Befestigung nach 08/15 hält nur im Normalfall
Heizkörper: Auf die richtige Befestigung kommt es an, damit sie nicht von der Wand gerissen werden können
Ob Heizkörper oder Flächenheizung, beide Varianten sollen Räume mit Wärme versorgen. Welches Heizsystem am besten zum Kunden passt, das weiß der Fachhandwerker nach einer ausführlichen Kundenberatung. Gleichwohl sind bei der Planung, Auslegung und insbesondere bei der Installation vielfältige Faktoren zu berücksichtigen, wie das Beispiel Heizkörpermontage anschaulich zeigt.
Viele Faktoren beeinflussen die Befestigung von Heizkörpern. Dazu gehören die Beschaffenheit der Wand oder die Lage der Anschlussleitungen. Dort, wo es keinen Standard geben kann, sind individuelle Lösungen gefragt. Wird beispielsweise die finale Raumgröße zu einem späteren Zeitpunkt definiert, bieten sich Montageschablonen für die Vorabinstallation von Heizkörpern an. Der universelle Wandabstand der Schablone erlaubt auch nachträgliche Anpassungen. Dies zahlt sich aus, wenn sich beispielsweise zu einem späteren Zeitpunkt die Art der Nutzung eines Raumes oder die Zimmergröße ändert. Die mit Absperrvorrichtungen ausgestatteten Schablonen ermöglichen es zudem, das Heizsystem bereits vor Befestigung der Heizkörper zu füllen und die Druckprüfung durchzuführen. Im Übrigen schützen Montageschablonen gerade bei größeren Neubauvorhaben vor Diebstahl und Beschädigung der Heizkörper.
Alles im Griff
Die Montage von Heizsystemen stellt das Fachhandwerk oftmals vor komplexe Anforderungen. Schließlich kann es bei Sach- oder Personenschäden durch nicht fachgerecht installierte Heizsysteme zu hohen Schadensersatzansprüchen gegen den ausführenden Handwerksbetrieb oder den Planer kommen. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu schweren Unfällen mit Personenschäden, weil Heizkörper nicht ausreichend befestigt wurden und von der Wand fielen.
Installateure sollten deshalb unbedingt die Vorgaben der seit Juli 2012 gültigen VDI-Richtlinie 6036 beachten. In dem Regelwerk wird den häufigsten Fehlbelastungen einer Heizkörperbefestigung durch Anlehnen, durch die Nutzung eines Heizkörpers als Sitzfläche oder als Ablage sowie der Missbrauch von Heizkörpern als Leiter oder Trittfläche Rechnung getragen. Dabei werden vier Anforderungsklassen für die praxisorientierte Auswahl der Befestigungsmöglichkeiten von Flachheizkörpern, Heizwänden, Konvektoren, Designheizkörpern und Röhrenradiatoren unterschieden. Für Unterflurkonvektoren, Deckenstrahlplatten sowie mobile Heizgeräte und Heizkörper in mobilen Räumen ist hingegen keine Einstufung vorgesehen.
Die Leitlinien im Detail
Wie erwähnt, es gibt vier Anforderungsklassen.
Klasse I (normale Anforderungen)
Sie berücksichtigt die zu erwartende Zusatzbelastungen von Heizkörpern in Wohn- und Personalbereichen.
Klasse II
Heizkörperbefestigungen der Klasse II entsprechen den erhöhten Anforderungen öffentlich zugänglicher Bereiche, Flure und Treppenhäuser.
Klasse III
Hohe Anforderungen und hohe Belastungen durch grob fahrlässiges und teilweise auch vorsätzliches Verhalten deckt die Klasse III ab.
Klasse IV
Die Klasse IV berücksichtigt sehr hohe Anforderungen, denen Heizkörper in Gebäuden mit Sondernutzung wie etwa Justizvollzugsanstalten oder psychiatrischen Einrichtungen ausgesetzt sind.
Resümee
In Hinblick auf Design und Funktion bieten Hersteller vielfältige Möglichkeiten an. Gleichzeitig werden anspruchsvolle Anforderungen an die Anschlüsse und Halterung der Heizkörper gestellt. Um den Fachhandwerker bei der Auswahl der passenden Komponenten zu unterstützen, hat Purmo detaillierte Informationen zu seinen Produkten in einem Katalog1) zusammengefasst.
Quelle: RETTIG Germany GmbH (Purmo)