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Was ist eigentlich der Unterschied...

...zwischen relativer und absoluter Luftfeuchtigkeit?

Bild: AdobeStock - GChristo

 

Die Luft ist ein Gasgemisch, das neben den Hauptbestandteilen Sauerstoff und Stickstoff auch gasförmigen Wasserdampf (H2O) enthält, der als Luftfeuchtigkeit bezeichnet wird. Dieser Feuchtegehalt hat auf das Wohlbefinden des Menschen einen großen Einfluss. Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, trocknen unsere Schleimhäute in Mund und Nase aus, die Haut wird trocken und rissig und die Gefahr zu erkranken nimmt zu. Denn die Keime und Bakterien sind weniger an Staubpartikel gebunden und können daher leichter mit der Atemluft in unseren Körper gelangen. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, empfinden wir die Luft als schwül. Das allgemeine Wohlbefinden nimmt ab.
Dass Feuchtigkeit in der Luft enthalten ist, bemerkt man besonders in der kalten Jahreszeit. Bei niedrigen Außentemperaturen kondensiert die Feuchtigkeit unsere Atemluft beim Ausatmen zu feinem Nebel. Brillenträger sind, wenn sie von draußen ein Gebäude betreten, oft erstmal „blind“, weil die Luftfeuchte an den kalten Brillengläsern kondensiert. Im Herbst kann nach warmen Tagen am Abend, wenn die Temperaturen sinken, Nebel entstehen.
In Gebäuden versucht man die Feuchtigkeit der Raumluft sowohl im Winter als auch im Sommer zu beeinflussen, um ein angenehmes Raumklima zu erreichen. Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) werden deshalb mit Luftbefeuchtern für den Winterfall und mit Luftkühlern zur Luftentfeuchtung für den Sommerfall ausgerüstet.
Um die Luftfeuchte gezielt beeinflussen zu können, muss man wissen, dass die Luft je nach Temperatur nur eine ganz bestimmte maximale Dampfmenge aufnehmen kann. Dies wird durch die absolute Luftfeuchtigkeit (x) in der Einheit gH2O/kgLuft angegeben. Grundsätzlich gilt: Je niedriger die Lufttemperatur, umso weniger Feuchtigkeit kann die Luft aufnehmen. Während Luft im Winter bei einer Außentemperatur von -10°C nur ca. 1,7 gH2O/kgLuft aufnehmen kann, sind es bei 25°C ca. 20 gH2O/kgLuft. Ist mehr Feuchtigkeit vorhanden als die Luft aufnehmen kann, bildet sich Nebel.
Die relative Luftfeuchtigkeit, die oftmals mit dem griechischen Buchstaben ϕ (Phi) bezeichnet wird, gibt den prozentualen Anteil der maximal möglichen Menge an Feuchtigkeit in der Luft an. Luft mit einer Temperatur von 25°C und einer relativen Luftfeuchte (r.F.) von 50% enthält pro kg Luft z.B. ca. 10 g dampfförmiges Wasser. Daraus wird deutlich, dass eine Angabe der relativen Feuchtigkeit ohne eine Angabe der dazugehörigen Lufttemperatur keinen Sinn macht. Während Luft mit einer relativen Feuchte von z.B. 80% (ϕ = 80% r.F.) in Hallenbädern bei 27°C Lufttemperatur als schwül und sehr feucht empfunden wird, ist Luft mit 80% r.F. bei eiskalten -12°C sehr trocken. Die warme Hallenbadluft enthält dann ca. 18 gH2O/kgLuft, während die eiskalte Winterluft nur ca. 1 gH2O/kgLuft enthält.
Der Mensch fühlt sich am wohlsten bei Raumluftfeuchten zwischen ca. 4 und ca. 10 gH2O/kgLuft. Im Sommer steigt der Feuchtegehalte der Außenluft in Deutschland selten über 13 gH2O/kgLuft.
Wenn man sich den Besuch einer Sauna gönnt, halten wir die hohen Temperaturen von über 80°C deshalb eine Zeit lang aus, weil dort die relative Luftfeuchtigkeit sehr niedrig (kleiner 10% r.F.) ist. In der Dampfsauna dagegen ist mehr Feuchtigkeit vorhanden als die Luft aufnehmen kann: Dort ist die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt (100% r.F.), was wir nur aushalten, weil dort die Lufttemperatur bei ca. 45–55°C liegt.

Autor: Johannes Kaletta, Heinrich-Meidinger-Schule – Bundesfachschule für Sanitär- und Heizungstechnik, Karlsruhe

 


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