Tipps für die Baustellenpraxis
Mischinstallationen im Trinkwasser- und Heizungsbereich
Dürfen Heizungs- und/oder Trinkwasser-Installationen mit verzinktem/schwarzem Stahl, Kupfer oder anderen Werkstoffen kombiniert werden?
Zunächst einmal muss man grundsätzlich zwischen den Einsatzbereichen Heizung und Trinkwasser unterscheiden, also zwischen sauerstofffreien und sauerstoffhaltigen Systemen. In Trinkwasser-Installationen sind generell Mischinstallationen von Kupfer- (auch Kupfer verzinnt), Kunststoff- und Edelstahlrohrleitungen unabhängig von der Fließrichtung möglich.
Anders sieht es in Trinkwasser-Installationen aus, in denen Rohre aus feuerverzinktem Stahl im Einsatz sind. Dieses Material soll aus Korrosionsgründen nur noch im Kaltwasserbereich eingesetzt werden. Beim Übergang von diesem Werkstoff auf Edelstahl oder Kupfer sollte immer ein Übergangsstück aus Rotguss gesetzt werden. Rotguss verringert erfahrungsgemäß die Gefahr von Bimetallkorrosion – auch zwischen Edelstahl und Kupfer. Jedoch trifft die heute gültige DIN EN 806 dazu keine oder sogar fragwürdige Festlegungen bzw. verweist lediglich auf die Hersteller (Tab. 5 DIN EN 806-4). Die Mischung von verzinktem Eisenrohr und Kupfer ist wegen der Fließregel auch nicht erlaubt, wenn es sich um eine Trinkwasser-Zirkulation handelt.
Anders sieht es in geschlossenen Heizungsanlagen aus. Hier sind Produkte aus feuerverzinktem Stahl gar nicht einsetzbar, sondern nur Kupfer, schwarzer Stahl und Edelstahl sowie außen verzinkte Rohre und Verbinder. Ohne Sauerstoff ist eine Innenkorrosion unabhängig vom eingesetzten Werkstoff praktisch ausgeschlossen: Der im Füllwasser enthaltene Sauerstoff wird an den inneren Oberflächen gebunden und liegt im unkritischen Bereich. Daher dürfen Produkte aus den verschiedenen Werkstoffen wie beispielsweise Edelstahl, Kupfer, schwarzer Stahl und Aluminium (pH-Werte beachten!) problemlos und unabhängig von der Fließrichtung miteinander verbunden werden. Da man bei einer Heizungsinstallation aber nicht immer eine Kontaktkorrosion von außen ausschließen kann, ist wie auch in der Trinkwasserinstallation ein Übergangsverbinder empfehlenswert.
Quelle: Viega GmbH & Co. KG, www.viega.de