Marktübersicht WW-WP Was bei Warmwasserwärmepumpen insbesondere zu beachten ist
Die im Folgenden dargestellte Marktübersicht gibt einen aktuellen Stand von Warmwasserwärmepumpen (WW-WP) wieder. Für WW-WP ist kein Starkstromanschluss wie bei Heizungswärmepumpen notwendig. Sie können an die bestehende Elektroinstallation 230 V / 50 Hz angeschlossen werden. Dennoch ist eine selektive Absicherung zu empfehlen.
Zu den Vorteilen und Einsatzgebieten von WW-WP gehören u.a.:
- Geringinvestive Maßnahme ohne gro-ßen Aufwand; bei Speicher-WP lediglich Austausch des bestehenden Warmwasserspeichers.
- Ganzjährige Warmwasserversorgung unabhängig von weiteren Wärmeerzeugern – monovalent oder bei erhöhten Anforderungen mit Integration eines zweiten Wärmeerzeugers – bivalent.
- Integration von Solarthermie zur Entlastung in den Sommermonaten und Unterstützung in der Übergangszeit und im Winter – als bivalente Solaranlage.
- Eigenverbrauch von Solarstrom durch WW-WP zur photovoltaischen Trinkwassererwärmung von der eigenen PV-Anlage (Eigenverbrauchsminimierung und Netzeinspeise-Optimierung durch den Arbeitsprozess der Wärmepumpe).
- Nutzung von Abwärme, Bereitstellungsverlusten und Prozesswärme (Wärme-rückgewinnung) – neben Verbrennungskesseln oder Bereitstellungstechnik, oder Kühlgeräten (Kühlschränke, Gefriertruhen, Geräte die funktionsbedingt Wärme abgeben).
- Zur Integration in Abluftsysteme besonders geeignet, denn nach Nutzzeiten von Bädern besteht auch wieder Warmwasserbedarf, wenn die Feuchte und warme Luft abgeführt wird.
- Kühlung von Räumen, z.B. zur Lebensmittellagerung, Speisekammern, etc. oder gewerblich genutzten Räumen. Wärmenutzung aus Kühlbedarf über die Trinkwassererwärmung hinaus zur Heizungsunterstützung ist möglich.
- Im Mehrgeschoss-Wohnungsbau als dezentrale Trinkwassererwärmung nach dem Prinzip der Etagenheizung mit Abluftkanalsystem und dezentraler Frischlufteinführung kombiniert.
- Auch Frischwassertechnik ist mit Split-WP möglich. Die Integration eines Pufferspeichers erhöht die Effizienz der gesamten Anlage.
Dimplex Wärmepumpe „BWP 30HLW“ mit solarer Unterstützung.
Die „WWK 300“ von Stiebel Eltron.
Die WW-WP „geoTHERM“ von Vaillant.
Folgende Kriterien sind bei WW-WP besonders zu beachten:
- Anforderungen und Nutzerprofil, Bereitstellungsgüte und Vorhaltung für etwaige Spitzenlast prüfen. Bei zu erwartenden Spitzenlasten kann ein bivalenter Wärmeerzeuger integriert werden, um den Wärmekomfort sicherzustellen. (In einem Vier-Personenhaushalt bietet bei normaler Nutzung ein Speichervolumen von 300 Litern einen ausreichenden Warmwasserkomfort).
- Möglichst konstante Wärmequellentemperatur (Umgebungs-, oder Abluft), frostfrei, für einen optimalen Betrieb mindestens 10°C.
- Ausreichendes Umgebungsluftvolumen im Aufstellraum und Sicherstellung einer ausreichenden Nachströmung, um Auskühlung zu vermeiden.
- Einbringungsmöglichkeiten, Maße und Kippmaß, insbesondere bei Speicher-WP beachten.
- Fester, stabiler und waagerechter Stand bei Speicher-WP bzw. entsprechende Befestigung bei Split-WP.
- Körperschallentkopplung über Bauwerk und Rohrleitung, Schallemissionen zu unmittelbaren Nebenräumen vermeiden bzw. beachten.
- Luftqualität: möglichst staubfrei, um Verschmutzungen am Verdampfer zu vermeiden, und keine gefährdenden Inhaltsstoffe in der Luft, welche die Materialien der WP angreifen.
- Rohr-Schalldämpfer bei Integration in Abluftanlagen und Abgleich der Luftmengen.
- Abwasseranschluss muss vorhanden sein, für Kondensatablauf mit Geruchsverschluss.
- Legionellenschutz-Schaltung bei Speicher-WW-WP.
- Optionale Solarintegration zur Nachrüstung vorsehen.
- Die Beachtung der Regelungsparameter und des Taupunktes bei Raumkühlung mit WW-WP ist wichtig, um Feuchteschäden zu vermeiden.