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GPS hilft bei der Einteilung der Monteure

Professionelle Fahrzeugortung und Management der Dienstfahrzeuge sind zuverlässige Steuerungsinstrumente zur Optimierung von Routen, Zeiten und Abläufen im SHK-Handwerk. Mithilfe der kleinen, technischen Geräte lassen sich Serviceeinsätze und die Personalplanung einfacher steuern und protokollieren. Zudem leisten sie Hilfe bei Unstimmigkeiten mit Kunden.

Norbert Borgmann, Geschäftsführer der Borgmann Haustechnik in Wesel, hat seine zehn Fahrzeuge mit einer Fahrzeugortung ausgestattet und ist rundum zufrieden mit der Investition. Bild: FV SHK NRW

Mit einem Fahrzeugortungssystem alles im Blick: Wo befinden sich die Kundendienstfahrzeuge? Welche Routen werden gefahren? Wie hoch ist der Spritverbrauch und wie lange dauert der Einsatz? Bild: Mobilzeit

Diebstahlsicherung durch Geofencing: Unter Geofencing (Kunstwort aus Geografie und fence [engl. = Zaun]) wird in der Telematik die Verbindung zwischen Geoinformationssystem, der Lokalisation der Objekte und aktiven Eingriffen verstanden, wenn das lokalisierte Objekt ein vordefiniertes Gebiet (innerhalb des gedachten Zauns) verlässt. Bild: PDS

Ein digitales Fahrtenbuch erfasst automatisch die Aufträge und Einsatzzeiten der Mitarbeiter. Damit hat ein Firmeninhaber stets im Blick, wo sich seine Monteure befinden und wann sie den Auftrag bei einem Kunden beendet haben. Bild: PDS

 

Norbert Borgmann, Geschäftsführer der Borgmann Haustechnik in Wesel und stellvertretender Landesinnungsmeister von NRW, hat vor einem halbem Jahr seine zehn Fahrzeuge mit einer Fahrzeugortung des Anbieters TomTom ausgestattet und ist rundum zufrieden mit seiner Inves­tition. Er sagt, das System spare ihm Zeit und Benzinkosten, vereinfache die Terminverwaltung und Auftragsabwicklung. Weitere Anbieter sind beispielsweise Mobilzeit in Kooperation mit der Telekom sowie PDS.
Tatsächlich liefern diese GPS-Geräte zur Navigation und Fahrzeugortung nützliche Dienste. Sie stellen die Position jedes Fahrzeugs einer Flotte in Echtzeit bereit. Die Navigationsgeräte schaffen mit ihren Live-Informationen die Voraussetzung, dass das Handwerkspersonal sicher und pünktlich am Einsatzort ankommt. Mit der Fahrzeugortung behält der Firmenchef Verzögerungen im Blick und kann Kunden rechtzeitig über neue Ankunftszeiten informieren. Das entspannt sowohl den Kundendienst als auch den Kunden selbst. Zudem sorgt das System für mehr Transparenz bei der Rechnungsstellung. Denn es zeigt genau an, wie lange ein Mitarbeiter für einen Auftrag gebraucht hat. Ein digitales Fahrtenbuch kann automatisch die Einsatzzeiten jedes einzelnen Kundendienstmitarbeiters und deren Aufträge erfassen.

Im Notfall schnell zur Stelle

Das Fahrzeugortungssystem teilt dem Firmenchef oder den Disponenten außerdem mit, welcher Mitarbeiter sich am nächs­ten an einem neuen Auftrag befindet. Denn jedes Unternehmen im SHK-Handwerk kennt bestimmt das Problem: Gerade wenn es brennt und schnelle Disposition gefragt ist, weiß man nicht, wo sich die Fahrzeuge genau befinden. Wenn dann erst telefoniert werden muss, geht wertvolle Zeit verloren.
Der Handwerker im Einsatz ist zudem gezwungen, seine Arbeiten zu unterbrechen, um Anrufe entgegennehmen zu können. So berichtet auch Borgmann: „Sonst kamen meine Kundendienstmitarbeiter, nachdem sie ihre Aufträge des Tages abgearbeitet hatten, immer zurück in die Firma, um dann noch einmal die Aufträge mitzunehmen, die sich im Laufe des Tages angesammelt hatten. Dies ist nun nicht mehr notwendig, denn ich kann Informationen zu einem Auftrag direkt an das Gerät des Monteurs weiterleiten.“ Dadurch könne er flexibel auf kurzfristige Auftragseingänge, Kundennachfragen oder unerwartete Standzeiten reagieren und Fehlzeiten vermeiden. Der Hersteller Tom Tom gibt an, dass sich so bis zu 40% an Mobilfunkkos­ten sparen lassen.
Die Vorteile liegen also auf der Hand: Der Handwerksbetrieb koordiniert Fahrzeuge und Einsätze zeitnah und vermeidet Leerlaufzeiten und doppelte Wege. Außerdem ermöglicht das System dem Betrieb, die jeweiligen Routen nachträglich auf dem PC-Bildschirm nachzuvollziehen. Und es gewährt sofortigen Zugriff auf wichtige Fahrzeugdaten und Informationen zum Fahrverhalten wie Geschwindigkeiten, Kilometerstand und Kraftstoffverbrauch, aber auch Haltepunkte und Standzeiten.
Außerdem: Durch Geofencing können Fahrzeuge überwacht und vor Diebstahl gesichert werden. Sobald nämlich das Fahrzeug das festgelegte Gebiet verlässt, wird eine Alarmfunktion, z.B. auf ein Handy, gesendet. Damit ermöglicht die Fahrzeugortung eine schnelle Information an die Polizei, die zeitnah die Diebe verfolgen kann, was die Erfolgschancen, wieder in Besitz des gestohlenen Fahrzeugs zu gelangen, wesentlich erhöhen dürfte.

Schnittstellen zur Handwerkersoftware

Die Systeme sind nach Angaben der Hersteller leicht im Fahrzeug einzubauen. Bei Mobilzeit schalten sich die eingebauten „M-Boxen“ automatisch ein und erfassen permanent die GPS-Position inklusive Geschwindigkeiten des Autos. Diese Daten übertragen die Boxen zeitnah über das Telekom-Netz an einen Server von Mobilzeit. Via Internet haben die Anwender jederzeit Zugriff auf die aktuellen Ortungsinformationen und auch auf alle Daten aus den letzten Monaten.
Mit dem System „webfleet“ von Tom Tom, das Navigation, Telematik und Flottenmanagement bietet, lassen sich Schnittstellen zu diversen Handwerkerprogrammen herstellen, beispielsweise den Programmen Finanzbuchhaltung, Lohnbuchhaltung und Kostenrechnung der Firma kwp. Auch mit „Labelwin“, der Branchensoftware aus dem Hause Label Software, ist die Navigation und Fahrzeugortung möglich. Es existiert ebenfalls eine Schnittstelle zum Programm des Anbieters Tom Tom. Mit dem Modul „Fahrzeugortung/Navigation“ kann festgestellt werden, wo sich die Kundendienstfahrzeuge befinden und wann sie sich wohin bewegen. Die Schnittstelle sorgt dafür, dass Kundendienstaufträge aus „Labelwin“ per Knopfdruck zum Tom Tom-Endgerät im Fahrzeug gesandt werden. Das Endgerät zeigt Statusmeldungen zum Auftrag und sendet sie zu „Labelwin“, z.B. „Auftrag angenommen“, „Auftrag beendet“ oder „Pause“. Diese Statusmeldungen sind mit Datum und Uhrzeit im Programm dokumentiert.
Anwender, die als Auftragsabwicklung die Software „Taifun Handwerk“ des Hauses Taifun Software einsetzen, können Auftragsdaten an das System Mobilzeit übermitteln. Die Monteure erfassen ihre Stunden analog und direkt über Mobilzeit. Die erfassten Stunden werden als Datei exportiert und in die Stundenverwaltung von „Taifun Handwerk“ importiert.

Lohnt sich also die Fahrzeugortung?

Fragt man Borgmann, ob sich die Fahrzeugortung für ihn lohne, bejaht er dies ohne Umschweife. Letzten Endes geht es ihm darum, die Kosten und die Vorteile zu bewerten. Bei Mobilzeit und Telekom beispielsweise fallen nach Aussage der Unternehmen folgende Kosten an:

  • Einmalige Kosten (Stand Juni 2013)
  • M-Box inklusive Kabelsatz: 299,00 Euro
  • Einrichtungskosten je Fahrzeug:
  • 5,00 Euro
  • Einrichtungskosten Portal19,00 Euro
  • Fahrzeugeinbauca. 30,00 Euro
  • Laufende Kosten (Stand Juni 2013)
  • Portalzugang je Fahrzeug9,90 Euro


Der Einsatz der Fahrzeugortung kann sich aufgrund der relativ geringen Kosten also schnell rechnen – sofern alle rechtlichen Aspekte beachtet bleiben. Am Ende muss jeder Handwerksbetrieb für sich selbst entscheiden und seine individuelle Wirtschaftlichkeitsrechnung aufstellen, bei der er die einmaligen und laufenden Kosten den möglichen Einsparungen gegenüberstellt.


GPS-Kontrolle im Arbeitsverhältnis

Rechtlich ist umstritten, ob eine derartige Überwachung zulässig ist. Für eine Handy-Ortung sieht §98 TKG (Telekommunikationsgesetz) vor, dass der Nutzer zu informieren ist. GPS-Systeme fallen unter §6c BDSG (Bundesdatenschutzgesetz), sofern die Standortdaten einer konkreten natürlichen Person zugeordnet werden können. Hiernach sind seitens des Arbeitgebers bestimmte Informationspflichten zu berücksichtigen. Zudem bedarf es der Einwilligung des Arbeitnehmers bzw. eines bestimmten Erlaubnistatbestandes.
Letzen Endes läuft es – wie so häufig in Rechtsfragen – auf eine Interessenabwägung hinaus. Einerseits gilt das Persönlichkeitsrecht des Arbeitnehmers, nicht permanent überwacht zu sein. Andererseits hat der Arbeitgeber ein legitimes Interesse daran, Anfang und Ende der Arbeitszeit am jeweiligen Arbeitsort zu überwachen und den Verwaltungsaufwand zu mindern. Einigkeit besteht zumindest darin, dass eine Ortung außerhalb der Arbeitszeit im privaten Bereich unzulässig ist.
Erfüllt der Arbeitgeber gegenüber dem Arbeitnehmer seine Informationspflicht über die Ortung während der Arbeitszeit, so orientieren sich Arbeits- und Landesarbeitsgerichte an Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts zur Videoüberwachung. Diese ist demnach dann zulässig, solange sie einen legitimen Zweck verfolgt, die Mitarbeiter nicht schikaniert und unter Beobachtungsdruck setzt sowie verhältnismäßig ist. Eine heimliche Ortung ist dagegen nur zulässig, wenn ein konkreter Verdacht einer strafbaren Handlung oder einer schweren Verfehlung zulasten des Arbeitgebers besteht. Das Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg beispielsweise hat entschieden, dass eine heimliche GPS-Ortung zulässig war, um den konkreten Verdacht zu bestätigen, dass ein Arbeitnehmer Spesenbetrug beging (5 SA 59/00).
Missachtet ein Arbeitgeber die Bestimmungen, muss er mit einer Bußgeldzahlung rechnen. Zudem besteht eine Schadensersatzpflicht gegenüber dem Arbeitnehmer. Es kann also für ihn teuer werden.


GPS – Global Positioning System

GPS steht für Global Positioning System und meint damit ein System zur Bestimmung der eigenen Position mithilfe von Satelliten. Im engeren Sinne ist mit GPS das US-amerikanische System gemeint, das Navstar-System, das heute sowohl von den GPS-Geräten in Autos als auch von mobilen Geräten auf einer Wandertour verwendet wird. Ursprünglich war das Ziel eines solchen Systems ein militärisches, insbesondere für Waffensysteme, Kriegsschiffe oder Kampfflugzeuge. Das amerikanische Verteidigungsministerium baute es zur weltweiten Positionsbestimmung auf. Start des ersten Satelliten war bereits im Jahre 1978, doch die offizielle Inbetriebnahme fand erst 1995 statt.
GPS basiert auf Satelliten, die mit kodierten Radiosignalen ständig ihre aktuelle Position und die genau Uhrzeit ausstrahlen. Aus den Signallaufzeiten können spezielle GPS-Empfänger dann ihre eigene Position und Geschwindigkeit berechnen. Mit den GPS-Signalen lässt sich aber nicht nur die Position, sondern auch die Geschwindigkeit des Empfängers bestimmen. Auch die Bewegungsrichtung (künstlicher Kompass) kann ermittelt werden.
Zum Navstar-System gehörten zunächst nur 24 Satelliten auf sechs Umlaufbahnen. Dies garantierte, dass sowohl an den Polen als auch am Äquator das Signal von mindestens vier Satelliten empfangen werden konnte. Die Satelliten befinden sich in relativ geringer Bahnhöhe, in nur etwa 20000 km, sodass ihre Signale auch mit kleinen Empfangsgeräten aufgefangen werden können.
Weitere GPS-Systeme sind beispielsweise das russische Glonass oder das im Aufbau befindliche europäische Galileo.


Autorin: Angela Kanders, freie Journalistin

 


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