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Mitarbeiter leicht(er) finden

Wie Handwerker Auszubildende und Fachkräfte gezielt finden können. Interview mit der Marketing- und Kommunikationsagentur Punktmacher

„Generell kann man sagen, dass vielen Beschäftigten ‚Anerkennung und/oder Wertschätzung‘ ihrer Arbeit fehlt“, sagt André Brömmel, Geschäftsführer Punktmacher GmbH. Bild: Punktmacher

 

Für viele Betriebe ist der Mangel an Fachkräften und Auszubildenden mittlerweile schon zu einem chronischen Problem geworden. Die Aufträge sind da, aber es fehlt an geeignetem Personal, um sie ausführen zu können. Dieser Situation begegnet Marketing- und Kommunikationsexperte André Brömmel bei seinen Kunden immer wieder. Seine Aufgabe: Er berät und betreut Unternehmen in der Außenkommunikation, bis hin zur erfolgreichen Personalsuche. Wir sprachen mit Brömmel über seine Ideen und Methoden zur Mitarbeiterfindung.

IKZ-HAUSTECHNIK: Angestellte und Ausbildungsplatzsuchende haben insbesondere im Handwerk zurzeit leichtes Spiel einen Arbeitgeber zu finden. Was sind häufig Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel?
André Brömmel: Auf den Punkt gebracht, kann man sagen: 1. Geld, 2. Arbeitsklima, 3. Aufstiegsmöglichkeiten. Aus einer Befragung von Stepstone unter mehr als 20 000 Fach- und Führungskräften geben 39,7 % das Gehalt als Wechselgrund an. Fast 80 % gehen davon aus, nach ihrem Jobwechsel mehr zu verdienen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wonach suchen Arbeitnehmer/-innen dann genau?
André Brömmel: Aus einer Studie des Harvard Business Managers kann man schließen, dass Mitarbeiter, die aus eigenem Antrieb wechseln, zuallererst „weiterkommen“ möchten. Das spricht für die zuvor genannten Aufstiegsmöglichkeiten. Mitarbeiter, die dagegen aktiv zum Wechsel animiert werden, wollen vorrangig „mehr verdienen“. Die Frage also, wonach Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen suchen, ist abhängig vom Impulsgeber. Generell kann man aber sagen – und das wissen die meisten Verantwortlichen – dass vielen Beschäftigten „Anerkennung und/oder Wertschätzung“ ihrer Arbeit fehlt. Während viele dabei an das Lob denken, ist meine persönliche These, dass hinter diesen Begriffen vielmehr Gehalt und Beförderung stecken.

IKZ-HAUSTECHNIK:
Schlagwort „Identität“, die insbesondere von der nachwachsenden Generation gesucht wird. Wie können Betriebe Beschäftigten das bieten?
André Brömmel: Identität entsteht, wenn die Ziele des Unternehmens mit denen des Mitarbeiters übereinstimmen. Es gilt sozusagen, „Sinn“ zu stiften. Unternehmen sollten daher klar und deutlich formulieren, welche Ziele sie verfolgen oder kurz, was die Daseinsberechtigung des Unternehmens ist. Mitarbeiter sollten also das „warum“ kennen, das sie morgens aus dem Bett aufsteigen und zur Arbeit gehen lässt. Ein „der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt“ ist keine Lösung. Gemeint ist vielmehr die Haltung. Diese Haltung geht speziell in
Kleinunternehmen vom Unternehmer aus.

IKZ-HAUSTECHNIK: Es gibt Unternehmen, die von sich selbst sagen, dass sie in puncto Mitarbeitergewinnung in der Regel leichtes Spiel haben. Was sind häufig Gründe dafür? Oder anders gefragt: Was machen diese Betriebe anders?
André Brömmel: Lassen wir sogenannte Headhunter außen vor, die Mitarbeiter aktiv zum Wechsel bewegen, dann kann man sagen: Mitarbeiter – wie übrigens auch Kunden – finden Unternehmen. Nicht umgekehrt. Am wichtigsten ist daher Bekanntheit. Wer wechselwillig ist, kann sich nur bei Unternehmen bewerben, die er kennt oder die er im Internet findet. Umkehrschluss: Unternehmen mit fehlender Präsenz im Markt oder im Internet fallen durch das individuelle Raster des Bewerbers. Wer das verstanden hat, der weiß, dass ganzjährig gestreute Kommunikation gut investiertes Geld ist, sowohl für Kunden wie auch Mitarbeiter.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wo und wie sollten Handwerksbetriebe heute nach Personal suchen?
André Brömmel: Wir empfehlen, crossmedial zu suchen. Das heißt, verschiedene Medien parallel zu aktivieren. eBay-Kleinanzeigen z. B. hat einen Jobbereich, der gerade für Handwerksberufe gut funktionieren kann. Wohlgemerkt kann. Wir haben mittlerweile Erfahrungen, welche Texte und Fotos zielführend wirken. Hinzu kommen sogenannte Aggregationsplattformen wie der Internetauftritt Indeed, auf denen mitunter kostenlos Jobangebote eingestellt werden können. Vielleicht noch wichtiger ist, die eigene Website für Job-Suchmaschinen wie „Google Jobs“ fit zu machen. Seit März 2019 scannt Google Jobs die Angebote im gesamten Web und gibt diese als Suchergebnis aus – vorausgesetzt, auf der eigenen Website sind die richtigen Angaben in richtiger Form eingestellt. Ist das nicht der Fall, wird das Stellenangebot von Google ignoriert. Social Media Kanäle wie Facebook, Instagram, XING und – je nach Stelle LinkedIn – gehören sicherlich dazu. Je nach Verbreitungsgebiet und Leserschaft sollte aber auch nicht der klassische Weg, über die Tageszeitung, vergessen werden.

IKZ-HAUSTECHNIK: Der sogenannte Kampf um Talente wütet und Handwerksunternehmen unterliegen nicht selten den reizvollen Angeboten der Industrie. Welche Empfehlungen können Sie SHK-Betrieben im Einzugsgebiet von Herstellern geben, um sich in diesem Umfeld behaupten zu können?
André Brömmel: Viele kleine und mittelständische Unternehmen wissen aus Erfahrung, dass sie die Gehälter der Industrie nicht bezahlen können. Mitarbeiter, die hauptsächlich wegen des Geldes wechseln, werden nur schwerlich den Weg in ein Kleinunternehmen finden … es sei denn, dass ein „Gehaltsverzicht“ durch andere Dinge kompensiert wird. Kleinunternehmen haben viele Vorteile gegenüber Großunternehmen oder Konzernen, sie sind sich aber dessen häufig nicht bewusst. Beschäftigte können z. B. direkt mit der Geschäftsführung sprechen, den Sinn hinter deren Arbeit besser verstehen, sich als ein relevanter Teil fühlen und weniger als eines von vielen Rädchen, können von schnellen Entscheidungen profitieren, individuelle Gestaltungsspielräume schaffen, z. B. durch Budgets für Werkzeug, über das der Mitarbeiter selbst entscheiden kann. Nicht zuletzt ist es in mehr und mehr kleinen Unternehmen so, dass auch die Beschäftigten vom Erfolg des Unternehmens profitieren, z. B. durch eine Gewinnbeteiligung. Die Aufgabe für Unternehmer: das Besondere in Worte fassen und bekannt machen. Ohne Kommunikation ist das nicht möglich.

www.punktmacher.de

 

Marketing- und Kommunikationsagentur Punktmacher
Die Marketing- und Kommunikationsagentur Punktmacher GmbH hat sich auf Unternehmen spezialisiert, die in den Branchen Bau, Architektur, Handwerk und Wohnen tätig sind. Das Unternehmen arbeitet deutschlandweit und bietet Herstellern wie auch Handwerksunternehmen Inhalte in Form von Ideen, Texten und Bildern und liefert diese in Broschüren, Websites, Social Media-Beiträgen, Pressetexten oder Anzeigen aus.

 


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