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Hoffnungsträger für die Energie- und Wärmewende

Kann es gelingen, die Solarthermie in Deutschland wieder als aussichtsreiche Zukunftstechnologie zu etablieren?

Anwendungen für z. B. gewerbliche und industrielle Prozesswärme oder für Mehrfamilienhäuser sind Segmente, die im solarthermischen Markt noch mehr erschlossen werden können. Bild: Viessmann

Stark im Verbund: Solarthermieanlagen können mit Wärmepumpen, Gas- und Öl-Brennwertgeräten und Holzheizungen kombiniert werden. Bild: Rotex

Solarthermie kombiniert mit Heiztechnik bleibt nach Überzeugung von Josef Brandl (Wolf) weiterhin eine effiziente und attraktive Lösung. Bild: Wolf

Chancen für die Solarthermie sehen die Hersteller in der Kombination mit anderen Heizsystemen, z.B. mit einem Mini-BHKW. Bild: Vaillant

Auf dem Dach buhlen Solarkollektoren und PV-Module um den Platz. Hier hat die Solarthermie gewonnen. Bild: Roth Werke

 

Der Zubau an Solarkollektoren ist auch 2014 weiter gesunken. Damit es wieder bergauf geht, fordert die Branche Unterstützung von der Politik. Zudem hofft sie, dass durch die Möglichkeit der steuerlichen Abschreibung und das Energy-Labelling die Nachfrage anzieht.

Wer es mit der Solarthermie vergleichsweise gut meint, bezeichnet die Technologie als „Patienten“, dem geholfen werden muss. Wer es drastischer bevorzugt, bezeichnet sie als „tot“ und preist das Heizen mit Solarstrom als die bessere Alternative der solaren Wärmeerzeugung. Doch auch wenn die Solarthermiebranche für 2014 einen Marktrückgang um fast 12 % im Vergleich zu 2013 verkraften muss: Immerhin wurden im vergangenen Jahr nach Angaben des BDH (Bundesindustrieverband Deutschland Haus-,
Energie- und Umwelttechnik e. V.) und des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW Solar) rund 900000 m2 Solarkollektoren neu installiert in Deutschland. Und das, obwohl die Photovoltaik-/Wärmepumpen-Kombination und die Direktheizung mit Solarstrom schon seit etwa fünf Jahren als Nachfolger der Solarthermie beschworen werden. Zufrieden ist die Solarthermiebranche angesichts des rückläufigen Marktes natürlich nicht. Zwar sehen Hersteller und Verbände viele Faktoren, die dafür sprechen, dass es mit der Solarthermie mittelfristig wieder bergauf gehen wird. Ohne Hilfe der Politik geht es in ihren Augen aber nicht.
Ende 2014 lag die kumulierte Fläche laut BSW Solar bei rund 18,4 Mio. m². Das entspricht ca. 2,05 Mio. Solarwärmeanlagen, die in Deutschland installiert sind. Unvergessen ist das Jahr 2008. Rund 2,1 Mio. m² Solarkollektoren wurden in dem Jahr in Deutschland neu installiert. Es war das erste und das einzige Mal, dass die Neuinstallation die 2-Mio.-Grenze überschritten hat. In den Jahren seit 2010 pendelte sich der Zubau auf einen Wert etwas über 1 Mio. ein. Das Ergebnis für 2014 ist also insofern einschneidend, als der Zubau zum ers­ten Mal seit 2007 wieder unter die 1-Mio.-Schwelle gesunken ist. Zudem scheint sich ein alljährlicher Rückgang um die 100 000 m² neu zugebaute Solarkollektoren zu etablieren.
Helmut Jäger, der bei Solvis die Öffentlichkeits-, Verbands- und Gremienarbeit verantwortet, warnt aber davor, 2008 als Messlatte zu nehmen. „Das Jahr war ein Sonderfall, da durch den spekulativen Preisanstieg bei Rohöl eine regelrechte Panik entstanden war, die sich mit dem Platzen der Finanzkrise auflöste“, erklärt er. Auch Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) will die Zielmarke nicht so hoch setzen. „Wir müssen alles daran setzen, wieder über die wichtige Schwelle von 1 Mio. m2 Kollektorfläche zu springen“, formuliert er sein Ziel für das laufende Jahr.
Angesichts dessen, was notwendig wäre, ist das ein bescheidenes Ziel. Die Vorgaben der EU sehen vor, den Anteil der Erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 auf 20 % zu steigern. Deutschland trägt hierzu mit einem Anteil Erneuerbarer Energien am Energieverbrauch bis zum Jahr 2020 mit 18 % bei. Der Wärmemarkt soll hierzu wiederum 14 % beitragen. Hier liegen enor­me Potenziale brach. So seien von den insgesamt rund 20,5 Mio. in Deutschland installierten Heizungen nur 1,9 Mio. mit einer solarthermischen Anlage kombiniert, erläutert Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH. Seine Vision für 2030 sind 50 % „solarisierte“ Heizungen. „Dann hätten wir 10 Mio. Heizungen mit einer Solarthermieanlage gekoppelt. Das wäre energetisch schlichtweg fantastisch“, so Lücke.

Vorsicht bei Prognosen
Wie sich der Markt bis 2030 oder gar 2050 entwickeln könnte, dazu mag kaum ein Hersteller oder Verbandsvertreter Schätzungen abgeben. „Verlässliche Prognosen sind aufgrund der Umbrüche im Energiebereich sehr schwer zu erstellen“, sagt Volker Quaschning, Professor für Regenerative Wirtschaft an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Die Entwicklung hänge sehr stark von politischen Rahmenbedingungen und der Entwicklung der Ölpreise ab.
Und so geht auch Wilfried Grießhaber, Abteilungsleiter Produktmanagement bei Paradigma Deutschland GmbH, von zwei Szenarien bei seiner Schätzung aus. Falls es kein Umdenken in der Politik und keine „schlüssige Änderung“ der Förderung gäbe, werde der Zubau auf dem aktuellen Niveau von maximal 1 Mio. m² Bruttokollektorfläche stagnieren, meint er. „Falls es ein politisches Umdenken und wieder anziehende Heizölpreise gibt, wäre ein jährlicher Zuwachs um 20 %, also 2,5 Mio. m2 im Jahr in 2020, bzw. 15 Mio. m² im Jahr 2030 denkbar“, so Grießhaber. Längere Prognosen seien unseriös.

Viele Ursachen für Marktrückgang
Für den anhaltenden Rückgang des Solarthermie-Zubaus gibt es eine ganze Reihe von Gründen. „Die Finanzkrise 2008 hat das Thema Klimaschutz in den Hintergrund gedrängt, und die überwiegend negative Diskussion über die ­Energiewende der vergangenen zwei Jahre hat die Hausbesitzer stark verunsichert und der Heizungsmodernisierung insgesamt geschadet“, nennt Helmut Jäger einige Ursachen. Damit spricht er auch den sogenannten Modernisierungsstau in Deutschlands Heizungskellern an. In den vergangenen fünf Jahren sei das Durchschnittsalter der Heizkessel von 14 auf 19 Jahre gestiegen. Während in dem Zeitraum von 1990 bis 1995 jährlich über 1 Mio. Heizkessel neu installiert wurden, werden aktuell nur ca. 550000 Geräte getauscht.
Vielen Fachleuten fehlt weiterhin der politische Wille, die Solarthermie voranzubringen. Vor allem aber wird bemängelt, dass sich die Aufmerksamkeit von Politikern und Medien in den vergangenen Jahren zu sehr auf die Stromerzeugung und speziell die Photovoltaik konzentriert hat. „Die Stromdiskussion stand im Fokus, obwohl eine bessere Energieeinsparung durch moderne Heiztechnik in Kombination mit Solarthermie erzielt werden kann“, beklagt Josef Brandl, Bereichsleiter Vertrieb intern bei Wolf GmbH. Auch Carsten Kuhl­mann, Product Sales Manager der Viessmann Werke GmbH & Co. KG, fordert, dass Politik und Medien verstärkt den Wärmemarkt betrachten sollen. „Denn hier liegt das entscheidende Potenzial für das Erreichen der energiepolitischen Ziele“, sagt er. Immerhin hat der Wärmemarkt einen Anteil von rund 40 % am Gesamtenergieverbrauch in Deutschland.
Zudem gibt es eine Flächenkonkurrenz zwischen Photovoltaik und Solarthermie auf den Dächern. Hier erfüllte die Photovoltaik ein stärkeres Bedürfnis, wie es scheint. „Mit einer Photovoltaikanlage konnte in der Vergangenheit aktiv Geld verdient werden. Mit einer Solarthermieanlage wurde ‚nur‘ Geld eingespart“, sagt Christmann von Vaillant. Zwar lassen sich mit PV-Anlagen nicht mehr die hohen Renditen wie vor 2012 erzielen, trotzdem buhlen noch Module und Kollektoren um die gleiche Fläche. Christin Roth-Jäger, Geschäftsführerin der Roth Werke, sieht noch ein weiteres Problem: „Private Investoren können nicht zwischen Photovoltaik und Solarthermie unterscheiden.“
Einen großen Einfluss hat natürlich auch die Entwicklung des Heizölpreises. Er sank von 2008 auf 2009 um über ein Drittel und hatte im Januar dieses Jahres einen historischen Tiefststand erreicht. Dazu kommt die Förderpolitik, die von vielen Herstellern bemängelt wird. „Die völlig unvorhersehbare Unterbrechung der MAP-Förderung in 2010 hat einen nachhaltigen Schaden verursacht“, konstatiert Helmut Jäger von Solvis. Grundsätzlich wird die Unberechenbarkeit der Förderung im MAP kritisiert.

Trendwende ist nötig
Wie kann nun die Trendwende herbeigeführt werden? An den Heizölpreisen können die Hersteller und Verbände nichts ändern. Aber können und sollten sie nicht mit einer stärkeren Öffentlichkeitsarbeit dafür sorgen, dass Verbraucher den Unterschied zwischen Solarthermie und Photovoltaik kennen und das Image der Solartechnik generell wieder besser wird? Wilfried Grießhaber, Abteilungsleiter Produktmanagement bei Paradigma, sieht erst einmal die Politik in der Pflicht. „Ein erfolgreiches Marketing gegen die öffentliche Wahrnehmung in Politik und Medien ist nahezu aussichtslos“, meint er.
Von der Politik wünschen die Hersteller und Verbände sich, dass sie den Klimaschutz ernst nehmen und den Fokus stärker auf die Wärmewende legt. Auf dieser Basis sollten die Rahmenbedingungen für die Förderung im MAP stabil sein. Weiterhin werden zusätzliche Anreize gewünscht, wie die Möglichkeit der steuerlichen Abschreibung oder eine Wärmeprämie. Dies könnte auch dazu beitragen, den Modernisierungsstau in den Heizungskellern aufzulösen.
Helmut Jäger von Solvis sieht allerdings auch Handlungsbedarf aufseiten der Unternehmen in Sachen Vermarktung. „Wir müssen die Kunden davon überzeugen, dass jede Heizung mit Solarwärme kombiniert werden sollte“, lautet seine Forderung. Neben technologischer Weiterentwicklung, z. B. bei Wärmespeichern, seien außerdem mehr Routine und Standards in der Beratung und Installation nötig.
Jörg Mayer vom BSW-Solar plädiert dafür, Marktsegmente zu erschließen, die bisher vernachlässigt worden seien. Ein Beispiel ist die gewerbliche und industrielle Prozesswärme. „Wir müssen dem Kunden klar vorrechnen können, dass die höheren Anfangsinvestitionen nach wenigen Jahren wieder eingespielt sind“. Andere Gebiete sind Mehrfamilienhäuser, Nah- und Fernwärmenetze sowie Quartiere wie Bioenergiedörfer. Außerdem hätten Forschung und Entwicklung laut Mayer noch Aufgaben zu lösen, wie die Standardisierung von Komponentenverbindungen. „Das senkt den Systempreis, denn das Handwerk soll die Systeme schnell und gleichzeitig fehlerfrei einbauen können“. Dass die Modernisierung wieder in Schwung kommt, wird von vielen aber als der wesentliche mögliche Treiber genannt.

Gegenwind aus der Branche
Während die Solarthermiehersteller natürlich der Meinung sind, dass solarthermische Anlagen effiziente und attraktive Investitionen sind, gibt es auch andere Meinungen. So betrachtet z. B. Prof. Volker Quaschning die Solarwärme mit Skepsis. „Sie ist zumindest im Einfamilienhausbereich derzeit wirtschaftlich nicht sonderlich attraktiv. Der nachträgliche Einbau ist aufwendig und der sinkende Ölpreis verschlechtert zunehmend die sowieso schon schlechte ökonomische Bilanz“, sagt er. Er ist deshalb der Meinung, dass die Zukunft der Solarthermie auch sehr davon abhängen wird, wie sich die Photovoltaik als Alternative entwickelt. Kostenmäßig lägen PV-Wärme und Solarthermie im Einfamilienhausbereich nahezu gleich. Solarthermieanbieter sind also gefordert, Lobbyarbeit für ihre Technologie zu machen.
Der Wettbewerb in der eigenen Branche stößt bei vielen auf Missfallen. Grießhaber von Paradigma, ein leidenschaftlicher Verfechter des Heizens mit Solarkollektoren, appelliert: „Wir sollten Photovoltaik und Solarthermie nicht ständig gegeneinander ausspielen: Beide sind äußerst sinnvoll unter der Maxime ‚Strom für Strom, Wärme für Wärme‘.“ So sei es das Ziel von Paradigma, das „ökologisch untragbare Heizen mit Strom“ zu verhindern, aber nicht, die Photovoltaik zu bekämpfen. Andere Firmen nehmen es gelassener. Vaillant, Rotex und die Roth Werke gehen einfach davon aus, dass der Trend zur Wärmepumpen-PV-Heizung anhalten wird.
Das Bewerben von Anlagenkombinationen dürfte vielen Herstellern entgegenkommen, denn sie betrachten eine Solarthermieanlage als Teil eines Systems. Für Christmann von Vaillant steht fest: „Solarthermieanlagen sind niemals für sich gestellt einsatzfähig, sondern stellen immer Komplementärprodukte und damit den Teil eines Systems dar.“ Als ideal bezeichnet er die Kombination mit Gas, sei es einer Gas-Brennwertheizung oder einer Zeo­lith-Gas-Wärmepumpe. Beworben wird aber auch die Kombination mit Öl-Brennwert- und Holzheizungen. Für Ralf Köbbemann-Rengers, Leiter Forschung und Entwicklung Solartechnik bei Bosch Thermotechnik, hat sich die Solarthermie zu einem Teamplayer entwickelt: Vor 15 Jahren seien überwiegend einzelne Solarkollektoren verkauft worden, das habe sich grundlegend geändert.

Hoffnungsschimmer am Horizont
Und so hängt das Wachstum des Solarthermiemarktes auch von der Nachfrage nach anderen Heizungssystemen ab. „Neben solarthermischen Anlagen müssen auch die Anteile von Wärmepumpen und Holzzentralheizungen gesteigert werden, um die Zielsetzungen bis 2020 zu erreichen“, gibt Lücke vom BDH zu bedenken.
Hoffnung setzen die Hersteller und Verbände auf die Energieeffizienz-Richtlinie der EU. Sie schreibt eine Pflicht zur Kennzeichnung der Effizienzklasse vor, das sogenannte Ener­gy-Labelling. „Damit erhalten Installateure die Möglichkeit, den zusätzlichen Nutzen einer Solarwärmeanlage gegenüber Heizung ohne Solarwärme darzustellen“, sagt Mayer vom BSW-Solar. Für die Kundenberatung sei das äußerst hilfreich. Denn die höchste Effizienzklasse können Warmwasseranlagen z. B. erreichen, wenn sie mit der Solarthermie kombiniert werden.
Hilfreich könnte auch der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) sein, vor allem die darin enthaltene Weiterentwicklung des Marktanreizprogramms (MAP). Über die möglichen Änderungen im MAP wurde in den vergangenen Monaten viel spekuliert. Der BDH, aber auch Hersteller wie Vaillant und Viessmann, würde es begrüßen, wenn solare Warmwasseranlagen wieder gefördert würden (derzeit sind es nur die heizungsunterstützenden Solarthermieanlagen). Dabei plädiert Christmann von Vaillant dafür, den „Systemaspekt bei der energetischen Sanierung“ in den Vordergrund zu stellen. „Bei der Förderung der Anlagen sollte die Verbindung zum Gesamtsystem berücksichtigt werden“, begründet Christmann seine Sichtweise.
Darüber hinaus gehen die Meinungen bezüglich des MAP in der Branche weit auseinander. Grundsätzlich wird es begrüßt, dass es ein Förderprogramm gibt. Gewünscht wird jedoch, dass die Förderung zuverlässig und stabil ist. Die Bekanntheit und Berechenbarkeit eines Förderprogramms sei entscheidend, betont Helmut Jäger. Nur dann hätten Energieberater und Fachhandwerker das notwendige Vertrauen und sprächen es im Beratungsgespräch an.
Die Förderung nach installierter Fläche halten z. B. Wolf, Vaillant und Viessmann für gut. Den größten Vorteil sehen sie darin, dass es ein einfaches System und eine einfach zu handhabende Förderung ist. Eine unkomplizierte Förderung hält Carsten Kuhlmann von Viessmann für wichtig: „Die Bemessung nach der Fläche ist deutlich einfacher als eventuelle Förderprogramme, die vorab eine komplexe Berechnung der Effizienz oder im Betrieb einen detaillierten Nachweis des Ertrags fordern.“
Die Roth Werke und Paradigma sehen dies anders. Sie würden eine ertragsabhängige Förderung befürworten. Rotex hält das MAP zwar grundsätzlich für geeignet, würde sich aber eine Förderung mit Bedingungen wünschen, die nicht nur die Anschaffungskosten reflektieren. Grießhaber von Paradigma bezeichnet das aktuelle MAP gar als „völlig ungeeignet“. Die aktuelle flächenbezogene Förderung zeige dem Endkunden quasi explizit, dass die Solarwärmebranche wenig tauge: „Es ist völlig unerheblich, wie effizient ein Kollektor ist, Hauptsache er ist groß!“ Eine ertragsabhängige Förderung hingegen würde Innovationen im Bereich Solarwärme in Richtung Effizienz bzw. Preis-Leistungsverhältnis bewirken, so Grießhaber. Darüber hinaus wünschen einige Hersteller sich gesonderte, einfache Förderinstrumente für größere Anlagen, z. B. für Prozesswärme-Anlagen.
Im NAPE wurde außerdem die Möglichkeit der steuerlichen Abschreibung von Sanierungsmaßnahmen für Wärmeerzeuger beschlossen. Dies wird von der Branche begrüßt. Die Unternehmen fordern lediglich, dass „Bund und Länder sich schnell einigen“ und die Pläne zügig umgesetzt werden.
Daran, dass solarthermische Anlagen auch weiterhin gekauft werden, gibt es keine Zweifel vonseiten der meisten Hersteller. Sie setzen auf wieder steigende Energiepreise und dass sie mit energieeffizienten Paketlösungen und der Kombination mit anderen Heizsystemen Kunden dafür gewinnen können. Von den befragten Personen zeigen sich nur Josef Brandl von Wolf und Volker Quaschning skeptisch. „Die technische Entwicklung schreitet permanent voran und oft wird eine Technik von etwas Neuem komplett abgelöst“, sagt Brandl. Prof. Quaschning hat schon eine Vorstellung davon, welche das sein könnte. Er geht davon aus, dass die Solarthermie 2050 bei großen Anlagen vielleicht noch einen kleinen Marktanteil halten kann – „vorausgesetzt, sie kann hier Wärme preiswerter als Photovoltaik erzeugen“.
In 35 Jahren kann noch einiges passieren. Und wie sagt eine Redensart: Totgesagte leben länger. Dem kränkelnden Markt muss nur etwas auf die Beine geholfen werden.

Autorin: Ina Röpcke,
Fachjournalistin Erneuerbare Energien

 


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