Werbung

Kommune auf Öko-Kurs - Lokalpolitiker setzten bei Rathaussanierung auf Pelletheizung

Auch in öffentlichen Gebäuden steht umweltbewusstes Heizen hoch im Kurs. Das beweist die kleine Gemeinde Neuhausen im Enzkreis, südlich von Pforzheim. Bürgermeister Oliver Korz und sein Gemeinderat entschieden sich bei der Renovierung ihres Rathauses für eine neue Pelletheizung und setzten damit ein Zeichen für zukunftsorientiertes, ökonomisches und ökologisches Heizen.

Neuhausen auf Ökokurs: Bei der Sanierung des 60 Jahre alten Rathauses der schwäbischen Gemeinde setzten die Kommunalpolitiker nicht nur auf moderne Optik, sondern auch auf ein zukunftsorientiertes, umweltbewusstes Heizsystem: Die Pelletheizung.

In zwei raumhohen ÖkoFEN-Gewebetanks lagern insgesamt ca. 10 t Pellets im Heizungskeller und gelangen über eine Förderschnecke vollautomatisch zum Brenner. Dabei erkennt das System jederzeit die notwendige und damit energieeffiziente Brennstoffzufuhr.

 

Nach fast zwei Jahren Praxistest der neuen Heizungsanlage resümiert Korz: „Ich möchte die neue Anlage in unserem Rathaus mit keinem anderen System mehr tauschen. Pelletheizungen sind für mich eine wirklich zukunftsweisende, saubere und erprobte Technik, die sicherlich auch in öffentlichen Gebäuden immer mehr Freunde finden wird.“
Das Neuhauser Rathaus aus den 50er- Jahren wurde von Ende 2008 bis Mitte 2009 komplett entkernt und saniert. Um den Energieverbrauch des alten Gebäudes zu reduzieren, wurde dieses zusätzlich gedämmt. Alle Rohrleitungen und Heizkörper wurden dabei entfernt. Anlass genug für den Gemeinderat, gemeinsam mit dem Architekten Frank Morlock, auch über ein neues Heizsystem nachzudenken. Ein wichtiges Argument pro Pellets sieht der Architekt in der speziellen, landschaftlichen Struktur von Neuhausen. „Da die Gemeinde sehr viel eigenen Wald besitzt, profitiert sie auch indirekt von einer höheren Holznachfrage.“ Der Gemeinderat ließ sich schließlich auch aufgrund der steigenden Heizölpreise und der neuen gesetzlichen Regelungen für den Energiebedarf von öffentlichen Gebäuden überzeugen.
Bei der Auswahl des Heizungsherstellers fiel die Entscheidung auf ÖkoFEN aus Mickhausen in der Nähe von Augsburg. Zum Einsatz kam eine vollautomatische Heizanlage vom Typ „ÖkoFEN Pellematic“ mit einem Leistungsvermögen modulierend zwischen 15 – 48 kW. Die Leistung des Kessels passt sich kostenschonend automatisch an den jeweiligen Energiebedarf des Gebäudes an.
Bürgermeister Korz zeigt sich bereits nach dem ersten Winter sehr angetan: „Die ‚Pellematic‘ mit Vakuumsaugsystem läuft sehr zuverlässig und ist einfach zu bedienen. Während der Heizperiode reicht es nach unseren bisherigen Erfahrungswerten aus, die Anlage alle drei bis vier Wochen zu kontrollieren.“ Die Asche wird automatisch in einen Sammelbehälter entleert, der anzeigt, welcher Füllstand erreicht ist und wann er entleert werden muss.

Pelletlager nach Maß

In der ersten sechsmonatigen Heizperiode von Ende Oktober 2009 bis März 2010 wurden dabei ca. 10 t Pellets verbraucht – für eine Gesamtfläche von 512 m². Die Brennstoffkosten beliefen sich dabei auf ca. 1700 Euro. Im Vergleich dazu wären bei einer konventionellen Öl- oder Gasheizung Kosten von ca. 4500 Euro angefallen.
Auch die Anlieferung der Pellets läuft problemlos ab: „Wir beziehen unsere Pellets ausschließlich von regionalen Händlern. Die Lieferung erfolgt in einem Tanklastzug, der mithilfe eines Gebläses die Pellets über einen Lichtschacht und die dort montierten Befüllstutzen direkt in die beiden Gewebetanks im Keller des Rathauses einbläst“, so Korz.
Ein weiteres Plus der Pelletheizung bestand darin, dass im Keller des Rathauses keine aufwendigen Umbauarbeiten beim Austausch der alten Ölheizung durch das neue Heizsystem angefallen sind. Auch wenn die räumlichen Gegebenheiten im Keller des Rathauses relativ beengt waren und für den neuen Heizkessel und die beiden Gewebetanks nur eine Fläche von insgesamt 36 m² zur Verfügung stand. Der Pufferspeicher und der Heizkreisverteiler wurden im ehemaligen 10 m² großen Öltankraum untergebracht. Die Firma Alber GmbH aus Pforzheim, die sich auf Heizung-, Klima-, Bad- und Sanitär-Installationen spezialisiert hat, plante und installierte individuell für den Lagerraum im Keller des Rathauses zwei kleinere Gewebetanks (von jeweils ca. 3 x 3 m Grundfläche). Holger Kinne, Geschäftsführer der Alber GmbH: „Wir haben zwischen den beiden Tanks eine Umschalteinheit installiert. Sie ermöglicht, dass ohne großen Aufwand manuell eingestellt werden kann, welcher der beiden Gewebetanks jeweils den Heizkessel mit Pellets versorgt. Die Schläuche der Gewebetanks müssen also nicht am Kessel direkt umgesteckt werden“, betont der Installateur. Gewebetanks haben übrigens einige Vorteile bei der Sanierung der Heizungsanlage: Sie lassen sich schnell montieren, sind staubdicht und trotzdem luftdurchlässig, dauerhaft antistatisch und halten den Brennstoff stets trocken. Zudem schafft ein Gewebetank dank seiner innovativen Schwingbodentechnik 30% mehr Füllvolumen bei gleichem Platzbedarf. Darüber hinaus wird eine 100%ige Entleerung des Tanks gewährleistet“, weiß Holger Kinne zu berichten.
Das automatische Saugsystem der „Pellematic“ saugt die Pellets je nach Bedarf aus den Tanks. Dabei haben die beiden Gewebetanks im Keller des Rathauses gemeinsam ein Befüllvolumen von ca. 10 – 11 t. Diese Menge reichte für die erste Heizperiode mit der neuen Pelletheizung problemlos aus, sodass Bürgermeister Korz damit rechnet, auch in Zukunft sein Pelletlager nur einmal pro Jahr auffüllen zu müssen.  
Aufgrund der optimalen Verbrennung und der hohen Effizienz des Kessels ist die Abgastemperatur besonders gering. Deshalb hat die Firma Alber GmbH in den Kamin ein Innenrohr aus Metall eingezogen, um den Querschnitt zu vermindern und damit die Abgase aus dem Pelletkessel abzuführen.
Insgesamt hat die Gemeinde Neuhausen ca. 30000 Euro in ihre ökologische Pelletanlage investiert – wobei aus dem Förderprogramm des Bundesumweltministeriums zur Nutzung Erneuerbarer Energien ein Zuschuss von 2700 Euro geltend gemacht werden konnte. Eine Investition, die sich langfristig für die Gemeinde auf jeden Fall rechnen wird – sowohl finanziell als auch ökologisch.

Bilder: Frank Morlock, www.morlock-architekten.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: