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Von der Nische zum Massenmarkt?! - Studie prognostiziert hohes Marktpotenzial bei Smart Home

Der Markt für Smart Home befindet sich in der Wachstumsphase, auch wenn aktuell erst 2% der Neubauten mit entsprechenden Technologien ausgestattet werden und die Gesamtnachfrage nach Smart Home-Produkten bisher noch gering ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der trend:research GmbH, einem Institut für Trend- und Marktforschung. Hier einige Auszüge aus den Studienergebnissen.

Wie intelligent vernetzte Hausgeräte miteinander kommunizieren. Bild: Bosch

Komponenten eines Smart Home.

Hauptnachfrager von Smart Home Technologien.

Marktvolumen Smart Home bei Bestandswohneinheiten bis 2020 (Referenzszenario).

 

Die Automatisierung privater Wohnhäuser durch die Vernetzung von Komponenten der Haus-, Sicherheits-, Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik sowie Haushaltsgeräten und Energieanlagen über Bussysteme (Smart Home) wird zunehmend interessanter. Momentan befindet sich der Markt zwar noch in den Kinderschuhen, ein vermehrtes Interesse für Produkte und Dienstleistungen in der Bevölkerung in dem Bereich ist jedoch erkennbar. Anwender können durch Smart-Home-Technologien bspw. den Komfort steigern, Unterstützung im Alltagsleben erhalten und Energie einsparen. Derzeit werden im Markt in der Regel Einzelkomponenten angeboten, zu den wesentlichsten Produkten zählen dabei Sensoren, Steuerungstechnologien/-elemente und Vernetzungssysteme. Die höchste Steigerung des Komforts und die höchsten Energieeinsparungen werden bei einer optimalen Abstimmung der Komponenten erreicht.
Aufgrund der Themenvielfalt sind viele Unternehmen aus verschiedenen Sektoren am Markt beteiligt. Energieversorgungsunternehmen (EVU) ebenso wie u.a. Hersteller, das Handwerk oder Architekten. Für EVU stellt Smart Home – vor dem Hintergrund steigender Energieeffizienz und zunehmender dezentraler Energieversorgung – ein zukunftsträchtiges Geschäfts-feld dar. EVU können bspw. durch Produktangebote und Dienstleistungen im Bereich Smart Home in neue Märkte eintreten und sich etablieren. Hierbei wird teilweise ein Wandel vom reinen Energieversorger hin zu (Energie-)Dienstleistern angestrebt.

Aktuelle Kundengruppen: Wohlhabende Haushalte und Technikfreaks

In Deutschland entsprechen bisher nur wenige Häuser einem Smart Home. Ausgehend vom niedrigsten und bisher höchs­ten Ausbaustandard kann angenommen werden, dass ca 1% aller Bestandswohneinheiten und etwa 2% aller Neubauten bzw. Grundsanierungen nach der Definition Smart Home sind. Größtenteils sind dies Einfamilienhäuser und vergleichsweise wohlhabende Haushalte. Daneben sind die Häuser von Technikfreaks bereits frühzeitig mit Smart-Home-Technologien ausgestattet. Allerdings wurden die Technologien von der breiten Masse bisher noch nicht oder nur kaum wahrgenommen.
Auch mit der zunehmenden Technisierung der Alltagswelt werden fortwährend Entwicklungen durchlaufen, die den Prozess zum Massenmarkt vorantreiben. Zu nennen sind vor allem schnell zu installierende und einfach zu bedienende Plug-and-Play-Lösungen sowie die Standardisierung der Kommunikationstechnologien, die daraufhin abzielt, dass die Produkte unterschiedlicher Hersteller zukünftig frei miteinander kombinierbar sind.
Nachdem die „Early Adopters“ den Weg geebnet haben, wird insbesondere nach 2020 die Masse folgen und Smart Home zukünftig somit vermehrt von der Bevölkerung angenommen. Dadurch gewinnt Smart Home über seinen bisherigen Einsatz an Bedeutung. Durch Schnittstellen mit Smart Metering und Smart Grids wird der Trend zu Smart Regions bzw. Smart Cities fortgesetzt, wodurch sich die Ener­gieversorgung der Zukunft – bei der die Entwicklung hin zu einer dezentralen Energieversorgung mit überwiegend volatilen Erneuerbaren Energien berücksichtigt wird und Verbraucher verstärkt als Erzeuger (Prosumer) in das Versor-gungsschema integriert werden – etablieren kann.

Prognose: rund 6,9 Mrd. Euro Marktvolumen bei Bestandswohneinheiten bis 2020

Als Markttreiber werden von den rund 80 Befragten Experten der aktuell erstellten Studie ein gutes Marketing der Anbieter (28%), steigende Energiekosten (22%), Smartphones und steigender Komfortanspruch (je 15%) sowie die Energie- und Kosteneinsparungen und Energieeffizienz (je 14%) genannt. Markthemmend wirken aktuell noch die hohen Kosten der Technologien (55%), aber auch fehlende Schnittstellen (36%) und Unsicherheit bei der Datensicherheit (21%) werden als Marktbarrieren angesehen. Trotz dieser Marktbarrieren geht die deutliche Mehrheit der Befragten von einer stark steigenden oder steigenden Marktentwicklung bis 2020 aus. Im Referenzszenario steigt die Anzahl der Smart Home allein bei Bestandswohneinheiten auf rund 1,5 Mio., was einem Marktvolumen von rund 6,9 Mrd. Euro entspricht.
Entscheidend für diese Entwicklung sind eine Vielzahl an Prämissen: Insbesondere die zukünftige Akzeptanz der Technologien unter der Bevölkerung, die Datensicherheit, die Entwicklung von Kommunikationsstandards sowie die Preise für Smart Home sind ausschlaggebend für den Markterfolg. Weiterhin sind der demografische Wandel in Deutschland und die vermehrte Nachfrage nach automatisierten
Sicherheits- und Gesundheitssystemen im Eigenheim von hoher Bedeutung.
In dem bisherigen Nischenmarkt Smart Home ist der Wettbewerb – trotz einer Vielzahl an unterschiedlichen Marktakteuren – noch übersichtlich. Zukünftig – so nehmen die Experten der Branche an – wird sich das Marktumfeld jedoch verändern. Die Wettbewerbs-intensität wird steigen: während einige Unternehmen vom Markt verdrängt werden, können sich neue, ggf. spezialisierte, Wettbewerber im Markt etablieren. EVU beteiligen sich momentan als Smart-Home-Anbieter einzelner Komponenten am Markt. Zukünftig können sie diese Position verstärken oder – durch Kooperationen – sich sogar als Smart-Home-Komplettanbieter bzw. -dienstleister entwickeln, die den Kunden als erste Instanz zur Verfügung stehen. EVU oder (Elektro-) Fachhändler, die sich früh mit dem Thema beschäftigen, haben große Chancen, die Rolle des Spezialisten zu übernehmen.

Große Chancen für Handwerksbetriebe –sofern sie sich ihrer Rolle annehmen

Handwerksbetriebe – insbesondere aus dem Bereich Gebäudetechnik – spielen bei der Montage von Smart Home-Technologien eine entscheidende Rolle. Auch fällt den Betrieben die Rolle des Anbieters zu und damit einhergehend die des Beraters und Kundenbetreuers. Sie agieren im direkten Umfeld der Anwender und haben ein größeres Know-how bzw. bessere Kenntnisse der Strukturen in Wohnhäusern und der Kundenbedürfnisse als andere Marktakteure.
Für das Handwerk ist zukünftig denkbar, dass sich die Vielzahl und heterogene Zusammensetzung der Marktakteure mit der Zeit reduziert und homogenisiert. Wenige spezialisierte Handwerksunternehmen werden sich für den Bereich Smart Home herausbilden und sich im Laufe der Zeit zu Allroundanbietern entwickeln. Allerdings kann sich die Entwicklung einer direkten Kundenansprache und geeigneter Vertriebswege hinsichtlich des Themas Smart Home bei traditionsreichen Handwerkerbetrieben mitunter schwierig gestalten. Bei mangelnder Erfahrung oder der falschen Strategie können neue Angebote von Produkten und Dienstleistungen, die vom Kunden nicht angenommen werden, zu Fehlinvestitionen werden.
Jedoch bestehen mit adäquater Aus- und Weiterbildung große Chancen, sich zum starken Vertriebspartner zu entwickeln und Smart Home voranzutreiben. Durch ihre Rolle als Bindeglied zwischen Hersteller und potenziellen Kunden und aufgrund des vorhandenen Know-hows und der Kundennähe, haben die Handwerker einen entscheidenden Marktvorteil und große Chancen, sich im Markt für Smart Home zu etablieren. Dahingehend wird die Informationsvermittlung und Weiterbildung des Handwerks in Zukunft eine der zentralen Aufgaben im Markt von Smart Home sein.
Die rund 1000 Seiten umfassende Studie kann zum Preis von 4900,– Euro bezogen werden bei der trend:research GmbH, Institut für Trend- und Marktforschung, Bremen, Tel.: 0421 43730-0, Fax: 0421 43730-11,
E-Mail: info@trendresearch.de

Bilder: Wenn nicht anders angegeben, trend:research
www.trendresearch.de

 


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