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Was ist eigentlich...

...ein Inhibitor?

Korrosionsinhibitor für Heizungsanlagen. (Grünbeck)

 

In der Medizin bzw. Biochemie wird der Begriff „Inhibitor“ für sogenannte Hemmstoffe verwendet, d.h. zur Behinderung oder Verzögerung von unerwünschten Abläufen (eine 100%ige Vermeidung ist also nicht möglich). Die gleiche Funktion erfüllen Inhibitoren in haustechnischen Systemen. Hier dienen sie als Korrosionsschutz von Rohrnetzen und Behältern, die mit Flüssigkeiten gefüllt sind oder von diesen durchströmt werden. Das funktioniert allerdings nur, wenn es sich um ein geschlossenes System handelt, dessen Füllung sich also nicht ändert. Somit ist der Inhibitoreinsatz möglich in Warmwasserheizungsan lagen, thermischen Solaranlagen aber auch Kühlkreisläufen.

Als Inhibitor werden dort die Zusätze zu dem eigentlichen Wärmeträger bezeichnet. Die Wirkung besteht überwiegend im Bilden einer Schutzschicht auf der korrosions gefährdeten Metallober fläche. Für jedes Metall oder jede Metallgruppe gibt es spezielle Substanzen, die meist nur unter ihrem Handels namen bekannt sind. Die exakte Zusammensetzung bleibt das Geheimnis der Hersteller. Da üblicherweise Mischinstallationen zu finden sind, bei denen unterschiedliche Metallarten eingesetzt werden, handelt es sich bei den Inhibitoren dann auch um ausgeklügelte Mischungen. Man kann natürlich grundsätzliche Angaben finden, welche Chemikalie zum Schutz welcher Metallgruppe geeignet ist, z.B.

 

  • Salze organischer Säuren für Eisenmetalle,
  • Silikate für Aluminium,
  • Triazole für Buntmetalle, z.B. Messing, Rotguss.

 

Beim Einsatz von Inhibitoren ist darauf zu achten, dass sie für alle Einsatzbedingungen geeignet sind, d.h. sie dürfen nicht nur die se Schutzfunktion erfüllen, sondern sie dürfen auch keine Schädigungen an nicht metallischen Werkstoffen (Dichtungen u.Ä.) hervorrufen. Sie müssen die entsprechenden Betriebstemperaturen des Systems unbeschadet überstehen.

In dieser Hinsicht gab und gibt es in thermischen Solaranlagen z.T. Probleme. Je effektiver die Solartechnik wird, desto höhere Temperaturen stellen sich ein, ganz besonders bei Stagnation, d.h. wenn die Sonne scheint und keine Wärmeabnahme erfolgt (Speicher ist durchgeladen). Wenn diese Überhitzung bis zur Verdampfung führt, erfolgt die Trennung des Wärmeträgers in seine Bestandteile Wasser, Frostschutzmittel und Inhibitoren. Die nachfolgende Wiederverflüssigung kann nicht endlos oft ohne dauerhafte Schädigung der Inhibitoren erfolgen. Daher ist es ratsam, fertige Solarfluide, die teilweise auch noch für spezielle Anlagentypen zugeschnitten sind, zu verwenden. Speziell für Vakuumröhrenanlagen mit ihren höheren Stillstandstemperaturen wurden hitzebeständigere Inhibitormischungen entwickelt.

 


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