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Saubere Lösungen

Elektronik-Sensorarmaturen: Anforderungen, Einsatzkriterien, Sparpotenzial und Designqualität

Die Hygiene und ein sparsamer Umgang mit Wasser stehen meist im Vordergrund für den Einsatz von berührungslosen Armaturen. Bild: Toto (Serie: „Public“)

Berührungslose Armatur für kaltes oder vorgemischtes Wasser. Eine verborgene Vorrichtung (Verdrehsicherung) bietet zusätzlich Schutz vor Vandalismus. Bild: Grohe (Serie: „Allure E“)

Sensorgesteuerte Auslässe können am Waschtisch besondere Designakzente setzen. In der Hotellerie und Gastronomie unterstreicht das meist den Anspruch der Betreiber. Bild: Hansgrohe/Axor (Serie „Axor Citterio“)

Infrarot-Elektronik für den Waschtisch mit Mischung und variabel einstellbarem Temperaturbegrenzer für den Betrieb mit Steckertrafo oder Batterie. Bild: Grohe (Serie: „Eurosmart“)

Ein Hingucker – die geschwungene Armatur „Twist“. Auf dem Touch-Feld am Kopfende lässt sich die Temperatur in drei Stufen verändern, angezeigt durch einen Leuchtring. Bild: iqua

Minimalismus bieten Sensorarmaturen aufgrund des Verzichts auf Bedienelemente in vielen Varianten. Die Serie „HyTronic 186“ konzentriert sich auf Zylinder und Quader. Bild: Geberit

Repräsentative Optik: Bei der „Hansamurano X“ ist der Sensor in die Glasfläche integriert, deren LEDs bei Näherung den Wasserstrahl illuminieren. Ein Leuchtband zeigt zusätzlich die Individuelle Temperatureinstellung an. Bild: Hansa

Im Privaten bieten berührungslose Armaturen den gleichen Mehrwert wie im öffentlichen Bereich. Bild: Hansa (Serie „Hansaligna“)

 

Berührungslose Armaturen mit Infrarot-Sensortechnologie punkten mit einer Reihe guter Argumente: Neben den offensichtlichen Vorteilen bei Hygiene und Effizienz – Wasser fließt nur, wenn es gebraucht wird – gelangt zunehmend auch die Designqualität in den Fokus. So ist die Ästhetik der Sensormischer ein zusätzliches Argument bei der Planung im gehobenen Objektbereich. Nicht zuletzt im Top-Wohnungsbau, wo etwa der „coole“ Look des Gäste-WCs den Designanspruch der Besitzer unterstreichen soll, ergänzt dieser Punkt die funktionalen Argumente. Nachfolgend ein Überblick über die Anforderungen und Gesichtspunkte für den Einsatz von berührungslosen Elektronikmischern sowie zur Technologie.

Wohl jeder hat sich beim Besuch öffentlicher Waschräume im Einzelfall einmal gefragt, ob man die vorgefundenen Waschtischarmaturen wirklich bedienen will. Schließlich werden Keime und Bakterien auch durch Handkontakt übertragen. Die berührungslose Armatur – konsequent ergänzt um Seifenspender mit Sensortechnik, berührungslose Spültechnik und Papierhandtuchspender bzw. berührungslose Gebläse zum Trocknen der Hände – bietet optimale Hygiene in stark frequentierten Anlagen wie Veranstaltungsorten, Flughäfen und anderen öffentlichen Bereichen. Auch in Waschräumen von Hotels oder Restaurants vermitteln sie dem Benutzer nicht nur ein sicheres Gefühl, sondern signalisieren auch die Wertschätzung seitens des Besitzers: So viel sind ihm seine Gäste wert! Elektronische Lösungen sorgen dafür, dass Waschplätze und Toiletten einen gepflegten und professionellen Eindruck beim Gast hinterlassen. Wo es keine manuelle Bedienung gibt, bleibt der Armaturenkorpus meist frei von Tropfwasser oder Seife.
In bestimmten Bereichen sind berührungsfreie Armaturen Pflicht – geregelt durch Normen, berufsgenossenschaftliche Vorschriften und EU-Richtlinien, die in der Planung zu erfüllen sind. Etwa Richtlinien der Krankenhaushygiene sowie für sensible Bereiche in Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen und für Lebensmittelbetriebe.

Robustheit
Stark frequentierte Waschanlagen und WC-Bereiche stellen auch hohe Anforderungen an die Langlebigkeit der Ausstattung, die Sicherheit vor Vandalismus und die Betriebskosten, die gering zu halten sind. Stichwort Robustheit: Häufige und intensive Reinigungszyklen beanspruchen Armaturen und Waschtische in hohem Maße. Im Bereich des Waschtisches spielt einerseits die Widerstandskraft der Oberflächen gegen aggressive Reiniger und intensives Scheuern eine Rolle, und zum anderen verlangen Armaturen mit einer ausgefallenen Geometrie auch mehr Aufmerksamkeit beim Putzen. Vor dem Hintergrund des letztgenannten Punktes bieten sich auch Wandarmaturen an, da sie berührungsfrei über dem Becken „schweben“ und dem Reinigen der Waschtischanlage freie Bahn gewähren. In Bezug auf Vandalismussicherheit kommen meist kompakte Elektronik-Standarmaturen zum Einsatz, die eine massive, geschlossene Designform haben.

Sparsamer Betrieb
Die elektronischen Steuerungen mindern den Wasserverbrauch nach Angaben verschiedener Hersteller durchschnittlich um 60 bis 70 %. Die feste Voreinstellung der Temperatur, wenn es sich um eine Mischwasser- und keine reine Kaltwasser-Zapfstelle handelt, geschieht zumeist mit einer Infrarot (IR)-Fernbedienung und sorgt dafür, dass weniger Wasser zum Mischen der gewünschten Temperatur verbraucht wird. Das mindert auch den Energieverbrauch zur Warmwasserbereitung. Eine Variante der Armaturen besitzt eine individuelle Temperatureinstellmöglichkeit, meist an einem kleinen Hebel oder Knopf seitlich am Korpus zu erkennen. Der automatische Verbrühschutz bei voreingestellten Elektronikarmraturen spielt auch im behindertengerechten Bad eine wichtige Rolle.
Zur Wasser- und Energieeffizienz tragen neben der Sensor-Auslösung auch noch weitere technische Details bei allen marktgängigen Elektronik-Waschtischarmaturen bei: Ein Durchflussmengenbegren­zer und ein einstellbarer Auslaufstopp. Letzteres verhindert nach einem bestimmten Intervall den unbeabsichtigten oder mutwilligen Dauerlauf. So ist z. B. bei der Armatur „Allure E“ von Grohe sowie weiteren berührungslosen Armaturen des Herstellers die Sicherheitsabschaltung einstellbar zwischen zwei Sekunden und sieben Minuten. Eine „Pause“-Funktion gehört zu den Einstellmöglichkeiten, die Pflege und Wartung vereinfachen. Dazu kommen die programmierbare Hygienespülung und die automatisch eingestellte, thermische Desinfektion.
Der bedarfsgerechte, ökonomische Betrieb der Elektronikarmaturen erreicht heute eine neue Dimension durch die Zwei-Wege-Kommunikation der IR-Produkte mit dem Betreiber der Waschräume und Bäder: So spricht z. B. das Unternehmen Grohe bei seiner neuen Generation von IR-Armaturen vom bi-direktionalen Datenaustausch. Die berührungslosen Armaturen nehmen nicht mehr nur Steuerbefehle an, sie senden auch Daten über Verbrauch und Einstellungen, beispielsweise wann und wie oft eine Zapfstelle im Einsatz war. So lassen sich Armaturen gezielt auf den Bedarf einstellen. Betrieb, Wartung und Instandhaltung werden erleichtert und Betriebskosten gesenkt.

Design
Mit berührungslosen Elektronikarmaturen können besondere Design-Akzente in einem hochwertigen Umfeld gesetzt werden. Eine elegante Ausführung der Sensortechnologie ist die Integration des IR-Sensors vorne in den Auslauf, so beispielsweise bei den Elektronik-Wandarmaturen von „Axor Citterio“ oder „Axor Uno“ von Hansgrohe. Auch die Armatur „Twist“ von Iqua platziert den IR-Sensor direkt am Auslass des Wasserstrahls und ist darüber hinaus auch von der Form ein ungewöhnlicher „Eyecatcher“, wie ihn manche Hotels und Restaurants gerne in Waschräumen, aber auch manche Privatbad-Besitzer einsetzen. Mit klarer Geometrie punkten beispielsweise die „HyTronic 186“-Mischer von Geberit, die Zylinderform und flachen Quader kombinieren, oder die „Public“-Wandventile von Toto, die mit ihrer minimalistischen Formensprache zur Aufwertung von Waschtischanlagen beitragen können.
In puncto Stromanschluss versorgen sich beispielsweise die „Hytronic“-Mischer von Geberit ohne Netzanschluss selbst mit Strom für die Sensorelektronik. Bei Grohe wird eine Mini-Turbine („Powerbox“) als Unterbau-Element eingesetzt und nutzt die Kraft aus dem fließenden Wasser. Die „Powerbox“ lässt sich mit mehreren Grohe-Elektronikarmaturen kombinieren. Bereits 60 Sekunden Tätigkeit des Generators sollen über Zwischenspeicherung Energie für 24 Stunden liefern. Allerdings muss bei der Technikwahl bedacht werden, dass die Batterievariante mit mehrjähriger Betriebszeit und geringen Stückkosten sehr ökonomisch ist. Eine Batterielösung bietet sich somit auch gut als nachträgliche Lösung an.

Autor: Fachjournalist Heinz Kaiser, Hamburg

 


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