Breites Einsatzspektrum
Flächenheizungen für Fußboden und Wände
Ulrich Stahl*
Jede zweite Heizung in neu gebauten Wohnungen ist heute eine Fußbodenheizung. Immerhin jede zwanzigste ist eine Wandheizung. Und auch in der Altbausanierung werden die beiden komfortablen Heizungssysteme immer beliebter. Vorgestellt werden in diesem Artikel die „Cuprotherm“-Fußbodenheizung und die „Hypoplan“-Wandheizung von KME.
Immer mehr Bauherren und Modernisierer entscheiden sich für eine Flächenheizung anstelle herkömmlicher Heizkörper. Fußboden- und Wandheizungen bieten angenehme Strahlungswärme und eine Energie sparende Betriebsweise. Sie sind für die niedrigen Vorlauftemperaturen moderner Brennwertkessel, aber auch für innovative Wärmeerzeuger wie z.B. Solaranlagen oder Wärmepumpenheizungen besonders gut geeignet. Die Vorlauftemperaturen betragen durchschnittlich 30 bis 40°C und liegen damit deutlich unter denen einer Radiatorheizung.
Die KM Europa Metal AG bietet mit der „Cuprotherm“-Fußbodenheizung und dem „Hypoplan“-Wandheizungssystem zwei Komplettsysteme an, die die Installation besonders einfach machen. Die Markenkupferrohre können durch Löten bzw. Pressen weiterverarbeitet werden. Auch lassen sie sich bei jeder Baustellentemperatur verarbeiten.
Allrounder für die Fußbodenheizung
Mit der „Cuprotherm“-Flächenheizung steht ein System zur Verfügung, das sowohl im Neubau als auch im Altbau ein breites Einsatzspektrum hat. Als Bodenbeläge können praktisch alle bauüblichen Materialien eingesetzt werden – neben Stein- oder Keramikböden auch Teppichböden, Laminat, Fliesen, Parkett, Linoleum oder Kork.
Das System besteht im Wesentlichen aus Markenkupferrohren, die in 50-m-Ringen geliefert werden. Für Fließ- oder Zementestrich kommt das ummantelte Flächenheizungsrohr „Cuprotherm plus“ in den Dimensionen 12 x 0,7 und 14 x 0,8 mm zum Einsatz. Darüber hinaus kann das System in Gussasphaltestrich eingebettet werden. Hierfür steht das Rohr in einer nicht ummantelten Variante „Cuprotherm blank“ zur Verfügung. Speziell für Renovierung und Modernisierung von Altbauten umfasst das „Cuprotherm“-Sortiment zusätzlich ein Trockenbausystem (TBS).
Schnell und einfach installiert
Mit der „Cuprotherm“-Systemdämmplatte und ggf. auch einer zum System gehörenden Zusatzdämmplatte kann zunächst die Wärme- und Trittschalldämmung nach unten sichergestellt werden. Die Platten weisen an zwei Seiten einen selbstklebenden Überlappstreifen auf. Durch Verkleben entsteht eine saubere und dichte Oberfläche. Für einen weiter optimierten Trittschallschutz und eine ungehinderte Ausdehnung des Heizestrichs sorgen die Randdämmstreifen.
Auf den Dämmplatten ist ein Verlegeraster aufgedruckt. Hierauf werden die Heizrohre verlegt und mit einem Setzgerät befestigt. Es empfiehlt sich die so genannte bifilare (schneckenförmige) Verlegung: Durch die jeweils abwechselnde Rohrführung von Vor- und Rücklauf nebeneinander ergibt sich eine sehr gleichmäßige Fußbodenoberflächentemperatur im gesamten Raum. Die bei der bifilaren Verlegung notwendigen 90 °-Bögen sind bei der Montage einfach von Hand (ohne Werkzeug) zu biegen. Auch die 180 °-Bögen der Umkehrschleife sind von Hand zu biegen. Die Rohrverbindung erfolgt durch Hartlöten oder durch Pressen (für Gussasphalt nicht zugelassen). Für die Anbindung an die Heizungsanlage steht ein Heizgruppenverteiler zur Verfügung.
Die fertig installierte Fußbodenheizung wird abschließend einer Dichtheitsprobe unterzogen. Diese Druckprobe wird mit 10 bar über eine Stunde durchgeführt. Die Inbetriebnahme erfolgt – nach Fertigstellung des Fußbodenaufbaus – durch ein so genanntes Funktionsheizen. Das Funktionsheizen beginnt jeweils mit einer Vorlauftemperatur von 25 °C, die drei Tage gehalten wird. Danach wird die maximale Vorlauftemperatur eingestellt und vier Tage gehalten. Über das Funktionsheizen wird vom Heizungsbauer ein Protokoll erstellt.
Wandheizung aus vorgefertigten Registern
Wandheizungen können sowohl auf Außen- als auch auf Innenwänden angebracht werden. Bei der „Hypoplan“-System von KME erfolgt die Wärmeabgabe über vorgefertigte Wandheizmodule. Durch die geringe Aufbauhöhe kann die Wandheizung in bauübliche Putzstärken von 17 bis 20 mm eingebettet werden. Das Oberflächenfinish ist frei wählbar, alle im Innen- und Objektausbau üblichen Beschichtungen wie Feinspachtel, Tapeten und Farbbeschichtungen sind zulässig.
Mit den sechs Registertypen kann jede beliebige Einbausituation abgedeckt werden. Die Wandheizmodule werden anschlussfertig einschließlich dem benötigten Befestigungsmaterial geliefert. Je nach Größe des Heizregisters sind vier bzw. sechs Befestigungen notwendig. Mithilfe spezieller Befestigungselemente (selbstklebende Wärmeleitlamellen aus Kupfer) können die „Hypoplan“-Register seit kurzem auch in Trockenbaukonstruktionen unter Verwendung von Wandbauplatten (z.B. Gipskarton) eingesetzt werden.
Fußbodenheizung oder Wandheizung?
Welches System zum Einsatz kommt, hängt einerseits natürlich von den Vorlieben des Auftraggebers ab. Andererseits beeinflussen auch die Gegebenheiten des einzelnen Bauprojektes die Entscheidung. Beim Neubau von Wohngebäuden ist vielfach die Fußbodenheizung als vielseitiges und meist auch bei der Anschaffung kostengünstiges System erste Wahl.
Wer die Vorteile der Flächenheizung im Altbau nutzen will, hat allerdings oft keine Wahl. Denn die Installation einer Heizung im Fußboden ist in vielen Gebäuden aufgrund der Bodenbeschaffenheit und / oder der besonderen Schutzwürdigkeit des Bodens nicht möglich. Dann kommt als Flächenheizungssystem nur die Wandheizung infrage.
Bilder: KM Europa Metal AG, Osnabrück
*) Ulrich Stahl, Leiter Technische Kundenberatung Building Applications bei der KM Europa Metal AG, Osnabrück