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PV und CO2

Dass Photovoltaik beim Strom Kohlendioxid einspart, der sonst anderweitig erzeugt werden müsste, ist jedem bekannt. Jetzt hat das Solar Cluster Baden-Württemberg aktuelle Zahlen des Umweltbundesamts mal in Bäume umgerechnet.

In Buchen umgerechnet: Eine größere Solarstromanlage auf dem Dach vermeidet pro Jahr 10 t CO2 – so viel wie 800 Buchen in derselben Zeit binden. Bild:

Der zur Herstellung erforderliche energetische Aufwand bei Solaranlagen ist heute deutlich kleiner als die während der Lebensdauer der Anlage erzeugte Ökostrommenge. Bild: Solarwatt

 

Jede erzeugte kWh Photovoltaik-(PV)-strom vermeidet in Deutschland derzeit 627 g Kohlendioxid. Das belegen neue Zahlen des Umweltbundesamtes. Eine größere PV-Anlage auf einem Einfamilienhaus mit 16 kWp installierter Leistung spart demzufolge rund 10 t CO2 im Jahr ein.
Um anschaulich zu machen, um welche Mengen es sich dabei handelt, hat der Branchenverband Solar Cluster Baden-Württemberg ermittelt, wie viele Buchen erforderlich wären, um dieselbe Menge des Treibhausgases zu binden. Im Fall der Einfamilienhausanlage sind rund 800 Buchen nötig. Bei einem Solarpark in der Größenordnung von 10 MW eine halbe Million – ein Wald so groß wie rund 6 500 Fußballfelder.

Vermiedene Tonnen

Der Beitrag von Photovoltaikanlagen zum Klimaschutz ist laut Cluster nicht zu unterschätzen. Die 16-kW-Anlage vermeide genau so viel CO2, wie ein Bundesbürger durchschnittlich pro Jahr verursacht. Bei einer vierköpfigen Familie reduzierten sich die Emissionen bilanziell folglich um 25 %. Auch Unternehmen oder die öffentliche Hand könnten mit Photovoltaik ihre Klimabilanz erheblich verbessern: Eine mittelgroße Solaranlage auf Gewerbeimmobilien oder kommunalen Gebäuden mit 350 kW installierter Leistung vermeidet rund 220 t Kohlendioxid pro Jahr. Größere Anlagen auf Industriedächern oder Verwaltungsgebäuden schaffen bei einer Größe von 750 kW installierter Leistung 470 t.

Kleine Baumkunde
Um dieselbe Menge CO2 zu binden, die die 350-kW-Anlage vermeidet, wäre ein Wald mit rund 18 000 Buchen erforderlich. Bei der 750-kW-Anlage sind es sogar 38 000 Buchen. Bei einer kleinen Balkonsolaranlage mit zwei Photovoltaikmodulen, rund 600 Watt installierte Leistung, liegt die nötige Anzahl an Buchen immer noch bei 30. Die Daten zur Bindung des Kohlendioxids durch Buchen stammen vom Wald-Zentrum der Universität Münster. Der Laubbaum bindet pro Jahr im Schnitt 12,5 kg CO2 – als Setzling weniger, als ausgewachsener Baum mehr. Er muss rund 80 Jahre wachsen, damit er eine Tonne des Klimagases in Holz umwandeln kann. Für die Einlagerung einer Tonne CO2 pro Jahr braucht es folglich 80 Buchen. Dafür ist mehr als ein Hektar Buchenwald nötig, der aus etwa 80 ausgewachsenen Buchen, sowie einigen kleineren und mittelgroßen Bäumen besteht, die ebenfalls CO2 speichern.

Fußabdruck wird kleiner
Die neuen Zahlen des Umweltbundesamtes zur Emissionsbilanz erneuerbarer Energien stammen vom November 2019. Die Bilanz von Photovoltaikanlagen setzt sich aus der vermiedenen Menge an CO2-Emissionen und den neu entstandenen CO2-Emissionen aus der Herstellung der Anlage zusammen. Mit einberechnet ist der gesamte Produktionsprozess, vom Rohstoffabbau über die Zell- und Modulproduktion bis hin zur fertigen Anlage inklusive Rahmen und Aufständerung.

Der zur Herstellung erforderliche energetische Aufwand bei Solaranlagen ist heute nicht zuletzt aufgrund großer Fortschritte durch Forschung und Entwicklung mittlerweile deutlich kleiner als die während der Lebensdauer der Anlage erzeugte Ökostrommenge. Je nach Solarzelltechnologie sind es in Deutschland ein bis drei Jahre, dann hat sich der Energieaufwand zur Herstellung amortisiert.

 


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