Wussten Sie schon ...
... dass viele Energieversorger in den nächsten Jahren von L- auf H-Gas umstellen?
In Deutschland wird mit zwei Arten von Erdgas geheizt: entweder mit L-Gas oder mit H-Gas. Weil das L-Gasaufkommen schwindet, stellen die Energieversorger schrittweise von L- auf H-Gas um.
Ob mit H-Gas oder L-Gas geheizt wird, hängt von der Region ab, in der das Haus steht. Rund ein Viertel deutscher Haushalte, vor allem in Nord- und Westdeutschland, heizt mit L-Gas, das dort und in den Niederlanden gefördert wird. Dazu gehören z.B. Bremen, die Gebiete um Osnabrück, Delmenhorst und das Emsland in Niedersachsen, das Rhein-Main-Gebiet sowie Bonn und Düsseldorf. Weil aber immer weniger L-Gas gefördert wird, stellen die Energieversorger in den betreffenden Regionen bis 2030 von L- auf H-Gas um, wobei die ersten Anlagen, etwa im Gebiet Schneverdingen in Niedersachsen, bereits entsprechend eingestellt worden sind. Das bedeutet, dass alle Gasheizungen, die momentan noch L-Gas verbrennen, in den nächsten Jahren an den Betrieb mit H-Gas angepasst werden müssen. Die Umstellung der Heizgeräte erledigen die Heizungsfachbetriebe im Auftrag der Energieversorger. Alle notwendigen Informationen dazu erhalten die Fachbetriebe von den Heizungsherstellern.
Unterschiede im Brennwert
L- und H-Gas unterscheiden sich vor allem in ihrem Brennwert. Das heißt, bei ihrer Verbrennung werden unterschiedlich große Wärmemengen frei. Das liegt am jeweiligen Methangehalt der beiden Gasarten: H-Gas, oder high calorific gas, hat einen Methananteil von 87 bis 99 %. „High calorific“ bedeutet also, dass das Gas einen hohen Brennwert hat. L-Gas, auch low calorific gas genannt, enthält dagegen nur zwischen 80 und 87 % Methan und mehr Stickstoff und Kohlendioxid als H-Gas. Deswegen ist der Brennwert von L-Gas geringer: Während sich mit 1 m3 H-Gas 10 bis 12 kWh Energie erzeugen lassen, sind es bei der gleichen Menge L-Gas 8 bis
10 kWh. Der höhere Brennwert des H-Gases macht die technischen Anpassungen der Gasgeräte, die L-Gas verbrennen, notwendig. So lassen sich Überlastungen vermeiden.
Umfassende Informationen zur Anpassung
Für die Gasartenanpassung stellen manche Gerätehersteller den Handwerkspartnern detaillierte Gerätelisten, Umstellungsunterlagen für Altgeräte sowie Modernisierungsinformationen bereit. Wo notwendig, unterstützen sie die jeweiligen Servicepartner mit zusätzlichen Umstellteilen wie Gasdüsen, Düsenplatten und Gasdrosseln. Manche Hersteller bieten zudem Schulungen zum Thema für die Fachpartner und Ansprechpartner vor Ort an und stehen bei Servicefragen zur Verfügung.
Bei sehr alten Anlagen bietet die Gasartenumstellung eine Gelegenheit zur Modernisierung der Heizung: Eine Umrüstung ist hier nicht mehr sinnvoll, weil Gaskessel, die 25 Jahre oder länger in Betrieb sind, zu viel Energie verbrauchen. Mit einem Brennwertkessel lassen sich die Betriebskosten pro Jahr um bis zu 30% senken.
Nur wenige Handgriffe
Moderne Brennwertgeräte wie der „Logamax plus GB192i“ von Buderus lassen sich mit nur wenigen Handgriffen von L- auf H-Gas umstellen. Dazu muss der Heizungsfachmann lediglich eine Schraube lösen und das Gasart-Einstellrad, auf dem die Gasart vermerkt ist, in die entsprechende Position drehen. Ein Bauteilwechsel ist also nicht notwendig.
Diese Methode hat sich als robuste und praxisgerechte Brennereinstellung seit Jahren bewährt. Sie erhöht die Lebensdauer des Heizkessels, beugt Ausfällen und Serviceeinsätzen vor und vermeidet unnötige Folgekosten für den Kunden. Zudem gewährleistet sie weiterhin eine zuverlässige Modulation – bei geringem Wärmebedarf wird die Leistung des Brenners auf den kleinstmöglichen Wert reduziert. Dies ermöglicht eine sparsame Betriebsweise.
Quelle: Bosch Thermotechnik GmbH (Buderus), Wetzlar
Bilder: Buderus
www.buderus.de