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Doppelnutzen im HausWarum sich Installationsfachbetriebe intensiv mit Zentralstaubsauganlagen befassen sollten

Was in Kanada, den USA, Skandinavien und in zahlreichen anderen Ländern zur Standardausstattung eines Ein- und Zweifamilienhauses gehört, ist in Deutschland noch ein weitgehend brachliegendes Feld: Zentralstaubsauganlagen gehören hier eher zur Ausnahme statt zur Regel. Dabei versprechen sie zahlreiche Kundenvorteile und damit interessante Umsatzpotenziale.

Mal eben das Auto aussaugen – mit leistungsstarken Zentralstaubsaugern rasch erledigt.

 

Zentralstaubsauganlagen besetzen die Trends Wohlfühlhaustechnik, Wohnkomfort, Bequemlichkeit, Gesundheit und Wellness. Die Erfüllung individueller Lebensziele und Hoffnungen steht bei den Kunden ganz oben auf der persönlichen Wunschliste. Themen wie Gesundheit und Wohlbefinden liegen in allen entsprechenden Umfragen weit vor materiellen oder beruflichen Zielen. Wer hier ein gutes Angebot macht, erwirtschaftet interessante Zusatzumsätze und Zusatzerträge.

Die Kundenzufriedenheit, einer der ganz wichtigen Faktoren für die Kundenbindung und damit für Folgeaufträge, liegt bei Besitzern von Zentralstaubsauganlagen bei nahezu 100 %. Schon dafür lohnt es sich, Verkaufsaktivitäten zu entwickeln und Aufträge zu realisieren, um beim Kunden langfristig positiv im Bewusstsein gespeichert zu sein. Folgende Fakten sprechen eindeutig für die Zentralstaubsaugtechnik.

Allzeit bereit: Ein Zentralstaubsauger ist immer da, wenn man ihn braucht: Saugschlauch einstecken, Ein- und Ausschalter betätigen und lossaugen. Planung und Installation der Saugdosen orientieren sich am Gebäudegrundriss, ein nachträglicher Einbau ist in den allermeisten Fällen problemlos möglich.

Zentralstaubsauganlagen sind für gesundes Wohnen unverzichtbar
Der klassische Bodenstaubsauger – auch modernster Bauart – ist nicht in der Lage, die Lebensräume Ihrer Kunden gesund und staubfrei zu halten. Allein die Staubsaugerbeutel bzw. die Staubbehälter sind eine ideale Brutstätte für unkontrolliertes Wachstum von Milben, Schimmelpilzen, für Allergene und alle Arten von Krankheitserregern, die bei den allermeisten Fabrikaten beim Betrieb des Staubsaugers in die Wohnung geblasen werden. Auch Wassersauger sind keine Lösung, da sie stark verkeimen.

Diese Problematik wird vom staatlich geforderten und geförderten Trend zu immer dichteren Gebäuden noch verstärkt. Wo früher durch Fugen unkontrolliert aber automatisch gelüftet wurde, liegt heute der Luftwechsel bei 0,5 und darunter. Das heißt, dass nur noch alle zwei Stunden die Raumluft komplett ausgetauscht wird. Auch kontrollierte Lüftungsanlagen können die Problemstäube nur bedingt abführen.

Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen, die an Asthma und Allergien leiden. Dazu kommen unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit, die häufig durch Schadstoffe in Innenräumen bedingt sind. 80 bis 90 % unserer Zeit halten wir uns in geschlossenen Räumen auf. Wer hier für wohngesunde und hygienische Zustände sorgt, gewinnt das Vertrauen seiner Kunden.

Fertig konfektionierte Vakuum-Rohrsets reduzieren den Bestell- und Logistikaufwand auf ein Minimum. Sie enthalten alle für ein Einfamilienhaus notwendigen Rohre, Fittings und Zubehör. Für Sonderwünsche sind Ergänzungssets und Einzelteile erhältlich. Abgelängt wird mit einem mechanischen Rohrschneider, die Verklebung erfolgt per Kaltverschweißung.

Verkaufsargument Komfort und Bequemlichkeit
Die Bereitschaft und das Zeitbudget, sich stundenlang mit der Pflege und Reinigung des Haushalts zu befassen, sinken seit Jahren rapide. Zentralstaubsauger bieten den Kunden hier entscheidende Vorteile: Bei einem Zentralstaubsauger befindet sich der leistungsstarke Motor samt Staubfangbehälter im Keller, einem Nebenraum oder in der Garage. Über das Haus verteilt sind vier bis sechs Saugdosen, in die der Saugschlauch einfach eingesteckt wird. Ein fest installiertes Rohrsystem transportiert den Staub aus der Wohnung in den Sauger. Die gereinigte Abluft wird ins Freie geblasen.

Hochleistungsfilter, die einfach in der Waschmaschine gewaschen werden, reduzieren die Betriebskosten eines Zentralstaubsaugers.

Was nicht im Haus ist, kann sich auch nicht wieder auf Möbeln und anderen Flächen ablagern: Der Aufwand zum Staubwischen reduziert sich deutlich. Auf und hinter Schränken, hinter Heizkörpern und auf Treppen hat Staub keine Chance. Auch hohe Bücherregale, die Ritzen von Polstermöbeln, den Hund abzusaugen oder das Auto zu reinigen gehört mit einem Zentralstaubsauger und dem passenden Zubehör zu den leichten Übungen.

Für groben Schmutz sind Vorabscheider im Angebot, mit denen sich die Asche aus dem Kamin oder der Staub aus dem Hobbykeller einfach aufsaugen lässt, ohne den Filter zu verstopfen. Nicht zuletzt muss der Staubbehälter nur etwa 2- bis 5-mal pro Jahr geleert werden. Bei marktführenden Geräten sind keine Papierfilter nötig, Folgekosten entfallen. Ergebnis: Die Hausarbeit geht schneller, gründlicher und ist weniger anstrengend, denn schließlich muss kein schwerer Bodenstaubsauger durchs Haus geschleppt werden. Zentralstaubsauger tragen entscheidend dazu bei, das ungeliebte Thema Putzen angenehmer und effektiver zu machen. Ein Argument, das nicht nur weibliche Entscheiderinnen überzeugt.

Die Zyklonfiltertechnik im Überblick: In einer ersten Stufe werden grobe und schwere Partikel durch die Rotation der Saugluft abgeschieden. Stufe zwei ist ein waschbarer Dauerfilter, der einfach über einen Metallkorb gezogen wird. Als Option ist auch eine sogenannte Hybrid-Funktion mit einer hygienischen Filtertüte erhältlich, die eine einfache, staubfreie Entsorgung des Sauggutes ermöglicht.

Verkaufsargumente Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Vielfalt
Zentralstaubsauganlagen sind praktisch wartungsfrei, abgesehen vom Leeren des Schmutzfangbehälters und einer eventuellen Reinigung des Filters. Gute Geräte haben durchaus eine Lebensdauer von über 20 Jahren. Die hohe Qualität und die Langlebigkeit machen die höheren Anschaffungskosten wett, bei gleichzeitigem Gewinn von Gesundheits- und Komfortvorteilen.

Das gilt auch für hochwertige Zubehörprogramme, die naturgemäß einer normalen Abnutzung unterliegen. Die Vielfalt an Bürstenvorsätzen und Einsatzmöglichkeiten ist deutlich höher als beim Bodenstaubsauger, gute Lieferanten lassen hier kaum einen Wunsch offen. Nicht zuletzt kann der Kunde die Anlage individuell auf seine Bedürfnisse abstimmen. Motorleistung, Zahl und Platzierung der Saugdosen, das Design der Dosen, Länge und Ausstattung des Saugschlauchs sowie die Zusammenstellung des Zubehörs lassen kaum Wünsche offen. Dabei werden die wichtigsten Zubehörteile häufig in preisattraktiven Saugsets angeboten.

Nachdem die wichtigsten Verkaufsargumente für den Kunden im Überblick dargestellt sind, verbleiben beim Installationsfachbetrieb konkrete Fragen, die im Folgenden kurz beantwortet werden.

Wie plane ich eine Zentralstaubsauganlage im Neubau?
Die Planung erfolgt beim Neubau anhand der Grundrisspläne. Die Nutzung der Räumlichkeiten und die Türanschläge sollten bereits feststehen. Die Anzahl der Saugdosen und ihre Position werden durch die empfohlenen Saugschlauchlängen von 8 bis 9 m vorgegeben. Idealerweise sind Saugdosen lotrecht unterhalb von Elektrosteckdosen oder Schaltern und etwa 40 bis 50 cm über dem Fertigfußboden positioniert, um eine einheitliche Optik zu gewährleisten. Je nach Anforderung des Kunden ist aber jederzeit eine freie Gestaltung möglich. Erfahrungsgemäß werden für 70 bis 80 m² Wohnfläche ein bis drei Saugdosen konzipiert. Dazu kommen Anschlussmöglichkeiten im Keller, am Kaminofen oder in der Garage.

Gibt es nur mit Zentralstaubsauger: Eine Sockeleinkehrdüse, zum Beispiel in der Küche, lässt Krümel rasch und bequem verschwinden.

Ist der nachträgliche Einbau einer Zentralstaubsauganlage möglich?
Eindeutig „Ja“! Mit kleinen, ideenreichen Kompromissen lassen sich Rohre und Saugdosen „verstecken“, verkleiden oder kaschieren, etwa im Treppenhaus. Im Zuge einer Modernisierung oder Renovierung ist die Installation einer Zentralstaubsauganlage einfach und problemlos. Die Planung und Konzeption erfolgt am einfachsten vor Ort unter Zuhilfenahme eines Maßbandes oder einer Schnur in Saugschlauchlänge (8 bis 10 m). Damit können Möglichkeiten für einfache Installationsvarianten für Saugdosen und Vakuumrohrsystem ermittelt werden.

Welches Rohrsystem ist das Richtige?
Es sollten ausschließlich „echte“ Vakuumrohrsysteme, die speziell für die bis zu 100 km/h schnelle Saugluft entwickelt wurden, eingesetzt werden. Optimale Strömungseigenschaften bieten Vakuumrohrsysteme mit NW 50 bzw. NW 50,8 mm.

Durchgesetzt hat sich auf dem Markt mit großem Abstand ein PVC-Vakuum-Kleberohrsystem, ursprünglich aus Kanada, mit Durchmesser 50,8 mm. Weltweit 70 bis 80 % aller Zentralstaubsauganlagen werden mit diesem Rohrsystem installiert, nicht zuletzt weil darauf auch der größte Teil der auf dem Weltmarkt angebotenen Saugdosen und des damit gebräuchlichen Saugzubehörs abgestimmt ist. In verschiedenen Ländern Europas ist seit Kurzem eine große Diskussion über „PVC im Wohnungsbau“ und die damit verbundenen gesundheitsschädlichen Weichmacher im Gange. Auch PVC-Kleber sind stark unter Beschuss geraten. Als einzige Alternative gilt derzeit ein Polypropylen (PP)-Vakuum-Steckrohrsystem, ebenfalls mit Durchmesser 50,8 mm, eines europäischen Herstellers.

Abwasserrohre, egal welcher Art, haben erhebliche Nachteile, weil sie innen nicht ganz glatt und an den Stößen nicht übergangsfrei sind. Daraus resultiert eine bis zu 20 % niedrigere Saugleistung durch Strömungsverlust. Die Verstopfungsneigung ist hoch.

Wie wird das System installiert?
Die Installation der Vakuumrohrleitungen erfolgt Auf- oder Unterputz bzw. auf dem Rohfußboden, idealerweise parallel zur übrigen Hausinstallation. Die Steuerleitung, ein zweiadriges 24-V-Steuerkabel, über das der Zentralstaubsauger ein- oder ausgeschaltet wird, wird in der Regel am Vakuumrohr entlang verlegt. Bei Unterputzverlegung muss das Steuerkabel im Kabelschutzrohr verlegt werden. Hierbei sind die Angaben des Lieferanten zu beachten. Die Saugdoseneinsätze werden mit Putzdeckeln geliefert. Die Abdeckungen werden wie bei Elektrodosen nach Abschluss der Malerarbeiten installiert.

Welche Filtertechniken gibt es?
Hier gibt es je nach Hersteller verschiedene Philosophien: Nahezu allen liegt das Zyklon-Prinzip in Verbindung mit einem Feinfilter zugrunde. Schwere Schmutzteilchen werden durch die rotierende Luft in den Auffangbehälter abgeschieden, kleine und feinste Staubpartikel vom Filter zurückgehalten. Bei den Filtern gibt es unterschiedliche Systeme:
• waschbare und wechselbare Filter,
• sogenannte selbstreinigende Hubfilter,
• Filterkartuschen aus Papier oder Polyester,
• Filtertüten.

Entscheidend bei der Wahl des Anbieters sollte ein für den Kunden leicht handhabbares System sein, das eine hohe Reinigungsleistung ohne Folgekosten ermög­licht. So halten zum Beispiel die Duofibre-Filter des kanadischen Herstellers Duovac Partikel bis zu 0,1 mm (entspricht 0,0000001 m) zurück. Gleichzeitig sind sie dauerhaft einsetzbar und können in der Waschmaschine mit gewaschen werden.

Nach welchen Kriterien sollten Saugdosen und Saugzubehör ausgewählt werden?
Das Angebot an Saugdosen ist riesig und in verschiedensten Formen und Farben erhältlich und deckt nahezu alle Kundenwünsche ab. Dasselbe gilt für Saugschläuche und Saugzubehör. Die Kompatibilität zum oben erwähnten „kanadischen“ System NW 50,8 (PVC oder PP) ist empfehlenswert, da die Beschaffung von Saugdosen und Saugzubehör bzw. Ersatzteilen einfach, preiswert und dauerhaft gesichert ist.

Gibt es Unterschiede bei der Motorentechnik?
Im privaten Wohnungsbau werden ausschließlich 230/240-V-Zentralstaubsauger eingesetzt. Es kommen drei Techniken zum Einsatz: Bypass-Turbinen, Peripherieturbinen und Throughflow- (Durchfluss-) Motoren. Für Großanlagen kommen 400-V-Seitenkanalverdichter für ein bis sechs gleichzeitige Nutzer zum Einsatz.

Wie wird die Saugleistung deklariert?
Die Saugleistung eines Zentralstaubsaugers wird in Airwatt, gemessen an der Turbine, angegeben. Von ihr ist abhängig, welche Rohrlängen installiert werden können und wie hoch die maximale Hubhöhe bei einer steigenden Leitung ist. Relevant ist zudem der Wirkungsgrad einer Turbine, um dem Thema Energiesparen Rechnung zu tragen.

Was kostet eine Zentralstaubsauganlage?
Der Preis für eine komplett installierte Anlage in einem Einfamilienhaus mit ca. 160 m² Wohnfläche hat sich in den letzten Jahren zwischen 2200,- und 2600,- Euro eingependelt. Der Materialkostenanteil liegt bei ca. 1400 bis 1700 Euro brutto (empfohlener Endkundenpreis). Für den Installateur bietet dieses Preisniveau ein sehr interessantes Zusatzgeschäft mit einer guten Spanne und besserer Auslastung des Personals.

Gibt es ein Regelwerk für Zentralstaubsauganlagen?
Ja, es gilt die VDI-Richtlinie 4709 – Zentralstaubsauganlagen Planung, Prüfung und Einsatz im Gebäudemanagement.

Fazit
Mit einer Zentralstaubsauganlage kann ein Installationsbetrieb seinen Kunden bei zentralen Themen Lebensqualität, Wohngesundheit, Wohlfühlfaktor, Komfort und Barrierefreiheit überzeugende Antworten geben und Lösungen anbieten. Das stärkt nicht nur die Unternehmenskompetenz in diesen Bereichen sondern eröffnet durch den Verkauf und die Installation ein Geschäftsfeld mit zusätzlichen Umsätzen.

Da die Installation parallel zum eigenen Gewerk erfolgt, lassen sich wertvolle Synergieeffekte realisieren, sowohl bei Verkauf und Planung, wie auf der Baustelle. Eine bessere Auslas­tung des Personals und damit eine höhere Wertschöpfung sind die Folge.

Autor: Lothar Raabe, Geschäftsführer Vacudomo GmbH, Iserlohn

Bilder - ausgenommen in der tabellarischen Übersicht: Vacudomo

 

Im Anhang als PDF die Marktübersichten.

pdf "Seiten_142-143.pdf" hier herunterladen.

pdf "Seiten_144.pdf" hier herunterladen.

 


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