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Einfach einleuchtendWenn das Tageslicht nicht ausreicht, schaffen funktionale Lösungen Wohlfühl-Atmosphäre im Bad

Würde mehr Wert auf die Lichtplanung gelegt, dann würden viele – auch neue – Bäder nicht mehr so „unterbelichtet“ wirken. Unterbelichtet ist in diesem Fall gleichbedeutend mit ungemütlich. Für die Atmosphäre im Bad ein großes Manko. Dabei gibt es eine große Palette an Produkten. Vielfach fehlt es jedoch an der Kompetenz bzw. dem Mut, neue Wege zu beschreiten oder einen Lichtplaner bei der Badgestaltung hinzuzuziehen.

Gleichmäßige Ausleuchtung des Gesichtes garantiert der Spiegelschrank „Royal Metropol“ von Keuco. Das Besondere: Die vertikalen Leuchten sind nach hinten abgeschrägt, wodurch der Spiegelschrank den Eindruck erweckt, vor der Wand zu schweben.

 

Schade, denn die im Bad hauptsächlich verwendeten Materialien wie Fliesen, Metall oder Keramik wirken eher kalt. Durch die falsche Beleuchtung wird dieses Dilemma noch größer und das Bad tendiert in Richtung Kühlhaus. Dazu kommt, dass immer noch viele Bäder nicht über Tageslicht verfügen. Gerade in diesen Fällen muss künstliches Licht richtig und gut verteilt eingesetzt werden, um dem Raum Atmosphäre zu verleihen. Doch statt strategisch gut gesetzter, unterschiedlicher Lichtquellen hängt häufig nur eine einzige Leuchte an der Decke. Sie liefert zwar genug Licht, um den Raum auszuleuchten, doch die Funktionsbereiche bleiben im Dunkeln. Ganz zu schweigen von den Problemen rund um den Waschtisch: Rasieren oder Schminken sind bei so einem Schlaglicht von oben kaum möglich.

Waschplatz plus Spiegel plus Beleuchtung plus Stauraum: Die „Mirrorwall“ (Duravit) ist alles in einem. Der Clou ist ein intelligentes Lichtsys­tem, kinderleicht gesteuert per Touch-LED.

Der Lichtspiegelschrank „emcoasis“ bietet flexiblen Stauraum, eine große Spiegelfläche und eine integrierte Leuchte. Und er spart - nach den Worten des Herstellers Emco - als Unterputz-Variante auch noch Platz.

Das Wohlgefühl steigern
Die Lichtplanung muss von Anfang an in die Badgestaltung mit einbezogen werden. Nur so können ausreichend Anschlüsse für die Beleuchtung berücksichtigt werden. Um im Bad für die richtige Atmosphäre, aber auch für die Ausleuchtung der Funktionsbereiche zu sorgen, sind nämlich mehrere voneinander unabhängige Lichtquellen nötig. Die Ausstattung sollte aus einer Grundbeleuchtung, einer gut platzierten Spiegelbeleuchtung und (im Idealfall) einer interessanten Akzentbeleuchtung bestehen.

Schlicht und wirkungsvoll. Der Lichtspiegel „Asetto“ von Ardino bietet ideale Voraussetzungen für das Schminken und Rasieren.

Waschtisch und Wanne der Serie „Luminist“ sind in der „Neorest“-Serie mit LED-Technik bestückt. Die Modelle des Herstellers TOTO bestehen aus Epoxidharz und sind mit LED-Leuchten bestückt, die für sanften Lichtschimmer sorgen.

Grundbeleuchtung
Die Grundbeleuchtung soll im ganzen Raum eine angenehme Helligkeit erzeugen. Sie sorgt außerdem für Orientierung im Raum. Dazu kann eine zentral installierte Deckenleuchte mit hellem, aber warmem Licht sorgen. Die Spiegelbeleuchtung muss die Rasur, Gesichtspflege und das Make-up erleichtern. Dazu sind zwei Lichtquellen, die seitlich neben dem Spiegel platziert sind, ideal. Sie leuchten das Gesicht ohne Schattenwurf aus. Spots oder Halogenstrahler sind am Spiegel übrigens keine gute Lösung: Sie können blenden.

Lichtinseln
Für atmosphärische Lichtinseln können Halogen-Einbaustrahler eingesetzt werden, die dem räumlichen Grundriss entsprechend platziert werden. Das sorgt für eine angenehme Abwechslung von ausgeleuchteten und eher dämmrigen Bereichen. Klug eingesetzte indirekte Beleuchtung kann im Bad atmosphärische Lichtinszenierungen schaffen. Das wissen auch die Hersteller. Das Angebot indirekter Beleuchtungsmöglichkeiten ist in den letzten Jahren sehr gewachsen. Heizkörper werden mit Leuchtpaneelen ausgestattet, Farblichter sorgen in Wanne oder Whirlpool für Wellnessfeeling, beleuchtete Regalböden setzen Möbel in Szene, Duschrinnen leuchten bei Berührung durch den ersten Wassertropfen, und farbige Lichtwände sorgen für die passende Stimmung.

Die Badbeleuchtung kann, richtig eingesetzt, im Übrigen auch die gefühlte Raumtemperatur ein paar Grad nach oben verschieben. Nämlich dann, wenn sie einen eher warmweißen Ton hat. Dieser kleine Kunstgriff steigert das Wohlgefühl ganz erheblich.

LED-Technik versteckt sich auch hinter den leuchtenden Fliesenbordüren (Steuler), die dem Bad interessante Akzente verleihen.

„TouchLight“ ist die erste Badewannenbeleuchtung, die in alle Quaryl- und Acryl-Badewannen von Villeroy & Boch integriert werden kann. Der LED-Spot ist mit komfortablen Touchsensoren ausgestattet. Als Zusatzausstattung wird die Leuchte komplett im Werk vorinstalliert, sodass keine Undichtigkeiten auftreten.

Neue Technologie macht’s möglich
Neue Technologien und Materialien spielen bei diesen Entwicklungen eine große Rolle: Die leistungsstarken LEDs verbrauchen wenig Energie, sind lange haltbar und geben kaum Wärme ab. Besonders geeignet sind sie für den Einbau in Stufen, Wänden, Nischen, Böden oder Möbeln. Sie können auch durchaus als nächtliches Orientierungslicht genutzt werden. Zum Teil verfügen auch schon Spiegelschränke über ein eingebautes Nachtlicht.

In den für Sauna und Dampfbad gern verwendeten Sternenhimmeln sorgen Lichtfaserkabel für die Gestaltung der fantasievollsten Formen. Auch einzelne Produkte können mit LEDs, Leuchtdioden oder transluzenten (teildurchlässigen) Kunststoffen geschickt akzentuiert werden.

So sieht die ideale Wannenbeleuchtung aus: Das sanfte, blendfreie Licht der Downlights wurde mit einem Lichtfeld hinter dem Bambus kombiniert. Bild: Hofmann + Wadsack; Zierath

Ein weiterer Trend ist der Einsatz von Lichtfarben. Farbiges Licht setzt nicht nur interessante Akzente, sondern hat nachgewiesenermaßen auch einen therapeutischen Effekt. Der positive Einfluss auf das Wohlbefinden ist ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf das Thema Wellness. Daher wird farbiges Licht auch gerne in Wannen und Whirlpools oder im Dampfbad eingesetzt.
Dank moderner Lichttechnik ist auch die Steuerung der unterschiedlichen Lichtbereiche kein Problem. Mit individuellen Programmierungen entstehen auf Knopfdruck die unterschiedlichsten Lichtszenarien.

Licht schafft Wohlfühlatmosphäre im Bad
Eine Faustregel zum Erstellen eines guten Beleuchtungskonzeptes für das Wohlfühlbad kann heißen: Grundlicht, Zonenlicht, Stimmungslicht, Kosmetiklicht. Wobei grob formuliert das Grundlicht eine allgemeine Raumbeleuchtung darstellt, das Zonenlicht einzelne Bereiche hervorhebt (z. B. ein Bild) und das Stimmungs-/Akzentlicht kleinere, meist schwächere Lichtakzente setzt, wie beispielsweise eine beleuchtete Nische oder auch eine Kerze.

Gut kombiniert: Die Deckenleuchte dient der Ausleuchtung des Raumes, Downlights sorgen für Akzente und die richtige Spiegelbeleuchtung brilliert am Waschtisch. Bild: Hoffmann + Wadsack; Zierath

Ausleuchtung des Waschtischs
Die Ausleuchtung des Waschtisches sollte die Anforderung an ein gutes Kosmetiklicht erfüllen – vorausgesetzt, dieser Bereich ist auch für eine gute Eigenbetrachtung im Spiegel vorgesehen. Für einen Spiegel im Gäste-WC wird eine perfekte Ausleuchtung des eigenen Konterfeis nicht unbedingt notwendig sein. Die richtige Beleuchtungsstärke sollte im Gesicht ca. 300 – 400 Lux betragen und stellt dabei eine messbare Größe der Helligkeit dar. Diese Anforderung an den Helligkeitswert ist insbesondere stark abhängig vom Lebensalter des Nutzers. Ältere Menschen benötigen in der Regel mehr Licht, um gut sehen zu können. Gerade in diesen Fällen sollte der Wert nicht unterschritten werden.

Auch Energiesparlampen schaffen Atmosphäre
Auch mit Leuchtstofflampen kann harmonische Atmosphäre erzeugt werden. Die wichtigsten Faktoren stellen dabei die Lichtfarbe und die Farbwiedergabe dar. Die Lichtfarbe bestimmt Wärme oder Kühle des Lichtes. Dieser Lichtfarbton wird durch die Farbtemperatur des Lichtes in der Einheit Kelvin (K) angegeben. Dabei bedeutet eine niedrige Farbtemperatur wärmeres Licht. In einem Wohlfühlbad wird eine Farbtemperatur von 2700 – 3000 K häufig als angenehm empfunden und entspricht damit in der Bezeichnung einem Warmweiß. Unsere gute, altbekannte „Glühbirne“ und auch Halogenlampen erzeugen ebenfalls ein warmweißes Licht.

Damit Farben auch möglichst in ihren Originaltönen wiedergegeben und erkannt werden, sollte die Farbwiedergabeleistung einer Lichtquelle möglichst gut sein. Diese Leistung wird mit Werten zwischen 0 und 100 Ra angegeben, wobei gilt: umso höher der Index, desto besser. Ab 80 beginnt dabei eine recht gute Farbwiedergabe. Die Kennzeichnung auf einer Leuchtstofflampe mit einem Farbwiedergabe-Index von ca. 80 und einer Farbtemperatur von 3000 K wird durch den Ziffernaufdruck 830 gekennzeichnet sein. Als Tipp für den Einsatz: Bei Lampen ohne eine Klassifizierung handelt es sich meist um Billigprodukte, von deren Einsatz eher abzuraten ist.

Eine lohnenswerte Investition ist es, grundsätzlich auf eine Dimmbarkeit der Lampen wert zu legen. So kann über einen entsprechenden Dimmer die Helligkeit des Lichtes auch bei Bedarf heruntergeregelt werden und zu einer angenehmen Raumstimmung beitragen.

Die Broschüre „Grundlagen der Planung“ von Zierath stellt anschaulich die Notwendigkeit verschiedener Lichtzonen im Bad dar und zeigt verschiedene Möglichkeiten der Beleuchtung.

Sicherheitsbeleuchtung für die Nacht
Bei einer vielfältigen Beleuchtung ist es angeraten, die unterschiedlichen Beleuchtungsarten und Lichtzonen auch durch getrennte Schaltkreise ansteuern zu können. So könnte dann mit einem der Lichtschalter ausschließlich nur die Akzentbeleuchtung aktiviert werden, die dann in der Nacht für einen sicheren und blendfreien Gang zum WC sorgt.


Ganz sicher
Wichtig: Im Nassbereich müssen die Leuchten gegen Spritzwasser (IP X4) oder Strahlwasser (IP X5) geschützt sein. Es ist nur ein Betrieb mit Schutzkleinspannung bis 12 V erlaubt. Die Leuchten müssen unbedingt Sicherheitsprüfzeichen wie VDE, ENEC sowie GS tragen. Außerdem müssen die vom Regelwerk vorgeschriebenen Schutzbereiche eingehalten werden (DIN VDE 0100 Teil 701).


Herstellerübersicht der hier gezeigten Produkte.
Ardino Badmöbel GmbH, www.ardino.de
Duravit AG, www.duravit.de
Emco Bad GmbH & Co. KG, www.emco.de
Günther Zierath GmbH, www.zierath.de
Keuco GmbH & Co. KG, www.keuco.de
Steuler-Fliesen GmbH, www.steuler-fliesen.de
TOTO Europe GmbH, de.toto.com
Villeroy & Boch AG, www.villeroy-boch.de

 


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