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Richtig oder falsch?

Kondensat ist nicht gleich Kondensat

Wärmeenergie aus der Verbrennungsluft: Dem in der Abluft enthaltenen Wasserdampf wird dabei Wärme entzogen. Durch die Abkühlung entsteht wieder Wasser.

 

richtig

Brennwertgeräte nutzen einen Großteil der in der Verbrennungsluft enthaltenen Wärmeenergie. Kennzeichen eines Brennwertgerätes ist, dass es den Abgasen die Wärme aus dem Wasserdampf entzieht. Dazu müssen die Abgase kondensieren. Dies wird dadurch erreicht, dass die Temperatur des Rücklaufwassers bei Gas unter 57°C (bei Heizöl unter 46°C) liegt, denn erst unterhalb dieses Temperaturpunktes wird der Wasserdampf wieder zu Wasser (Taupunkttemperatur).
Bei der Kondensation der Abgase entsteht saures Kondensat, dessen Menge und Zusammensetzung abhängig ist vom Wasserstoffanteil des jeweiligen Energieträgers, dem Luftüberschuss, der Abgastemperatur, der Luftfeuchte und der Wärmetauschertemperatur. Kondensat ist also nicht gleich Kondensat. Je nach Energieträger (Erdgas, Flüssiggas, Heizöl und schwefelarmes Heizöl) und Anlagengröße kann eine Neutralisation des Kondensats vor dem Einleiten in das Abwasser notwendig sein. Für die Einleitung des Kondenswassers gelten die örtlichen Bestimmungen der unteren Wasserbehörde. 
Bei Brennwertheizungen, die mit Erdgas, Flüssiggas oder schwefelarmen Heizöl betrieben werden und die eine Leistung von 200 kW nicht überschreiten, wird üblicherweise davon ausgegangen, dass sich das saure Kondenswasser bei direkter Einleitung in das Abwassernetz mit den laugehaltigen Haushaltsabwässern vermischt. Eine gesonderte Neutralisation ist in diesem Fall normalerweise nicht notwendig. Neutralisiert werden muss allerdings bei Einleitung des häuslichen Abwassers in eine Kleinkläranlage nach DIN 4261, wenn die Entwässerungsleitung die Materialanforderungen (Säurebeständigkeit) nicht erfüllen oder wenn kein ausreichendes Vermischungsverhältnis erreicht wird.
Anders sieht es bei Anlagengrößen von über 200 kW und beim Einsatz von schwefelhaltigem Heizöl aus: Hier muss das Kondensat generell eine Neutralisationseinrichtung passieren, bevor es in das Abwassernetz eingeleitet wird. Die sogenannte Neutralisationsbox enthält ein alkalisches Granulat, das den pH-Wert des Kondensats neutralisiert. Das Granulat muss regelmäßig mit einem pH-Indikator überprüft und bei Bedarf ausgetauscht werden. Wichtig: Die Kondenswasserleitungen (Mindestdurchmesser: 15 mm) müssen aus üblichen Materialien der Abwassertechnik ausgeführt sein – Kupfer- oder Zinkrohre sind tabu.
Sämtliche Vorgaben zum Thema Neutralisation von Kondensat bei Brennwertgeräten finden sich im ATV-Merkblatt M 251.

Quelle: Junkers

www.junkers.com

 


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