PV-Strom im Eigenheim effektiv einsetzen - EMS erfassen kontinuierlich den aktuellen Sonnenertrag und optimieren die Energienutzung im Haushalt
Energiemanagement im Eigenheim steht voll im Trend. Fallende Kosten für PV-Anlagen, ständig steigende Bezugspreise von Strom und laufend sinkende Einspeisevergütungen beflügeln den Eigenverbrauch der selbst erzeugten Solarenergie. Die Lösungen, die Hersteller am Markt bereithalten, und die Architektur des Gesamtsystems in einer privaten PV-Anlage differieren zum Teil. Wichtige Aspekte sowie einige Hersteller, ihre Systeme und deren Funktionen im Überblick.
Energiemanagement lohnt sich
Noch vor zehn Jahren kannte die Solarstromerzeugung auf dem Dach des Eigenheims nur ein Ziel: die vollständige Einspeisung in das öffentliche Stromnetz. Die damals garantierte Einspeisevergütung von 50 Cent und mehr pro Kilowattstunde sicherte die Refinanzierung der PV-Anlage. Doch die Zeiten haben sich grundlegend geändert.
Heute sind die Anlagenpreise so niedrig, dass ein Kilowattstunde Solarstrom nur noch 8 bis 14 Cent kostet und damit im Durchschnitt etwa so hoch ist wie die Einspeisevergütung, während der Strom aus dem öffentlichen Netz für private Haushalte deutlich teurer zu Buche schlägt. Damit lohnt es sich zunehmend, den selbst erzeugten Solarstrom auch selbst zu verbrauchen.
Im typischen Einfamilienhaushalt in Deutschland gelingt dies jedoch üblicherweise nur mit einem Anteil von durchschnittlich 20 bis 35% im Jahresverlauf. Denn der Stromverbrauch ist morgens und abends am höchsten, die Sonnenenergie aber wird hauptsächlich mittags produziert. Außerdem schwankt das Solarstromangebot zwischen Sommer und Winter. So mag die PV-Anlage in der Jahressumme zwar ebenso viel Strom liefern, wie eine Familie verbraucht, macht den Haushalt aber dennoch nur zu einem geringen Anteil wirklich unabhängig vom Stromnetz.
Für eine optimale Solarstromnutzung im praktischen Betrieb sorgen Energiemanagementsysteme (EMS). Die Steuerung der PV-Anlagen ist im Gegensatz zu den restlichen Funktionen der Automatisierung und Smart Home-Anwendungen eine neuere Entwicklung. Denn für die Besitzer von PV-Anlagen sind die Möglichkeiten der intelligenten Nutzung vor allem wegen der verbesserten Ausbeute der erzeugten Energie und deren bedarfsgerechtem Einsatz interessant. Hinzu kommt außerdem eine Begrenzung der Einspeisung von kleinen Anlagen ab Baujahr 2012 ins öffentliche Versorgungsnetz auf 70% (gesetzliche Vorgabe) bzw. 60 oder 50% seit März 2016 (Erfüllung Speicherförderprogramm). Damit sind an das intelligente Energiemanagement eine Menge unterschiedlicher Anforderungen gestellt.
Hohes Marktpotenzial prognostiziert
In Deutschland kommen mehr als 70% der PV-Leistung von kleineren Anlagen, die ins Niederspannungsnetz einspeisen. Gleichzeitig findet hier auch der größte Teil des Stromverbrauchs statt. Der Schlüssel liegt also in der Erhöhung des Eigenverbrauchs mithilfe von intelligenten Energiemanagementsystemen. Dipl.-Ing. Tom Rudolph von SMA sieht ebenfalls ein großes Marktpotenzial. „Unter den insgesamt gut 18 Mio. Wohngebäuden sind rund 12 Mio. eigengenutzte Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenhäuser“, erläuterte er bereits Mitte 2014 in einer Vortragsreihe vom VDE. „Davon verfügen 1,4 Mio. über PV-Anlagen, doch lediglich etwa 12% davon versorgen sich derzeit selbst.“ Damit dürfte ein hoher Bedarf sowohl für die Überwachung als auch die Steuerung von Energie bestehen. Energiemanagement gilt zudem als ein wichtiger Baustein für die Energiewende.
Ein verstärkter Eigenverbrauch lässt sich aber erst mit zusätzlichen Komponenten in einem intelligenten System ausschöpfen. Dabei muss das System in seiner Gesamtheit betrachtet werden. Zum Gesamtsystem gehören z.B. ein Batteriespeicher, der überschüssigen Strom für die spätere Nutzung speichert. Stromspeicher werden bis Ende 2018 weiter gefördert. Mit der Verwendung von Akkumulatoren, eingesetzt als Kurzzeitspeicher für den Transfer der Energie vom Tag in die Nacht, lässt sich der Anteil selbst genutzter Energie auf über 60% erhöhen.
Auch Wärmepumpen zur Raumheizung und Warmwasserbereitung lassen sich gut einbinden und erhöhen die Eigenverbrauchsquote. Denn den für den Betrieb der Wärmepumpe notwendigen Strom kann teilweise die PV-Anlage erzeugen. Mit moderner Regeltechnik lassen sich die verschiedenen Energiequellen und Verbraucher optimal steuern. So verschiebt das Energiemanagement beispielsweise das Einschalten von Geschirrspüler, Waschmaschine oder Trockner möglichst auf Zeitpunkte mit Solarstromüberschuss. Es lohnt sich, Energiefresser wie Herd, Heizung oder Warmwassersysteme mit PV-Strom zu versorgen.
Das EMS erfasst und überwacht sämtliche Energieflüsse im Haushalt, plant mithilfe von Wetterprognosen vorausschauend. Damit ist es auch in der Lage, die Stromspeicherung zu organisieren, sodass möglichst wenig ungenutzter Solarstrom verloren geht bzw. zum niedrigen Vergütungssatz eingespeist und möglichst wenig vom teuren Netzstrom bezogen wird. Auch die Einbindung der Ladung von Elektrofahrzeugen und E-Bikes mit den spezifischen Nutzerbedürfnissen ist Teil eines integrierten Energiemanagements.
Aufgaben und Möglichkeiten
Ein intelligentes Energiemanagement basiert also auf drei Säulen, nämlich erstens der umfassenden Analyse, Prognose und Information über die erzeugte Energie und die Verbrauchsdaten, zweitens die automatische Verbrauchersteuerung und drittens die Zwischenspeicherung von Energie. Verschiedene Aufgaben und Möglichkeiten der unterschiedlichen Systeme sind dabei zu beachten. Z.B. die Erfassung von Daten: Wie viel Energie steht zur Verfügung und wie viel wird benötigt, also das eigentliche Energiemanagement. Dazu gehören auch die an den Batterietyp angepasste Ladezustandsbestimmung, Last- und Verbrauchsprognosen (Hochrechnung, Ertrags- und Angebotsprognosen, Einstrahlung, Bedarf an Zusatzenergie) sowie die Kommunikation und die Koordination mit benachbarten Systemen.
Für die Qualifikation ist auch die Frage relevant, wie die verfügbare Energie optimal eingesetzt wird. Ob ein zeitgesteuertes Schalten von Verbrauchern möglich ist, z.B. nach Uhrzeit, Saison und/oder ein sensorgesteuertes Schalten von Verbrauchern z.B. nach Helligkeit oder Temperatur. Weitere Aspekte sind prioritätsgesteuertes Schalten von Verbrauchern, Beeinflussung der Verbraucherleistung, Sicherung einer Notfallreserve, Steuerung von Zusatzstromerzeugern (z.B. Diesel- oder Gasgenerator, Windkraftanlage). Ein weiterer Faktor ist, ob das System möglichst schonend und effizient betrieben wird, bei gleichzeitiger Gewährleistung der Systemaufgabe. Hier spielt beispielsweise eine Rolle, ob das Ladeverfahren auf den Batterietyp abgestimmt ist und ob lebensdauererhaltende oder verlängernde Betriebsstrategien bestimmt werden können oder ob das Startverhalten von Zusatzstromerzeugern wie Aufwärmzeit, Nachlaufzeit oder Zyklenzahl berücksichtigt werden. Außerdem ist relevant, wie das System langfristig zuverlässig betrieben werden kann, inwieweit also der Zustand überwacht wird. Hier können beispielsweise die Funktionskontrolle der Systemkomponenten, die Erkennung von Defekten sowie die zentralen Fernbedienungs- und Überwachungsmöglichkeiten genannt werden.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie anpassungsfähig ein System an Umgebungs- und Randbedingungen durch flexible Software und modularen Hardwareaufbau ist, und ob bzw. wie auf individuelle Anforderungen und Bedürfnisse von Nutzern reagiert werden kann. Soll ein System eine möglichst große Flexibilität bieten, um es möglichst optimal an das Einsatzgebiet anpassen zu können, dann muss eine große Anzahl von Parametern einstellbar sein. Außerdem ist relevant, in welche, ggf. schon bestehende, Kommunikationsnetzwerke das System integriert werden kann.
Entsprechende Produkte zum Energiemanagement mit unterschiedlichen Ausprägungen und Eigenschaften sind auf dem Markt. Einige Hersteller bieten ganzheitliche bzw. modulare Systeme an. Der Energiemanager bildet dabei eine physikalische Steuereinheit. Andere Unternehmen haben das Energiemanagement in einen Speicher oder mit einem Solar-Laderegler und Wechsler integriert. Natürlich gibt es auch Firmen, die sich auf die reine Software spezialisiert haben sowie Kooperationen von verschiedenen Anbietern untereinander sowie mit Softwareunternehmen.
SMA „Sunny Home Manager“
Sehr früh hat sich die SMA Solar Technology mit dem Thema auseinandergesetzt. Das Unternehmen führt sein umfassendes System für intelligentes EMS für das Eigenheim unter dem Namen „SMA Smart Home“. Das System besteht aus dem Wechselrichter „Sunny Boy Smart Energy“ inklusive Speicher, dem „Sunny Home Manager“ als Schaltzentrale für das Energiemanagement und funktionalen Funksteckdosen. Der PV-Wechselrichter mit integrierter Lithium-Ionen-Batterie ermöglicht eine sinnvolle Eigenverbrauchserhöhung und die einfache Nutzung von Solarstrom nach Sonnenuntergang. Durch die anwendungsorientierte Batteriekapazität von 2 kWh ergeben sich deutlich geringere Anfangsinvestitionen und somit ist keine Batterieauslegung erforderlich. Die kompakte Einheit lässt sich schnell und einfach an der Wand montieren.
Der „Sunny Home Manager“ bietet sämtliche Funktionen für die lückenlose Anlagenüberwachung und für das Managen der Energie. Er plant aufgrund von Wetterprognosen den optimalen Zeitpunkt für den automatischen Start der Waschmaschine oder des Trockners. Dank der selbstlernenden Funktion des Gerätes läuft beispielsweise die Wärmepumpe genau dann, wenn die Sonne ausreichend scheint und der notwendige Strom auch wirklich aus solarer Erzeugung gedeckt werden kann. Betreiber von PV-Anlagen haben so alle relevanten Energieflüsse im Blick und wissen dank der individuellen Handlungsempfehlungen, wann sie ihren Solarstrom am besten nutzen. Die Funksteckdosen sind international einsetzbar und ermöglichen die individuelle Steuerung von Heizung, Raumtemperatur und Licht sowie von Elektrogeräten.
Der in den „Sunny Home Manager“ integrierte Zugang zum Online-Portal „Sunny Portal“ bietet Nutzern übersichtliche Ansichten, welche die Anforderungen unterschiedlicher PV-Anlagen und Zielgruppen berücksichtigen. Informationen in Form von Diagrammen ermöglichen die Analyse von Messwerten und die Darstellung von PV-Erträgen, Verbrauch, Eigenverbrauch sowie der Batterienutzung.
All in one von E3/DC
Erzeugung, Speicherung und Energiemanagement in einem Produkt bieten die Hauskraftwerke von E3/DC. Mit den Hauskraftwerken hat der Hersteller die maximale Unabhängigkeit von bis zu 100% bei Strom, Wärme und Mobilität im Visier. Das Gerät enthält einen Solarstromwechselrichter (DC-System) für die Speicherung ohne Stromnetz („TriLINK“). Mit der „TriLINK“-Technologie des Unternehmens ist ein dauerhafter Inselbetrieb und eine komplette Ersatzstromversorgung des Hauses möglich (nachladbarer Notstrom 3ph). Der Hersteller gewährleistet eine Systemgarantie auf sämtliche Bauteile und kostenfreien Teiletausch für zehn Jahre.
Die Hausautomation kann von zu Hause und unterwegs erfolgen. Updates und neue Funktionen per Fernwartung sind für alle Anwendungen inklusive, sodass der Hauseigentümer stets über die neuesten Funktionen verfügen kann. Die Leistungselektronik steuert die Energieflüsse unter Einbezug von Wetterprognosen. Die Geräte sind bereits für die komplette Nutzung der Mechanismen vom Regelenergiemarkt sowie werksseitig für Wärmequellen, Elektromobilität und vorhandene Stromquellen vorbereitet. Eine Autoladetechnik mit bis zu 22 kW Ladeleistung (1ph oder 3ph) für die bessere Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms ist ebenfalls erhältlich. Der Nutzer bekommt alle Daten über Energieflüsse und Prognosen über das E3/DC-Portal. Die Hauskraftwerke von E3/DC erfüllen die verschärften Anforderungen, die der Gesetzgeber für das Förderprogramm definiert hat. Das Unternehmen rät zu schnellen Entscheidungen, da die Förderhöhe für die Speicherung schrittweise sinkt.
EMS von IBC Solar
„IBC SolGuard Home“ heißt die Lösung für die Eigenverbrauchssteuerung von IBC Solar. Das Gerät bietet in Verbindung mit dem IBC Solar „Portal Home“ einen Überblick über die Energieflüsse im Haushalt. Eine Einbindung der IBC Solar Speicherlösungen sowie eine automatische Steuerung von Verbrauchern oder thermischen Erzeugern ist über maximal zehn Funksteckdosen möglich. Außerdem kann ein Lastmanagement durch PV-Erzeugungsprognose erfolgen und damit eine wesentlich höhere Eigenverbrauchsquote erzielt werden. Der Energiemanager berücksichtigt Zeiten günstiger Strompreise, Wetterprognosen sowie erlerntes Verbrauchsverhalten. Zudem lässt sich die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz auf einen beliebigen Wert zwischen 10 und 100% der installierten Generatorleistung begrenzen. Damit sind die Voraussetzungen für das KfW-Förderprogramm Speicher und des EEG zur 70-%-Regel erfüllt. Der Nutzer erhält eine Visualisierung aller Energieflüsse sowie der Wetter- und PV-Erzeugerprognosen, Verbrauchsanalysen der einzelnen elektrischen Geräte sowie Handlungsempfehlungen zur Verbrauchssteuerung.
Angebote von Fronius
Mit seinem Energiemanagementrelais bietet Fronius eine Lösung, um den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom zu optimieren. Damit lässt sich für die Wechselrichter „Symo“, „Galvo“, „IG Plus“, „IG TL“ und „CL“ von Fronius eine Leistungshysterese konfigurieren. Das bedeutet, dass Ein- und Ausschaltschwellen in Form von Leistung (Watt) am Wechselrichter eingestellt werden können. Liefert der Wechselrichter mehr als die eingestellte Leistung, wird ein Relaisausgang aktiviert und mit dem erzeugten Solarstrom ein Verbraucher betrieben, anstatt ins öffentliche Netz einzuspeisen. Sinkt der Energieeintrag unter einen festen Wert, wird der Relaisausgang wieder deaktiviert. Das Energiemanagement-Relais befindet sich auf einer Signal Card, welche bei den meisten der vom Unternehmen angebotenen Wechselrichter bereits serienmäßig integriert ist. Lediglich bei einem der Wechselrichter kann sie nachgerüstet werden.
In Kooperation mit der Firma Loxone bietet Fronius in Verbindung mit seinen Wechselrichtern eine einfache Lösung der Home Automation. Dazu wird ein Fronius Wechselrichter per Netzkabel mit dem Loxone Miniserver auf Funktechnologie verbunden. Ohne weitere Konfiguration können alle Daten des Wechselrichters in der Steuerung verarbeitet werden. Der Loxone Miniserver ist dann in der Lage, Verbraucher in Abhängigkeit von PV-Leistung, Wetter, Uhrzeit oder anderen Vorgaben zu schalten und so den Eigenverbrauch zu erhöhen. Nach Angaben des Herstellers ergeben sich unzählige Anwendungsmöglichkeiten dank des flexiblen Aufbaus des Miniservers. Dieser steuert das ganze Haus, wenn gewünscht Licht, Beschattung, Heizung, Klimaanlage, Musik, Alarmanlage und was der Nutzer sonst noch in die Home Automation einbinden möchte. Im Gegensatz zu vielen Cloud-basierten Smart Home-Lösungen speichert der Miniserver alle Daten lokal. Sämtliche Statistiken und andere Daten bleiben im Besitz des Nutzers.
Bidirektionaler Batteriewechselrichter von KACO new energy
Der Batteriewechselrichter „Blueplanet gridsave eco 5.0 TR1“ von KACO new energy speichert die Solarenergie, die tagsüber produziert wird, für die spätere Verwendung am Abend. Er eignet sich sowohl für das Eigenheim als auch für kleinere gewerbliche Anlagen – im netzparallelen wie im netzfernen Betrieb. Durch seine AC-Kopplung kann er sowohl bei Neuanlagen als auch bei bestehenden Anlagen, unabhängig der Marke des vorhandenen Solarwechselrichters, installiert werden. Der intelligente Energiemanager vermittelt mithilfe einer effizienten Regellogik zwischen dem Solar-Wechselrichter, der PV-Anlage, einer bleibasierten Batterie und dem öffentlichen Stromnetz. Damit soll das gesamte System mit höchstmöglichem Wirkungsgrad arbeiten und den optimalen Eigenverbrauch realisieren. Die Batteriekapazität wählt der Installateur nach Bedarf. Mit diesem modularen Ansatz besteht eine hohe Flexibilität.
Zudem ist das Gerät in der Lage, bei Ausfall des öffentlichen Stromnetzes nahezu unterbrechungsfrei auf Notstromversorgung umzuschalten. In reinen Inselnetzen ist dieser Batteriewechselrichter das Herz des gesamten Systems, übernimmt das
Energiemanagement und steuert die zusätzlichen Energiequellen wie Notstromaggregate und Dieselgeneratoren. Im Verbund mit Solarwechselrichtern von KACO new energy ermöglicht er überdies eine solar gespeiste Notstromversorgung, die Batterie wird also aus der PV-Anlage nachgeladen.
Im Lieferumfang ist auch eine Monitoringsoftware enthalten, mit der ein Anwender jederzeit auf sein System zugreifen kann. Ebenfalls inbegriffen ist ein Temperatursensor. Durch die kontinuierliche Temperatur- und Mittelstandsmessung verfolgt der bueplanet gridsave eco den Status der Batterien und garantiert somit eine hohe Lebensdauer der Speicher. Für die nachträgliche Installation bietet das Unternehmen das Einzelprodukt und System-Upgrade-Pakete an, die alle benötigten Komponenten enthalten.
Solarspeicherung von Kostal
Auch Kostal Solar Electric konzentriert sich auf die Speicherung und deren Visualisierung. Mit dem intelligenten Solar-Speichersystem „PIKO BA System Li“ bietet das Unternehmen eine Batterie auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie. Das all-in-one-System besteht aus einem Speicherwechselrichter („PIKO BA“), der Batterieeinheit („PIKO Battery Li“) und dem obligatorischen Stromsensor („PIKO BA Sensor“). Die Auslegung der PV-Anlage mit dem Komplettsystems ist mit dem aktualisierten Tool „PIKO Plan“ nach Unternehmensangabe sehr einfach möglich. Das kostenfreie Tool beinhaltet alle Größen des Systems sowie die komplette Bandbreite der Wechselrichter und kann über die Homepage des Unternehmens heruntergeladen werden. Die Batterie ist zudem nachrüstbar, sollte später festgestellt werden, dass die ursprünglich geplante Kapazität unterdimensioniert war. Das Monitoring des Speichersystems kann komfortabel über das Unternehmensportal und eine App verfolgen. So können Stromflüsse im Haus kennengelernt und im Blick gehalten werden.
Energiemanager von SolarWorld
Der „Suntrol eManager“ ist die Schaltzentrale für ein intelligentes Energiemanagement im Haushalt von SolarWorld. Er übernimmt das Monitoring der Solarstromanlage und sorgt für die optimale Energieverteilung. Der „eManager“ entscheidet, wann der Solarstrom selbst verbraucht, gespeichert oder ins öffentliche Netz gespeist wird. Er überwacht die Energieflüsse und stellt sicher, dass die Solaranlage, der Wechselrichter und der Speicher reibungslos zusammenarbeiten. Tritt ein Fehler auf, wird der Betreiber umgehend informiert. Alle Komponenten werden miteinander vernetzt, elektrische Geräte können über Funksteckdosen einbezogen und angesteuert werden. Ist eine Wärmepumpe vorhanden, kann auch diese mit dem eManager verbunden und der Solarstrom zum Heizen genutzt werden.
Mit dem Managementsystem können Anwender jederzeit sehen, wie viel Strom die Solaranlage produziert und wie hoch der Eigenbedarf im Haushalt ist. Die Daten können online über das „Suntrol-Portal“ an PC, Tablet oder Smartphone wie auch im hausinternen Netzwerk visualisiert werden. Mit einer App kann der Nutzer die Funktionen auch von unterwegs nutzen und steuern. Die Hardware ist eine 108 x 90 x 70 mm große Box, die der Installateur unauffällig im Sicherungskasten einbaut.
PV-Heiz von Rennergy Systems
Rennergy Systems bietet unter dem Namen „PV-Heiz“ (quantum und quantum hybrid) eine Technologie, mit der Hausbesitzer den PV-Strom aus der eigenen Anlage für Heizung, Warmwasser und Kühlung nutzen und den Eigenverbrauch steigern bzw. den Strombezug optimieren können. „PV-Heiz“ überwacht und steuert dabei automatisch die Stromproduktion der PV-Anlage. Das Herzstück der Hausenergieanlage ist das zentrale Energiemanagement, welches die entsprechenden Geräte nach Bedarf zuschaltet. Außerdem gehören eine Wärmepumpe, ein Pufferspeicher, Funksteckdosen, ein Batterrieladesystem sowie das Überwachungssystem zu „PV-Heiz“.
Das System speichert das erwärmte Wasser im Hocheffizienz-Pufferspeicher, an dem alle wichtigen Komponenten direkt angebaut sind, schaltet die speziellen 230-V-Funksteckdosen ein, sobald genügend PV-Leistung zur Verfügung steht, steuert vorrangig mit eigenem Überschuss die vollmodulierende Luft- oder Solewärmepumpe und verkauft den Überschuss an Strom an den Energieversorger. Mindermengen werden zugekauft. Das Heizsystem wird witterungsabhängig gesteuert. Außerdem steuert das System optional den Batteriespeicher und die Autoladestation mit dem Überschuss aus der PV-Anlage. Der COP-Wert der Wärmepumpe beträgt bis zu 5,6. Durch die Webanbindung kann der Nutzer das System bequem von unterwegs oder zu Hause aus steuern.
Nach Angaben des Unternehmens deckt „PV-Heiz q-hybrid“ bis zu 70% des Hausenergiebedarfs ab. Bis zu 90% des Warmwassers und bis zu 60% des Heizenergiebedarfs können so durch die PV-Anlage erfolgen.
RWE Smart Home Power Control Solar
Der Anbieter RWE nennt sein Angebot im Bereich smarter PV-Energiesteuerung „RWE SmartHome Power Control Solar“. Das intelligente Energiemanagement spezialisiert sich dabei vor allem auf zwei Bereiche, nämlich die Visualisierung des Eigenverbrauchs und der erzeugten Energie des PV-Systems sowie das Einschalten von definierten Geräten, sobald das PV-System Energie erzeugt. Um die Vorteile von „RWE SmartHome Power Control Solar“ nutzen zu können, benötigt man einen digitalen Zweiwegezähler und einen digitalen PV-Erzeugungszähler. Der Nutzer hat damit dann die verbrauchte Energie, die erzeugte PV-Energie und die ins öffentliche Netz eingespeiste Energie stets im Blick und kann direkt auf Veränderungen reagieren. Eine passende App ermöglicht u.a. die Steuerung der elektrischen Geräte in Abhängigkeit der aktuellen PV-Leistung.
Einspeisemanagement von Steca
Der „StecaGrid SEM“ (Smart Energy Manager) steht im Zeichen des gesetzlich geforderten Einspeisemanagements für PV-Anlagen. Anwender haben die Wahl zwischen drei verschiedenen Betriebsarten: Weitergabe des Rundsteuersignals, dynamische Einspeisebegrenzung und direkte Ansteuerung des Relais. Die Auswahl und Definition der drei Betriebsmodi erfolgt über die kostenlose PC-Software „StecaGrid User“. Ein weiterer Verbraucher kann problemlos über ein Relais zugeschaltet werden. „StecaGrid SEM“ kann ohne großen Aufwand installiert und in bestehende Anlagen nachgerüstet werden. Über die USB-Schnittstelle RS485 können bis zu zehn Wechselrichter angeschlossen werden.
EM von Solare Datensysteme
„Solar-Log“ steht für über zehn Jahre im Bereich von Innovationen und Produktlösungen für PV-Monitoring, Einspeisemanagement und Smart Energy. Die Firma Solare Datensysteme bietet mit „Solar-Log“ und „Solar-Log WEB“ vielfältige Möglichkeiten, den Eigenstromverbrauch zu visualisieren und zu optimieren. Der Fokus liegt dabei auf dem intelligenten Heizen mit PV-Strom und dem Batteriespeicher-Monitoring. Dazu hat das Unternehmen vielfältige Kooperationen gebildet.
In Zusammenarbeit mit E.G.O. Elektro-Gerätebau ermöglicht das EMS überschüssige PV-Leistung zur Erwärmung von Wasser in Warmwasserspeichern einzusetzen und bis zu einer maximalen Temperatur von 80°C zu speichern. Die dazu benötigte Leistung wird in mehreren Stufen von 0 bis 3500 Watt in 500-Watt-Schritten je nach PV-Überschuss aktiviert. Eine bereits bestehende Heizanlage kann mit dieser Lösung einfach und kostengünstig nachgerüstet werden. Zur Konfiguration des Einschraubheizkörpers bietet die Weboberfläche des „Solar-Log“-Systems komfortable Möglichkeiten. Mit dem „Solar-Log“-System und der IDM Wärmepumpe kann ebenfalls die Eigenstromnutzung maßgeblich verbessert werden. Das Energiemanagement steuert die IDM Wärmepumpe vorausschauend auf Basis von lokalen Prognose- und Wetterdaten, sowohl stündlich als auch bereits zwei Tage im Voraus. Die Monitoring-Software visualisiert den Verbrauch der eingebundenen Wärmepumpe.
Durch die Integration von Akkuspeichersystemen, z.B. von Kyocera, bietet das Energiemanagement außerdem intelligente Lösungen für die Überwachung und Visualisierung von Batteriesystemen. Die Relais Station ist ein weiteres Werkzeug, um die Eigenstromnutzung zu optimieren. Die potenzialfreien Relais eigenen sich für die Ansteuerung von Motoren, Pumpen, Lüftungs- und Klimaanlagen – also für Verbraucher mit zeitlich verschiebbaren Lasten. Der „Solar-Log“ erhält dabei von jedem einzelnen Relais eine Rückmeldung über die Verbrauchswerte. Die Relais-Station mit einem Relais ermöglicht die Ansteuerung und Rückmeldung von einem Verbraucher. Die Relais-Station 3 x 3,5 kW erweitert die Möglichkeiten entsprechend auf drei Verbraucher. Dabei sind unterschiedliche Schaltszenarien möglich, welche am „Solar-Log“ konfiguriert werden können. Darüber hinaus bietet die Firma ein Einspeisemanagement mit der „Solar-Log“-Direktvermarktungsschnittstelle.
Neues Softwaremodul von Envisys
Im Rahmen des Energiemanagements konzentriert sich Envisys mit dem Softwaremodul „EVEBI“ auf die Bewertung der Energieeffizienz insbesondere im Hinblick auf die Speicherung. Mit ihr können Installateure folgende Fragen für die richtige Dimensionierung von PV-Anlagen und ihren Komponenten beantworten:
- Wie hoch ist der Eigenverbrauch?
- Wie viel Strombedarf kann mit und ohne Batteriespeicher gedeckt werden?
- Wie lange hält der Batteriespeicher?
- Wie stellt sich der Betrieb wirtschaftlich dar?
Basis für die Bewertung der Software bildet beispielsweise eine Datengrundlage über die Verteilung der Sonnenstrahlung im Bundesgebiet sowie die zeitliche Verteilung der Nachfrage nach Strom nach Nutzprofilen wie Wohnnutzung oder verschiedene Gewerbeprofile. Optional kann auch ein individuelles Nutzungsprofil erstellt werden. Für die Stromsimulation sind vor allem auch die Angaben zur Spitzenleistung, Orientierung und Neigung der PV-Module wichtig.
Die zukünftige Rolle der Installateure
Fachinstallateuere von Solaranlagen werden als Schnittstelle zum Kunden nach mehrheitlicher Meinung der Hersteller auch in Zukunft eine Schlüsselrolle einnehmen. Der Installateur hält den Kundenkontakt und entscheidet über den Verkauf der Marken. Da die Anlagenkomplexität jedoch z.B. mit Energiemanagement, Smart Home-Lösungen und Speicherung weiter zunimmt, sind Installateure gefordert, sich ständig weiterzubilden, um technisch auf dem neuesten Stand zu bleiben. Die Erweiterung der Aufgabenbereiche liefert dem Handwerk aber zusätzliche Marktchancen. Denn Kunden dürften darauf bauen, die gesamte Technik aus einer Hand zu erhalten, statt sich an unterschiedliche Dienstleister wenden zu müssen.
Installateure können außerdem zum Marktwachstum beitragen, indem sie wichtige Aufklärungsarbeit beim Kunden leisten. In einer Umfrage deckte das Bonner Marktforschungsinstitut EuPD-Research im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft im Herbst vergangenen Jahres beispielsweise auf, dass große Wissensdefizite in puncto PV existieren. Mehr als die Hälfte der Befragten überschätzte die Preise für Solaranlagen stark. Auch bei der Installationsdauer beim Eigenheim lagen die Befragten deutlich daneben und schätzten die Dauer wesentlich höher ein.
Autorin: Angela Kanders, freie Journalistin
Mehr Informationen auf den Websites der Hersteller:
- E3/DC, www.e3dc.com
- ENVISYS, www.envisys.de
- Fronius, www.fronius.de
- IBC Solar, www.ibc-solar.de
- Kaco, www.kaco-newenergy.com
- KOSTAL Solar Electric, www.kostal-solar-electric.com
- RWE, www.rwe-smartstore.de
- SMA Solar Technology, www.sma.de
- Solare Datensysteme, www.solar-log.com
- SolarWorld, www.solarworld.com
- Steca, www.steca.com
- Rennergy, www.rennergy.de
Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit der im Markt tätigen Unternehmen.