Werbung

Thüringen – Blick zurück auf 2014 mit Prognosen für die nächsten Jahre

Mitgliederversammlung zeigte Trends auf

 

Für den 3. Juni lud der thüringische SHK-Fachverband zu seiner jährlichen Mitgliederversammlung ein. Die Obermeister und Mitgliedervertreter kamen nach Eisenberg. Gastgeber war das Unternehmen Sanitärtechnik Eisenberg, vielleicht besser bekannt als Sanit.

Bericht zum Geschäftsjahr 2014
Ulrich Kössel blickte auf die Entwicklung des SHK-Handwerks im Jahr 2014 zurück. Danach erarbeiteten rund 53 300 Unternehmen mit etwa 346 000 Mitarbeitern einen Umsatz von 38,7 Mrd. Euro. Davon wurden fast zwei Drittel (62 %/23,4 Mrd. Euro) von nahezu 25 000 Innungsbetrieben mit rund 215 000 SHK-Beschäftigten (davon ca. 33 000 Auszubildende) umgesetzt.
Die aktuellen und zukünftigen Kernthemen im SHK-Handwerk seien „Demografie“ und „Energiewende“. Konkret gehe es um altersgerechtes Bauen und um effizientes Heizen. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit habe berechnet, dass in Deutschland bis zum Jahr 2030 zusätzlich 2,9 Mio. altersgerechte Wohnungen mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Mrd. Euro benötigt würden. „Das Bad ist dabei einer der Schlüsselwohnbereiche für ein selbstständiges Wohnen in den eigenen vier Wänden“, machte Kössel deutlich.
Parallel dazu werde es die von der Politik gewünschte und von der Gesellschaft akzeptierte Energiewende ohne den Wärmemarkt und ohne die Effizienzsteigerung im Heizungskeller nicht geben. Nochmals der Landesinnungsmeister: „Über 15 Mio. Heizungsanlagen und damit 75 % des Bestandes sind technisch veraltet.“ In Thüringen gibt es über 500 000 messpflichtige Heizungsanlagen. Davon sind über 250 000 (50 %) älter als 18 Jahre und 140 000 älter als 24 Jahre. Das potenzielle Investitionsvolumen liegt bei über 2 Mrd. Euro. „Wenn es gelingt, nur etwa 10 % potenzielle Inves­toren zu aktivieren, ergäbe sich ein realisierbarer Umsatz von weit über 200 Mio. Euro“, schätzte Kössel.

SHK-Handwerk in Thüringen
Für 2014 bestätigten viele Firmen gegenüber dem Fachverband wachsendes Geschäftsvolumen und eine gute Auslastung. Die Installationstätigkeiten verteilten sich demnach nahezu hälftig auf den Bad- und Heizungsbereich. Modernisierung im Gebäudebestand rangierte dabei vor Neubau. Die Fluktuation von Fachkräften nehme weiter ab, weil der Fachkräftemangel „deutlich festzustellen ist“. Daher sei die Zahl der offenen Stellen in SHK-Handwerksbetrieben „viel höher“ als die der Stellengesuche.
Im thüringischen SHK-Handwerk sind ca. 2000 Firmen aktiv. Die Gesamtzahl der Beschäftigten liegt hier bei ca. 8000 Mitarbeitern. „Die Fachbetriebe der Innungen repräsentieren etwa 70 % des wirtschaftlichen Potenzials im SHK-Bereich des Landes Thüringen – mit steigender Tendenz“, stellte Kössel mit Freude fest.

Verbandsaktivitäten
Der Fachverband SHK betreut 14 SHK-Innungen. Um die Zahl der Mitgliedsbetriebe zu steigern, ist ein Flyer mit der Überschrift „20 gute Gründe für eine Innungsmitgliedschaft“ erstellt. „Hier handelt es sich um Aussagen unserer Mitglieder zum Sinn und Nutzen einer Verbandsmitgliedschaft – aus der Praxis, für die Praxis“, berichtete Kössel. Nicht immer nur der geldwerte Vorteil mache den Sinn einer Verbandsmitgliedschaft aus: „Es gibt keine andere Organisation, die fachspezifische Unternehmerinteressen im SHK-Handwerk bündelt und vertritt“, brachte es Ulrich Kössel auf den Punkt. Gleichwohl könnten die Mitglieder ihren Fachverbandsbeitrag durch Leistungen wieder zurückbekommen.
Eine besondere Anerkennung richtete der Landesinnungsmeister abschließend an all jene, die sich über eigene Interessen hinweg sehend für die Gemeinschaft einsetzen: „Herzlichen Dank an alle Ehrenamtsträger in den Innungen.“

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: