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So geht im Bad die Sonne auf

Gutes Licht für mehr Komfort, Sicherheit und Entspannung

Detaillierte Lichtplanung vom Fachmann: Es gilt, Entspannungs- und Funktionszonen getrennt voneinander lichttechnisch optimal zu gestalten.

Deckenstrahler im Bad sollten so ausgerichtet sein, dass sie nicht blenden und wichtige Bereiche mit der nötigen Helligkeit versorgen. Sie können außerdem Akzente setzen.

Die beiden Wandleuchten links und rechts vom Spiegel leuchten die Gesichter davor Stehender gleichmäßig aus.

Zusätzlich zu Spots an der Decke sorgen die Wandleuchten links und rechts des Spiegels für indirektes Licht.

Leuchten und Strahler an einem Stromschienensystem verknüpfen die einzelnen Raumzonen und schaffen im großzügigen Bad ein einheitliches Bild.

Aufteilung der Bereiche, in denen Leuchten höherer Schutzart eingesetzt werden müssen, für Räume mit Bade- oder Duschwanne, (Abb. 1) und mit zusätzlicher fest angebrachter Abtrennung (Abb. 2) sowie ohne Wanne (Abb. 3) und mit fest angebrachter Abtrennung.

 

Das Badezimmer ist morgens der am stärksten frequentierte Raum und abends ein Ort, um wunderbar zur Ruhe zu kommen. Eine gute Badezimmerbeleuchtung ist daher unentbehrlich. Sie ermöglicht die gründliche Rasur ebenso wie das perfekte Make-up. Das Licht im Bad muss jedoch noch weiteren Ansprüchen gerecht werden: Denn es trägt entscheidend dazu bei, dass ein Bad nicht nur funktionell, sondern auch wohnlich ist. Die Beleuchtung dient zudem der Sicherheit: Sie macht nasse Stellen und Stolperfallen sichtbar. Wer bei der Planung ein paar Regeln beachtet, findet für jedes Badezimmer – ob Wellnesstempel oder Duschbad – schnell das passende Lichtkonzept.

Ein entspannendes Schaumbad mit einem guten Buch oder bei Kerzenschein tut gut, belebt Körper und Sinne. Da ist Atmosphäre gefragt: mit wohnlichem Interieur, Designwaschtisch, einer komfortablen Badewanne und natürlich hochwertigen Leuchten als Stilmittel. Ein Designbad, das zum Wohlfühlen einlädt, macht auch auf Gäste Eindruck.

Ideal ist es daher, wenn bei der Planung des Badezimmers die Beleuchtung gleich mitgedacht wird. Deckenauslässe für Ein- oder Anbauleuchten werden so rechtzeitig berücksichtigt und auf die Standorte von Dusche, Wanne oder WC abgestimmt. Sobald Kacheln und Fliesen ausgesucht sind, sollte der Planer die Beleuchtungsstärke überprüfen: Farbige bis dunkle Flächen liegen im Trend, schlucken aber auch etwas mehr Licht als weiße, sodass die Helligkeit erhöht werden sollte. Eine ausreichende Allgemeinbeleuchtung im ganzen Raum ist die erste Voraussetzung für ein gelungenes Lichtkonzept. Empfehlenswert ist eine Beleuchtungsstärke von mindestens 300 Lux, gemessen wird mit einem Luxmeter.

Lichtzonen für mehr Orientierung
Ein gutes Beleuchtungskonzept im Badezimmer gibt Orientierung. Lichtzonen kennzeichnen die verschiedenen Bereiche und heben z. B. das häufig genutzte Waschbecken optisch hervor. Ein- oder Anbaudownlights spenden ausreichend Helligkeit für Dusche oder Badewanne und gliedern diese Zone. Nahe an der Wand platziert und mit effizienten LEDs bestückt, erzeugen sie ein interessantes Streiflicht. Für Komfort sorgen Dimmer, denn beim nächtlichen Gang zum WC beeinträchtigt eine zu helle Beleuchtung die Nachtsicht und wirkt störend. In großzügigen Baderäumen sollten die Leuchten in den verschiedenen Zonen des Raums getrennt zu schalten und zu dimmen sein. Beim Schaumbad kann so einfach das Waschtischlicht abgeschaltet werden und der Erholungsfaktor steigt. Bei der Reinigung ist dagegen ein höheres Lichtniveau angebracht, damit auch das feinste Haar auf dem Boden erkannt und er­wischt wird.
Wer gerne mal etwas verändert, kann zu flexiblen Stromschienen greifen, die am zentralen Deckenauslass montiert werden. Wird etwa der Badezimmerschrank umgestellt, kann das Licht einfach neu ausgerichtet werden. Dreh- und schwenkbare Spots lenken das Licht in jede gewünschte Richtung. Dabei ist nur zu beachten, dass Strahler nicht auf den Spiegel gerichtet werden, denn das blendet und beeinträchtigt die Sehleistung.

Indirektes Licht schafft Behaglichkeit
Eine indirekte Beleuchtung verschönert jedes Bad: Sie blendet nicht und schafft eine Wohlfühlatmosphäre. Indirekte Beleuchtung entsteht, wenn das Licht auf Wand oder Decke gelenkt und von dort zurück in den Raum reflektiert wird. Der Mix macht’s: Ausschließlich indirektes Licht wirkt diffus und kontrastarm, kombiniert mit gerichtetem Licht entsteht indes ein gelungenes, abwechslungsreiches Lichtkonzept.

Gutes Licht für den Spiegel
Früh am Morgen muss die Badezimmerbeleuchtung Aktivitäten wie Rasieren, Schminken und das Einsetzen von Kontaktlinsen gewährleisten. Eine für die Sehaufgabe unzureichende Beleuchtung erhöht das Risiko kleinerer Unfälle – da kann schnell mal was ins Auge gehen oder der Rasierer abrutschen. Ein einzelnes Deckenlicht reicht in aller Regel nicht aus. Spiegel sind in der Lichtplanung daher besonders zu beachten. Ideal ist eine zusätzliche Spiegelbeleuchtung: Zwei Wandleuchten rechts und links vom Spiegel leuchten das Gesicht schattenfrei aus. Gut geeignet sind längliche Leuchten, die ihr Licht über eine große Oberfläche verteilen und den Betrachter nicht blenden. Bei großen Spiegeln ist eine weitere Leuchte am oberen Rand sinnvoll.
Die Leuchtmittel sollten eine gute bis sehr gute Farbwiedergabe haben (≥ 90 Ra), um Gesichter und Farben natürlich erscheinen zu lassen. Dieser Wert ist auf der Lampenverpackung angegeben. Reicht bei beleuchteten Spiegelschränken die Helligkeit oder Lichtqualität nicht aus, sollte zusätzlich beleuchtet werden.

Das richtige Licht zur richtigen Zeit
Warmweiß ist die Lichtfarbe, die zumeist in der Wohnung bevorzugt wird. Für den Frischekick am Morgen darf es aber etwas mehr sein; neutralweiße Lichtfarben mit mehr als 3300 Kelvin stimmen auf den Tag ein. Warmweißes Licht am Abend beruhigt und bereitet den Körper auf den Schlaf vor.
In Bestandsbauten und Mietwohnungen lässt sich dieser Effekt mit verschiedenen Mitteln erreichen: Die simpelste Methode sind zwei verschiedene Leuchten im Bad mit den entsprechenden Lichtquellen; eine weniger helle in Warmweiß und eine hellere in Neutralweiß. Es gibt aber auch schon Leuchten mit mehreren Farbtemperaturen und Beleuchtungsstärken, die manuell per Schalter, per Touch oder smart über eine App eingestellt werden. Andere Leuchten funktionieren mit Zeiteinstellungen, und manche haben die Simulation des Tagesverlaufs sogar ab Werk als Programm eingespeichert. Es gibt sie beispielsweise als Spiegelbeleuchtung oder als eine formschöne Pendelleuchte – etwa für die Relaxliege im Wellnessbad.
Auch einige, neue LED-Lampen bieten Variationsmöglichkeiten in Sachen Lichtfarbe und Helligkeit – ganz einfach steuerbar über eine App oder den normalen Lichtschalter. Als Retrofits mit Schraub- oder Stecksockel passen sie in die vorhandenen Leuchten. Aber Achtung: Wer die Beleuchtung manuell steuert, sollte sich unbedingt daran halten, das richtige Licht zur richtigen Zeit zu verwenden: morgens Neutralweiß (3300 bis 5300 Kelvin), mittags Tageslichtweiß (über 5300 Kelvin), nachmittags wieder Neutralweiß und abends Warmweiß (2700 bis 3300 Kelvin). Auch kurzzeitige „Lichtduschen“, die aktivieren und die Konzentration fördern, sind tagsüber ein adäquates Mittel, niemals jedoch am Abend. Falsch eingesetzt ist die erholsame Nachtruhe in Gefahr, weil der Körper die falschen Signale erhält.

Licht für den Menschen
Je mehr künstliches Licht dem natürlichen Sonnenlicht gleicht, desto angenehmer und hochwertiger empfinden wir dieses Licht. Eine professionelle, biologisch wirksame Beleuchtung erfordert eine Lichtsteuerung und wird vom Fachmann ge­plant. Human Centric Lighting (HCL) eignet sich nicht nur für das Badezimmer, sondern für das ganze Haus. Eine durchgängige Nutzung verbessert den Schlaf-Wach-Rhythmus (circadianer Rhythmus), stärkt die über den Tag verteilten Veränderungen von Aufmerksamkeit, Leistungsfähigkeit und Gemütslage für mehr Komfort und Wohlbefinden. Für Menschen mit Schlafstörungen oder der Neigung zur Winterdepression kann diese Beleuchtungslösung viel tun, im gehobenen Wohnumfeld sorgt sie für das Plus an Lichtluxus. Mit einer biologisch wirksamen Beleuchtung werden die nichtvisuellen Wirkungen des Lichts optimal gesteuert, also nicht nur Farbe und Helligkeit, sondern auch Lichtrichtung und Flächigkeit. Denn die benötigten, nichtvisuellen Fotorezeptoren sind im unteren und nasalen Bereich der Retina besonders empfänglich.

Schutzbereiche beachten
Strom und Wasser, diese Kombination kann für den Menschen gefährlich werden. Damit es nicht zum Stromschlag kommt, müssen Planer auf die Einhaltung der Norm DIN VDE 0100 Teil 701 achten. Das Regelwerk definiert u. a. drei Schutzbereiche rund um Dusche und Badewanne, die spezielle Anforderungen an die Schutzart der Leuchten stellen. Die Schutzart (Ingress Protection IP) gibt an, wie gut eine Leuchte gegen feste Fremdkörper wie Staub und gegen Feuchtigkeit geschützt ist: Bereich 0 umfasst den Innenraum der Bade- oder Duschwanne. Hier dürfen nur Leuchten mit Schutzkleinspannung bis AC (englisch: alternating current für Wechselspannung) 12 V oder DC (englisch: direct current für Gleichspannung) 30 V eingesetzt werden, die ausdrücklich zur Installation innerhalb des Wannenbereichs zugelassen sind. Sie müssen mindestens der Schutzart IP X7 entsprechen.
Im Schutzbereich 1 wird eine Fläche innerhalb der senkrechten Begrenzungen von Wanne oder Dusche beschrieben. Leuchten dürfen mit Schutzkleinspannung bis AC 25 V oder DC 60 V und mit mindestens IP X4, gegen Spritzwasser geschützt, verwendet werden. In beiden Bereichen dürfen Transformatoren nicht montiert werden.
Schutzbereich 2 grenzt mit einer Tiefe von 60 cm an den Schutzbereich 1 an. Hier müssen Leuchten mindestens die Schutzart IP X4 aufweisen. Werden z. B. auch Massagedüsen eingesetzt, sind Leuchten der Schutzart IP X5 erforderlich – geschützt gegen Strahlwasser. In allen drei Schutzbereichen dürfen keine Schalter oder Steckdosen angebracht werden. Erlaubt sind in Leuchten integrierte Schalter. Die Installation sollte stets fachgerecht ausgeführt werden.

Autor: Dr. Jürgen Waldorf,
Geschäftsführer von licht.de


Bilder:
licht.de

 

 

Tipps für die Lichtplanung im Bad

  • Empfehlung: mindestens 300 Lux.
  • Schutzbereiche beachten.
  • Blendung vermeiden.
  • Lichtquellen mit guter Farbwiedergabe (≥ 90 Ra).
  • Lichtzonen schaffen.
  • Flexible Helligkeit mit Dimmern.
  • Dunkle Flächen schlucken Licht.
  • Unterstützung des Biorhythmus.

 

 

 

Biologisch wirksames Licht planen

  • Beleuchtungsstärke (vertikal am Auge).
  • Flächigkeit des Licht (z. B. Lichtdecken).
  • Farbtemperatur (von Tageslichtweiß bis Warmweiß).
  • Lichtrichtung.
  • Dynamik (im Tages- und Jahreszeitenverlauf).

 


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