Werbung

Kosten kappen

PV-Eigenstromversorgung in Kombination mit Speichern und/oder Peak Shaving

In vielen Betrieben gibt es Strombedarfsspitzen – beim Metallbauer wie beim Bäcker. (Shutterstock)

Die Eigenstromerzeugung ist ein Weg, Stromkosten selbst in die Hand zu nehmen, das zeigt das Beispiel der Spedition Lutter in Bönen. Ein anderer das Peak Shaving. (Andreas Keuchel)

Kein Exot mehr. Tesvolt produziert Stromspeicher für Gewerbe und Industrie. Die Nachfrage wächst. (Tesvolt)

Jeder Hersteller hat sein eigenes Konzept und dafür seine Argumente, wie das Thema Zellen-Balancing gelöst wird, aber grundsätzlich sollte immer nachgefragt werden. (Tesvolt)

 

Industrie- und Gewerbebetriebe können schon heute mit Stromspeichern ihre Betriebskosten deutlich reduzieren. Zwei Möglichkeiten treten dabei in den Vordergrund: die Eigenstromerzeugung und das Peak Shaving.

Solarstromanlagen und Batteriespeicher haben in den letzten Jahren drastische Kos tensenkungen durchlaufen. Große Solarstromanlagen können heute Strom für 10 Ct/kWh und weniger zur Verfügung stellen. Da der Stromtarif für Gewerbebetriebe sich meistens um etwa 15 bis 26 Ct bewegt, lohnt sich hier fast immer eine genauere Prüfung. Maßgeblich für einen wirtschaftlichen Betrieb einer Photovoltaik-( PV)-Anlage ist heute, dass ein möglichst großer Teil des Stroms direkt im Unternehmen verbraucht wird.

Bei manchen Anwendungen, z.B. Kühlung, fallen die Zeiten der höchsten Solarstromproduktion und der größten Stromlast von alleine recht gut zusammen. Andere Anwendungen, wie z. B. das Pumpen von Wasser in der Landwirtschaft, lassen sich mit entsprechenden Tanks zeitlich so verschieben, dass sie zum Stromangebot passen. Doch häufig wird der Strom einfach zu bestimmten Zeiten verlässlich benötigt – und zwar oft dann, wenn die Solaranlage gerade keinen oder nur wenig Strom liefern kann.

Ein Anwendungsbeispiel

Die Spedition Lutter in Bönen, Nordrhein-Westfalen, setzt auf die Kombination von Solarstrom und Batteriespeicher. Sie deckt mit einer Solaranlage mit einer Spitzenleistung von 80 kWp und einem Tesvolt-Speicher mit einer Kapazität von 50 kWh ihren gesamten Strombedarf selbst. Benötigt wird der Strom hier vor allem für die Elektrogabelstapler, für die IT, die LkW-Werkstatt und zwei LkW-Waschanlagen. Der Speicher wurde dabei mit 50 % vom Land Nordrhein-Westfalen bezuschusst. So amortisiert sich die gesamte Anlage innerhalb von acht Jahren. Die Lebenserwartung der Stromspeicher liegt bei 30 Jahren. Umgesetzt wurde diese Anlage über den Tesvolt-Fachpartner Solar E-Technik Hamm GmbH.

Peak Shaving, oder: Lastspitzen kappen

Es handelt sich um ein Anwendungsbeispiel unter vielen. Aber auch ganz ohne eigene Stromerzeugung kann ein Speicher wirtschaftlich sein, wenn es darum geht, Leistungsspitzen abzufangen. Das ist für Betriebe interessant, die einen Verbrauch von 100 000 kWh im Jahr oder eine Leistungsgrenze von 30 kW überschreiten und daher in der Regel einen leistungsgemessenen Tarif mit RLM-Zähler haben. Die Leistungsgrenze kann auch mit mehreren Ladesäulen für Elektroautos schnell erreicht sein. Die Jahreshöchstlast bestimmt dann einen Großteil der Netzentgelte, denn der Netzbetreiber muss die entsprechende Kapazität vorhalten. Wer die stärksten Lastspitzen kappt, kann schnell einige Zigtausend Euro im Jahr sparen. Als Faustformel gilt: Ab etwa 100 Euro pro kW wird die Lastspitzenkappung (Peak Shaving) mit einem Speicher auch wirtschaftlich interessant.

Lastspitzen gibt es in vielerlei Betrieben. In der Gastronomie laufen meist am Wochenende abends alle Geräte auf Hochtouren, von der Kühlung bis zur Spülmaschine. In Bäckereien schnellt der Stromverbrauch in den frühen Morgenstunden beim Aufheizen der Öfen in die Höhe, in Metallbaubetrieben sorgen Schweißgeräte und andere Maschinen für starke Leistungsspitzen. Milchbauern starten mehrfach täglich ihre Melkroboter und alle, die mehrere Elektroautos gleichzeitig laden, haben ebenfalls mit Stromspitzen zu tun – vom Autohaus bis zum mit E-Mobilen ausgestatteten Pflegedienst oder Pizzalieferservice.

Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen

Eine wesentliche Stellschraube ist natürlich die Lebensdauer und Effizienz einer Anlage. Die Tesvolt Speicher setzen auf Lithium-Technologie mit prismatischen Batteriezellen von Samsung SDI. Temperatur, Spannung und Ladezustand jeder einzelnen Zelle bzw. der Batteriemodule werden überwacht, was die Lebensdauer der Zellen signifikant erhöht. Einen zusätzlichen Kick für die Wirtschaftlichkeit bringt oft eine staatliche Förderung. Zinsgünstige Kredite für Batteriespeicher können über das Programm 270 der KfW beantragt werden. Darüber hinaus haben mehrere Bundesländer jeweils eigene Förderprogramme. Die Schwerpunkte und Systematiken sind dabei sehr unterschiedlich.

Ein Fazit

Wer eine Solaranlage mit Speicher als langfristige Geldanlage betrachtet, wird wissen wollen, welche Rendite über die Laufzeit erwirtschaftet wird. Das Ergebnis ist gerade in Niedrigzinszeiten oft überzeugend. Sind die Voraussetzungen günstig (z. B. ein hoher Stromeinkaufspreis), kann sogar bei einem Projekt, das eine Dachsanierung einschließt, noch eine attraktive Rendite herauskommen. Wichtig ist bei allen Anwendungen: Nur eine Kalkulation am konkreten Projekt zeigt, ob die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wirklich positiv ausfällt und welcher Speicher der richtige ist. Die Annahme jedoch, dass sich Stromspeicher nicht oder nur durch starke Förderung lohnen, ist heute überholt. Ein genauer Blick ist bei hohen Stromkosten und insbesondere bei starken Spitzenlasten allemal ratsam.

Autor: Simon Schandert, Technischer Geschäftsführer Tesvolt

 


Artikel teilen: