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Was ist eigentlich ...

... der Unterschied zwischen Flächenkorrosion, Lochkorrosion, Kontaktkorrosion, Muldenkorrosion und Spannungskorrosion?

 

Jede Korrosion ist eine chemische Reaktion. Je unedler das Metall, um so intensiver die Materialzerstörung. Sie äußert sich entweder in einer Umwandlung des Metalls in eine andere chemische Verbindung (vorwiegend Sauerstoffverbindungen), die sich dann vom ursprünglichen Metall ablöst (abblätternder Rost). Andernfalls kommt es zur stellenweisen Abtragung des Me talls. Die in der Überschrift genannten Begriffe haben mehrheitlich nichts mit dem Ablauf der Korrosion sondern mit dem äußeren Erscheinungsbild des Korrosionsergebnisses zu tun.

Flächenkorrosion

Bei der Flächenkorrosion erfolgt der Angriff relativ gleichmäßig auf die gesamte Metalloberfläche. Ein typisches Beispiel ist das Verzundern von Eisen werk stoffen bei hohen Umgebungstemperaturen.

Muldenkorrosion

Sie kann noch als Sonderform der Flächenkorrosion verstanden werden. Bei leichten Unre gelmäßigkeiten in der Materialzusammensetzung wird die Oberfläche nicht gleichmäßig, sondern an manchen Stellen etwas tiefer angegriffen. In beiden Fällen ist der Schaden eher optisch und kann rechtzeitig erkannt werden.

Lochkorrosion

Bei der Lochkorrosion erfolgt örtlich eine intensive Abtragung, die zu ent sprechenden Vertiefungen führt. En ge, tiefe lochförmige Korrosionsnarben treten auf, wenn sich auf der Stahlober fläche sehr eng begrenzte Anodenbereiche bilden, während die übrigen Flächen kathodisch wirken. Dies kann der Fall sein, wenn örtlich durch mechanische Beschädigung eine edlere me tallische Deckschicht (z.B. Verchromung) durch brochen wird.

Die Ursache für eine Kupfer-Lochkorrosion können Stoffe sein (z. B. edlere Metalle oder Sandkörner), die sich durch verunreinigtes Wasser auf dem Kupferrohr absetzen und dort zu einer Zerstörung des Materials führen. Da diese Korrosion relativ spät bemerkt wird, kann der verursachte Schaden groß werden.

Kontaktkorrosion

Sie ist eine spezielle Bezeichnung für die elektrochemische Korrosion bei Vorhandensein unterschiedlicher Metalle und Feuchtigkeit. Das unedlere Metall wird dabei zur Anode und abgetragen (Beispiel: Kupferblech mit Aluminiumniet, der Aluminiumniet wird aufgelöst).

Spannungskorrosion

Eine Spannungsrisskorrosion ist eine Rissbildung im Werkstoff aufgrund gleichzeitiger Einwirkung eines Korrosionsmediums und dauernder Zugspannungen. Obwohl diese Zugspannungen selbst noch sehr weit von der Zerreißspannung entfernt sind, führen sie zusammen mit der Korrosion zur mechanischen Zerstörung des Materials. Die Korrosion führt an der Rissspitze zur Materialabtragung, sodass der Riss immer weiter wächst. Empfindlich für Spannungsrisskorrosion sind viele Legierungen, z.B. Aluminiumlegierungen in Seewasser, Kupferlegierungen in ammoniakhaltiger Umgebung, Edelstähle in Chlorid lö sun gen und hochfeste Stähle in Medien, die Wasserstoff abgeben können.

 


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