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Mit gutem Beispiel voran

Ihr Fahrplan auf dem Weg zu einem klimaneutralen Betrieb – und wie digitale Technologien dabei helfen

Roadmap zum klimaneutralen Betrieb. (Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk)

 

Für Handwerksbetriebe gibt es gute Gründe den Treibhausgas-Ausstoß zu verringern: um die Umwelt zu schonen, konkurrenzfähig zu bleiben und die eigenen Kosten signifikant zu senken. Es ist also wichtig zu wissen, wie gut der eigene Betrieb aufgestellt ist, warum es sich lohnt einen eigenen Klimaschutzfahrplan aufzustellen und wie sich das umsetzen lässt.

Handeln ist dringend erforderlich!

Ohne eine aktive Beteiligung des Handwerks mit seinen rund 1 Million Betrieben – davon rund 50 000 SHK-Betriebe – ist Treibhausgasneutralität in Deutschland bis 2045 kaum vorstellbar. Das Bundesklimaschutzgesetz fordert, dass bis zu diesem Zeitpunkt ein Gleichgewicht zwischen Treibhausgas-Emissionen und deren Abbau herrschen muss. Alles weit weg? Nicht wirklich. Denn bereits 2030 soll dieses Ziel zu mindestens 65 % erreicht sein. Wie groß Ihr Beitrag ist und auf welchem Weg Sie sich derzeit befinden, finden Sie mit dem Nachhaltigkeits-Piloten heraus. Der Online-Check findet sich hier: www.nachhaltigkeitspilot.zwh.de/

Jeder Betrieb braucht einen individuellen Klimaschutzfahrplan

Eines von 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen lautet „Maßnahmen zum Klimaschutz“. In Deutschland wurde dieses Ziel 2019 mit dem Bundesklimaschutzgesetz im deutschen Recht verankert. Doch bisher fehlen konkrete gesetzliche Vorgaben zur praktischen Umsetzung in den Betrieben. Betriebe müssen also ihren eigenen Weg finden.

Gute Beispiele für betriebliche Klimaschutzmaßnahmen gibt es viele. Anreize durch spezielle Förderungen oder Einsparpotenziale sind ebenfalls vorhanden. Was Betrieben oft fehlt, ist eine Auseinandersetzung mit der Frage, welche Maßnahmen für den eigenen Betrieb am besten geeignet sind. Um diese Frage zu klären, sollten Betriebe einen individuellen Klimaschutzfahrplan ausarbeiten, der aufzeigt, wie sie Klimaneutralität erreichen können. Je nach Gewerk, individuellen Anforderungen und notwendigen Maßnahmen kann ein solcher Fahrplan einfach, aber leider auch recht komplex sein. Betriebe erreichen Klimaneutralität durch zwei grundlegende Maßnahmen: durch Emissionsreduzierung und/oder Emissionskompensation.

Emissionen reduzieren und/oder kompensieren

Zum einen gilt es, wo immer es möglich ist, umweltschädliche Emissionen zu reduzieren, die z. B. durch fossile Energieträger, lange Transportwege oder unsachgemäßes Abfallmanagement entstehen. Emissionen lassen sich jedoch nicht in jedem Fall auf „Null“ senken, beispielsweise, wenn noch keine klimafreundliche Alternativ- Technologie vorhanden ist.

Emissionen, die unvermeidbar sind, müssen daher ausgeglichen werden. Das geschieht z. B. durch die Unterstützung von Projekten, die Umweltschäden nachweislich reduzieren.

In vier Schritten zum Klimaschutzfahrplan

Die Roadmap zum klimaneutralen Betrieb. Der Klimaschutzfahrplan hilft Ihnen dabei, den Ist-Zustand von Klimaschutzmaßnahmen zu dokumentieren, einen Zielzustand zu definieren, die geplanten Maßnahmen umzusetzen und deren Erfolg zu überprüfen. Die Roadmap (Bild) können Sie als Hilfestellung nutzen, um einen adäquaten Klimaschutzfahrplan für den eigenen Betrieb aufzustellen.

Schritt 1: Ausgangssituation analysieren

Der erste Schritt besteht darin, die Ausgangssituation zu bestimmen und den gesamten Energieverbrauch des Betriebs zu ermitteln. Energieverbraucher sind beispielsweise Kraftfahrzeuge, Heizanlagen mit fossilen Brennstoffen, aber auch Maschinen, Klimaanlagen und die Beleuchtung. Anschließend wird festgehalten, welche Energieträger zum Einsatz kommen, z. B. fossile Energieträger, die verbrannt werden, oder elektrische Energie.

Organisieren Sie am besten einen Workshop mit Ihrem gesamten Team und sehen Sie sich alle Prozesse im Betrieb genau an. Wo wird Energie aktuell verschwendet? Wo kommen umweltschädliche Energieträger zum Einsatz? Stellen Sie anschließend die Fragen: Wo kann Energie eingespart werden? Und an welcher Stelle können alternativ umweltfreundliche Energieträger genutzt werden, die den CO2-Ausstoß reduzieren?

Bei der Erfassung sämtlicher Energiedaten kann das bewährte „Energiebuch“ unterstützen, das online als „Energiebuch E-Tool“ kostenfrei genutzt werden kann (www.energie-tool.de).

Schritt 2: Klimaschutzfahrplan aufstellen

Es geht darum, einen Klimaschutzfahrplan für den Betrieb aufzustellen, bei dem kurz-, mittel- und langfristige Ziele und Maßnahmen festgelegt und konkret aufgeschlüsselt werden.

Zunächst sollten Betriebe dazu übergehen, neue und bestehende Geschäftsmodelle, Investitionen und Partnerschaften nicht mehr allein auf Basis der Wirtschaftlichkeit zu bewerten, sondern gleichzeitig Klimaneutralität berücksichtigen. Beispielsweise könnten bei der Suche nach neuen Lieferanten regionale und nachhaltig handelnde Unternehmen bevorzugt werden.

Eine zweite Möglichkeit sind organisatorische Maßnahmen, wie z. B.:

  • Optimierung der betrieblichen Arbeitsabläufe und Prozesse,
  • Reduzierung von Verbrauchsspitzen bei Strom und Gas,
  • Optimierte Tourenplanung für Kundenbesuche,
  • Maßnahmen zur Steigerung der Motivation und Qualifizierung der Mitarbeitenden zum Thema Klimaneutralität,
  • nachhaltige Unternehmens-Benefits, z. B. ÖPNV-Tickets oder Diensträder.
  • Eine dritte Option sind technische Maßnahmen wie z. B.
  • effiziente Beleuchtungsanlagen, z. B. Umrüstungen von Hallenstrahlern auf LED-Beleuchtung,
  • Abwärmenutzung,
  • Einsatz verbrauchsarmer Fahrzeuge,
  • Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung,
  • Nutzung erneuerbarer Energien,
  • Dämmung der Gebäudehülle, Erneuerung von Fenster- und Torsystemen.

Alle Überlegungen münden in einen Klimaschutzfahrplan mit kurz-, mittel- und langfristigen Zielen und konkreten Maßnahmen. 

Deutschlandweiter Partner bei der Digitalisierung im Handwerk – Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk

Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk unterstützt Handwerksbetriebe und Handwerksorganisationen seit 2016 dabei, die Chancen digitaler Technologien, Prozesse und Geschäftsmodelle zu nutzen – kostenfrei, anbieterneutral und deutschlandweit. Es bietet praxisnahe Ratgeber und Seminare, zahlreiche interaktive Tools sowie einen Digitalisierungscheck, der zur digitalen (Weiter-) Entwicklung des eigenen Betriebs dient.

Regionale Technologie-Erlebniswelten laden zum Ausprobieren ein, Experten und Expertinnen unterstützen Betriebe mit vielfältigen Innovations- und Umsetzungsformaten und stehen für Fragen bereit. Mit dem monatlichen Newsletter bleiben Handwerksbetriebe informiert.

Mehr dazu unter www.handwerkdigital.de

Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk gehört zur Förderinitiative Mittelstand- Digital. Mit dem Mittelstand-Digital- Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und im Handwerk. 

Schritte 3 und 4: Umsetzung und kontinuierliche Überprüfung

Im dritten Schritt werden die identifizierten Maßnahmen priorisiert und umgesetzt. Maßnahmen, die mit wenig Aufwand den größten Effekt erzielen, werden dabei zuerst angegangen. Tipp: Beantragen Sie finanzielle Mittel bei Förderprogrammen, die Maßnahmen zur Energie- und Ressourceneffizienz oder zum Klimaschutz unterstützen. Orientieren Sie sich bei den Anpassungen in Ihrem Unternehmen sowie an bestehenden Normen zum Umwelt- und Energiemanagement.

Der vierte Schritt besteht in einer kontinuierlichen Überprüfung des Fortschritts bei der Umsetzung der geplanten Klimaschutzmaßnahmen. Hierbei lässt sich erneut das „Energiebuch E-Tool“ heranziehen, um Veränderungen des Energieverbrauchs und die Wirksamkeit der Maßnahmen nachvollziehen zu können. Generell sollte der Klimaschutzfahrplan des Betriebs regelmäßig überprüft und bei Bedarf nachjustiert werden. Bei zukünftigen Entscheidungen sollte das Thema Klimaneutralität stets mitgedacht werden.

Im Fortsetzungsbeitrag in der kommenden Ausgabe wird gezeigt, wie digitale Technologien Sie auf dem Weg zu einem klimaneutraleren Betrieb unterstützen können.

Autor und Autorinnen:
Robert Falkenstein,
Laura Antonia Herzmann,
Dr.-Ing. Martina Schneller,
alle Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk,
Schaufenster Krefeld

www.handwerkdigital.de
www.mittelstand-digital.de

 


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