Investition und Innovation als Erfolgsmotor - 50 Jahre Kessel: Ein Unternehmen mit Tradition blickt in die Zukunft
Mit der Herstellung von Werkzeugen und Spritzgussteilen für die Industrie fing 1963 die Geschichte der Kessel AG an. 1969 entwickelte das Unternehmen die ersten Produkte für die Entwässerungstechnik. Seitdem steht der Familienbetrieb für innovative Lösungen im Bereich Gebäude- und Grundstücksentwässerung. Inzwischen arbeiten rund 450 Beschäftigte für das Lentinger Unternehmen. Der Jahresumsatz liegt derzeit bei 66 Mio. Euro - die 70 Mio. Euro sollen in diesem Jahr noch erreicht werden. Anlässlich des 50. Geburtstags lud der Hersteller in sein Stammwerk ein und gab Einblicke hinter die Produktionsmauern.
Alles begann 1963: Firmengründer Bernhard Kessel stand damals noch selbst an der Werkbank. Doch der ideenreiche Pforzheimer war stets auf der Suche nach einer eigenen Nische, in der er Produkte selbst entwickeln und vermarkten konnte. Bereits fünf Jahre später wurden erste Erzeugnisse für die Entwässerungstechnik produziert. Zum Durchbruch verhalf dem Unternehmer die Idee, Produkte technisch weiterzuentwickeln und den damals noch neuen Werkstoff Kunststoff mit bewährten Werkstoffen zu kombinieren. Damit waren Lösungen möglich, die mit den traditionellen Werkstoffen Beton, Guss und Stahl bis dahin nicht umgesetzt werden konnten. "Investition und Innovation gewährleisten die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens", erklärt Vorstandsvorsitzender Bernhard Kessel. Mit diesem Leitsatz ist in den letzten 50 Jahren ein umfangreiches Sortiment gewachsen, das heute ca. 2900 verkaufsfähige Produkte beinhaltet.
Produziert wird, was der Kunde fordert
Seit mehr als 25 Jahren stellt die Kessel AG Abscheideranlagen aus Kunststoff her - damals ein durchaus mutiger Schritt, wie Bernhard Kessel findet, wurden doch fast alle Abscheider aus Edelstahl oder Beton gefertigt. Mitte der Neunzigerjahre stieg das Unternehmen in das Segment Umwelttechnik ein: Kleinkläranlagen, Schächte und Systeme zur Wasserreinigung haben sich seither zu einem wichtigen Umsatzbringer entwickelt. Derzeit umfasst das Produktprogramm die Segmente Haustechnik sowie Hoch- und Tiefbau. Dazu zählen Rückstausicherungen, Bodenabläufe für den Innen- und Außenbereich, Hebe- und Abscheideranlagen sowie Schachtsysteme. Für besondere Kundenwünsche gibt es eine eigene Abteilung, in der individuelle Sonderanfertigungen konstruiert und gefertigt werden. "Wir produzieren das, was der Kunde fordert", unterstreicht Bernhard Kessel.
Exportgeschäft als zukünftiges Augenmerk
Der Vorstandsvorsitzende und seine Vorstandskollegen, Alexander Kessel (Marketing, Vertrieb und Personal) und Edgar Thiemt (Technik und Finanzen), haben ehrgeizige Pläne: "Langfristig soll Kessel zum international führenden Anbieter in der Entwässerungstechnik aufsteigen." Neben dem deutschen Markt sei deshalb das Exportgeschäft, das heute schon 25 % des Gesamtumsatzes ausmacht, ein wichtiges Standbein. "Unser Exportgeschäft hat in den letzten Jahren einen kräftigen Schub erfahren und wächst kontinuierlich. Da reicht es nicht aus, Produkte einfach nur zu exportieren", meint Alexander Kessel. Man müsse direkt vor Ort sein, um die Märkte zu erschließen und Vertrieb und Marketing zu lokalisieren. Dabei setzt der Hersteller auf qualifiziertes Personal aus dem jeweiligen Land. Derzeit ist das Unternehmen mit eigenen Vertriebsmannschaften präsent in den Märkten China, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien und der Schweiz. Speziell China sei ein interessanter Markt. Die Nachfrage nach Abscheider- und Hebeanlagen im asiatischen Raum ist laut Vorstand in letzter Zeit stark angestiegen. Weitere Länder sollen in den nächsten Jahren folgen.
Mehr Raum für Logistik
Der Lentinger Hersteller Kessel investierte im Jahr 2013 mehrere Millionen Euro in die Erweiterung des Werks. Neben zwei neuen Hallen ist auch eine neue Freilagerfläche für Großbehälter auf dem Firmengelände entstanden. Sie umfasst 7600 m². Die errichteten Hallen beinhalten Versand, Lager und Produktion.
Bilder: IKZ-HAUSTECHNIK