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Wussten Sie schon,...

...dass es sich bei der Gasbildung in Heizsystemen um Wasserstoff handeln kann?

Enthält das Heizsystem Komponenten aus Aluminiumlegierungen und sind die pH-Werte des Heizungswassers erhöht (> 9,0), so neigt das Metall zur Korrosion. Als Nebenprodukt zur Metallauflösung entsteht dabei Wasserstoff. Dieser kann zur Unterscheidung von Luft leicht am Entlüftungsventil entzündet werden.

pH-Bereiche aktiver und passiver Korrosion für Schwarzstahl (Eisen), Kupfer und Aluminium. Die aktuell im Heizungsbau verwendeten Aluminiumlegierungen verhalten sich bei salzarmer Fahrweise bis pH 9 hinreichend korrosionsstabil. Die senkrechten Linien begren­zen den nach dem Stand der Technik (VDI 2035-2) einzuhaltenden Bereich im Heizungswasser.

 

Bei der Modernisierung von Heizanlagen kommen zunehmend Kessel und Abgaswärmeübertrager aus Aluminiumlegierungen zum Einsatz. Dieser zeitgemäße Werkstoff hat nicht nur eine hervorragende Wärmeleitfähigkeit. Zudem lassen sich selbst komplexe Körper mittels Gusstechnik einfach realisieren, was sehr kompakte und leistungsfähige Kesselanlagen ermöglicht. Allerdings zeigt sich dieser Werkstoff sensibel, was die Wasserqualität betrifft.

In der Praxis wird gerne versucht, bei einem Kesseltausch das alte „tote“ Heizungswasser in der Anlage zu belassen. Grundsätzlich keine schlechte Idee, da in diesem Wasser der Sauerstoff durch Korrosionsprozesse oftmals bereits aufgezehrt ist und die Neubildung von Magnetit nicht mehr stattfindet. Häufig wurden diese Altwässer seinerzeit aber enthärtet und haben ihren pH-Wert erhöht. Oder aber es sind Alkalisierungsmittel wie Trinatriumphosphat zugefügt worden.
Was für Schwarzstahl und Kupferwerkstoffe korrosionschemisch günstig war, bewirkt nun bei Aluminium genau das Gegenteil: Die Passivschicht auf dem Metall löst sich auf. Es kommt zur Korrosion des Metalls unter Bildung von Wasserstoffgas. Dies macht sich als Gaspolster störend bemerkbar und kann leicht entzündet werden. pH-Werte um 10,0 können dabei Aluminiumkessel erfahrungsgemäß binnen 2 Jahren zerstören.
Für den Fachhandwerker bedeutet dies, dass Altwässer keinesfalls ohne vorherige Messung von pH-Wert, Leitfähigkeit und Härte einfach in der Anlage belassen werden dürfen. Selbst wenn die neue Kesselanlage keine Bauteile aus Aluminiumlegierungen enthält, müssen diese Parameter allein, um dem Stand der Technik (VDI 2035) oder den Garantiebedingungen zu genügen, entsprechend geprüft sein.
Als Faustregel kann gelten: Das Wasser muss klar und farblos im pH-Bereich von 8,0 bis 8,8 sein, die Leitfähigkeit sollte unter 200 µS/cm liegen und somit die Härte unter 8,4°dH. In allen anderen Fällen oder bei höheren Anforderungen durch die VDI 2035-1 oder seitens des Komponentenherstellers muss das Wasser passend aufbereitet werden.
Neben der Möglichkeit, das Heizwasser zu wechseln – mit allen seinen Nachteilen –, bietet sich hier die Inlineentsalzung ohne Betriebsunterbrechung an. Hierbei kann das zirkulierende Wasser weitgehend automatisiert entsalzt, gefiltert und auch im pH-Wert korrigiert werden. Dabei lässt sich bei großen Anlagen viel Zeit und Aufwand sparen.

Quelle: Perma-trade Wassertechnik GmbH, Leonberg

Bilder: Perma-trade

www.perma-trade.de

 


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