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Genau der richtige Platz

Standortwahl: Luft-Wärmepumpen können je nach Bauart innen, außen oder in Splitbauweise aufgestellt werden

Die neue „BLW Neo“ (rechts) von Brötje wird als Luft/Wasser-Wärmepumpe außen aufgestellt. Im Gebäude befindet sich lediglich die Übergabestation (links). Bild: Brötje

Schicker Schutz vor Betriebsgeräuschen: Mit „ARTdesign Schallschutzhauben SWK“ bietet Remko Design und Funktion für Wärmepumpen und Klimageräte in den vier Farben Grün, Schwarz, Braun und Silber. Optional stehen auch RAL-Farben zur Verfügung. Bild: Remko

Die Grafiken zeigen die drei Aufstellungsmöglichkeiten einer Luft-Wärmepumpe sowie die notwendige Leitungsführung. Bild: BWP

Die „Wärmepumpen-Center“ vereinen laut Wolf Flexibilität und Modulbauweise zu Komplettsystemen. Vieles sei möglich: großer oder kleiner Speicher, mit oder ohne Pufferspeicher, in Reihe mit Überströmventil oder als Trennspeicher. Bild: Wolf

 

Etwa zwei Drittel aller installierten Wärmepumpen sind Luft/Wasser-Wärmepumpen. Sie sind genehmigungsfrei und eignen sich praktisch für jedes Haus mit niedrigem Wärmebedarf. Je nach örtlicher Gegebenheit lässt sich das Aggregat außen oder innen aufstellen. Und es gibt die Splitgeräte, bei denen ein Teil innen, das andere draußen steht. Die Installationsorte müssen überlegt sein. Dabei ist die viel beachtete Geräuschentwicklung nur ein Aspekt.

Innen oder außen

Eine Luft-Wärmepumpe kann je nach Geräteausführung und verfügbarem Platz

  • in Kompaktbauweise (als sogenannte Monoblock-Wärmpumpe) im Haus,
  • außen neben dem Haus (ebenfalls als Monoblock-Wärmepumpe) oder
  • in Splitbauweise aufgestellt werden.

Bei Split-Wärmepumpen befindet sich ein Teil der Wärmepumpe – der Verdampfer – im Außenbereich und der Kondensator mit weiteren Einbauelementen steht im Haus.
Steht die Luft-Wärmepumpe in Monoblockbauweise außerhalb des Gebäudes, müssen der Heizwasservorlauf und -rücklauf im Erdreich unterhalb der Frostgrenze vom Gebäude zur Wärmpumpe geführt und die Rohre zur Vermeidung von Wärmeverlusten gut isoliert werden.
Bei der Innenaufstellung als Monoblock, z. B. im Keller eines Hauses, erfolgt die Luftzufuhr und Luftabgabe über einen Luftkanal durch die Außenwände ins Freie. Damit die Anlage effektiv arbeiten kann und ein thermischer Kurzschluss durch Ansaugen der abgegebenen Luft vermieden wird, muss zwischen Zu- und Abluftöffnung ein gewisser Mindestabstand eingehalten werden.

Drei Varianten bei Split-Geräten

Der Split-Verdampfer gilt als die gebräuchlichste Bauart. Er saugt die Luft mit einem Ventilator an und überträgt die Wärme noch in der Außeneinheit auf das Kältemittel. Das Kältemittel wird über eine Leitung zur Inneneinheit transportiert. Die Kältemittelleitung sollte so kurz wie möglich sein.
Bei einem Split-Verflüssiger befinden sich alle Bauteile des Kältemittelkreislaufs wie Verdampfer, Verdichter, Ventilator, Expansionsventile, Steuerungs-, Regel- und Sicherheitseinrichtungen als eine Einheit im Außenbereich. Im Haus befindet sich nur der Verflüssiger. Bei dieser Gerätevariante ist auf eine diffusionsdichte Rohrleitungsdämmung zu achten. Weil alle Geräusche verursachenden Teile der Wärmepumpe außen sind, kann die Auswahl des Aufstellungsortes eingeschränkt sein.
Die dritte Variante ist der sogenannte Sole-Tischkühler. Er wird selten installiert, obwohl die Anbringung an sich einfacher ist, weil keine Kältemittelleitungen benötigt werden. An der Oberseite des Tischkühlers sitzen die Ventilatoren, welche die Luft von unten nach oben ansaugen und die Luftwärme über Wärmeübertrager an eine Sole übertragen. Über eine Soleleitung gelangt sie zum Verdampfer im Innenteil.

Richtig aufgestellt

Das äußere Split-Gerät wird meist direkt an oder vor der Haus- oder Kellerwand, möglichst nah am Innengerät, aufgestellt. Es ist darauf zu achten, dass sich Wege, Terrassen oder Treppen nicht im kalten Luftstrombereich befinden. Die Kältemittelleitungen, die das äußere Gerät mit der Inneneinheit verbinden, müssen nicht frostfrei gehalten werde, da das Kältemittel nicht einfrieren kann.
Bei einem Split-Gerät fällt der Platzbedarf innen geringer aus als bei einem Monoblockgerät. Die Inneneinheit weist etwa nur die Größe eines Gas-Wandgerätes auf. Zudem arbeitet sie geräuscharm, da bis auf Heizkreispumpe und Drei-Wege-Ventil alle mechanischen Komponenten in der Außeneinheit untergebracht sind. Nachteilig ist, dass Split-Wärmepumpen aufgrund der Trennung des Verdampfers und Verdichters geringere Jahresarbeitszahlen erzielen können. Zudem benötigen sie systembedingt mehr Strom. Grund dafür ist eine Begleitheizung in der Kondensatleitung, um bei Frost den Rückstau von Kondensat in der Wärmepumpe zu vermeiden.

Keller, Erd- oder Dachgeschoss?
Für Kompaktgeräte gibt es verschiedene Möglichkeiten der Aufstellung im Haus. Grundsätzlich sind Keller gute Aufstellungsorte. Eine Aufstellung im Hauswirtschaftsraum ist ebenfalls möglich. Allerdings ist zu beachten, dass Luftein- und Luftausgang nicht in Richtung eines stark frequentierten Grundstückteils weisen. Für eine Installation auf dem Dachboden muss die Tragfähigkeit der Decke geprüft und die Schwingungsentkopplung sorgfältig beachtet werden. Holzdecken sind daher ungeeignet. Außerdem muss für die Auswahl des Standorts auch die Anlieferung in Betracht gezogen werden. Die Abmessungen machen manchmal eine Aufstellung, z. B. auf dem Spitzboden, unmöglich.
Zu berücksichtigen gilt auch: Die Wärmepumpe steht am besten auf einem tragfähigen und waagerechten Untergrund. Grundrahmen oder Aufstellfüße müssen ganzflächig aufliegen. Das wirkt der Schallübertragung entgegen. Wichtig ist, dass die Luftwärmepumpe jederzeit frei zugänglich ist. Außerdem ist ein Kondensatablauf vorzusehen.

Kriterien für die Außenaufstellung

Die Außenaufstellung spart Platz im Innenraum. Nach optischen Kriterien steht sie gern mit etwas Abstand zum Gebäude, eher im hinteren Bereich des Grundstücks, vorzugsweise von Sträuchern verdeckt. Gleichwohl sollte ein möglichst kurzer Weg gewählt werden, um Installationskosten und Wärmeverluste zu reduzieren. Genauso wie innen gilt: Die Wärmepumpe muss frei zugänglich sein und niemand darf sich durch den Betrieb gestört fühlen. Außerdem sollte das Aggregat auf einem sicheren Fundament stehen.
Viele Außengeräte befinden sich daher häufig doch direkt vor dem Haus. Wen die Optik stört, kann es zum Beispiel mit Lamellen oder mit Schallschutzhauben verkleiden. Letztere reduzieren dann auch noch die Geräusche.
Auch im Außenbereich sollte darauf geachtet werden, dass kein thermischer Kurzschluss entsteht. Dazu kann es kommen, wenn die ausgeblasene kalte Luft wieder angesaugt wird, etwa durch eine ungünstige Windrichtung. Auch der Standort in einer Senke ist ungünstig, weil hier die kalte Luft nach unten sinkt und der Luft­austausch eventuell nicht richtig funktioniert.

Geräuschbelastung minimieren
Die meisten Wärmepumpenhersteller haben die Lärmreduzierung im Blick und arbeiten an der Reduzierung der Betriebsgeräusche. Trotzdem empfiehlt es sich, den Aufstellungsort mit Bedacht auszuwählen. So sollte ein Außengerät nicht vor oder unter Fenstern geräuschsensibler Räume wie einem Schlafzimmer aufgestellt werden. Auch ein Standort in Ecken bzw. zwischen zwei Wänden ist ungünstig, weil durch die Reflektion der Schallpegel verstärkt werden kann.
Ein Tipp zur Lärmreduzierung und den Vorschriften: Der Bundesverband der Wärmepumpe e.V. hat einen Leitfaden über den Schallschutz bei Wärmepumpen herausgegeben. Er will Hersteller, Handwerker und Installateure dabei unterstützen, bereits während der Planung akustische Probleme zu erkennen und durch entsprechende Maßnahmen zu verhindern. Er kann auf der Website des Bundesverbandes kostenlos heruntergeladen werden
(www.waermepumpe.de).

Autorin: Angela Kanders, freie Journalistin

 


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