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Energiereiche Würmer - Holzpellets lohnen sich – für Handwerk, Kunde und Umwelt

Ein Blick auf die Entwicklung des Pelletmarktes in Deutschland offenbart ein stetiges Wachstum. Die Zahl der Feuerungen steigt durchschnittlich mehr als 10% jährlich. Das Leistungsspektrum reicht dabei von 2kW in Niedrigenergiehäusern bis hin zu mehreren MW für die Versorgung von Kliniken, Industrieanlagen oder Sportstätten. Wachstumsmotor ist in erster Linie der steigende Preis für fossile Energieträger, was im kleinen Leistungsbereich durch die Investitionsförderung im Marktanreizprogramm des Bundes (MAP) ergänzt wird. Die Kontinuität dieses Programms ist dabei von größerer Bedeutung als die absolute Förderhöhe.

Die Stiftung Warentest hat die Gesamtkosten einiger Heizsysteme ermittelt und gegenüber gestellt. Bild: DEPI

Die Förderfibel des DEPI gibt einen umfassenden Überblick über Förderprogramme von Bund und Ländern für Pellet- und Biomasseheizungen. Sie kann kostenlos unter www.depi.de als PDF-Dokument heruntergeladen werden. Bild: DEPI

Die Kosten für den Brennstoff Pellets liegen unter denen von fossilen Energieträgern. Bild: DEPI

In Deutschland werden derzeit rund 280000 Feuerungen mit Holzpellets betrieben. Den Großteil machen Kessel und wasserführende Öfen mit einer Leistung kleiner 50 kW aus. Im Jahr 2012 erzeugten sie fast 6900 GWH Wärme. Bild: DEPI

Fröling bietet seinen Pelletkessel „P4“ alternativ auch in Brennwertausführung an. Bild: Fröling

Dieser Lagertank von Windhager kann im Raum frei stehend montiert werden und wird inklusive Kontrolltür (50 x 80 cm) oder Einstiegsluke und Unterdruckklappe mit Schauloch angeboten. Bild: Windhager

Niedertemperatur-Pelletheizung (Mitte) von Guntamatic in Kombination mit einem Stückholzvergaserkessel (links) und Speicher (rechts). Bild: Guntamatic

Mit „Easyfire“ bietet KWB einen Pelletkessel „in montagefreundlicher Modulbauweise“ an. Bild: KWB

Der „Flexilo Compact“ ermöglicht durch das Funktionskonzept aus Zugfedern die Lagerung von 60% mehr Pellets bei gleicher Größe. Ökofen garantiert zudem eine vollständige Entleerung des Tanks. Bild: Ökofen

Wodtke hat mit dem „ivo.tec“ einen Pellet-Kaminofen mit Wassertasche im Programm. Dadurch kann die Wärme in das Heizsystem des Hauses eingespeist werden. Bild: Wodtke

 

Holzpellets sind ein noch junger Brennstoff. Dementsprechend fand das Marktwachstum der ersten Jahre vor allem im Bereich der kleinen Heizungen und Einzelraumfeuerungen statt. Umweltschutz, Regionalität und günstige Brennstoffkos­ten waren und sind weiter die wichtigsten Gründe für eine Pelletheizung. Pelletherstellung, Lieferlogistik, Kesseltechnik und die Kompetenz der Heizungsbauer haben heute ein Niveau erreicht, in dem auch gewerbliche Kunden mit hohen Ansprüchen an Verfügbarkeit und Brennstoffqualität bedient werden können. Mit dem Zertifizierungssystem „ENplus“ hat sich heute ein Qualitätssiegel etabliert, das Pelletqualität bis in den Lagerraum sichert. Parallel zum kleinen Feuerungsbereich gab es in den letzten Jahren eine neue Dynamik im größeren Segment (> 50 kW). Öffentliche Einrichtungen, Hotels, Kliniken und eine Vielzahl anderer Branchen haben erkannt, dass ihnen Pellets eine Möglichkeit bieten, niedrige Brennstoffkosten mit einer umweltfreundlichen Heizung zu verbinden.
Aber nicht nur bei größeren Feuerungen hat der Heizungsbauer gute Argumente für die kleinen Presslinge an der Hand. Auch der Ersatz des alten Wärmeerzeugers durch einen Pelletkessel oder die Ergänzung einer fossil betriebenen Heizung mit einem Pelletkaminofen mit oder ohne Wassertasche verspricht dem Kunden Kos­tenersparnisse.

Kostenvergleich

Viele Heizkessel in deutschen Haushalten sind älter als 20 Jahre und somit bei Weitem nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Doch viele Hausbesitzer versuchen, den Heizungstausch möglichst lange hinauszuzögern, da sie die hohen Kos­ten scheuen. Insbesondere diejenigen, die Holzpellets als Brennstoff einsetzen möchten, werden häufig durch die hohen Investitionskosten abgehalten – und greifen dann wieder auf herkömmliche fossile Energieträger zurück. Doch wenn man die Brennstoffkosten über die Lebensdauer der Heizung in die Kostenkalkulation einbezieht, zeigt sich ein anderes Bild.
Holzpellets waren im Jahr 2012 durchschnittlich 40% günstiger als die vergleichbare Energie aus Heizöl und 30% günstiger als Erdgas. Hinzu kommt, dass der Staat den Einsatz von Erneuerbaren Energien fördert, was die Wirtschaftlichkeit der neuen Heizung erhöht.
Besonders schnell rentieren sich Pelletkessel in Gebäuden mit hohem Energiebedarf. In Niedrigenergiehäusern hingegen ist der Energiebedarf so gering, dass sich der Einbau eines Pelletkessels allein über die günstigen Brennstoffkosten kaum rechnet. Doch auch für diesen Fall gibt es die Möglichkeit, einen wassergeführten Pelletkaminofen einzusetzen. Dieser wird wie herkömmliche Scheitholzöfen im Wohnraum aufgestellt und bietet dem Kunden ein behagliches Wohngefühl. Der Clou an diesen Öfen ist, dass sie den Großteil der erzeugten Wärme in das Zentralheizungssystem einspeisen. Zu beachten gilt, dass auch beim Einsatz eines wassergeführten Pelletkamin­ofens ein Pufferspeicher benötigt wird. Die Kombination mit Solarthermie ist sinnvoll. Beides wird über das MAP vom Staat mit 1400 Euro (wasserführender Pelletkaminofen) bzw. 1500 Euro (förderfähige Solaranlage) plus Kombinationsbonus von 500 Euro gefördert. Details dazu gibt die Förderfibel des Deutschen Pelletinstituts (DEPI) in der Infothek unter www.depi.de.

Pellets richtig und sicher lagern

Als Pelletlagerräume eignen sich geschlossene Kellerräume, Räume im Erdgeschoss und Dachböden. Sollte sich im Inneren des Gebäudes kein Raum für die Pellets finden, kann das Lager auch im Außenbereich als ober- oder unterirdische Variante installiert werden. Der Branchenverband DEPV empfiehlt im kleineren Leistungsbereich die Verwendung von Fertiglagersys­temen. Es gibt Gewebesilos, Metall- oder Kunststoffbehälter verschiedener Bauart, aus denen die Pellets von unten oder oben entnommen werden und Erdtanks, die grundsätzlich ein Saugsys­tem benötigen. Dank innovativer Entwicklungen können Fertiglager fast überall aufgebaut werden.
Beim Einbau in Gebäuden ist es wichtig, die Gewichtsbelastung der Pellets zu prüfen. Die Luftfeuchtigkeit sollte unter 80% liegen, um die Bildung von Kondenswasser auszuschließen. Holzpellets quellen bei Kontakt mit Wasser auf und werden unbrauchbar. Bei der Lagerplanung muss auch die zu überbrückende Strecke zwischen Lieferfahrzeug und Einblasstutzen bedacht werden, um die empfohlene maximale Einblasstrecke von 30m nicht zu überschreiten. Mit zunehmender Förderstrecke erhöht sich zwangsläufig der Feinanteil in den Pellets. Damit diese beim Eintritt in das Lager nicht beschädigt werden, sollte der Pelletstrahl auf eine frei schwingende Prallschutzmatte treffen. Da sich die Prallschutzmatte schräg stellt, zerbrechen die Pellets nicht.

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Pelletlager belüften

Das reine Holzprodukt verführt zu einem arglosen Umgang mit den Holzpresslingen. Unfälle in Pelletlagern zeigen, dass auch hier eine sachgerechte Handhabung unbedingt erforderlich ist. Räume, in denen Energieträger gelagert werden, sind grundsätzlich nicht zum Aufenthalt vorgesehen. Das gilt genauso für das Pelletlager, wo es zu gasförmigen Emissionen von oxidierten Holzinhaltsstoffen kommen kann. Kohlenmonoxid (CO) kann sowohl aus dem Holz entstehen als auch als Abgas durch mögliche Heizungsfehlfunktionen in den Lagerraum strömen. Insofern ist das Betreten von Pelletlagerräumen auf funktionelle Tätigkeiten im Heizungsumfeld zu begrenzen. Ein Aufkleber mit den wichtigsten Sicherheitshinweisen sollte auf jeder Lagerraumtür zu finden sein.
Abgesehen vom Brandschutz (Feuerungsverordnungen, FeuVO) gibt es keine weiteren Vorschriften für die Lagerung von Holzpellets. Planer und Betreiber von Pelletlagern orientierten sich deshalb an den „Empfehlungen zur Lagerung von Holzpellets“ des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes (DEPV). Aktuell wird nun aber eine VDI-Richtlinie (3464) erarbeitet, die alle Aspekte für die sichere und gesundheitlich unbedenkliche Lagerung von Holzpellets, gestaffelt nach Lagergrößen, umfasst. Schwerpunkte der VDI-Richtlinie 3464 sind die Belüftung des Lagers, z.B. mit belüfteten Deckeln auf den Einblas- und Absaugstutzen, durch die erhöhte CO-Gehalte vermieden werden, sowie Brand- und Explosionsschutz. Die Richtlinie wurde Ende August 2012 als Gründruck veröffentlicht und soll noch dieses Jahr in der finalen Fassung erscheinen.
Pelletkessel auf der ISH: Die meisten Anbieter sind in der Halle 9.2 zu finden, aber auch in 9.0 und 8.0.


Fachbetrieb für Pellets und Biomasse

Im Rahmen der Schulung bekommen Installateure Know-how zu allen Aspekten moderner Pelletheizanlagen und zum Brennstoff Pellets in Theorie und Praxis vermittelt. So können sie ihren Kunden stets kompetent zur Seite stehen und Kunden beraten sowie die Heizung installieren. Der erfolgreiche Abschluss der Schulung berechtigt zur Führung des Titels „Fachbetrieb Pellets und Biomasse“ für drei Jahre. Danach ist eine weitere Schulung notwendig. Dies garantiert Fachkenntnisse auf dem neuesten Stand.
Die Qualifizierungskampagne kommt durch das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) und den Zentralverband Sanitär, Heizung und Klima (ZVSHK) zustande. In zwei Jahren des Bestehens haben sich mehr als 1300 Teilnehmer schulen lassen. Als Voraussetzung muss der Teilnehmer eine Technikschulung eines Pelletkesselherstellers besucht und mind. fünf Pelletkessel installiert haben. Der Fachbetrieb bekommt laufend aktuelle Informationen, Unterstützung bei Werbung und technischen Fragen sowie Vergünstigungen bei Internet-Portalen und Fachmessen. Endkunden können den Pelletfachbetrieb nach Postleitzahl auf www.pelletfachbetrieb.de finden. Dort gibt es auch nähere Informationen zu den Schulungsterminen 2013.


Autoren: Ralf Schmersahl und Thilo Lange, Deutsches Pelletinstitut (DEPI), Berlin
www.depi.de
www.depv.de
www.pelletfachbetrieb.de
www.enplus-pellets.de

 


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