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Fast autarke Wärme- und Stromversorgung auf Basis von PV

Der Unternehmer Stefan Findeiß aus Ottobrunn hat in seinem neuen Firmengebäude eine Kombination aus Photovoltaik, Speichersystem und Infrarotheizung installiert. Ziel ist, eine Autarkiequote von 90 Prozent in der Wärme- und Stromversorgung zu erreichen.

Die Module mit 50 kW Leistung sind in Ost-West-Ausrichtung auf dem Firmengebäude montiert. Bild: Sol Aid

Ein Spiegel, der Wärme abgibt: das Infrarotpaneel auf dem Besucher-WC. Bild: Sol Aid

 

Infrarotheizungen sind neben Wärmepumpen und Heizstäben eine weitere Möglichkeit, elektrisch zu heizen. Sie werden beispielsweise dort installiert, wo es nicht ständig warm sein muss. Trotzdem gilt es, die Stromkosten im Zaum zu halten, und dafür bietet sich eine Solarstromanlage an. Ein Beispiel hierfür ist das Firmengebäude der Sol Aid GmbH in der Oberpfalz. Geschäftsführer Stefan Findeiß hat sich für die Kombination von Photovoltaik, Speichersystem und Infrarotheizung entschieden, weil er mit seinem neuen Gebäude bei Wärme, Strom und Mobilität möglichst autark sein will.

Im Mittelpunkt steht PV
Der Neubau in Auerbach beherbergt auf rund 100 m2 Büroräume und auf 300 m2 das Lager und die Werkstatt des Solarunternehmens. Im Mittelpunkt des Energiekonzeptes steht die Photovoltaikanlage mit Panasonic-Modulen HIT N330 mit 50 kW Leistung auf dem Ost-West-Dach des Gebäudes. Die Anlage soll rund 48 000 kWh Strom im Jahr erzeugen.

Infrarot statt Gas
Mit der Infrarotheizung kann Findeiß seinen Solarstrom-Eigenverbrauch steigern. Wenn er von den angenommenen 8 000 kWh Stromverbrauch im Jahr ca. 7 000 kWh mit dem eigenen Strom decken kann, spart er durch die PV-Anlage und den Akku jedes Jahr nach eigenen Berechnungen etwa 1 680 € Energiekosten ein (7 000 kWh x 0,24 ct für Netzstrom). Aber es gab noch mehr Gründe für die Elektroheizung. „Die Investitionskosten sind deutlich niedriger als bei einer Gasheizung. Es müssen keine Leitungen verlegt werden und wir verbrauchen nur minimal fossile Ressourcen“, sagt Findeiß. „Außerdem sind wir nur tagsüber da, das heißt, wir brauchen abends und nachts keine Wärme.“

Speichern und verteilen
Entsprechend ist die Infrarotheizung nur am Tag in Betrieb. Wenn Solarstrom erzeugt wird, kann er direkt verbraucht werden. Oder der Strom wird für die spätere Nutzung zwischengespeichert. Hierfür will Findeiß noch ein Solarstromspeichersystem mit 27,5 kWh Speicherkapazität installieren.
Neben der Elektroheizung und anderen Verbrauchern wie Beleuchtung, Bürogeräten, Computerserver und Werkzeugen nutzt er den Solarstrom auch für das Laden der Akkus seiner Elektroautos. Findeiß hat zwei elektrisch betriebene Fahrzeuge für sein Unternehmen angeschafft. Nach und nach soll der ganze Fuhrpark elektrifiziert werden.
Findeiß beziffert die erwartete Autarkiequote in der Strom- und Wärmeversorgung mit 90 bis 95 Prozent durch den Solarstrom.
Einen kleinen Restbedarf an Strom aus dem Netz gibt es, wenn die Module durch Schnee bedeckt sind. Zwischenzeitlich hat er auch einen Carport mit Photovoltaikanlage gebaut. Sein nächster Plan ist eine Ladesäule an der Straße. An der sollen auch firmenfremde Fahrzeuge Solarstrom tanken können.

 


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