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Netzbetreiber prognostizieren 128 GW Photovoltaik

Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben der Bundesnetzagentur ihre Entwicklungsprognose geliefert. U. a. gehen sie von bis zu 128 GW installierter PV-Leistung in 2035 aus. Das wäre nach derzeitigem Stand ein durchschnittlicher Zubau von fast 5 GW PV-Leistung jährlich.

Laut Schätzung geht der Ausbau von Gebäude-Photovoltaik in der nächsten Dekade in der Größenordnung wie bisher oder sogar weiter mehr. Bild: Ilfede

 

Die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜBN) 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW haben der Bundesnetzagentur ihren „Szenariorahmen zum Netzentwicklungsplan Strom 2035“ vorgelegt. Die ÜBN sind dazu verpflichtet, alle zwei Jahre einen solchen vorzulegen, um die wahrscheinliche Entwicklung des Stromsektors zu prognostizieren. Wo es in erster Linie um eine Bedarfsplanung zum Netzausbau geht, kann man auch prognostizierte Marktentwicklung im Kleinen ablesen, zumal das neue Szenario von einer Aufhebung des 52-GW-PV-Deckels ausgeht und außerdem die Zielgröße des Klimaschutzprogramms 2030 berücksichtigt.

Drei Szenarien
Für das Szenario A 2035 ergibt sich, ausgehend vom Bestand zum 31.12.2018, eine durchschnittliche jährliche Nettozubaurate von 4 GW, für das Szenario B 2035/2040 von 4,3 GW bis 4,4 GW und für das Szenario C 2035 von 4,9 GW. Der Zielwert des Klimaschutzprogramm 2030 (100 GW) wird auch im konservativen Szenario A deutlich übertroffen (112 GW). Im mittleren Szenario B werden 119 GW prognostiziert, im Best-Szenario C 128 GW. Zum Vergleich: 2020 könnte der 52-GW-Deckel geknackt werden. Die jährliche Zubaurate der vergangenen 5 Jahre bewegte sich zwischen 1,5 und zum Schluss knapp 3 GW PV.

2 GW Dach-PV
Doch wie verteilt sich der Zubau auf Freifläche zu Gebäude? In Szenario A 2035 wird der Zubau hälftig auf Gebäude-PV-Anlagen und Freiflächen-PV-Anlagen aufgeteilt, in Szenario B 2035/2040 das Verhältnis auf 60 % bzw. 50 % und in Szenario C 2035 auf 70 % zu Gunsten der Gebäude-PV-Anlagen ausgelegt wird. Das würde bedeuten, dass in den nächsten 15 Jahren jedes Jahr ein Zubau in der durchschnittlichen Größenordnung von mindestens 2 GW allein auf das Konto der Gebäude-Photovoltaik geht.

Den Szenariorahmen kann man hier lesen.

 


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