hierbei durch die Heizleistung bzw. gewünschte Raumtemperatur bestimmt. Eine Regelung überwacht das optimale Verhältnis von Verbrennungsluft, Pelletmenge und Betriebstemperatur. Dadurch entstehen geringe Emissionen, aber hohe Wirkungsgrade von bis zu 95%.
Pufferspeicher sind bei der Installation von Pellet-Zentralheizungen sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig. Durch den Einbau eines Pufferspeichers ist es aber möglich, die Zahl der Brennerstarts zu reduzieren und den Heizkessel ausschließlich im Volllastbetrieb laufen zu lassen. Dies erhöht den Wirkungsgrad und reduziert die Emissionen bei der Verbrennung. Gerade für Gebäude mit einem niedrigen Wärmebedarf ist der Einbau eines Pufferspeichers sehr empfehlenswert.
Die Kombination einer Holzpelletheizung mit einer Solarthermie-Anlage macht die ausschließliche Versorgung mit erneuerbarer Wärme noch sparsamer und effizienter. Hierfür ist der Einbau eines Kombipufferspeichers erforderlich. Er bildet die Schnittstelle zwischen Solar- und Heizungsanlage. Die Solarkollektoren übernehmen ganzjährig die Wassererwärmung. Je nach Gebäude und Auslegung der Solaranlage wird bis zu einem Drittel des Wärmebedarfs von der Sonne erzeugt.

Pelletkessel mit Brennwertfunktion
Zwei Hersteller, Ökofen und Fröling, bieten Pelletkessel mit Brennwertfunktion an. Sie sehen darin eine Chance dem Kunden zu zeigen, dass Pelletkessel technologisch in nichts nachstehen. Schließlich sei Brennwerttechnik für Gas und Öl allgemein bekannt und anerkannt.
Aber auch bei Pellet-Brennwertgeräten sind niedrige Rücklauftemperaturen notwendig, um den Kessel im Kondensationsbereich und damit mit hoher Effizienz und niedrigen Emissionen fahren zu lassen. Das Modell von Ökofen, „Pelle­matic Condens“, könne dennoch mit höheren Rücklauftemperaturen, wie es in der Sanierung oft der Fall sei, eingebaut werden. Die Pelletheizung nutze dennoch den Brennwerteffekt. Fröling empfiehlt für den Pellet-Brennwertkessel „P4“ Rücklauftemperaturen von weniger als 40°C. Der Brennwertkessel von Paradigma trägt den Namen „Peleo ­Optima“. Bei einer gleitenden Kesseltemperatur zwischen 28 und 85°C liegt die Abgastemperatur bei 35–50°C. Alle Brennwertkessel benötigen ein kondensatresistentes Abgassystem. Gegebenenfalls ist bei einer Kesselsanierung eine neue Abgasleitung in den vorhandenen Schornstein einzuziehen.
Im Gegensatz zu einfachen Scheitholzöfen und -kesseln arbeiten Pellet-Zentralheizungen nicht mit Naturzug. Es kommen vorwiegend Saugzuggebläse oder auch eine Kombination aus Saugzuggebläse und Druckgebläse zum Einsatz.
Beim Austausch eines Gas- oder Öl-Heizkessels im Rahmen einer Haussanierung (Wärmedämmung, Fenstererneuerung) muss der Wärmebedarf neu ermittelt werden, denn dieser sinkt durch die Sanierungsmaßnahmen. In sehr gut gedämmten Gebäuden ist es außerdem wichtig, dass der Kessel bis zu einer sehr niedrigen Leis­tung regelbar ist. Für diese Häuser stellt die kleinste verfügbare Wärmeleistung ein wichtiges Auswahlkriterium dar.
Pellet-Zentralheizungen werden über Förderschnecken oder pneumatischen Fördersystemen aus dem Vorratslager mit Pellets versorgt. Aus einem vor Ort eingerichteten Lagerraum oder einem fertigen Lagerbehälter gelangen die Pellets vollautomatisch zum Heizkessel. Förderschnecken transportieren sie stetig vom Lager zum Kessel. Bei pneumatischen Systemen befindet sich ein Zwischenbehälter an der Heizung, sodass die Saugturbine nur wenige Male am Tag den Zwischenbehälter auffüllt, aus dem die Brennkammer dann versorgt wird.

Technische Merkmale
Messfühler und Regelungssysteme sorgen dafür, dass die Prozesse der Verbrennung möglichst vollständig und mit möglichst geringen Emissionen ablaufen. Temperaturfühler und Abgassensoren dienen dazu, Wärmeleistung und Verbrennungszustände zu erfassen. Die Regelung stellt anhand dieser und weiterer Daten die Brennstoffmenge sowie die Primär- und Sekundärluftzufuhr optimal ein. Häufig wird eine Lambda-Sonde zur Messung des O2-Gehalts im Abgasrohr eingesetzt. Sie erfasst das Verhältnis aus zugeführter und verbrauchter Luftmenge. Für optimale CO-Werte muss dieses Verhältnis einen definierten Wert aufweisen. Bei Abweichungen wird die zugeführte Brennstoff- bzw. Luftmenge automatisch angepasst.
Gute Verbrennungs- und Abgaswerte können auch ohne Lambda-Sonde mit Regelungssystemen auf Basis von Brennraumtemperatur- und Luftmengenmessungen erreicht werden. Entscheidend für gute Emissionswerte ist auch der Einsatz von qualitativ hochwertigen Holzpellets und ein gut abgestimmtes Mess- und Regelsystem der Heizungsanlage.
Eine Rückbrandsicherung verhindert einen Rückbrand des Brennstoffs vom Brennraum über das Pelletzuführsystem bis zurück in den Lagerraum. Sie ist Standard, aber von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich umgesetzt. Verbreitet sind mechanische Vorrichtungen wie Fallstufen, Rückbrandklappen und Zellradschleusen. Teilweise kommen Löschwasservorrichtungen zur Anwendung, die über ein Schmelzlot ausgelöst werden, wenn eine bestimmte Temperatur überschritten wird.
Bei der Verbrennung von Pellets entsteht eine geringe Menge Flugasche, die sich auf der Oberfläche des Wärmeübertragers niederschlägt. Eine regelmäßige Reinigung ist für einen Betrieb mit optimalem Wirkungsgrad daher unerlässlich. Je nach Bedienkomfort erfolgt diese automatisch, manuell durch die Bedienung eines Hebels oder durch Reinigung von Hand. Auch bei vollautomatischer Reinigung sollte eine Pelletheizung einmal pro Jahr einer Komplettreinigung unterzogen werden.
Holzpellets weisen einen Ascheanteil von unter 1% auf. Jährlich fallen bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus weniger als 20 kg Asche an. Bei der Mehrzahl der Pelletkesselmodelle erfolgt die Ent­aschung automatisch. Oft verfügen sie über eine technische Vorrichtung zur Verdichtung der Asche im Aschebehälter. Diese muss je nach Größe in mehrmonatigen Abständen entleert werden.

Fazit
Pelletheizungen sind moderne Heizungsanlagen, die den Vergleich mit Öl- und Gasheizungen nicht zu fürchten brauchen. Sie sind genauso komfortabel.

www.unendlich-viel-energie.de
www.carmen-ev.de
www.depv.de
www.depi.de
www.fnr.de
www.bio-energie.de

 


Artikel teilen: