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Komfort für Generationen - Barrierefreie Bäder funktional und stilvoll gestalten

Barrierefreie Bäder – immer noch verbinden viele Fachleute damit nüchterne Nasszellen, ausgestattet mit Seniorenprodukten oder Hilfsmitteln für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Diese Zeiten sind längst vorbei. Form und Funktion gehen heute vielfach Hand in Hand und ermöglichen die Gestaltung attraktiver Bäder für alle Generationen – mit und ohne funktionale Beeinträchtigungen der Nutzer. Anlässlich der Sonderschau „Badkomfort für Generationen“ auf der ISH haben wir bei Herstellern nachgefragt, wie sich Design und Barrierefreiheit kombinieren lassen.

Die Twinline vereint Dusche und Badewanne in einem Produkt. Bild: Artweger

Die Duschflächen der BetteFloor-Familie gibt es ab einer minimalen Einbautiefe von 65 mm. Bild: Bette

Das Low-Energy Schiebetürsystem Perlan AUT-NT. Hier in einem Komfort-Patientenzimmer einer Klinik. Bild: Geze

Der modulare Aufbau der Walk In Easy Comfort ermöglicht individuelle Lösungen im Mehr-Generationen-Bad. Bild: HSK

Beitrag zum Generationenbad: Duschplatz Line mit Walk-in-Shower XS. Bild: Kermi

Stützklappgriff für sicheren Halt. Bild: Kuhfuss Delabie

Aus Alt mach Neu: Bestandsbad barrierefrei umgebaut. Bild: Lux Elements

Die Serie Plus ist ein Einrichtungssystem, mit dessen Hilfe Badezimmer für unterschiedliche Situationen wohnlich gestaltet werden können. Bild: Pressalit

Lifetime-System mit Waschtisch, Ablaufhaube für Waschtisch, Regal, WC-Sitz Tiefspülklosett, Bidet, Spiegelschrank, Seitenschrank und Hochschrank. Bild: Villeroy & Boch

Hilfestellung für körperlich eingeschränkte Menschen bietet der Bad-Heizkörper Toga mit seitlichem Thermostat-Anschluss in bequemer, mittiger Griffhöhe. Bild: Zehnder

 

Viele, Betroffene wie Hersteller, setzen Barrierefreiheit fast automatisch gleich mit bodengleichen Duschen. Das ist allerdings zu kurz gegriffen: Bette (Delbrück) zum Beispiel betont zu Recht, dass „ein Rollstuhl andere Aktionsräume erfordert als ein Gipsbein“. Dabei sei grundsätzlich davon auszugehen, „dass die Ästhetik eines Produkts unteilbar ist – egal ob es barrie­r­efrei ist oder das Thema Architekturintegration bedient.“ Auch für ESS Easy Sanitary Solutions (Bad Bentheim) bedeutet Barrierefreiheit im Bad einerseits, Bäder so zu gestalten, dass sie allen Menschen zugänglich sind, andererseits aber genauso sehr Designfreiheit.
Zu bedenken ist, dass bei nachträglichem Einbau bodengleicher Duschen „meist aufwendige bautechnische und brandschutztechnische Fragestellungen zu lösen“ sind, wie die Autorinnen und Autoren des Nachschlagewerkes „Barrierefrei bauen für die Zukunft“ es ausdrücken. Man müsse genau prüfen, welche am Markt verfügbaren Lösungen mit den vorgefundenen Bedingungen in einem Altbau sich gegebenenfalls wie kombinieren lassen, um ein technisch optimales Ergebnis zu erreichen. Je nach Beeinträchtigungsgrad und Kundenwunsch sind Alternativen zu bedenken.
„Wenn eine Dusche oder Badewanne durch ein barrierearmes Modell ausgetauscht werden soll, sind Sitz- und Duschbadewannen mit Hygieneöffnung an erster Stelle zu nennen“, meint in diesem Zusammenhang Ciomek. Ähnlich argumentiert Winfried Schleichert, Geschäftsführer der MS Bad-Innovationen (Kirtorf): „Im Laufe der Jahre ist ein Trend erkennbar zu bequemeren, so weit möglich barrierefreien Produkten, die mehr Sicherheit, mehr Komfort und einfachere Handhabung bieten. Gegenüber einer ebenerdigen Dusche wird beim Einsteigen in unsere Wannen der kleine Schritt zu mehr Selbstständigkeit nicht als Barriere gesehen, da man sich sicher rechts und links an der Wanne wie an der Tür abstützen und festhalten kann.“
Interessant sind auch die barrierereduzierten Duschbadewannen Twinline 1 + 2, die Artweger (Bad Ischl/Öster­reich) als „zukunftsweisende Alternative zu herkömmlichen Wannen- oder Duschlösungen“ bezeichnet. Durch die geradlinige Wannenform mit integrierter, gerader Duschtür sei ihr Raumbedarf demjenigen einer Badewanne angepasst. Damit sei eine alte Badewanne leicht gegen eine neue Twinline auszutauschen. Ein ausgeklügeltes mechanisches Verschlusssystem verbinde Wasserauslauf mit Türverschluss und verhindere unbeabsichtigtes Öffnen der Tür beim Befüllen und Baden.
Erweisen sich die technischen Probleme beim Einbau bodengleicher Duschen als lösbar, sind neben einem guten Zugang zur Duschzone aber auch Bedienelemente wichtig, die alle Betroffenen einfach handhaben können. Dabei punktet bodengleiches Design auch in Sachen Optik, findet der Duschkabinenhersteller HSK (Olsberg). Und Verkaufsleiter Mattiesson von Lux Elements (Leverkusen) ist ebenfalls der Meinung: „Ein barrierefreies Bad sollte über einen flachen Bodenaufbau ohne Stolperkanten verfügen. Dies gilt besonders für den Duschbereich.“ Dabei schlössen sich Funktionalität und Design keineswegs aus.
Auch der Armaturenhersteller Grohe (Hemer) hält Barrierefreiheit, Komfort und Design nicht für Widersprüche. Die Dusche, fordert das Unternehmen, sollte geräumig und bodeneben sein und eine Sitzgelegenheit enthalten, der Waschtisch aus einer sitzenden wie aus einer stehenden Position genutzt werden können. Ergonomisch geformte Armaturen erleichtern die Bedienung nicht nur für Personen mit körperlichen Einschränkungen. Aus Sicht von Villeroy & Boch (Mettlach) hat ein schwellenloser, flächenbündiger Duschbereich gleichfalls „zentralen Stellenwert für barrierefrei gehaltene Bäder.“ Dazu gezählt werden außerdem gute Stauraummöglichkeiten, leicht zu reinigende Materialien und Oberflächen und nicht zuletzt ein gelungenes Design: „Das Bad muss wohnlich und komfortabel sein und darf keine Krankenhaus-Atmosphäre vermitteln, das schreckt die Kunden ab“, warnt der Hersteller – eine Auffassung, die Grohe teilt: „In ansprechender Badatmosphäre steigt das Wohlbefinden“, äußert sich dieses Unternehmen in seiner Antwort auf unsere Umfrage.
Einen nicht zu vernachlässigenden Aspekt erwähnt Kuhfuss Delabie (Hiddenhausen-Sundern): Sanitäreinrichtungen müssten allen Menschen leichten Zugang gewähren. Das aber bedeute auch, dass die Stützgriffe und Duschsitze, die für Personen mit Bewegungseinschränkungen konzipiert würden, „Personen ohne Einschränkungen nicht bei der Benutzung der sanitären Räume beeinträchtigen“ dürften. Passend dazu sieht Jung (Schalksmühle) barrierefreies Wohnen als „Gesamkonzept, das es auch körperlich eingeschränkten und älteren Menschen erlaubt, selbstständig zu leben.“ Und dass der „Designaspekt für barrierefreie Bäder nicht unwichtiger sein sollte als in anderen Bädern“, wie Lux Elements es ausdrückt, beginnt sich nach Darstellung von Kermi (Plattling) bereits am Markt zu zeigen: „Attraktives Design wird für den Einsatz in barrierefreien Bereichen zunehmend erwartet und nachgefragt.“

Neue Bäder ohne Barrieren

Viele der Anforderungen lassen sich zwar auch im Altbau noch nachrüsten, wenn Menschen aus Krankheits- oder Altersgründen darauf angewiesen sind, im Alltag auf Hilfen zurückzugreifen, die sie bisher nicht benötigten. Aber manches ist nicht möglich, wenn keine entsprechenden baulichen Voraussetzungen vorhanden sind. Daher sollten Bauherren bei der Investition in eine Wohnung an die Zukunft denken und das Bad so vorbereiten, dass es sich später an veränderte Nutzungsbedürfnisse anpassen lässt.
Stützgriffe zum Beispiel müssen nicht von vornherein angebracht werden, wenn man sie noch nicht benötigt. Empfehlen sollten Handwerksbetriebe dagegen den Kunden, Traversen oder einen Bodeneinlauf zu installieren – „dann kann die Nachrüstung problemlos und vor allen Dingen im kostengünstigen Rahmen erfolgen“, schreiben Eckhard Feddersen, Insa Lüdtke, Ulrike Rau und Harms Wulf im Kapitel „Bäder-Sanitärräume“ ihres oben bereits zitierten Nachschlagewerkes „Barrierefrei bauen für die Zukunft“. Die präventiven Einbaukosten lägen deutlich niedriger, als wenn Ver- und Entsorgungsleitungen nachträglich grundlegend verändert würden. Hilfreich seien stufenlos begehbare Duschen, vorzugsweise mit Bodeneinlauf. Flache Waschtische mit UP-Siphons, ein Bodeneinlauf auch beim Einbau einer Badewanne. Außerdem raumhohe Vorsatzschalen oder maximal ein Meter hohe bei Waschtischen. Traversen zur Nachrüstung von Halte- oder Stützgriffen im Bereich WC, Waschtisch, Dusche und/oder Badewanne sollten vorgesehen werden, ebenso ein Waschmaschinenanschluss neben dem WC und ein Waschmaschinenstandort in der Küche. Eine kontrastreiche Gestaltung der Sanitärobjekte zur Wand empfiehlt sich.
Für sinnvoll hält das Autorenteam Mindestflächen im Bad von 1,20 x 1,20 m (nach DIN 18040-2), wünschenswerter seien 1,50 x 1,50 m, da so eine Nutzung mit größeren Hilfsmitteln möglich werde. Überlegenswert sei zudem „die wahlweise Ausstattung des Sanitärraums mit einem barrierefreien Duschplatz oder einer Badewanne.“ Zwar könne die Badewanne eine Barriere darstellen, wenn Menschen in ihrer körperlichen Beweglichkeit eingeschränkt seien, jedoch sei andererseits – darin sind sich die Autorinnen und Autoren mit unserer Interviewpartnerin Bärbel Hälbig einig – „ihr therapeutischer Wert nicht zu unterschätzen.“
Hersteller der Sanitärbranche sehen Normen für Barrierefreiheit im Badbereich ebenfalls nicht zu Unrecht skeptisch: „Im Neubau“, kritisiert Bette, „gaukeln uns Barrierefrei-Normen vor, dass Menschen mit Handikap mit einer Norm zu fassen seien. Aber zwischen den Ansprüchen eines Blinden und eines spastisch Gelähmten liegen Welten.“ Bei jedem Neubau sollte jedoch berücksichtigt werden, was sich in den nächs­ten Jahren zum Standard entwickeln werde: die bodenebene Dusche ebenso wie die integrierten Konsolen für die Stützgriffe am WC. Dazu kommen „rutschfeste Bodenfliesen“, ergänzt Emco Bad (Lingen/Ems), „und Waschtische, die im Sitzen benutzbar, also unterfahrbar oder höhenverstellbar sind.“ Die Überzeugungsarbeit müsse bei jüngeren Menschen ansetzen, die eher investitionsbereit seien. Barrierefreiheit, erinnert HSK, sei zwar „nur für knapp 10?% der Bevölkerung erforderlich, aber für 100?% komfortabler und bequemer.“

Barrieren hübsch beiseite räumen

Oft lassen sich alte Bäder zu vertretbaren Kosten so gestalten, dass sie von Menschen mit alters- oder krankheitsbedingten Einschränkungen besser nutzbar sind und zugleich ansprechend aussehen. Ist Pflegebedarf vorhanden, gibt es nämlich finanzielle Fördermöglichkeiten, um die Umbaumaßnahmen durchzuführen. Sogar Personen, die bisher keine Pflegestufe haben, können seit Januar 2013 auf Antrag Geld- oder Sachleistungen von der Pflegekasse erhalten: Pflegestufe 0 richtet sich an Menschen, die im Alltag (meist wegen einer Demenzerkrankung) stark eingeschränkt sind. Müssen sie ihre Wohnung barrierefrei umbauen, zahlt die Pflegekasse bis zu 2557 Euro Zuschuss (siehe Interview).
Für die Altbausanierung bietet zum Beispiel ESS Easy Sanitary Solutions eigenen Aussagen nach „die flachste Duschrinne der Welt“, die 30FF Serie Compact. Mit einer Bauhöhe von nur 43 mm verfügt sie trotzdem über eine Sperrwasserhöhe von 30 mm. Ebenfalls besonders auf Altbauten abgestimmt ist wegen seiner niedrigen Aufbauhöhen das Rinnenträger- und Gefälle-Element Tub-Combi von Lux Elements für bodengleiche Duschtassen. Sicherheitselemente, die sich stilvoll in bestehende Badeinrichtungen einfügen, bietet Emco Bad: Die Serie „System 2“ kombiniert Funktionsvielfalt mit edlem Erscheinungsbild. Über 90 Einzelprodukte, zu denen Stütz- und Haltegriffe, Klapp- und Einhängesitze, Zubehörartikel und klassische Badaccessoires gehören, lassen viel Spielraum bei der Auswahl, heißt es dazu aus dem Unternehmen. Auch die WC-Sitzlösungen von Villeroy & Boch sind nachrüstbar, ebenso wie die Komfort-Möbel dieses Anbieters.
„Wer seine Wohnung frühzeitig an die Bedürfnisse im Alter anpassen möchte, kann auf zinsgünstige Kredite und Zuschüsse der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zurückgreifen“, informiert Emco Bad. Modernisierungsmaßnahmen würden über das Programm „Altersgerecht Umbauen“ gefördert, unter anderem in Bad und WC. Voraussetzung sei, dass die Leistungen von autorisierten Fachbetrieben durchgeführt werden.

Barrierefrei für Alt- und Neubau

Unser Vorhaben, die Produkte für barrierefreie und barrierereduzierte Badlösungen nach ihrer Eignung für Alt- oder Neubau zu trennen, erwies sich als schwierig, da viele der befragten Anbieter ihr Sortiment nicht entsprechend einordneten, sondern auf die Einsetzbarkeit in beiden Bereichen hinwiesen. Dazu zählen die nachfolgend in alphabetischer Reihenfolge der Herstellernamen vorgestellten Produkte.
Die Lösung abu lifestyle für private Badezimmer und öffentliche Sanitärräume von Abu-plast (Rödental) kombiniert Bedienungs- und Sitzkomfort mit einer antibakteriell wirkenden Materialbeimischung und einer einfach zu reinigenden Oberfläche. Die integrierte Absenkautomatik lässt bei leichter Berührung die Sitzfläche in die Öffnungsposition gleiten. Dabei soll ein Sicherheitsmechanismus das Einklemmen von Fingern verhindern.
Die Barrierefrei-Produkte von Artweger gehören zum Premium Segment. Zur ISH bietet der Hersteller außer den oben erwähnten Twinline-Wannen barrierefreie Duschabtrennungen der Serien Walk In, Highline+ und Cityline for Me, die Dampfdusche Body + Soul.
Der Heizkörper Rondo V von Bemm (Giesen) ist serienmäßig mit Einbauventil und Thermostat Puro in bequemer Griffhöhe ausgestattet. Er kann mit Barrierefrei-Accessoires als Hinsetz- oder Aufstehhilfe ausgestattet werden. In Kombination mit der Montage von Griffsystemen sind zwei bis vier der Aludruckguss-Befestigungen zusätzlich zu montieren.
Bette bietet bodenebenes Duschen auf Stahl/Email, neu zur ISH ist BetteFloor Side mit wandnahem Ablauf. Auch bei den Badewannen zeigt das Unternehmen einen Produkt-Relaunch, der Komfort-Zuwachs verspricht: die BetteTwist. Sie ist kein reines Barrierefrei-Produkt, erlaubt aber nach Darstellung des Anbieters sicheres Duschen in der Wanne „ohne Kletterarbeit“. Die Wanne hat eine wasserdichte Glastür, die zugleich als Duschwand dient.
Mit System 2 präsentiert Emco Bad eine generationenübergreifende Bad-Accessoire-Serie. Dazu gehören auch Sicherheitselemente und Ergänzungsprodukte. Mit über 90 Einzelelementen bietet die Serie individuelle Komplettlösungen für den Privat- und Objektbereich. Angeboten werden außerdem Stützgriffe in unterschiedlichen Längen, klappbar und optional mit einem Papierhalter ausgestattet.
Das Modulo-Programm, ein Linienablauf-Rohbauset von ESS Easy Sanitary Solutions, zählt in der Ausführung mit Basic- oder TAF-Abdeckungen zum unteren bis mittleren Preissegment. Im Premiumbereich angesiedelt sind die Modulo-Varianten mit dem Design-Abdeckungsprogramm Modulo Design Z-2, Z-3 und Z-4 sowie die Xs Design-Duschrinnen.
Mit dem Schiebetürsystem Perlan AUT-NT von Geze (Leonberg) können Badezimmertüren automatisch geöffnet werden, und zwar nach Darstellung des Unternehmens „barrierefrei, fast geräuschlos, elegant und kostengünstig“. Die Schiebetüren öffnen sich auf Tastendruck oder über einen Bewegungsmelder. Die „Push&Go“-Funktion setzt den Türflügel bei leichtem Anschieben in Bewegung. Er wird sanft beschleunigt und abgebremst.
Grohe bietet eine Reihe von Produkten, die Barrieren im Bad abbauen helfen; Einhandmischer und elektronisch gesteuerte Armaturen zählen dazu. Für eine größere Komfortzone der Hände sorgen auch Armaturen mit hohem, schwenkbarem Auslauf, etwa aus den Linien Veris, Atrio oder Essence. Thermostate am Waschtisch oder für Badewanne und Dusche schützen vor heißen oder kalten Überraschungen.
Leistungsstärke, Design und leiser Betrieb zeichnen nach Angaben des Herstellers die Lüftungsgeräte ultraSilence von Helios (Villingen-Schwenningen) aus. Der Kleinraumventilator MiniVent M1 und das Einrohrlüftungssystem ultraSilence ELS sind laut Anbieter auch für Altenheime, Wohnstifte, Apartments oder Behindertentoiletten geeignet.
Als Barrierefrei-Produkte zeigt HSK einen Griffausschnitt (Walk In Easy Comfort) und die Runddusche Halbkreis „Exklusiv“ mit Drehfalttür. Alle superflachen Duschwannen-Modelle des Anbieters, ob mit Standardablauf oder schlanker Ablaufrinne, lassen sich optional bodenbündig montieren. Eine weitere Lösung des Hauses für einen barrierefreien Duschbereich ist das befliesbare Bodenelement.
Barrierefreie Lösungen aus dem Hause Jung ersetzen vorhandene Schalter und Steckdosen: Ein Automatik-Schalter mit Bewegungsmelder, eine nachrüstbare SCHUKO Steckdose mit LED-Orientierungslicht, weiße Schalter mit großen Symbolen oder Text in Schwarz zur Funktionszuordnung für sehbehinderte oder demente Menschen, Wippen mit abtastbaren Symbolen, ein Radio zum Wandeinbau mit großen symbolbestückten Tasten oder ein Notruf-System fürs Bad gehören zum Angebot dieses Herstellers.
Für den Einsatz in privaten und halböffentlichen Bädern bietet Kermi unter anderem Duschkabinen an. Der Anbieter nennt in diesem Zusammenhang seine Serien Diga, Pasa/Pasa XP, Raya und Walk-in-Glasanlagen. Auch ein Duschplatz-System gehört zur Produktpalette. Erstellen kann man damit boden­ebene geflieste Duschbereiche. Es ist einsetzbar ab einer Gesamteinbauhöhe von 65 mm.
Kuhfuss Delabie bietet Stütz- und Haltegriffe, Duschsitze und eine abgerundete Accessoirereihe zum Einbau in Sanitärräumen. Sie eignen sich für alle Nutzergruppen, „unabhängig von Alter oder Bewegungseinschränkung“, erklärt der Anbieter. Die Komfort-Duschsitze wurden für den öffentlichen und den Gesundheitsbereich konzipiert. Griffe und Accessoires bestehen aus Edelstahl.
Für ein barrierefreies Bad bietet Lux Elements die Produktreihe Tub an. Die Duschtassenelemente werden mit Fliese oder Naturstein belegt und eingesetzt, wo Komfort oder barrierefreies Bauen gefordert sind. Darüber hinaus eignen sich laut Anbieter die Waschtische Lavado-Float für barrierefreie Bäder, da sie rollstuhlunterfahrbar sind. Zur ISH stellt das Unternehmen außerdem die Duschtassenserie Tub-Combi vor.
Das System Plus von Pressalit (Elmshorn) – in neuem Design und vielen Farben – ist dank waagerechter und senkrechter Einstellungsmöglichkeiten ein Einrichtungssystem, mit dem Badezimmer für unterschiedliche Situationen eingerichtet werden können. Dazu gehören Stützklappgriffe, Waschtisch-Lifter, Duschsitze, Klappsitze und Zubehör.
Die Duschwannen Squaro Superflat und Futurion Flat rechnet Villeroy&Boch zu seinem Angebot für barrierefreie Bäder. Als Zubehör gibt es einen Klappsitz für den Duschbereich und einen Haltegriff. Das Lifetime-WC hat einen ergonomisch geformten Sitz, der gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut entwickelt wurde. Mit abgeflachter Ablaufhaube ermög-
licht der Waschtisch Unterfahrbarkeit. Auch weitere Produkte des Segments
Barrierefreiheit hat das Unternehmen im Programm.


Literaturtipp: Barrierefrei bauen für die Zukunft

Praxisnahes Grundlagenwerk mit Handbuchcharakter

„Die Umsetzung einer barrierefreien Gestaltung kann nicht nach einem starren Lösungsschema erfolgen. DIN-Normen und baurechtliche Empfehlungen setzen allgemeine Vorgaben, müssen aber kritisch hinterfragt werden.“ Diese Auffassung vertritt Ulrike Rau, Herausgeberin des Grundlagenwerks „Barrierefrei bauen für die Zukunft“. Vier Autorinnen und Autoren erläutern darin, was es in verschiedenen baulichen Zusammenhängen zu beachten gilt, um die Einschränkungen für betroffene Menschen möglichst gering zu halten. Es geht um Beleuchtung und Leitsysteme zur Orientierung ebenso wie um fühl- und hörbare Gestaltungen, Unterfahrbarkeit und stufenlose Erreichbarkeit. Berücksichtigt werden sowohl öffentliche Bereiche als auch solche der Privatwohnung und des Wohnumfelds in Pflegeheimen, Innen- und Außenräume, sanitäre Anlagen in Hotels und Schulen, Schwimmbädern und Fitnesscentern, Häusern des Betreuten Wohnens und Ein- oder Mehrfamilienhäusern. Beispielartig werden dabei unter anderem auch verschiedene Grundrisse und Sanitärobjekte in Text und Bild vorgestellt.
Das reich bebilderte Buch erklärt die einzelnen Formen von Einschränkung: Sehen und Hören, Verstehen und Bewegen sollten bei Neu- und Umbauten gleichermaßen bedacht werden. Denn Barrierefreiheit, meint Rau zu Recht, ist „kein Minderheiten- oder Randgruppenthema, sondern eine existenzielle Aufgabe unserer Gesellschaft, da jeder früher oder später auf sie angewiesen sein kann“.
Bauwerk. Barrierefrei – bauen für die Zukunft. Herausgeberin: Ulrike Rau. 3., vollständig überarbeitete Auflage 2013. 368 Seiten, 22,5 x 29,7 cm, 82,00 Euro. ISBN 978-3-410-22992-6.
Autorin: Elke H. Zobel

 


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