FV Schleswig-Holstein - Fachverband will Zukunftsfelder besetzen
Diesem Anspruch folgten die zahlreichen Tagesordnungspunkte der Herbst-Obermeister- und Delegiertenversammlung am
29. November 2011 in der Verbandsgeschäftsstelle in Kiel. Die Vertreter der Innungen wurden über die wesentlichen aktuellen Entwicklungen für die SHK-Betriebe informiert, pflegten einen regen Meinungsaustausch und fassten mehrere Beschlüsse.
Zunächst warfen die Teilnehmer einen Blick auf den Heizungssektor. Damit die Energiewende gelinge, müsse der Heizungsaustausch verstärkt und deshalb steuerlich gefördert werden, „liegt doch bei der Gebäudeheizung der höchste Energieverbrauch“. Der Fachverband hat diese Forderung gegenüber der Landesregierung sowie den schleswig-holsteinischen Bundestagsabgeordneten deutlich gemacht.
Des Weiteren wurde die Untersuchung der Firma Querschiesser vorgestellt, die eine Studie im Auftrag des ZVSHK durchgeführt hatte. Das Leistungsangebot der SHK-Organisationen wurde untersucht, und anhand der Ergebnisse sind Handlungsempfehlungen abgeleitet worden.
Als Stärken der SHK-Organisation wurden die exklusiven Innungsvorteile aufgezeigt. Herausgestellt wurden die Haftungsübernahmevereinbarung, die Handwerkermarke und der Eckring als Zeichen der Innungsorganisation. Diese Zukunftsfelder müssten als Ergebnis der Untersuchung weiter gestärkt und in die Mitgliedsbetriebe sowie die Öffentlichkeit getragen werden. Zur stärkeren Unterstützung der Handwerkermarke bestimmte die Obermeister- und Delegiertentagung einstimmig Landesinnungsmeister Eckhart Dencker zum neuen Handwerkermarkenbotschafter für Schleswig-Holstein.
Die neue Nachwuchskampagne „Volles Rohr Zukunft“ stellte der Hauptgeschäftsführer, Enno de Vries, den Innungsvertretern vor.
Als Gast konnte Henrik Harms gewonnen werden. Der Geschäftsführer der GMSH (Gebäudemanagement Schleswig-Holstein, Anstalt des öffentlichen Rechts) stellte die Grundzüge des inzwischen angelaufenen Projekts „Elektronische Vergabe“ vor. Derzeit sind 850 Bieter registriert, 80% für den VOB-Bereich, der Rest für VOL-Vergaben. Mitgliedsbetriebe des Fachverbandes SHK Schleswig-Holstein hatten die Möglichkeit, bei der Erprobung mitzuwirken. Gerade für Firmen, die mehrfach im Jahr an Ausschreibungen der GMSH teilnehmen, böte die zusätzliche Nutzung der relativ kostengünstigen Verfahren der elektronischen Signatur „erhebliche zusätzliche Vorteile“. Beispielsweise erspare man damit die Postlaufzeit und könne am Tage der Submission bereits die elektronisch bereitgestellten Submissionsergebnisse einsehen.
Die Obermeister und Delegierten beklagten aber auch, dass immer wieder Ausschreibungen nicht den fachtechnischen Vorgaben der VOB/C entsprächen. Harms bat darum, diese Hinweise und Anmerkungen rechtzeitig seinem Haus mitzuteilen. Er verdeutlichte, dass diese Anmerkungen anonymisiert an den jeweils zuständigen Sachbearbeiter weitergegeben werden, sodass nicht die Gefahr bestünde, dass der die Ausschreibung kritisierende Betrieb Nachteile zu befürchten habe.
Weitere Berichte der Geschäftsführung, der Landesfachgruppenleiter und der Referenten rundeten die Tagung ab.