Prognose: Solarthermie und PV im Aufwind
Aufgrund der jüngsten Entwicklungen (Klimaschutzgesetz, neue BAFA-Förderung) erwartet die Solarbranche für 2020 einen Nachfragesprung bei Solarheizungen. Die Photovoltaik profitiert weiter von steigenden Strompreisen und sinkenden Anlagekosten.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) rechnet mit einem spürbaren Anziehen der Solarwärme-Nachfrage. Dazu werde auch der für die nächsten Jahre zu erwartende Heizkostenanstieg beitragen, infolge der von der Politik Ende Dezember beschlossenen CO2-Bepreisung. Nach Einschätzung des BSW müssen sich Verbraucher auf einen Heizkostenanstieg in Höhe von rund 20 bis 30 Prozent einstellen.
Neue BAFA-Förderung soll Schub geben
Um den Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern aufzulösen, wird die Bundesregierung vom kommenden Jahr an den Austausch alter Heizungen durch ein effizientes, solar unterstütztes Gas-Brennwertsystem mit 30 Prozent, im Falle eines Ölkesseltausches sogar mit 40 Prozent über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschussen. Das geht aus den Neuregelungen bei der BAFA-Förderung hervor. Wer die mit einer solaren Heizungsmodernisierung verbundenen Ausgaben lieber von der Steuer absetzen will, kann über drei Jahre 20 Prozent der Kosten von der Steuerschuld abziehen.
Deutscher Solarmarkt wächst um 30 Prozent
Die Nachfrage nach Photovoltaiksystemen zog 2019 kräftig an – nach einer ersten Bilanz des BSW um rund 30 Prozent. Wichtigste Wachstumsimpulse sind laut BSW sinkende Preise für Solaranlagen bei zugleich steigenden Strompreisen, die Klimadebatte und das Thema Elektromobilität.
Am vordringlichsten sei nun die gesetzliche Umsetzung der von der Koalition im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 ursprünglich bereits zum Jahreswechsel zugesagten Streichung des 52-GW-Förderdeckels für Photovoltaik im Erneuerbare-Energien-Gesetz. In der Sache sei sie zwar unstrittig, sie dürfe aber auch nicht länger Gegenstand verhandlungstaktischer Spielchen sein, so der BSW. „Die Abschaffung des Solardeckels muss im Januar abgeschlossen werden“, fordert BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Aufgrund erwartbarer Vorzieheffekte drohe andernfalls bereits im Frühjahr 2020 ein Ausbaustopp neuer PV-Dächer.