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Intersolar 2010 mit Besucherrekord 72.000 Besucher sehen Innovationen für die Nutzung Erneuerbarer Energien auf bislang größter Solar-Fachmesse

Die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft Intersolar Europe ist weiter auf Wachstumskurs. Rund 72.000 Besucher aus ca. 150 Nationen besuchten die Intersolar Europe in München vom 9.-11. Juni 2010 und sahen die neuesten Produktinnovationen aus Photovoltaik und Solarthermie. Der Angebotsschwerpunkt der Fachmesse lag mit 68% der Aussteller zwar weiter deutlich im Bereich der Photovoltaik. Allerdings war die Solarthermie stärker vertreten, als in den letzten Jahren. Insbesondere die Themen solare Kühlung, Dünnschicht-Modultechnik sowie die Erhöhung des solaren Deckungsanteils am Heiz- und Kühlenergieverbrauch standen im Fokus des Besucherinteresses.

Das Interesse an Solarenergie und deren effizienter Nutzung wächst weltweit auch in Zeiten der Wirtschaftskrise. So konnte die diesjährige Intersolar in München neue Bestmarken bei Aussteller- und Besucherzahlen vermelden. Bild: Intersolar Europe

 

Neue Bestmarken hat die Intersolar Europe im Hinblick auf Ausstellungsfläche, Aussteller- und Besucherzahl zu vermelden. So präsentierten 1880 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen auf 134.000 m² Ausstellungsfläche. Markus Elsässer, Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH, Pforzheim, einem der beiden Veranstalter der Intersolar Europe, ist mehr als zufrieden: „Der Besucherandrang hat alle unsere Erwartungen übertroffen. Nach den vorläufigen Zahlen konnten wir rund 72.000 Besucher begrüßen – das ist ein Zuwachs von rund 23% im Vergleich zum Vorjahr.“
Auch bei den Ausstellerzahlen und -flächen verzeichnete die diesjährige Intersolar einen klaren Zuwachs in Höhe von 33% gegenüber dem Vorjahr. Die ausstellenden Unternehmen belegten mit 134.000 m² in diesem Jahr 29% mehr Standfläche als 2009. Darüber hinaus hat die Fachmesse ihre Stellung als internationaler Branchentreffpunkt untermauern können. Aus rund 150 Ländern kamen die Besucher nach München. 53% der Aussteller kamen aus dem Ausland.

Intersolar Award als Innovationsplattform
Inzwischen fester Bestandteil der Intersolar ist der vom Veranstalter bereits zum dritten Mal gemeinsam mit dem Bundesverband für Solarwirtschaft (BSW-Solar) e.V., Berlin, ausgelobte Intersolar Award. In diesem Jahr wurden die Bereiche „Photovoltaik“ und „Solarthermie“ sowie erstmals die Kategorie „PV Produktionstechnik“ ausgezeichnet. „Die Anzahl von Preisträgern aus Deutschland zeigt, dass die heimische Solarbranche die Herausforderungen angenommen hat, ihre Technologieführerschaft auch im internationalen Wettbewerb zu behaupten“, so Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW-Solar.

Prämiertes Großmodul-Montagesystem
Die Photovoltaik-Jury zeichnete drei Unternehmen mit dem Intersolar Award aus. Zu den Preisträgern gehört das Unternehmen ABB Schweiz AG. Mit dem Hochleistungsautomaten „S800“ hat sie ein Produkt entwickelt, das bei einem Teilausfall der Photovoltaik-Anlage die Funktion der nicht betroffenen Stränge gewährleistet und somit den Solarertrag maximiert. Durch einen niedrigen Stromverbrauch der Anlage können die Stränge ohne große Verluste gesteuert werden und ein ferngesteuerter motorisierter Schalter sorge für zusätzliche Sicherheit z.B. im Brandfall.

Strom und Wärme von einem Dach - Das Hybrid-System der Schweizer Panotron AG erntet Solarstrom und Niedertemperatur-Wärme zum Antrieb einer Sole/Wasser-Wärmepumpe.

Einen weiteren Award gab es für die Gehrlicher Solar AG, die ein innovatives Transport- und Montagesystem für Photovoltaik-Großmodule entwickelt hat. Das System ermögliche den reibungslosen Transport von bis zu 18 Großmodulen und ein spezielles Schienensystem (Backrail-Lösung) erleichtert deren Montage. Das Konzept minimiert Montagezeiten und damit die Systemkosten von Solarstrom-Anlagen.
Den dritten Award gab es für die SMA Solar Technology AG. Der Wechselrichter „Sunny Central 800CP“ ist das weltweit erste wetterfeste Einzelgerät mit 800 kVA Nennleistung. Die hohe Leistungsausbeute werde durch das besondere Energiemanagement sowie durch das Lüftungskonzept möglich.

Adsorptions-Kältemaschine für die solare Kühlung
Speichertechnologien sind der Schlüssel für die Nutzung von Solarwärme, insbesondere, wenn ein großer Anteil der Wärme über Solarthermie gedeckt werden soll. Die ebenfalls mit dem Award ausgezeichnete FSAVE Solartechnik GmbH, bietet mit seinem „FLEXSAVE“-Wärmepufferspeicher eine Möglichkeit, durch modulare, kubische Bauweise auch großvolumige Speicher in bestehende Wohngebäude einzubringen und die Raumnutzung zu optimieren.

Mehr als 50% solarer Deckungsanteil am Heizwärmebedarf eines Gebäudes kann mit dem Konzept „Solarhaus 50+“ und marktverfügbarer Technik schon heute erreicht werden.  Bild: Intersolar Europe

Eine stromsparende Alternative zu elektrisch angetriebenen Kompressions-Kältemaschinen stellen solarbetriebene Adsorptionskältemaschinen dar. Im Vergleich zu herkömmlichen thermischen Kältemaschinen kann die mit dem Intersolar Award ausgezeichnete Adsorptions-Kältemaschine der Berliner Invensor GmbH mit deutlich niedrigeren Temperaturen betrieben werden. Anstatt des üblichen Silicagels setzt InvenSor zur Effizienzsteigerung Zeolithe ein. In Verbindung mit den weit verbreiteten Flachkollektoren könne der Stromverbrauch zur Kühlung um mehr als 70% reduziert werden. Reines Wasser dient darüber hinaus als umweltfreundliches Kältemittel.

Fassadenintegration von Röhrenkollektoren
Als positives Beispiel für die Vernetzung von Know-how gilt die gemeinschaftliche Einreichung des Instituts für Baukonstruktion der Universität Stuttgart, der Ritter Ener­gie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG, der Hydro Building Systems GmbH (Fassadenentwicklung) und der Frener & Reifer Metallbau GmbH (Fassadenbau) für ihren neuen Ansatz der Fassadenintegration für Vakuumröhren-Kollektoren. In einer gemeinsamen Entwicklungsarbeit entstand der nun prämierte Fassadenkollektor „CPC Office/System WICONA“, der zukünftige Anforderungen an nachhaltige moderne Bürogebäude mit Glasfassaden erfüllen soll. Die Transparenz der Module, Raumausleuchtung, Wärme- und Sonnenschutz werden in diesem Produkt mit der hohen Effizienz des Röhrenkollektors kombiniert.

Mit der Sonne heizen
Die gewonnene Solarwärme soll generell einen immer größeren Beitrag zur Bedarfsdeckung an Heizwärme in Gebäuden erreichen. Was mit der Novellierung der EU-Richtlinie zur Gebäude-Energieeffizienz für 2020 im Neubaubereich geplant ist, kann bereits heute mit marktverfügbarer Technik realisiert werden. So zeigte das Sonnenhaus-Institut e.V., dass schon heute Gebäude errichtet werden können, die Ihren Wärmeenergiebedarf zu mehr als 50 % aus regenerativen Energien beziehen können. Architekt Georg Dasch und Solar-Ingenieur Wolfgang Hilz stellten ihr „Sonnenhaus 50+“ vor, das aus vier aufeinander abgestimmten Komponenten besteht. Steil geneigte Kollektoren, ein saisonaler Pufferspeicher mit 5-10 m³ Fassungsvermögen, ein Wandflächen- oder Fußbodenheizsystem sowie einen Stückholz- oder Pellet-Ofen als Zusatz-Heizquelle. 

Kraft-Wärme-Kopplung auf dem Dach
Hohe solare Deckungsbeiträge hat auch die Schweizer Panotron AG im Fokus. Der Weg ist aber ein ganz anderer. So setzt das Unternehmen auf eine Art Kraft-Wärme-Kopplung vom Pfannendach. Monokristalline Solarmodule werden dazu in eine Dachpfanne eingesetzt, die nun als „Solarziegel“ neben Solarstrom auch Wärme über ein durchströmtes Aluminiumprofil gewinnt. Die Wärme auf niedrigem Temperaturniveau wird dann als Wärmequelle für eine Sole/Wasser-Wärmepumpe genutzt. Auch der Solarstrom kann zum Teil für den Antrieb der Wärmepumpe eingesetzt werden.

Solarstrom von der Rolle – Die Dünnschicht-Solarmodule der Parabel AG werden von der Rolle mithilfe einer werkseitigen Klebebeschichtung auf Flachdächer aufgebracht.  Bild: Parabel AG

„Wir wollten ein System schaffen, das Strom und Wärme dort produziert, wo sie auch verbraucht werden“, erklärt Martin Bieri, Entwicklungsleiter bei der Panotron AG und Erfinder des Systems. Der schwarz eingefärbte Tonziegel mit Solarmodul erzeuge 72 W elektrische und mehr als 100 W thermische Energie je m² und fügt sich optisch ansprechend in das Dachbild ein, sodass auch eine Integration in denkmalgeschützte Gebäude sowie bei  architektonisch anspruchsvollen Lösungen möglich sei.

Optimierung durch Monitoring
Während Monitoring-Systeme für PV-Anlagen bereits weit verbreitet sind, ist die Visualisierung und Überwachung von Anlagendaten aus solarthermischen Anwendungen noch eher die Seltenheit. Allerdings lohnt gerade hier die Überwachung und Optimierung von Anlagen, um den Solarertrag zu verbessern. Die Hattinger Resol GmbH hat hierzu ein Wärmemanagementsystem entwickelt, mit dem ein Anlagenschema, der Temperaturverlauf sowie eine Energiebilanz mit einem Balkendiagramm visualisiert werden können. „V-Bus Touch“ ist als „iPad“ und „iPhone“-Applikation konzipiert und erhält die Daten vom Resol-Regler, der über einen „DL2“-Datenlogger via LAN mit dem Internet verbunden ist.

Aufkleben statt aufständern
Großes Potenzial beim Ausbau von Solarstrom-Anwendungen bietet sich im Bereich Industrie und Gewerbe. Hier sind für die Parabel-AG insbesondere die Flachdächer interessant, für die das Unternehmen sogenannte „Smart Roof“-Lösungen entwickelt hat. Dünnschicht-Solarmodule werden dazu von der Rolle auf die Dachhaut mithilfe einer werkseitigen Klebebeschichtung aufgebracht. Trotz dachparalleler Position der Module erreiche die Lösung auf Testanlagen Ertragswerte von 800 bis 850 kWh/kWp.
Neben reduzierten Systemkosten könne das Problem nachträglicher Dachdurchdringungen sowie zusätzlicher Windlasten mit der Innovation vermieden werden.
Weitere interessante Produktinnovationen der diesjährigen Intersolar stellen wir im Artikel „Die Intersolar im Rückspiegel“ im Haustechnik-Teil dieser Ausgabe vor.

www.intersolar.de

 


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