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Vor Ort professionell arbeiten - Ausbauer richten Fahrzeuge branchengerecht ein

Beim kleinen Servicefahrzeug oder beim großen Transporter für die Montage zählt keineswegs allein der leere Frachtraum. Mobile Werkstatteinrichtungen machen das Fahrzeug erst dann zu einem alltagstauglichen Gefährt, wenn Werkzeug oder Ersatzteile, Material oder Messgeräte sicher verstaut, aber dennoch griffbereit zur Verfügung stehen. Auf der ISH machen einige Hersteller in Halle 6.2 Vorschläge, wie Profis gut ausgestattet auf Achse gehen können. Fachjournalist Thomas Dietrich zeigt Lösungsvorschläge.

Ob ein fest eingebautes Werkstattmodul oder ein entkoppelbarer Rollwagen – Stammplätze für Ersatzteile oder Werkzeug lassen sich auf verschiedenste Weise im Fahrzeug einrichten. Das Wichtigste: Alles sollte für den Profi schnell zu finden und dennoch sicher verstaut sein. Bild: Volkswagen

Kleiner Zubringer: Für die sichere Unterbringung von Ersatzteilen sorgt das Regalmodul. Mit dem restlichen Frachtraum kann der Lieferwagen Material zur Baustelle bringen. Bild: Würth

Gute Möglichkeiten zur Ladungssicherung: Im „Custom“ (Ford) ist die Einrichtung „vario“ (Bott) über das Schienensystem mit der Grundplatte verankert. Bild: Thomas Dietrich

Serie „Profi-Line“: Schubkästen mit Vollauszug sind in mehreren Breiten, Höhen und Tiefen erhältlich und bis 80 kg belastbar. Bild: Plastipol-Scheu

LED-Beleuchtung am Regal und unter dem Dach am Beispiel des Fahrzeugausrüsters Modul-System: So findet der Profi auch in der Dämmerung auf komfortable Weise das richtige Ersatzteil oder das passende Werkzeug. Bild: Thomas Dietrich

Der Frachtraum des 3,5-Tonners lässt sich aufs Nutzerprofil ausrichten: Einerseits auf den sicheren Materialtransport, andererseits auf die kleine Werkstatteinrichtung (Hersteller: Service-System). Bild: Thomas Dietrich

 

Wie kommt der SHK-Profi auf typische Weise an ein alltagstaugliches Fahrzeug? Marke, Modell, die Ausstattung hinter dem Lenker und der Preis werden allesamt im Vordergrund stehen. Erst wenn diese Kriterien nahezu abgehakt sind, wäre noch ein Gedanke über eine Werkstatteinrichtung zu verlieren. Genau entgegengesetzt müsste der Auswahlprozess laufen, urteilt der Einrichtungsprofi.

Einrichtung keine Nebensache

Autokäufer, denen alles andere wichtiger ist als die Einrichtung im Frachtraum, werden beim Autohändler auch noch eine Standard-Lösung hinzubestellen können: Einen strapazierfähigen Boden nebst einem linken und rechten Werkstattmodul, um das eine oder andere unterbringen zu können. Fertig ist ein Kompromiss – der sich danach über Jahre im mobilen Alltag bewähren soll. Ganz anders dagegen der Rat vom Einrichtungsprofi.
Weder das Transporterschnäppchen im Nutzfahrzeugzentrum noch das Faible für ein bestimmtes Fahrzeugmodell sollte im Vordergrund stehen. Ausgangspunkt für einen Autokauf sollten die Utensilien sein, die täglich mit auf Tour gehören. Am bes­ten, man fährt mit dem Alt-Fahrzeug und seinem typischen Equipment an Maschinenkoffern, Material und Ersatzteilen zum Stützpunkt eines Fahrzeugeinrichters und demonstriert während eines Beratungstermins den „Ist-Stand“. Mit diesen Basis-Infos, was alles mitgenommen werden soll, kann der Einrichter sein CAD-System bemühen und eine Auswahl an Werkstattmodulen treffen – ohne, dass es dabei bereits um das Wunschauto geht!

Erst der Frachtraum, dann das Auto

Zunächst werden ausschließlich Einrichtungsmodule einer passenden Breite, Tiefe und Höhe für eine modulare Einrichtung virtuell kombiniert. Erst auf diesem Weg ergibt sich der am besten geeignete Radstand oder die passende Dachhöhe. Wer also nicht zuerst das Fahrzeug kauft, sondern zunächst die erforderliche Mindestgröße des Frachtraumes ermittelt, muss nicht später an jedem Arbeitstag mit einem schlechten Kompromiss auf Achse sein.
Auch gibt der Profieinrichter eine wichtige Regel an den Handwerker weiter: Der Gang zwischen den Modulen kann nicht ständig mit Dingen in Beschlag genommen sein, die bislang keinen Stammplatz im Auto gefunden haben. Auch diese Teile müssen sicher im Fahrzeug verstaut sein, damit der Handwerker das Fahrzeug betreten und in Schränken Regalen und Schubladen an sein Stammsortiment gelangen kann. Im Gang sollte man möglichst nur Dinge deponieren, die im Laufe des Tages ohnehin auf der Baustelle verbraucht werden.

Zum Profi die professionelle Einrichtung

Die Fahrzeugeinrichtung als Sparlösung passt nicht zum handwerklichen Können eines Profis. Wer jeden Tag einen guten Job macht, sollte es sich wert sein, sein Fahrzeug von der Bodenplatte bis unters Dach gut auszustatten. Seitenverkleidungen, Beleuchtung und möglichst viele Verzurrpunkte passen beispielsweise dazu und lassen sich bereits im Lieferwagen realisieren. Auch in dieser Fahrzeugklasse lässt sich durch einen längeren Radstand oder ein Hochdach zusätzliche Kapazität gewinnen. Mehr noch ist bei den Transportern drin. Meist bietet eine Marke drei Radstände und Dachhöhen, die auch eine 190er-Stehhöhe möglich machen.

Fahrzeugausbauer in Halle 6.2

Ausbauvorschläge lassen sich auf der ISH dicht beieinander in Halle 6.2 begutachten. Für einige Nutzfahrzeugeinrichter ist die Messe ein Pflichttermin. Denn für Montage oder Wartungsdienst will die SHK-Branche Fahrzeuge nach den unterschiedlichsten Kriterien ausgestattet haben, und dies hat die Einrichter über Jahre zu immer besseren Ausbaulösungen inspiriert.

  • Adolf Würth GmbH & Co. KG:

Modulare Einrichtung Orsymobil

Für Handwerksbetriebe agiert Adolf Würth (Künzelsau) vor allem als Sortiments-Spezialist und Logistiker. Doch seine Dienstleistungen reichen bis zur kompletten Brancheneinrichtung im Nutzfahrzeug. Die vorwiegend aus Stahl gefertigten Komponenten heißen „Orsymobil“ und bestehen aus Modulblöcken, Unterbauten, Schubladen- und Koffermodulen, Schränken, Regalen oder Langgutwannen. Hinzu kommen Bauteile für spezielle Einsatzzwecke wie die Be- und Entlüftung. Die Würth-Stützpunkte realisieren sowohl den individuellen Einbau, bieten aber auch Autohändlern simple Basismodule plus Fahrzeugboden zum Einstiegspreis.

  • Bott GmbH & Co. KG

Bott vario ist ein Material-Mix

Nutzfahrzeug-Einrichter Bott aus Gaildorf hat das modulare System „bott vario“ seit neuem durch Karbon-Anteile nochmals ein Stück leichter gemacht. Ohnehin ist es ein Material-Mix bei den Komponenten, die je nach ihrer Bestimmung aus pulverbeschichtetem Stahl, eloxiertem Aluminium sowie aus Kunststoff bestehen können. Stets wird darauf geachtet, dass Oberflächen hochwertig wirken sowie Kanten, Ecken und Griffe sorgfältig gerundet oder entgratet sind. Nicht nur Wand- und Bodenverkleidungen machen das System komplett: Damit auch Werkzeuge und Material auf der Pritsche deponiert werden können, wurde das Sortiment um wetterfeste Kästen erweitert.

  • Modul-System Fahrzeugeinrichtungen GmbH

Hochfester Stahl reduziert Gewicht

Hat der schwedische Hersteller Modul-System (ehemals: Servicemobil) im Jahr 1999 beispielsweise einen Fachboden aus Stahl gefertigt, der 5,2 kg auf die Waage brachte, so reduzierte sich das Gewicht durch Weiterentwicklungen zunächst auf 4 kg (im Jahr 2010) und jetzt um ein weiteres Kilo. Es sind hochfeste Stähle in neuen Legierungen, dünnere Bleche und weiter entwickelte Profile, mit denen Modul-System (Deutschland-Sitz in Mengerskirchen) konsequent an Gewichtseinsparungen arbeitet. Die Komponenten aus Wannen, Schubladen, Spind oder Staufächern machen komplette Brancheneinrichtungen einschließlich LED-Beleuchtung am Regal möglich.

  • Plastipol-Scheu GmbH & Co. KG

Aufwertung der Serie Profi-Line

Mit drei Ausstattungslinien weiß Ausrüster Plastipol-Scheu aus Merenberg den Anforderungen im Nutzfahrzeug gerecht zu werden. Basic-Line, Expert-Line und Profi-Line heißen die drei Varianten. Für die letztgenannte Ausstattung gibt es ein neues Design. Hervorzuheben sind hier Schubkästen mit Vollauszug über Teleskopschienen, die bis 80 kg belastbar sind. Mehrere Breiten, Höhen und Tiefen sind verfügbar, und selbst empfindliche Messgeräte lassen sich dort sicher deponieren. Alle gängigen Lieferwagen und Transporter können eine branchengerechte Ausstattung per CAD-Programm bekommen. Den Einbau realisieren regionale Partnerstationen oder der mobile Plastipol-Scheu Einbauservice.

  • Service-System Fahrzeug­einrichtungen Wenzel GmbH

Zwei Varianten

Entweder aus Stahl oder aus Aluminium können die beiden Produktlinien gefertigt sein, die Einrichter Wenzel aus
Einbeck unter dem Begriff Service-System anbietet. Auf den ersten Blick unterscheiden sich die beiden Baureihen nicht. Robuste Bauteile aus Stahlblech können preislich günstiger angeboten werden als halb so schwere Aluminium-Komponenten. Für einen Pkw-Kombi oder einen
kleinen Lieferwagen mit wenigen Hundert Kilo Nutzlast fällt allerdings ins Gewicht, ob die sichere Unterbringung von Produktsortiment oder Werkzeug an ein hohes Eigengewicht der Einrichtung gekoppelt ist. Für eine komplette Branchenausstattung sind verschiedenste Komponenten verfügbar.

  • Sortimo International GmbH

Globelyst erweitert ProSafe

Trendsetter Sortimo aus Zusmarshausen bringt Weiterentwicklungen an die leichtgewichtigen Globelyst-Module. In den Pfosten der Einrichtungsblöcke hat die Ankerschiene „ProSafe“ gerade so viel Platz, dass Spanngurte mit sichelförmigen Haken einsetzbar sind. So ist es möglich, auch im mittelhohen Bereich Material zu verzurren. Neu ist der „ProSafe“-Boden, der mit integrierten Einzelzurrpunkten die Ladungssicherung noch flexibler macht. Neu ist auch der Universalhaken, der im Pfos­ten der Einrichtung eingehängt wird und dreifach nutzbar ist: als Leiterhalter in der ersten Ebene, in der zweiten als Halterung für schmale Stielgeräte oder Rohre und in der dritten Ebene als Kleiderhaken.

 


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