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Tipps für die Baustellenpraxis

Pressen von Heizölleitungen

Kupferpressfittings für die Anwendungsbereiche Gas und Heizöl mit gelbem Ring und gelber Kennzeichnung. So ist eine klare Zuordnung und Unterscheidbarkeit von Fittings für andere Einsätze gegeben.

Gelbes HNBR-Dichtelement: Pressfittings, die damit ausgestattet sind, dürfen auch für Heizölleitungen eingesetzt werden.

 

Pressen ist in. Aber dürfen auch Heizölleitungen verpresst werden?
Ja, die Verwendung von Pressfittings bei der Installation von Heizölleitungen ist möglich und erlaubt. Dabei handelt es sich um die gleichen Fittings, die auch in der Gasinstallation verwendet werden. Der Installateur muss aber auf jeden Fall prüfen, ob der Hersteller der Gas-Pressfittings diesen Anwendungsfall für seine Pressfittings freigibt.
Diese Fittings haben bestimmte Kriterien zu erfüllen: Sie müssen mit einem speziellen Dichtring versehen sein, der für Heizölleitungen bzw. Gasleitungen zugelassen ist. Meist verwenden die Hersteller dafür einen O-Ring aus HNBR. Dieses Material kann eingesetzt werden in:

  • Gasanlagen nach DVGW-TRGI 2008,
  • Flüssiggasanlagen nach TRF 1996,
  • Druckluftanlagen mit mehr als 5 mg Öl je m3 nach ISO 8573 Teil 1,
  • Heizölinstallationen (-0,5 bis 5 bar) nach DIN 51603 Teil 1 („Flüssige Brennstoffe, Heizöl EL Mindestanforderungen“).

Das Dichtelement HNBR ist gelb eingefärbt und in einem Temperaturbereich zwischen -30°C und +120°C verwendbar. Außerdem weist HNBR eine gute Gas-, Alterungs- und Ozonbeständigkeit auf.
Wichtig: Das HNBR-Dicht­element ist nicht für Trinkwasser- und Heizungsinstallationen geeignet. Daher ist vom DVGW vorgeschrieben, dass die Gas-Pressfittings mittels dauerhafter gelber Farbkennzeichnung verwechslungssicher markiert werden müssen, um sie von Pressfittings für Trinkwasserinstallationen unterscheiden zu können.
Als Heizölleitungen darf gemäß TRbF 50 (Technische Regeln für brennbare Flüssigkeiten) nur Kupfer-, Edelstahl- oder Präzisionsstahlrohr verwendet werden. Dabei liegt die maximale Press-Dimension bei DN 50.
Wichtig ist auch: Das Heizöl muss frei von Bio-Anteilen sein. Denn Bio-Heizöl kann das Material HNBR schädigen. Dieses Kriterium könnte verhindern, dass sich das Pressen von Heizölleitungen durchsetzt. Denn der Kunde muss wissen, dass er nur reines Heizöl tanken darf. Wählt er in einigen Jahren Bio-Heizöl, weil er nicht mehr an die Vorgaben denkt, kann das zu Undichtigkeiten führen.

Quelle: Seppelfricke Armaturen GmbH, www.seppelfricke.de

 


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