Neue Wärmeerzeuger für E.M.P. Merchandising-Handel
Eine Kombination aus Luft/Wasser-Wärmepumpe und Gas-Brennwertkessel versorgt das Lager und den Versand von Artikeln für Rock-Fans
Wenn es um Merchandising, speziell im Bereich der Musik-, Entertainment- sowie Gaming-Szene geht, kommt man an einem Namen nicht vorbei: E.M.P. (Exclusive Merchandise Products). Mit Sitz in Lingen/Ems wurde das Unternehmen 1986 von Fans für Fans gegründet und ist seither Europas Nummer 1 in Sachen Rock- und Entertainment-Merchandising. Um den Andrang weiter zu bewältigen, mussten 2017 neue Lagerkapazitäten her. Mit modernster Technik in puncto Lagerung und Versand zog auch Brötje-Heiztechnik in das 5500 m² große Objekt ein.
Die E.M.P. Merchandising Handelsgesellschaft mbH hat ein vielfältiges Portfolio aufgebaut: Das Sortiment besteht aus Textilien, Accessoires, Schmuck, Bild- sowie Tonträgern und vielem mehr. Mit der Produktpalette aus über 30 000 Artikeln, darunter Lizenzprodukte international bedeutender Bands wie Metallica, AC/DC und Iron Maiden, sowie Film- und Serien-Merchandise von Star Wars, Harry Potter, The Walking Dead und vielen weiteren, beliefert das E-Commerce-Unternehmen Millionen Fans in nahezu allen Ländern Europas.
Im Oktober 2016 entschied sich E.M.P. dazu, einen zweistelligen Millionenbetrag in ein neues Lager am Hauptsitz in Lingen zu investieren. Bereits im März 2017 wurde das 5500 m² umfassende Lagergebäude inklusive Sozial- sowie Büroräumen im Obergeschoss fertiggestellt und mit neuester Technik ausgestattet. Dazu gehört neben einer Autostore-Anlage, die die Lagerung sowie Kommissionierung besonders effizient gestaltet, auch eine Heizzentrale aus dem Hause Brötje. Die Wärmeübertragung übernehmen Deckenstrahlplatten in der Halle sowie Flächenheizungen in den Sozial- und Büroräumen.
Kaskadenschaltung aus fünf Wärmeerzeugern
Um besser auf die gegebenen Umstände reagieren zu können, hat man sich einen Experten ins Boot geholt: Das Ingenieurbüro Temmen VDI GbR aus Lingen – mit derzeit 20 Mitarbeitern, darunter Diplom-Ingenieure, Techniker und technische Systemplaner – realisiert anspruchsvolle Planungsleistungen der Gebäudetechnik. Fachplaner Michael Schmidt entschied sich gemeinsam mit dem Bauherrn für einen Mix aus Erneuerbaren Energien und Gas-Brennwerttechnik.
Die Wahl fiel auf drei Luft/Wasser-Wärmepumpen mit einer Heizleistung von je 54 kW. Sie sorgen für die Grundlastabdeckung. Um Spitzen abzufangen und eine Ausfallsicherheit zu gewährleisten, unterstützen zudem zwei Gas-Brennwertgeräte des Typs „SGB 125H“ mit einer Leistung von je 125 kW die Wärmepumpen. Daniel Norder, zuständiger technischer Außendienst bei Brötje, erklärt: „Die grundsätzlichen Vorteile einer Kaskadenschaltung liegen auf der Hand: eine hohe Ausfallsicherheit durch den redundanten Aufbau der in Reihe geschalteten Kessel sowie deren Modulierbarkeit.“ Alle 100 Betriebsstunden erfolgt eine Umschaltung auf den anderen Kessel. Der Normnutzungsgrad liegt bei allen Kesselgrößen bei über 109 %. Brötje schreibt das u. a. dem Wärmeübertrager aus Aluminium-Silicium zu. Der „SGB 125H“ ist zur Reduzierung der Emissionen mit einem modulierenden Gas-Vormischbrenner ausgestattet. Sie liegen bei < 20 mg NOx je kWh sowie bei < 10 mg CO je kWh.
Sekundäre Bauteile für einen sicheren Betrieb
Die Abgase werden mit einem 250-mm-Abgassystem aus Polypropylen PP von ATEC über das Hallendach geführt. Die Zuluft wird über zwei Verbrennungsluftleitungen durch die Fassade gewährleistet. Um die Verbrennungsgase aus dem sauren Rauchgaskondensat der Gas-Brennwertkessel zu neutralisieren, kommt eine Kondensat-Neutralisationsbox „NEOP 300“ (Brötje) zum Einsatz.
Um die Regelungen der VDI 2035 an das Heizungswasser zu erfüllen, wurde das Wasseraufbereitungsmodul „Agua Safe“ installiert. Es entsalzt das Füll- und Ergänzungswasser und schützt vor Korrosion, Ausfällungen, Ablagerungen und Bakterienwachstum.
Für die Heizungsinstallation vor Ort war das Team der Gebr. Knuf Heizungsbau GmbH (Lingen/Ems) zuständig. Das Unternehmen kann auf über 100 Jahre Erfahrung zurückblicken. Besonders im Bereich Gewerbebauten lassen sich zahlreiche Referenzen vorweisen. Für die vereinfachte Installation der Anlagen hat Brötje Zubehörkomponenten im Programm, die unter der Bezeichnung „Multilevel“ zusammengefasst sind. Auch ist der grundsätzliche Aufbau eines jeden Brötje-Kessels weitestgehend identisch, sodass sich die Installationen ähneln. Das schließt auch den Anschluss an das Rohrleitungssystem durch die vorbereiteten Anschlüsse auf der Geräte-Oberseite ein.
Damit der Kesselbetrieb mit dem größtmöglichen Komfort einhergeht, erfolgt die Regelung über den integrierten „ISR“-Systemregler im 1. Brennwertkessel. Er gilt damit als Führungskessel, über dessen Regelung auch der zweite betrieben wird. Der „ISR“ regelt die Kesseltemperatur witterungsabhängig gleitend und die Modulation des Brenners je nach angeforderter Last. Die Kaskadenregelung ist serienmäßig integriert.
Um die Anlage rund um die Uhr zu überwachen und einen Fernzugriff zu ermöglichen, wurde die Regelung um eine Online-Kommunikationszentrale erweitert. „Die technische Zentrale von E.M.P. hat so den Anlagenzustand immer im Blick“ erklärt Schmidt vom Ingenieurbüro Temmen VDI die Vorzüge. Im Wartungs- oder Störungsfall können die zuständigen Personen direkt per E-Mail informiert werden und haben somit die Möglichkeit sofort zu reagieren.